Suche
Sie haben hier sowohl die Möglichkeit einer Freitextsuche (Alle Felder durchsuchen) als auch die Möglichkeit, gezielt nach bestimmten Mitgliedern, Berufen oder anderen Parametern zu filtern.
Hier haben Sie die Möglichkeit der Volltextsuche.
Sie können sowohl nach Vornamen wie auch nach Rufnamen suchen.
Sie können sowohl nach Geburtsnamen, Ehenamen oder Künstlernamen suchen.
Sie können nicht nur nach einzelnen Berufen, sondern auch nach Berufsgruppen wie z.B. Künstlerin suchen. Es werden auch Berufe aufgeführt, für die eine Ausbildung absolviert, der Beruf aber nicht ausgeübt wurde. In der Auswahltabelle finden Sie nur Berufe der Personen, die bereits in der Datenbank erfasst wurden.
Es wird die Religion bei Geburt angegeben. Religionswechsel werden an dieser Stelle nicht berücksichtigt, im Datensatz selbstverständlich angegeben, soweit bekannt.
Es wird die Staatsangehörigkeit bei Geburt angegeben. Wechsel der Staatsangehörigkeit werden an dieser Stelle nicht berücksichtigt, im Datensatz selbstverständlich angegeben.
Diese Angaben stammen aus den alten „Mitglieder-Verzeichnissen“ (1896 bis 1916) des Vereins, bei den Personennamen wurde die jeweilige Original-Schreibweise – einschließlich Tipp- und Lese- bzw. Hörfehler – übernommen. Fehlerhafte Adress-Angaben (z.B. Franz Josefstr. statt Franz Josephstr.) wurden korrigiert und der damals gültigen Schreibweise (im Adressbuch München) angepasst, nur so können Wohn- und Lebensgemeinschaften einfach recherchiert werden.
Hier finden Sie alle Mitglieder, die in diesem Jahr Vereinsmitglied waren. Soweit wir sie bereits erfasst haben.
Für eine Recherche nach Altersgruppen bietet sich die „Namensliste“ an, welche nach Geburtsjahren sortiert werden kann.
In der Auswahltabelle finden Sie nur Geburtsorte der Personen, die bereits in der Datenbank erfasst wurden.
Name | Name | Nachname alle Angaben | Vorname | Vorname kurz | Beruf Suche | Beruf | Vereinsjahr | Vereinsjahre Liste | Geburtsjahr | Geburtsjahr alle angaben | Sterbejahr | Sterbejahr alle Angaben | Religion | Religion mit Info | Staatsangehörigkeit | Staatsangehörigkeit mit Info | Geburtsort | Geburtsort Info | Sterbeort | Adresse München - nur Info | Hausnummer München - nur Info | Straße | Hausnummer | Adresszusatz | Von | bis | Eintrittsjahr | Datenbank-ID | Volltextsuche | |
Augspurg | Augspurg | Augspurg | Dr. jur. Anita Theodora Johanna Sophie | Dr. jur. Anita Theodora Johanna Sophie (Den Doktortitel erwarb Anita Augspurg im Jahr 1897 in Zürich.) | Agrarwesen, Schauspielerin, Fotografin, Juristin, Publizistin, Autorin | Lehrerin, Schauspielerin, Fotografin, Juristin, ökologische Landwirtin und Publizistin 1879 Preußische Staatsprüfung für das Lehramt an einer Mädchenschule 1879-1881 Schauspielunterricht bei Johanna Frieb-Blumenauer 1881-1882 Engagement am Meininger Hoftheater 1882-1883 Engagement in Riga 1883-1884 Engagement in Amsterdam 1884-1885 Engagement am Altenburger Hoftheater 1885 Tourneetheater 1886-1887 Ausbildung zur Fotografin 1887-1899 Mitgründerin und Miteigentümerin des Photoateliers Elvira in München Ab 1889 Publizistische Tätigkeit, Herausgeberin mehrerer Zeitungen 1893-1897 Jurastudium in Zürich, Abschluss Dr. jur. 1907-1912 Landwirtin auf dem Siglhof bei Hohenpeißenberg | 1894-1899;1894-1895;1896-;1897-;1898-;1899-; | 1857 | 1857 | 1943 | 1943 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch 1905 trat Anita Augspurg aus der evangelischen Kirche aus und blieb dann ohne Bekenntnis. | Königreich Hannover | Königreich Hannover 1934 wurde ein sich über mehrere Jahre hinziehendes Ausbürgerungsverfahren gegen Anita Augspurg in die Wege geleitet, aber von den NS-Behörden nicht zu Ende geführt. So galt sie den Schweizer Behörden bis zuletzt als deutsche Staatsbürgerin. | Verden an der Aller | Verden an der Aller | Zürich | Kaulbachstr.--- | #Kaulbachstr.#51a--- | 1894 | 6 | Wilhelm Moritz Augspurg Auguste Ernestine Augspurg, geb. Langenbeck Ernestine Louise Auguste Augspurg Amalie Marie Wilhelmine Friederike Augspurg Wilhelm Edouard Augspurg wanderte nach Argentinien aus. Dietrich Wilhelm Julius Augspurg wanderte in die USA aus. ledig Von 1886 bis 1899 lebte sie mit Sophia Goudstikker zusammen. Seit 1901 Zusammenarbeit mit Lida Gustava Heymann, ab 1908 Lebensgemeinschaft mit ihr. Anita Augspurg Gründungsmitglied nach den Angaben im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894. Fräulein Augspurg "z.Z. Zürich" , ihre Münchener Adresse wird im Mitgliederverzeichnis von 1896 nicht genannt. Frl. Anita Augspurg "Zürich", ihre Münchener Adresse wird im Mitgliederverzeichnis von 1897 nicht genannt. Frl. Dr. jur A. Augspurg "Berlin, Eisenacherstr. 80", ihre Münchener Adresse wird im Mitgliederverzeichnis von 1898 nicht genannt. Frl. Dr. jur. A. Augspurg 1. Vorsitzende der „Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau“ Präsidentin der „Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau“ 1890 bis 1895 Mitglied im Deutschen Frauenverein Reform bzw. Verein Frauenbildungs-Reform 1890 Gründungsmitglied in der Gesellschaft für modernes Leben 1891 - 1894 Gründung des Münchner Zweigs und Mitglied im Gesamtvorstand des Verein Frauenbildungs-Reform 1896 - 1898 Gründungspräsidentin des Vereins Frauenstudium 1898 Zweite Vorsitzende Verein Frauenbildung-Frauenstudium (Austritt 1899) 1898 Zweite Vorsitzende des Berliner Vereins Frauenwohl 1899 - 1907 Zweite Vorsitzende des Verbandes Fortschrittlicher Frauenvereine 1902 Gründung des Deutschen Vereins für Frauenstimmrecht, ab 1904 Deutscher Verband für Frauenstimmrecht (1902 bis 1911 Erste Vorsitzende) 1904 - 1909 Zweite Vorsitzende des Weltbundes für Frauenstimmrecht (International Woman Suffrage Alliance, ISWA) 1908 Gründung des Bayerischen Landesvereins für Frauenstimmrecht, (1908-1919 Erste Vorsitzende) im gleichen Jahr Gründung der Ortsgruppen in Würzburg und München 1919 Mitgründerin der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF) 1919 Gründung der Münchner Ortsgruppe der IFFF Brief-Chronik: Gründung der "Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau" Erwähnungen Anita Augspurgs in den Jahresberichten Weitere Zitate über Anita Augspurg: „Wer wie ich fünfzehn kampfesvolle Jahre mit ihr durchlebt hat, und zwar Kampfesjahres in der Frühlingszeit der Frauenbewegung, der weiß, was Dr. Augspurg für die Frauensache geleistet und was sie erreicht hat, der weiß aber auch, daß eine solche Natur nur da zu wirken vermag, wo die großen Fragen mit aller Kraft vertreten werden müssen. Für kleine Ziele springt eine solche Natur nicht ins Feuer.“ Minna Cauer über Anita Augspurg, in: Vossische Zeitung v. 22. September 1917, zit. nach Christiane Henke: Anita Augspurg, S. 147 „Anita Augspurg ist nicht nur ein starker, ein reich und vielseitig angelegter Mensch, sondern auch gütig, menschlich, mit kosmischer Liebe zu allem was lebt, auch zu Tier und Pflanze (...), dabei mit Humor und unerschöpflicher Vitalität begabt. (...) Wie irgend jemand mit neuen Ideen und neuen Möglichkeiten wurde Anita Augspurg von allen Seiten, von links und rechts, nicht nur sachlich bekämpft, sondern auch persönlich angefeindet, mehr noch: verlästert, verleumdet, mit Schmutz beworfen. (...) Unberührbar, unbeirrt von allem, unangefochten in ihrem Wesen und Wollen, in völliger Souveränität ging sie ihren Weg und wird ihn weiter gehen.“ Elise Dosenheimer über Anita Augspurg zum 70. Geburtstag, in : Vossische Zeitung vom 22. September 1927, zit. nach Christiane Henke: Anita Augspurg, S. 147 (Die Germanistin Dr. Elise Dosenheimer war seit 1914 Mitglied im Verein für Fraueninteressen und nach dem 1. Weltkrieg als Beiratsmitglied auch im Vorstand des Vereins.) Vollständiges Werkverzeichnis bei Kinnebrock, Susanne: Anita Augspurg, S. 642 - 659 Henke, Christiane (Hg.): Anita Augspurg. Rechtspolitische Schriften. Kommentierte Studienausgabe, Köln 2013 Augspurg, Anita, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118651072.html [22.08.2024] Stadtarchiv Hannover: Nachlass Kettler Nr. 63: Vereinsakten Frauenverein Reform Stadtarchiv Hannover: Nachlass Kettler Nr. 346-348: Briefe Anita Augspurgs an Hedwig Kettler 1893-1895 Tätigkeitsberichte des Vereins für Fraueninteressen 1896 bis 1899 Lida Gustava Heymann in Zusammenarbeit mit Anita Augspurg: Erlebtes, Erschautes. Deutsche Frauen kämpfen für Freiheit, Recht und Frieden. Hrsg. von Twellmann, Margrit, Maisenheim am Glan 1972 (2. Auflage Frankfurt am Main 1992) Herz, Rudolf; Bruns, Brigitte (Hg.): Hof-Atelier Elvira 1887 – 1928. Ästheten, Emanzen, Aristokraten, München 1985 Schmittner, Monika: Aschaffenburg – ein Schauplatz der Bayerischen Frauenbewegung. Frauenemanzipation in der „Provinz“ vor dem Ersten Weltkrieg, Aschaffenburg 1995, S. 137 - 194 Specht, Agneta von: Geschichte der Frauen in Bayern. Von der Völkerwanderung bis heute. Katalog zur Landesausstellung 1998 des Hauses der Bayerischen Geschichte, Regensburg 1998, S. 299 ff. Henke, Christiane: Anita Augspurg, Reinbek 2000 Kinnebrock, Susanne: Anita Augspurg (1857–1943). Feministin und Pazifistin zwischen Journalismus und Politik. Eine kommunikationshistorische Biographie, Herbolzheim 2005 Kinnebrock, Susanne (2019): Anita Augspurg, in: Digitales Deutsches Frauenarchiv URL: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/anita-augspurg Zuletzt eingesehen am 01.11.2020 Ohne Anita Augspurg gäbe es den Verein für Fraueninteressen in München nicht. Ohne Anita Augspurg und ihre vielseitige Begabung, Energie und Durchsetzungskraft wäre der Verein heute, mehr als 125 Jahre später, ein anderer. Und das, obwohl Anita Augspurg bereits 20 Monate nach der von ihr vorangetriebenden Gründung aus dem Vorstand ausschied und weitere drei Jahre später den Verein ganz verließ. Ihre Rolle als Vereinsgründerin wurde bereits kurz nach ihrem Ausscheiden bewusst verschleiert und schließlich ganz vergessen. In der NS-Zeit verlegten der Verein und Gertrud Bäumer das Gründungsdatum gleich um zwei Jahre auf das Jahr 1896 und noch den 80. Geburtstag des Vereins feierte man im Jahr 1976. Erst die neue Frauenbewegung und die bedeutende Ausstellung „Hof-Atelier Elvira. 1887 - 1928. Ästheten, Emanzen, Aristokraten“ des Stadtmuseums München 1985/86 sorgten dafür, dass Anita Augspurg zusammen mit Sophia Goudstikker wieder entdeckt und das Interesse des Vereins für Fraueninteressen an der eigenen Entstehungsgeschichte neu geweckt wurde. Das 100. Jubiläumsjahr wurde dann wieder im richtigen Jahr 1994 gefeiert. 1998 bei der Landesausstellung „Frauen in Bayern“ führte Anita Augspurg die Liste der Vorsitzenden des Vereins für Fraueninteressen als Gründungspräsidentin an. Im Januar 1933 waren Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann auf Reisen im Mittelmeerraum und hatten sehr gute Gründe, nicht mehr nach Hitler-Deutschland zurückzukehren. Seit Anita Augspurg bereits 1923 gemeinsam mit anderen Frauen von den bayerischen Behörden die Ausweisung Hitlers nach Österreich gefordert hatte, stand sie ganz oben auf verschiedenen „Schwarzen Listen“ der Nationalsozialisten. Ihre Wohnung in München wurde im April 1933 durchsucht, Papiere und das Mobiliar beschlagnahmt. Im September 1933 wurde schließlich ihr gesamtes Vermögen eingezogen. 1934 wurde ein Ausbürgerungsverfahren gegen Augspurg und Heymann in die Wege geleitet, aber wohl nicht zu Ende geführt. Ohne festen Wohnsitz pendelten sie mehrere Jahre zwischen Zürich, Genf, Prag, London und Paris, bevor sie sich in Zürich niederließen, wo Anita Augspurg im Alter von 86 Jahren verstarb. Während ihres Exils konzentrierten sich Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann auf die Aufklärungsarbeit über Nazi-Deutschland und setzten sich für die politisch und rassistisch Verfolgten in den deutschen Konzentrationslagern ein. Agrarwesen, Schauspielerin, Fotografin, Juristin, Publizistin, Autorin konfessionslos, Fotografie, Photographie, Konfessionswechsel, politisch aktiv, Parteimitglied, Gründungsmitglied, Emigration, Verfolgte, Nationalsozialismus, NS-Diktatur, Exil, Opfer, Unternehmerin, Akademikerin, | |||||||
Kaulbachstr. | 51a | III | 1899 | |||||||||||||||||||||||||||
Barth von und zu Harmating | Baronesse von Barth von und zu Harmating Varianten: Freifräulein v. Barth (-Harmating) Freiin v. Barth (-Harmating) | Barth von und zu Harmating | Elvira Ignatia Baronesse von | Elvira Ignatia | Agrarwesen, Pädagogin, Zeichenlehrerin | Zeichenlehrerin, Leiterin einer privaten Obst- und Gartenbauschule für Frauen WS 1878 - SS 1881 Ausbildung als Zeichenlehrerin an der Kgl. Kunstgewerbeschule München 1896 - 1901 Leiterin einer Obst- und Gartenbauschule in Schneckengrün bei Plauen in Sachsen 1901 - 1903 Inhaberin eines Champignonzucht-Unternehmens in Schneckengrün bei Plauen in Sachsen | 1894-1901;1894-1895;1895-1896;1896-;1897-;1898-1899;1900-1901; | 1854 | 1854 - Im Münchner Meldebogen des Vaters ist der 26. August als Geburtsdatum der Tochter Elvira angegeben. Im Taufbuch der Pfarrei in Traunstein ist jedoch der 21. August als Geburtsdatum genannt. | 1935 | 1935 | katholisch | katholisch | Königreich Bayern | Königreich Bayern | Traunstein | Traunstein | Bad Reichenhall | Heßstr.---Heßstr.--- | #Heßstr.#34---#Heßstr.#34--- | 1894 | 10 | Ferdinand Kaspar Johann Nepomuk Freiherr von Barth von und zu Harmating Therese von Barth von und zu Harmating, geb. von Sigritz Hermann Johann Nepomuk Freiherr von Barth von und zu Harmating Franz Xaver Freiherr von Barth von und zu Harmating Therese Maximiliane Maria Freiin von Barth von und zu Harmating, verh. Hirschberger ledig Baronesse v. Barth Nachweis ihrer Mitgliedschaft im Brief Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26. April 1994. Sie wird hier als Vorstandsmitglied der "Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau" genannt. Freifräulein von Barth Sie wohnte dort zusammen mit den Schwestern Sophie und Klara Hartmann Freifräulein Elvira von Barth Baronesse von Barth "auf Schneckengrün bei Plauen i. Voigtland" lt. Mitgliedsverzeichnis v. 1897 gemeinsam mit Vereinsmitglied Sophie Hartmann Baronesse Barth "Schneckengrün bei Plauen", lt. Mitgliedsverz. v. 1898 und 1899 Freiin Elvira von Barth "Schneckengrün bei Plauen", lt. Mitgliedsverz. von 1900 und 1901 Mitgliedsverzeichnis von 1902 fehlt. 2. Cassiererin Laut Angaben im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894 stellvertretende Vorsitzende 1891-1895 Mitglied im Frauenverein Reform bzw. Verein Frauenbildungs-Reform 1891/92-1896/97 Ordentliches Mitglied des Künstlerinnen-Vereins München ab 1891 Ordentliches Mitglied im Bayerischen Kunst-Gewerbe-Verein 1895 Mitglied im Verein zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums in München 1896 Gründungsmitglied Verein Frauenstudium Berlin 1898/99 - 1901/02 Außerordentliches Mitglied des Künstlerinnen-Vereins München Erwähnungen von Elvira von Barth in den Jahresberichten Sonstige Zitate über Elvira von Barth: „An der Wende zum 20. Jahrhundert bestand (im Bereich des heutigen Häuselweges – Nr. 12-16) eine „Gartenbauschule für Mädchen“, von denen es im deutschen Gebiet nur wenige gab. Das vielleicht markanteste Gebäude im Ort – die Villa – war das Wohnhaus der Leiterin, der Baroness von Barth-Harmating.“ https://www.rosenbach.de/inhalte/rosenbach/_inhalt/gemeinde/ortsteile/schneckengruen/schneckengruen, zuletzt eingesehen am 25.03.2022 „Die vor einigen Jahren von Baronin Elvira von Barth in Schneckengrün errichtete Damen-Gartenbauschule konnte sich nicht halten und ging vor einiger Zeit wieder ein. Darauf versuchte es die hochadelige Dame mit einer Champignon-Zucht, doch auch diese rentierte sich nicht. Am 2. Januar wurde über dieselbe Konkurs verhängt.“ (Allgem. Deutsche Gärtner-Zeitung und Stellen-Anzeiger für Gärtner, hrsg. vom Hauptvorstand Allgem. Deutscher Gärtner-Verein, 13. Jg, Nr. 8 vom 21.2.1903, S. 60) Schneckengrün bei Plauen i. V. Am 2. Januar wurde über das Vermögen der Champignonzüchterin Baronin Elvira von Barth in Schneckengrün das Konkursverfahren eröffnet. Sie ist ein Opfer weiblicher Emanzipationsbestrebungen, wie wir sie seit dem Entstehen gewisser Schulen für junge Damen öfters beobachten konnten. Dass die Bestrebungen junger Damen zur selbständigen Ausübung der Kunst- und Nutzgärtnerei durchaus verfehlte sind, wird jeder Fachmann, welcher die ganz aussergewöhnlichen Schwierigkeiten kennt, die dem Gärtner auf Schritt und Tritt begegnen, zugeben. Es beruht auf einer Unkenntnis der thatsächlichen Verhältnisse, wenn junge Damen ermuntert werden, den Beruf als Gärtnerin zu ergreifen und sich darin selbständig zu machen. Wir schliessen uns der in No. 50 vorigen Jahrganges des "Handelsgärtner" geäusserten Anschauung an, wonach die Ausbildung junger Damen auf Gartenbauschulen mehr auf Spielerei hinausläuft. Es heisst dort: "Treten die jungen Damen dann hinaus in das Leben, um ihre Kenntnisse zu verwerten, so werden neun Zehntel dieser auf Gartenbauschulen ausgebildeten Gärtnerinnen getäuscht werden." Baronin von Barth war eine Gartenschülerin der "Zahnärztin" Fräulein Castner und gründete schliesslich selbst eine Gartenschule für Damen." (Die Gartenwelt. Illustriertes Wochenblatt für den gesamten Gartenbau vom 31.01.1903, S. 216) „Vor wenigen Jahren begründete die Baronin EIvira von Barth in Schneckengrün nahe Zwickau eine Damen-Gartenbauschule, die jedoch nie zu einer rechten Entwicklung kam und bald wieder einging. Darauf wurden durch verschiedene Tagesblätter sehr schön gefärbte Berichte über eine von derselben Unternehmerin am gleichen Orte betriebene Champignonkultur verbreitet, doch ist auch dieses Unternehmen jetzt zusammengekracht und über dasselbe am 2. Januar der Konkurs verhängt worden.“ „Ueber das Vermögen der Baronin Elvira von Barth, Champignonzüchterin in Schneckengrün, ist am 2. Januar das Konkursverfahren eröffnet worden. Konkursverwalter ist der Rechtsanwalt Netcke in Plauen. Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis zum 28. Januar 1903.“ (Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung, 18. Jg. 1903, S. 45 u. 47) Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (1871); https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10917715/bsb:6544296?page=42, zuletzt eingesehen am 04.03.2021 Stadtarchiv München: PMB Ferdinand Kaspar Johann Nepomuk Freiherr von Barth von und zu Harmating Schülerinnen-Verzeichnis, in: Jahresbericht über Beide Abteilungen der K. Kunstgewerbe-Schule zu München für das Schuljahr 1878/79, S. 42, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11386845?page=42,43 Schülerinnen-Verzeichnis, in: Jahresbericht über Beide Abteilungen der K. Kunstgewerbe-Schule zu München für das Schuljahr 1879/80, S. 41, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11566998?page=40,41 Schülerinnen-Verzeichnis, in: Jahresbericht über Beide Abteilungen der K. Kunstgewerbe-Schule zu München für das Schuljahr 1880/81, S. 43, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11566999?page=42,43 Stadtarchiv Hannover Nachlass Ketteler Nr. 63: Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Stadtarchiv Hannover: Nachlass Kettler Nr. 347, Anita Augspurg an Hedwig Kettler am 26.04.1894 Adressbuch München (1893 bis 1896) International Institute of Social History Amsterdam, Georg von Vollmar papers, Inv. Nr. 3156: Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau: Bericht über die zweite Generalversammlung (1896), Anhang, Mitgliederverzeichnis, online: https://hdl.handle.net/10622/ARCH01586.3156 Mitteilungen des Vereins zur Gründung eines Mädchen-Gymnasium in München, No.1, Juni 1895, S.4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11563330?page=8,9 Anzeige für Gartenbauschule in: Beiblatt der Fliegenden Blätter, 105. Band, Nr. 2659 (3), Erstes Blatt vom 12.07.1896, S.1, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11795574?page=314,315 Sächsisches Staatsarchiv: Gartenbauschule Schneckengrün 1896 - 1898, Bestand 10736 Ministerium des Innern, Archiv lnv.Nr. 15813 Erklärung und Aufruf!, in: Die Frauenbewegung. Revue für die Interessen der Frauen, 2. Jg., Nr. 1 v. 01.01.1896, S. 9, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11796166?page=8,9 Zur Bildung eines neuen Vereins für Gymnasialzwecke der Frauen, in: Coburger Zeitung nebst Regierungs-Blatt für das Herzogthum Coburg, 37. Jg. Nr. 6 v. 08.01.1896, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00001134?page=22,23 Katheder-Gärtnerinnen, in: Möller´s Deutsche Gärtner-Zeitung, 11. Jg. Nr. 7 v. 01.03.1896, S. 81f., online: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:83-goobi-2390139 Die Gärtnerei als Erwerbszweig für gebildete Damen, in: Möller´s Deutsche Gärtner-Zeitung, 11. Jg. Nr. 11 v. 01.04.1896, S. 122ff., online: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:83-goobi-2390139 Aufruf, in: Die Frauenbewegung. Revue für die Interessen der Frauen, 2. Jg., Nr. 8 v. 15.04.1896, S. 82, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11796166?page=82,83 Die erste Gartenbauschule für gebildete Frauen in Deutschland. (Berichtigung des „Aufrufs“ in Nr. 8 dieser Zeitschrift von Anna Blum-Spandau), in: Die Frauenbewegung. Revue für die Interessen der Frauen, 2. Jg., Nr. 10 v. 15.05.1896, S. 101; online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11796166?page=100,101 Gebildete Gärtner-Damen, in: Möller´s Deutsche Gärtner-Zeitung, 11. Jg. Nr. 38 v. 10.12.1896, S. 440f., online: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:83-goobi-2390139 Schneckengrün bei Plauen i. V. in: Die Gartenwelt. Illustriertes Wochenblatt für den gesamten Gartenbau, Jg. 12, Nr. 18 vom 31.1.1903, S. 216, online: https://archive.org/details/diegartenwelt07berl/page/216/mode/2up?view=theater Allgemeine Deutsche Gärtner-Zeitung und Stellen-Anzeiger für Gärtner, hrsg. vom Hauptvorstand Allgem. Deutscher Gärtner-Verein, 13. Jg, Nr. 8 vom 21.02.1903, S. 6, online: http://www.library.fes.de/gewerkzs/gaertnerzeitung/1903/pdf, zuletzt eingesehen am 01.11.2023 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, Teil B (1915; 1917; 1928; 1929; 1935; 1939) Grieser, Susanne: Die Obst- und Gartenbauschule für gebildete Frauen in Marienfelde bei Berlin – eine weibliche Bildungseinrichtung zwischen bürgerlicher Frauenemanzipation und Lebensreform, in: Nachrichtenblatt zur Stadt und Regionalsoziologie, 13. Jg. Nr. 2 Juni 1999, S. 92 Schekahn, Anke: „Gesunde, kräftige Naturen“. Die Etablierung des Gärtnerinnenberufes, in: Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte, Heft 39: Jungfern im Grünen. Frauen - Gärten - Natur, Kassel 2001, S. 30-35 Schmalhofer, Claudia: Die Kgl. Kunstgewerbeschule München (1868- 1918). Ihr Einfluss auf die Ausbildung der Zeichenlehrerinnen, München 2005, S. 342, S. 378 Louis, Chantal: Sie machten das Gärtnern zum Beruf. Die Erste Frauenbewegung bahnte den Weg – die Zweite Frauenbewegung gab neue Impulse, in: Emma, Juli/August 2009, S. 86 Archiv Verein für Fraueninteressen: Schriftliche Mitteilung von Albert von Schirnding an den Verein vom 07.02.2022 Der Werdegang von Elvira Freiin von Barth-Harmating steht exemplarisch für den Mut vieler Frauen um die Jahrhundertwende, eingefahrene Lebenswege zu verlassen und neue Berufsfelder zu erobern. Sie war das jüngste Kind des Gutsbesitzers Ferdinand Freiherr Barth von und zu Harmating und seiner Frau Therese, geb. von Sigritz. Nach dem frühen Tod der Mutter ließ sich der Witwer mit seiner Tochter Elvira in München nieder. Im Wintersemester 1878 begann sie an der Kgl. Kunst-Gewerbe-Schule zu München eine Ausbildung als Zeichenlehrerin und lernte dort schon einige Frauen kennen, die 15 Jahre später auch zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau gehören sollten. Ihr frauenpolitisches Engagement startete spätestens im Jahr 1891. Sie beteiligte sich nicht nur an der Gründung der Münchener Sektion des Vereins Frauenbildungs-Reform, sondern wurde auch Mitglied im Münchener Künstlerinnen-Verein und im Bayerischen Kunst-Gewerbe-Verein. In der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau gehörte sie dem Gründungsvorstand an und wurde 1896 zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Ika Freudenberg urteilte später über Elvira von Barth, dass sie „zum Emporblühen des Vereins in der hervorragendsten Weise“ beigetragen habe. Wie wissen nicht genau, woran sie dieses Urteil festmachte, dürfen aber mit einigem Recht vermuten, dass es Elvira von Barth war, die viele Frauen und Männer aus der Kunstszene mit Anita Augspurg und Sophia Goudstikker bekannt gemacht und damit auch an die Frauenbewegung herangeführt hatte. Die hohe Zahl von Künstlerinnen und Künstlern unter den frühen Mitgliedern machte den Verein einzigartig in der deutschen Frauenbewegung um die Jahrhundertwende. 1896 verließ Elvira von Barth München, um in Sachsen eine Garten- und Obstbauschule für Frauen zu eröffnen. Sie investierte ihr gesamtes Vermögen und geriet mit diesem Vorhaben zwischen verschiedene Fronten. Da waren die beiden Pionierinnen und ersten Gründerinnen von Gartenbauschulen für Frauen, Hedwig Heyl (Schulgründung 1890) und Elvira Castner (Schulgründung 1894) in Berlin. In dem 1896 in der Zeitschrift „Die Frauenbewegung“ ausgetragenen Konflikt zwischen den drei Gründerinnen drehte es sich nur vordergründig um die Frage, wer denn die erste Gartenbauschule für Frauen gegründet habe (vgl. Die Frauenbewegung 2. Jg., z. B. Nr. 10 und 12). In Wirklichkeit ging es wohl nicht zuletzt um eine handfeste Konkurrenz im Werben um Schülerinnen, da nicht viele Eltern bereit oder in der Lage waren, die relativ teure Ausbildung für eine Tochter an einer privaten Gartenbauschule zu finanzieren. Die Situation verschärfte sich dadurch, dass verschiedene Fachzeitschriften für Gartenbau regelrechte Kampagnen gegen eine gärtnerische Ausbildung von Frauen starteten. Das Unternehmen von Elvira von Barth konnte diesem Druck nicht lange standhalten. 1901 musste sie ihre Gartenbauschule schließen, dann ging sie auch mit ihrem Nachfolgeunternehmen, einer Champignon-Zuchtanstalt in Konkurs und verlor ihr gesamtes Vermögen. Nach 1903 verliert sich zunächst die Spur Elvira von Barths. Das genealogische Taschenbuch der freiherrlichen Häuser nennt lediglich Name und Geburtsdatum und nicht wie üblich auch den Wohnort. Erst 1915 bis 1921 wird jeweils Ascona bei Locarno als Wohnort genannt. Es ist gut möglich, dass sie hier auf oder in der Nähe des Monte Verita lebte, in Nachbarschaft zu vielen anderen Künstlern und Intellektuellen, die vielfach auch aus Bayern und München kamen. Spätestens seit 1928 lebte sie in Berg am Laim nahe München. 1935 nennt das genealogische Taschenbuch Teisenberg bei Traunstein als Wohnort. Gestorben ist sie in Bad Reichenhall. Todestag und -ort finden sich im Genealogischen Taschenbuch der Freiheitlichen Häuser von 1939, S. 31. Ob Elvira von Barth nach ihrer Rückkehr nach Bayern noch einmal Kontakt zu Frauen aus dem Umfeld des Vereins für Fraueninteressen aufgenommen hat, wissen wir leider nicht. Agrarwesen, Pädagogin, Zeichenlehrerin Gärtnerin, Gründungsmitglied, Unternehmerin | |||||||
Heßstr. | 34 | III links | 1895 | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||
Heßstr. | 34 | III links | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Bauer | Bauer von Schlichtegroll | Bauer | Anna Kunigunde Amalie | Anna Kunigunde Amalie (Laut Grabstein war ihr Rufname Amelie) | 1894-1907;1894-1895;1896-1901;1903-1907; | 1838 | 1838 | 1907 | 1907 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Königreich Bayern | Königreich Bayern | Tegernsee | Tegernsee | München | Türkenstr.---Georgenstr.--- | #Türkenstr.#29---#Georgenstr.#9--- | 1894 | 5 | Nathanael von Schlichtegroll Angelika von Schlichtegroll, geb. Maier (Mayer) Katharina Theresa Maria von Schlichtegroll, verh. Schnitzler seit dem 17.1.1855 verheiratet mit Heinrich Schnitzler, Bezirksamtmann Franziska Maria Karolina Augusta von Schlichtegroll Juliana von Schlichtegroll, verh. Ströhl verheiratet mit Jean Baptist Ströhl, seit 1872 stellv. Direktor der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank. Louise Ernestine Karolina von Schlichtegroll Eduard Karl Friedrich von Schlichtegroll verheiratet Gustav Konrad Bauer Professor der Mathematik 1820 Augsburg München verwitwet Natalie Bauer München München Euphrosine Angelika Louise Bauer, verh. Vogel München seit 1891 verheiratet mit dem fränkischen Mathematiker, Geologen, Astronomen, Forschungsreisenden und Luftfahrtpionier Peter Johann Vogel Gabriele Charlotte Elisabeth (Lili) Bauer, verh. Schaupp Seit 1903 verheiratet mit dem Maler und Grafiker Richard Schaupp. Er illustrierte u.a. einige Bücher von Helene Böhlau. Johannes Nathanael Gustav Bauer Maschinenbauingenieur, Pionier des Schiffsmaschinenbaus, außerordentlicher Professor der TH Berlin-Charlottenburg, Generaldirektor der Schiff- und Maschinenbau AG Bremen auch unter dem Namen Bauer-Schlichtegroll bekannt Amalie Bauer war von 1894 bis zu ihrem Tod im Jahr 1907 Vereinsmitglied. Frau Professor Bauer Gründungsmitglied nach den Angaben im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894. Sie wird hier als Vorstandsmitglied der "Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau" genannt. Frau Professor Bauer Frau Geheimrat Bauer Mitgliedsliste von 1902 fehlt. Ehrenpräsidentin der "Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau" Mitglied im Vorstand der „Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau “ 1893 Mitglied im Verein Frauenbildungs-Reform, Ortsgruppe München Amalie Bauer in den Jahresberichten Stadtarchiv München: PMB Nathanael von Schlichtegroll Stadtarchiv Hannover: Nachlass Kettler Nr. 347, Anita Augspurg an Hedwig Kettler am 26.04.1894 Rieger, Susanne: Spuren der jüdisch-christlichen Bankiersfamilie Seligmann-Eichthal auf dem Alten Südlichen Friedhof in München, http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_MU_JU_eichthad.pdf, zuletzt eingesehen am 22.03.2022 Reber, Susanne: Familie von Eichthal - Die Bayerischen Verwandten des Dirigenten Hermann Levi, online: https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20466/Leimen%20Reber%20Familie%20von%20Eichthal.pdf, zuletzt eingesehen am 21.04.2022 Pringsheim, Hedwig: Tagebücher Bd.1 (1885-1891), hrsg. und komm. von Herbst, Cristina, Göttingen 2013, S. 562 Archiv Verein für Fraueninteressen: Schriftliche Mitteilung von Conrad Bauer-Schlichtegroll an den Verein vom 09.09.2022 Amalie Bauer war über ihre Großeltern mütterlicherseits, Ignaz und Caroline Mayer, geb. Seligmann, verwandtschaftlich eng mit der jüdisch-christlichen Bankiersfamilie Seligmann-Eichthal verbunden. Ihre Tante Julie war mit Simon von Eichthal, dem Mitbegründer der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank verheiratet. Über ihre Großeltern war sie zudem mit ihrer Vereinskollegin Friederike Belli de Pino, geb. von Aretin, verwandt. Tochter Lili war von 1898 – 1902 ebenfalls Mitglied im Verein. Gründungsmitglied, AlsMitgliedgestorben, | |||||||||
Türkenstr. | 29 | 1896 | 1901 | |||||||||||||||||||||||||||
Georgenstr. | 9 | I | 1903 | 1907 | ||||||||||||||||||||||||||
Baur | Baur seit 1897 verheiratete Schulz | Baur | Charlotte Friederike Gerda Karoline | Charlotte Friederike Gerda Karoline (genannt Lotte) | Zeichenlehrerin, Kunsthistorikerin | Zeichenlehrerin, Kunsthistorikerin 1879 - 1884 mit Unterbrechungen Besuch der K. Kunstgewerbeschule in München, Berufsziel: Zeichenlehrerin | 1896-1897;1896-;1897-; | 1863 | 1863 | 1930 | 1930 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Landgrafschaft Hessen-Darmstadt | Landgrafschaft Hessen-Darmstadt | Mitteldick | Mitteldick | Traunstein | Heßstr.---Heßstr.--- | #Heßstr.#32---#Heßstr.#32--- | 1896 | 106 | Franz Adolf Gregor (von) Baur 1877 wurde ihm das Ritterkreuz I. Classe des Ordens der Württembergischen Krone verliehen, mit welchem der persönliche Adel verbunden war. Ernestine Baur, geb. Seidel Johanna Baur, verh. Planck verheiratet mit Adalbert August Planck, dem Bruder des Nobelpreisträgers Max Planck Georg Ludwig Karl Baur August Baur Luise (genannt Liesel) Baur Marie Baur Laut Vermerk im Familienbogen des Vaters lebte sie 1937 in Lindau am Bodensee, im Bürgerheim Schmidtstraße. verheiratet Ernst Ludwig Karl Schulz Besitzer einer Fabrik für Maschinenbau 1854 Groß-Umstadt Traunstein Ihre Kinder sind uns nicht namentlich bekannt. Fräulein Charlotte Bauer (!) Frl. Charlotte Baur „Unser Ball ist recht animiert verlaufen, wir waren 140 Personen und dauerte von 5 1/2 bis 2 Uhr Morgens. Mein guter Mann hat mich herrlich unterstützt und war ein sehr liebenswürdiger Wirt. Doch damit will ich Dich nicht öden, solche Dinge haben ja nicht Deinen Beifall, Du hast eben viel anderes zu denken. Ich aber liebe Lotte bin glücklich daß meine Gesundheit mir es wieder gestattet, meinen gesellschaftlichen Pflichten nach zu kommen." (Bertha Röntgen an Charlotte Baur, 12.02.1894) „Wie sehr hoffe ich liebe Lotte, daß Du nun wieder an Deiner Staffelei sitzest u. Dich nicht für Andere aufopferst, ich habe immer da Gefühl, als müßte Dich später so viel verlorene Zeit reuen. Verzeihe, wenn ich Dir damit weh thue, aber es ist keine Absicht dabei, ich möchte ja nur wünschen, daß Du mit Dir und Deiner Kunst so ganz zufrieden sein könntest." (Bertha Röntgen an Charlotte Baur, 16.03.1894) „Und Du gehst nach Brixen? Du schreibst aber nicht mit wem und was es für eine Arbeit ist, die Du dort zu Ende zu bringen hoffst. Es würde uns intereßieren darüber zu hören, vielleicht schreibst Du noch ein paar Zeilen vor Deiner Abreise." (Bertha Röntgen an Charlotte Baur, 20.06.1894) „Wir freuen uns aufrichtig, daß es Dir geglückt ist wieder eine Anzahl Zuhörerinnen für Deinen Kurs für Kunstgeschichte zur intereßieren, und daß Du selbst so befriedigigt über Deine jetztige Thätigkeit bist. (...) Du erzählst, daß Du darüber dachtest eine Schule mit Lisel zu gründen; wird das für Dich nicht zu viel werden? Doch darüber kann ich Dir heute nichts sagen, denn ich habe bis jetzt noch keine rechte Begriffe, welche Aufgabe Dir dabei gestellt wäre. Daß es für Lisel gut wäre, geb ich gern zu." (Bertha Röntgen an Charlotte Baur, 21.11.1894) „Ich sehe aus Deinen Briefen stets mit Vergnügen, daß auch Du bekehrt bist und Dich nicht von dem geselligen Leben zurückziehst. (...). Deine Versicherungen, daß Du Dich je länger je glücklicher schätzest in Deiner jetzigen Lebensstellung und Deinem Wirken erfreut uns Beide sehr, Wünschen wir Dir doch von ganzem Herzen innere Befriedigung und die volle Freude an Deiner Arbeit. Mit großem Intreße folgen wir Deinen Fortschritten und Deinen Erfolgen, möge Dir das Glück doch weiter so günstig bleiben." (Bertha Röntgen an Charlotte Baur, 20.01.1895) „Ich habe noch einmal Deinen Brief vom 7. IV. durchgelesen, wo mir fast aus jeder Zeile die Versicherung Deiner Zufriedenheit mit Deinem jetzigen Loos auffällt. Brauche ich Dir zu sagen, liebe Lotte, wie sehr mich das freut und hoffe ich von ganzem Herzen, daß Dir dieses Glück beständig ist. Dein neues Unternehmen eine Schule zu gründen finde ich sehr löblich, doch eine schwere Aufgabe, möge sie doch einst nicht zu schwer auf Dir lasten, neben all' den überigen Intreßen die Dich so reichlich beschäftigen." (Bertha Röntgen an Charlotte Baur, 14.05.1895) "daß Du so viel Zuhörerinnen hast, freut uns riesig; ob es nun aber unter diesen Umständen klug ist, Dich wieder mehr mit der Malerei zu befaßen, insbesondere während der kurzen Wintertage, möchten wir nicht ganz zugeben. Wir wissen ja wohl, daß Du über eine sehr große Ausdauer in der Arbeit verfügst, aber auch dem Zähesten liebe Lotte, kann es einmal zu viel werden. - Mein guter Mann arbeitet mir jetzt auch zu viel, doch läßt sich hier nichts dagegen machen, (...)." (Bertha Röntgen an Charlotte Baur, 12.12.1895) „D i e B r i x n e r M a l e r s c h u l e d e s XV. J a h r h u n d e r t s. Professor H. Semper hat meiner unter obigem Titel erschienenen Studie eine weitläufige Besprechung zutheil werden lassen, die mich um so mehr überraschte, als ich mich stets dem weniger erfreulichen Gedanken, die Strafe für meine ausgesprochenen Ansichten könnten in einem Todtschweigen derselben bestehen, hingegeben hatte. Daß dies nicht geschehen, sondern daß ich einer solch langen Kritik gewürdigt wurde, dafür danke ich Prof. Semper bestens. Meine Erwiderung auf seine Besprechung ebenfalls in diesem Blatte erscheinen zu lassen, beabsichtige ich nicht, doch möchte ich meiner Verwunderung noch Ausdruck geben, mich von Prof. Semper, als auf meine fraglichen Triumphe stolz charakterisiert zu sehen, während ich doch gleich am Anfang meiner Arbeit versichere, daß ich weit davon entfernt sei, mich in dem eitlen Gedanken zu wiegen, mit meiner Studie den Nagel auf den Kopf zu treffen, sondern einzig die Hoffnung hege, sie möge dazu dienen, uns der Wahrheit näher zu bringen. Diese Hoffnung habe ich auch heute noch. München, den 12. Dezember 1895 C h a r l o t t e B a u r." Leserbrief von Charlotte Baur, in: Bote für Tirol u. Vorarlberg, 81. Jg, Nr. 290 v. 17.12.1895, S. 2217 Baur, Charlotte: Die Brixner Malerschule des XV. Jahrhunderts, in: Der Kunstfreund, 11. Jg. (1895), Nr. 8, S. 49 ff., online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11471177?page=60,61 Baur, Charlotte: Die Brixner Malerschule des XV. Jahrhunderts (Schluss), in: Der Kunstfreund, 11. Jg. (1895), Nr. 9, S. 61 ff., online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11471177?page=72,73 Baur, Charlotte: Die Brixner Malerschule des XV. Jahrhunderts, in: Bote für Tirol u. Vorarlberg, 81. Jg, Nr. 290 v. 17.12.1895, S. 2217, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11482800?page=1110,1111 (siehe unter andere Zitate) Stadtarchiv München: Familienbogen Franz von Baur Schülerinnen-Verzeichnisse 1879/80 bis 1883/84, in: Jahres-Bericht über Beide Abteilungen der K. Kunstgewerbe-Schule in München, München 1880 ff. Archiv Deutsches Röntgen Museum: Briefe von Röntgen, Bertha an Baur, Charlotte 1894 bis 1897, teilweise online: https://nat.museum-digital.de/objects?persinst_id=74418 Semper, Hans: Die Brixner Malerschule des XV. Jahrhunderts, Besprechung, In: Bote für Tirol u. Vorarlberg, 81, Jg., Nr. 265 vom 18.11.1895, S. 2022, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11482800?page=916,917 Semper, Hans: Die Brixner Malerschule des XV. Jahrhunderts, Fortsetzung, in: Bote für Tirol u. Vorarlberg, 81, Jg. Nr. 267 vom 20. November 1895, S. 2036, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11482800?page=930,931 Nachruf: Professor Georg Baur. Nature 58, 350 (1898). Online: https://doi.org/10.1038/058350a0 Heß, Richard, "Baur, Franz von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 46 (1902), S. 262-266 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116093439.html#adbcontent Landeskirchliches Archiv der Evang.-Luth. Kirche: Dekanat Traunstein, Traunstein: Bestattungen 1915-1945, S. 50. Assmann, Ernst, "Baur, Franz von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 671-672 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116093439.html#ndbcontent, zuletzt eingesehen am 16.06.2023 Lebensdaten von Ernst Schulz: https://nat.museum-digital.de/people/150293, zuletzt eingesehen am 16.06.2023 Marcel Michels (Archivar am Deutschen Röntgen Museum in Remscheid) an Verein für Fraueninteressen, E-Mail-Nachrichten vom 08.11.2021; 2.12.; 11.12. und 14.12.2021. Charlotte Baur stammte aus einer hessischen Beamten- bzw. Theologenfamilie. Ihr Vater, der Forstwissenschaftler Franz von Baur wurde 1878 als ordentlicher Professor an die Universität München berufen. Ein Jahr später begann die 16jährige Charlotte Baur eine Ausbildung als Zeichenlehrerin an der K. Kunstgewerbe-Schule München. Bereits in dieser Zeit schloss sie möglicherweise Bekanntschaft mit einigen späteren Vereinskolleginnen. Zum Jahrgang 1879 gehörten u.a. die Vereinsmitgründerinnen Elvira von Barth (ID 10) und Barbara Wolf (ID 75). Im SS 1883 legte sie die Lehramtsprüfung ab und erwarb damit die „volle Befähigung zur Erteilung des Zeichenunterrichts an Volksschulen, Höheren Töchterschulen, Lehrerinnenbildungsanstalten und den Elementarklassen von Fachschulen" (Jahresbericht Kunstgewerbeschule 1883/84, S. 49 f.). Ob sie diesen Beruf jemals ausübte, ist uns nicht bekannt. Vor 1888 hielt sie sich für mindestens zwei Jahre in den USA auf, in dieser Zeit war ihr Bruder, der Zoologe und Paläontologe Georg Baur, als wissenschaftlicher Assistent an der Yale Universität in New Haven/Connecticut tätig. Nach München zurückgekehrt widmete sie sich der Malerei und beschäftigte sich mit Kunstgeschichte. Sie hielt Vorträge und gab Kurse für ein weibliches Publikum. Sie interessierte sich besonders für die Brixner Malerschule des XV. Jahrhunderts. Dazu veröffentlichte sie 1895 einen zweiteiligen Aufsatz in der Fachzeitschrift „Der Kunstfreund“. Spätestens seit 1894 verfolgte sie den Plan, zusammen mit ihrer Schwester Luise eine Schule zu gründen. Anders als die oben genannten Vereinsmitglieder Elvira von Barth, die in Thüringen eine Gartenbauschule für Frauen aufbaute, und Barbara Wolf, Mitgründerin des Landschulheims für Mädchen in Breitbrunn a. Ammersee, konnte sie ihre Pläne nicht umsetzen. 1897 heiratete sie Ernst Schulz, mit dem sie im Oktober 1900 nach Frankfurt verzog. Dem Verein für Fraueninteressen hatte sie schon zuvor die Mitgliedschaft aufgekündigt. Die Gründe dafür kennen wir nicht. Später lebte sie mit Ehemann und Kindern in Traunstein, wo sie 1930 starb. Im Bestattungsbuch der Evangelischen Kirche in Traunstein heißt es über sie: „Eine hochbegabte und vielseitig interessierte Frau, aus dem Theologengeschlechte Baur stammend. (…). Seit Jahren an seelischen Erregungszuständen leidend, (…). Hat sich im Krankenhaus das Leben genommen, um ihren Kindern nicht zur Last zu fallen." Die Eltern von Charlotte Baur und das Ehepaar Wilhelm Conrad und Bertha Röntgen waren eng befreundet. Diese Freundschaft übertrug das kinderlose Ehepaar Röntgen auch auf die Kinder des Ehepaares Baur. Charlotte Baur wurde über lange Jahre wie eine Ziehtochter behandelt. Zwischen 1888 und 1903 bestand ein intensiver Briefwechsel zwischen Charlotte Baur und ihrer mütterlichen Freundin Bertha. Leider sind nur noch die Briefe Bertha Röntgens erhalten. Sie sind eine wichtige Quelle für das Leben Charlotte Baurs. So unterschiedlich beide Frauen in ihrer Lebensauffassung und -gestaltung auch waren, so konnte sich die viel konventionellere Bertha Röntgen doch ganz gut in die Lebenssituation ihrer jungen Freundin einfühlen. Sie sparte aber auch nicht mit Mahnungen und Ratschlägen hinsichtlich des Ehrgeizes und der beruflichen Pläne Charlottes. Diese lernen wir natürlich nur aus der Perspektive der älteren Briefpartnerin kennen, so dass wichtige Details fehlen, wie z. B. Hinweise, welche Art von Schule Charlotte gründen wollte. Marcel Michels vom Archiv Deutsches Röntgen-Museum verdanken wir wichtige Hinweise und vor allem Einblick in die Briefe Bertha Röntgens aus den Jahren 1894 bis 1897 - also aus der Gründungsphase des Vereins. Eindeutige Belege für eine Mitgliedschaft Charlottes vor Februar 1896 finden wir darin leider nicht. 1903 kam es zu einem endgültigen Zerwürfnis zwischen Bertha Röntgen und Charlotte Baur, die Ursachen und genauen Umstände dafür konnten nicht geklärt werden. Zeichenlehrerin, Kunsthistorikerin | |||||||
Heßstr. | 32 | II | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Heßstr. | 32 | II | 1897 | |||||||||||||||||||||||||||
Beinert | Beinert Lendrich | Beinert | Alma Auguste | Alma Auguste | 1896-1899;1896-1899; | 1861 | 1861 | 1970 | - Nach 1914 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Königreich Preußen | Königreich Preußen | Merseburg | Merseburg | Schwindstr.--- | #Schwindstr.#24--- | 1896 | 122 | Zu den weiteren Geschwistern konnten die Lebensdaten noch nicht ermittelt werden. August Wilhelm Lendrich Auguste Ernestine Lendrich, geb. Reimann (auch Reymann) In zweiter Ehe heiratete die verwitwete Mutter den Kunstgärtner Herman Seidel. Anna Lydia Lendrich, verh. Wolfermann verheiratet Heinrich Beinert Versicherungsbeamter bei der München-Aachener Feuerversicherungsanstalt 1851 Coburg Berlin verwitwet Zwischen 1901 und 1904 finden sich im Berliner Adressbuch Einträge zu "Heinrich Beinert, Versicherungsbeamter". Ab 1905 lautet der Eintrag: "Beinert - Alma, geb. Lendrich, Ww., Charlottenburg Leibnizstr. 18 Gh pt." Adressbuch für Berlin in seine Vororte, Ausgabe 1905, Bd. 1, S. 109 Elsa Antonia Beinert München Frau Beinert spätestens ab 1895 Deutsche Gesellschaft für Ethische Kultur, Abtheilung München Adressbuch für Merseburg 1860 ff. Stadtarchiv München: PMB Heinrich Beinert Amthor, Ed. (Hg.): Das industrielle und kommerzielle Deutschland, Bd. 1: Das industrielle und kommerzielle Thüringen, Gera 1867, S. 57. online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11752507?page=66,67, zuletzt eingesehen am 02.02.2024 Verlobungsanzeige, in: Coburger Zeitung nebst Regierungs-Blatt für das Herzogthum Coburg (1882), Nr. 127 v. 02.06.1882, S. 536, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00001120_00541_u001?page=544, zuletzt eingesehen am 02.02.2024 Historisches Stadtarchiv Merseburg: Eheeintrag Beinert vom 03.09.1883, Standesamt Merseburg (Reg.-Nr. 90/1883) Adressbuch für München 1883 ff. Historisches Stadtarchiv Merseburg: Sterbeeintrag Ernestine Seidel, verwitwete Lendrich, geborene Reimann, vom 19.09.1892 (Reg.-Nr.341/1892) Ankündigung der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur, in: Münchner Neueste Nachrichten, 48. Jg. Nr. 237 Generalanzeiger vom 22.05.1895, S. 1 Tätigkeitsberichte des Vereins für Fraueninteressen, Mitglieder-Verzeichnis 1896 bis 1899 Adressbuch für Berlin und seine Vororte, Ausgabe 1901 ff. Auskunft über Alma Auguste Lendrich vom Stadtarchiv Merseburg vom 20.03.2024 Noch wissen wir nicht viel über Alma Beinert, geb. Lendrich. Ihr Vater August Wilhelm Lendrich war ein Strumpfwarenfabrikant. Mit großer Wahrscheinlichkeit war es jener W. Lendrich, über den es in einem 1867 erschienen Führer durch das „industrielle und kommerzielle Thüringen“ hieß: „Auch W. Lendrich in Weißenfels produciert gute Strumpfwaaren“. Laut Auskunft vom Stadtarchiv Merseburg hatte sie vier Geschwister, aber nur von einer Schwester wissen wir den Namen. 1883 folgte sie ihrem frisch angetrauten Ehemann Heinrich Beinert nach München, der dort als „Versicherungsbeamter“ für die Münchener und Aachener Mobiliar- und Feuer-Versicherungsgesellschaft arbeitete. 1884 wurde Tochter Elsa Antonia geboren. Aus welcher Überzeugung oder über welche gesellschaftlichen Kontakte Alma Beinert spätestens in Februar 1896 Mitglied in der damaligen Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau wurde, wissen wir nicht. Wie viele andere Vereinsfrauen war sie Mitglied in der Münchner Sektion der Gesellschaft für ethische Kultur, wo sie im Mai 1895 einen Vortrag hielt zum Thema „Die Notwendigkeit das Bildungs-Niveau der Frauen zu heben". Ein mutiger Schritt, der ihr Engagement in Frauenfragen unterstreicht. Mit der Versetzung ihres Mannes nach Berlin im Jahr 1900 endete auch die Mitgliedschaft Almas im inzwischen umbenannten Verein für Fraueninteressen. Der letzte Eintrag zu Alma Beinert findet sich in der Ausgabe von 1915 des Berliner Adressbuches. Danach verliert sich ihre Spur. | ||||||||||
Schwindstr. | 24 | 3 rechts | 1896 | 1899 | ||||||||||||||||||||||||||
Belli de Pino | von Belli de Pino von Aretin | Belli de Pino | Friederike Franziska Eugenie von | Friederike Franziska Eugenie | Künstlerin, Sängerin, Musikerin | Sängerin | 1894-1916;1894-1895;1896-1898;1899-1905;1905-1908;1909-1911;1912-1916; | 1841 | 1841 | 1929 | 1929 | katholisch | katholisch | Königreich Bayern | Königreich Bayern | Freising | Freising | München | Schönfeldstr.---Schönfeldstr.---Von-der-Tann-Str.---Kaulbachstr.---Ainmillerstr.--- | #Schönfeldstr.#18---#Schönfeldstr.#8---#Von-der-Tann-Str.#11---#Kaulbachstr.#6---#Ainmillerstr.#2--- | 1894 | 8 | Karl Albert Wilhelm Freiherr von Aretin Maria Josepha von Aretin, geb. Edle von Kerstorf Marie Gräfin von Aretin, verh. Moy de Sons verwitwet verheiratet Karl August Belli de Pino Gutsbesitzer auf Oberbrunn bei Prien 1833 Hermine Linnemann Prag Hermine Linnemann war die Adoptivtochter. Die Adoption erfolgte erst 1900 kurz vor der Hochzeit Hermines mit ihrem Vetter Rudolf Linnemann am 29.12.1902. (Eintrag im PMB von Fr. von Belli de Pino). Hermine war seit 1897 ebenfalls Mitglied im Verein für Fraueninteressen. Baronin Belli de Pino, Excellenz Gründungsmitglied nach den Angaben im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894. Frau von Belli de Pino Frau von Belli de Pino Frau von Belli de Pino Frau von Belli de Pino Frau von Belli de Pino Die Mitgliederlisten nach 1916 sind nicht erhalten. Es ist aber anzunehmen, dass sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1929 Mitglied gewesen ist. Vorstandsmitglied als Beisitzerin 2. Vorsitzende Mitglied der Kommission zur Gründung einer Rechtsbelehrungs- und Rechtschutzstelle für Frauen Mitglied der Rechtschutzstelle, 1900 2. Vorsitzende der Rechtsschutzstelle Mitglied der Presse-Kommission und der Ortsgruppen-Kommission. 1908 Vorsitzende der Presse-Kommission und der Ortsgruppen-Kommission Vorstandsmitglied als Beisitzerin 1895 Mitglied im Verein zur Gründung eines Mädchen-Gymnasium in München (Ausschussmitglied) Ab 1899 Gründerin und Vorsitzende des Kostümbureaus für Bühnenkünstlerinnen (Costume-Bureau für Bühnenkünstlerinnen). 1914 war das Bureau Gründungsmitglied im Stadtbund Münchener Frauen-Vereine. Mitglied im Vorstand des Hauspflege-Verein in München e. V., gegr. 1904 Mitglied im Vorstand der Münchener Hausfrauenvereinigung, gegr. 1908 Friederike von Belli de Pino in den Jahresberichten Belli de Pino, Friederike von: Die ethische Bedeutung der Frauenbewegung. Ein Wort an die gebildete Frau, München 1903 Belli di Pino, Friederike von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1121307280.html [22.08.2024]. Stadtarchiv München: PMB Karl August von Belli de Pino Stadtarchiv München: PMB Friederike von Belli de Pino, angelegt am 6.April 1894 Stadtarchiv Hannover: Nachlass Kettler Nr. 347, Anita Augspurg an Hedwig Kettler am 26.4.1894 Mitteilungen des Vereins zur Gründung eines Mädchen-Gymnasium in München, No.1, Juni 1895, S.4 Tätigkeitsberichte der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau bzw. des Vereins für Fraueninteressen Todesanzeige Friederike Belle de Pino, in: Münchner Neueste Nachrichten, 82. Jg., Nr. 314 vom 18.11.1929, S. 16 , online https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00134462_00425_u001?page=440 Hertel, Ute: Münchner Frauenvereine zur Zeit des Deutschen Kaiserreiches. Ziel und Aktivitäten, Magisterarbeit München 1986, S.154/VIII, S.154/XX, S.154/XVII Reber, Susanne: Familie von Eichthal - Die Bayerischen Verwandten des Dirigenten Hermann Levi, Online: https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20466/Leimen%20Reber%20Familie%20von%20Eichthal.pdf, zuletzt eingesehen am 21.04.2022 Menges, Franz: "Pappenheimer von Kerstorf, Heinrich Sigmund", in: Neue Deutsche Biographie 20(2001), S. 55 (Online-Version); URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116143193.html#ndbcontent, zuletzt eingesehen am 21.04.2022 Schüpke, Bettina: Linnemann, Rudolf. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/5316, Stand 08.04.2017, zuletzt eingesehen am 21.04.2022 Hedwig Pringsheim: Tagebücher 1885 - 1991, hg. und komm. von Cristina Herbst, Göttingen 2013, S. 563 Die Mutter Friederikes Belli de Pino war die Tochter der Franziska von Eichthal (1774 - 1854) und des Hirsch Salomon Pappenheimer (1769 - 1832), einem glühenden Anhänger der Aufklärung und der Französischen Revolution, einem Freund Heinrich Heines und des Ehepaares Schlegel. Er wurde 1817 in den Adelstand erhoben und führte seitdem den Namen Heinrich Sigismund Edler von Kerstorf. Franziska von Eichthal, verh. von Kerstorf, und Angelica von Eichthal, verh. Mayer, Großmutter von Amalie Bauer (ebenfalls Vereinsmitglied) waren Schwestern. 2007 wurden „Erinnerungen – zum Druck fertig“, ein Manuskript v. Fr. Belli de Pino mit 85 Schreibmaschinenseiten und 20 Originalphotographien zum Kauf angeboten. Der Käufer konnte leider nicht ermittelt werden. Künstlerin, Sängerin, Musikerin Saloniere, Kammersängerin, Gründungsmitglied, langjähriges Mitglied, | |||||||
Schönfeldstr. | 18 | I | 1896 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||
Schönfeldstr. | 8 | I | 1899 | 1905 | ||||||||||||||||||||||||||
Von-der-Tann-Str. | 11 | I | 1905 | 1908 | ||||||||||||||||||||||||||
Kaulbachstr. | 6 | 0 | 1909 | 1911 | ||||||||||||||||||||||||||
Ainmillerstr. | 2 | I | 1912 | 1916 | ||||||||||||||||||||||||||
Bernau | Bernau Pseudonym: A. Beruna | Bernau | Anna | Anna | Lehrerin, Schriftstellerin, Autorin, Publizistin, Klavierlehrerin, Musikpädagogin, Musikschriftstellerin | Lehrerin, Publizistin, Klavierlehrerin, Musikpädagogin Die Berufsbezeichnung „Lehrerin" haben wir ihrem Mindener Meldebogen entnommen. Die Berufe "Musikpädagogin", "Musikschriftstellerin" und "Klavierpädagogin" werden in den Berliner Adreßbüchern ab 1914 genannt. Ungeklärt ist, welche Berufsausbildungen sie absolviert hat bzw. auf welchen Gebieten sie als Autodidaktin tätig war. | 1896-1899;1896-1897;1898-;1899-; | 1865 | 1865 | 1970 | - Im Jahr 1926 findet sich ein letzter Eintrag im Berliner Adressbuch. Danach verliert sich ihre Spur. | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Königreich Preußen | Königreich Preußen | Duisburg | Duisburg | Schellingstr.---Schellingstr.---Schellingstr.--- | #Schellingstr.#38---#Schellingstr.#38---#Schellingstr.#38--- | 1896 | 110 | Arnold Bernau Hedwig Bernau, geb. Haarmann Hedwig Bernau wird im Adressbuch von Berlin im Jahr 1924 letztmalig genannt, danach verliert sich ihre Spur. ledig Fräulein Anna Bernau Frl. Anna Bernau Originaleintrag: (Minden i/W.) Schellingstr. 38 Frl. Anna Bernau Vorsitzende der Kommission für die Agitation zu Gunsten des Sitzendürfens der Ladnerinnen Vorstandsmitglied als Beirätin 1893 Verein Frauenbildungs-Reform, Sektion Minden i. W. Zitate über Anna Bernau in den Jahresberichten Bernau, Anna: Darf die Frau denken?, Minden 1892 Bernau, Anna: Ungereimtes aus dem Frauenleben, in: Die Frauenbewegung 3. Jg. (1897) Nr. 29, S. 201 ff. Bernau, Anna: Ungereimtes aus dem Frauenleben, Berlin 1898 Bernau, Anna: Wie sollen wir in der Provinz arbeiten I., in: Die Frauenbewegung 4. Jg. (1898), Nr. 20, S. 240 - 241 Bernau, Anna: Wie sollen wir in der Provinz arbeiten II., in: Die Frauenbewegung 4. Jg. (1898), Nr. 22, S. 264 - 266, beide Teile in Auszügen neu abgedruckt in: Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte, Heft 51 (2007), S. 15 - 17 Bernau, Anna: Kann es Grenzen der Pietät geben? Vortrag gehalten auf dem ersten allgemeinen bayerischen Frauentag zu München am 20. October 1899, Berlin 1900 Bernau, Anna: Hunger und Liebe in der Frauenfrage, Minden 1901, in Auszügen neu abgedruckt in: Janssen-Jureit, Marielouise (Hg.): Frauen und Sexualmoral. Mit Beiträgen von Anita Augspurg u.a., Frankfurt a. M. 1986, S. 78 - 82 Bernau, Anna: Wie wird die Frau durch das Vereinsleben für das öffentliche Leben erzogen? Vortrag auf einem kleinen Mitglieder-Abend des Vereins für Fraueninteressen, München 1901 Bernau, Anna (Hrsg.): Arnold Bernau. Denkwürdiges aus dem Anwaltsstande. Studien im ehrengerichtlichen Verfahren der Anwaltskammer, Minden 1906 Bernau, Anna: Der Begriff des "Natürlichen" in der musikalischen Technik, in: Neue Musik-Zeitung 1916, 37. Jg. Heft 9, S. 132 f. Bernau, Anna: Die Frauenarbeit im Staatshaushalt, in: Jünger, Karl (Hg.): Deutschlands Frauen und Deutschlands Krieg. Ein Rat-, Tat- und Trostbuch. Gesammelte Blätter aus Frauenhand, Stuttgart 3. Aufl. 1916, S. 157 ff. Online: https://idb.ub.uni-tuebingen.de/opendigi/FoXIIa2457#p=161 Bernau, Anna, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118156543.html [22.08.2024] Kommunalarchiv Minden: Familienbogen Arnold Bernau Kommunalarchiv Minden: Meldebogen Anna Bernau, Lehrerin Adressbücher für die Stadt Minden 1893 ff. Berliner Adreßbuch Ausgabe 1912 ff. Anzeige für Darf die Frau denken? von A. Beruna, 2. Auflage, in: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, 59. Jg. Band 4 Nr. 247 v. 22.10.1892, S. 6358, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11516676?page=576,577 Anzeige für Darf die Frau denken? von A. Beruna, 4. Auflage, in: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, 60. Jg. Band 3 Nr. 201 v. 30.08.1893, S. 4972, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11516679?page=1028,1029 NN: Über die Frauenfrage (aus der Kölner Volkszeitung), in: Augsburger Postzeitung (Beilage), Nr. 34 v. 24.08.1893, S. 7, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11484142?page=278,279 Anzeige für Darf die Frau denken? von A. Beruna, 4. Auflage, in: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, 60. Jg. Band 3 Nr. 205 v. 04.09.1893, S. 5071, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11516679?page=1126,1127 Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder, Bd. 1, Berlin 1898, S. 59 Schlesinger, Therese: Zur Literatur der bürgerlichen Frauenbewegung, Ungereimtes aus dem Frauenleben von Anna Bernau, Berlin 1898, in: Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der österreichischen Sozialdemokratie, X. Jg., Nr. 92 Morgenblatt v. 03.04.1898, S. 11 f. Allgemeiner bayerischer Frauentag, in: Allgemeine Zeitung, Jg. 102, Nr. 292 Abendblatt v. 21.10.1899, S. 3 Allgemeiner Bayerischer Frauentag, in: Münchner Neueste Nachrichten, 52. Jg., Nr. 489 v. 23.10.1899, S. 4 Hering, Sabine: Der Streit um ‚die Liebe‘ in den Diskursen der Frauenbewegung um 1900, in: Journal Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW (2015), Nr. 36, S. 45, online: DOI: https://doi.org/10.25595/1291. Wobbe, Theresa: „Die Frauenbewegung ist keine Parteiensache“. Politische Positionen der Gemäßigten und Fortschrittlichen der bürgerlichen Frauenbewegung im Kaiserreich, in: Feministische Studien (1986) Band 5, Heft 2, S. 51, online: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/fs-1986-0206/html 1893 war Anna Bernau Mitglied einer kleinen Ortgruppe des Vereins Frauenbildungs-Reform in der preussischen Provinzstadt Minden in Westfalen. Bereits ein Jahr zuvor hatte sie die Broschüre Darf die Frau denken? unter dem Pseudonym A. Beruna veröffentlicht und sich damit - gerade einmal 27 Jahre alt - auf Anhieb als eine anerkannte Autorin der bürgerlichen Frauenbewegung in Deutschland etabliert. Die Schrift erfuhr innerhalb eines Jahres vier Auflagen und große Anerkennung in zahlreichen Zeitungen, wie z. B. der Berliner Börsenzeitung („Die Schrift dürfte noch von sich reden machen"). Spätestestens 1896 wurde sie Mitglied in der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau, ließ sich aber nicht dauerhaft in München nieder, sondern wohnte in Pensionen bzw. zur Untermiete in der Schellingstr. 38. So gibt es weder einen Münchner Polizeilichen Meldebogen noch wird sie in den Adressbüchern für München genannt. Warum sie für ihre Ausbrüche aus der Provinz als Ziel die Stadt München statt des für sie viel besser erreichbaren Berlins wählte, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Ihr Pendeln zwischen Minden und München prädestinierte sie aber geradezu für die schwierige Aufgabe, die Ideen der Frauenbewegung in die (bayerische) Provinz zu tragen. Im Jahr 1898 veröffentliche sie in der Zeitung Frauenbewegung einen zweiteiligen Artikel zum Thema Wie sollen wir in der Provinz arbeiten? In den Jahren 1899 und 1900 unternahm sie im Auftrag des Münchner Vereins für Fraueninteressen Vortragsreisen in die Pfalz und legte dabei den Grundstein für die Gründung zahlreicher neuer Frauenvereine. Der erste Allgemeine Bayerische Frauentag in München von 1899 endete mit einer Abschlussrede Anna Bernaus zum Thema Kann es Grenzen der Pietät geben? Danach lockerte sich ihre Bindung an den Verein. In der Mitgliederliste von 1900 ist sie schon nicht mehr erwähnt. 1901 gewinnt sie gemeinsam mit Alice Salomon ein vom Verein ausgelobtes Preisausschreiben zum Thema Wie wird die Frau durch das Vereinsleben für das öffentliche Leben erzogen? 1911 ließ sie sich gemeinsam mit ihrer Mutter in Berlin nieder und war dort als Klavierlehrerin und Musikpädagogin tätig. Die genauen Todesdaten von Mutter und Tochter Bernau konnten bisher nicht ermittelt werden. Lehrerin, Schriftstellerin, Autorin, Publizistin, Klavierlehrerin, Musikpädagogin, Musikschriftstellerin | ||||||||
Schellingstr. | 38 | 1896 | 1897 | |||||||||||||||||||||||||||
Schellingstr. | 38 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||||
Schellingstr. | 38 | I | 1899 | |||||||||||||||||||||||||||
Beyer | Beyer | Beyer | Hermine | Hermine | Künstlerin, Malerin, Kunstmalerin | Malerin In den Meldeunterlagen von 1892 wird als Beruf "Privatiere" angegeben. Erst 1919 taucht die Berufsbezeichnung "Malerin" auf. | 1894-1916;1894-1895;1896-1899;1900-1909;1910-1913;1914-1916; | 1842 | 1842 - Im polizeilichen Meldebogen von 1919 ist mit Bleistift ein zweites Geburtsdatum angegeben: 28.07.1843 | 1929 | 1929 - | katholisch | katholisch In der 1892 angelegten "Haupt-Liste für den In- Reichs- und Aus-Länder" ist als Konfession "katholisch" angegeben. In den städtischen Meldeunterlagen von 1919 ist "prot." als Glaubensbekenntnis verzeichnet, demnach hat vor 1919 ein Konfessionswechsel stattgefunden. | Herzogtum Braunschweig | Herzogtum Braunschweig Seit 1876 in München lebend, wird sie 1919 Bürgerin des Freistaates Bayern | Wolfenbüttel | Wolfenbüttel | Grafrath | Augustenstr.---Augustenstr.---Franz Josephstr.---Friedrichstr.--- | #Augustenstr.#15---#Augustenstr.#15---#Franz Josephstr.#28---#Friedrichstr.#2--- | 1894 | 32 | Friedrich Beyer Beyer, geb. Niehof Der PMB führt keinen Vornamen der Mutter auf ledig Fräulein Herm. Beyer Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Jahr 1896, dass Hermine Beyer 1894 Gründungsmitglied war. Frl. Beyer Frl. Hermine Beyer Frl. Hermine Beyer Frl. Hermine Beyer seit 1874 Mitglied der Sektion München des Deutschen Alpenvereins und aktive Alpinistin. Sie wurde 1924 für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt. spätestens seit 1892 Außerordentliches Mitglied der Münchener Künstler-Genossenschaft 1893 Mitglied im Verein „Frauenbildungs-Reform", Sektion München 1894 Gründungsmitglied und spätere Vorsitzende (1907 - 1920) des Vereins zur Gründung eines Mädchengymnasiums in München 1895/96 - 1903/04 Ordentliches Mitglied im Künstlerinnen-Verein München e. V. Hermine Beyer in den Jahresberichten „München. V e r e i n z u r G r ü n d u n g e i n e s M ä d c h en g y m n a s i u m s. gegr. 1894. Mitgl. 240. Vors.: Frau Hermine Beyer, Augustenstr. 15. Bericht: Seit 1901 trägt der Verein das finanzielle Risiko für die von Professor Sickenberger begründeten Privatgymasialkurse. Die Kurse sind auf 4 Jahre berechnet. Nach dem Tode des Herrn Professor Sickenberger erhielt der Verein Oktober 1907 die Konzession und wird nach Maßgabe seiner Kräfte die Kurse ausbauen. - Lokal der Kurse: L i e b i g s t r. 12 a. Zurzeit werden die Kurse von 78 Schülerinnen besucht; 50 haben seit ihrem Bestand absolviert, sind seit 1904 zur Universität zugelassen und haben teils bereits ihr Maturitätszeugnis erhalten. Direktor der Kurse ist Herr Professor Dr. Kempf. - 18 Lehrer und eine Lehrerin wirken an der Anstalt; das Schulgeld beträgt 450,- M. Der Verein sorgt für reichliche Schulgeldermäßigung für Lehrerinnen usw. - Alljährlich im März findet die Generalversammlung statt." (Marie Wegner, Merkbuch der Frauenbewegung, S. 110 f.) Stadtarchiv München: PMB Hermine Beyer Kataloge der Kunstausstellung im Münchner Glaspalast 1883 bis 1896 sind online einsehbar unter https://www.arthistoricum.net/themen/textquellen/glaspalast Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1 = Bd. 11 des Gesamtwerks. 1885, S. 7 Internationale Kunst-Ausstellung veranstaltet vom Verein Berliner Künstler anlässlich seines fünfzigjährigen Bestehens 1841-1891, Katalog und Führer, Berlin 1891, S. 342 Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins „Frauenbildungs-Reform", abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Mitteilungen des Vereins zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums in München, No.1, Juni 1895, S.4 Adressbuch München 1907 ff. Wegner, Marie: Merkbuch der Frauenbewegung, hrsg. v. Bunde Deutscher Frauenvereine, Leipzig Berlin 1908, S. 110f. Einladung zur außerordentlichen Hauptversammlung des Vereins zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums, in: Münchner Neueste Nachrichten, 70 Jg., Nr. 393 v. 06. Aug. 1917, S. 4 Der Verein zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums in München, In : Münchner Neueste Nachrichten, 72. Jg. Nr. 71 v. 10. Feb. 1919, S. 2 55. Jahresbericht (Vereinsjahr 1924) der Alpenvereins-Sektion München e.V., S. 40 online: https://bibliothek.alpenverein.de/webOPAC/02_AV-Sektionsschriften/Sektion_Muenchen/Jahresberichte/SektionMuenchen1920-1929-web.pdf Deseyve, Yvette: Der Künstlerinnen-Verein München e. V. und seine Damen-Akademie. Eine Studie zur Ausbildungsituation von Künstlerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, München 2005, S. 116. Im Mittelpunkt ihres Engagements für die Frauenbewegung stand für Hermine Beyer eindeutig der Verein zur Gründung eines Mädchengymnasiums in München. 1907 übernahm sie von ihrer Vorgängerin Anna Steidle das Amt der 1. Vorsitzenden und damit die Verantwortung für die Finanzierung und Durchführung humanistischer Gymnasialkurse für Mädchen in München. 1917 beschloss der Verein, sich aufzulösen und im Februar 1919 übergab Hermine Beyer das Vereinsvermögen in Höhe von 10.000 Mark an eine Studienstiftung der LMU für die Unterstützung minderbemittelter Studentinnen. In all den Jahren der Mitgliedschaft im Verein für Fraueninteressen hatte Hermine Beyer eine Wohn- und Ateliergemeinschaft mit der Künstlerin Betty Nägeli, die ebenfalls Vereinsmitglied (ID 95) war. 1920 verzogen beide nach Grafrath. Hermine Beyer nahm wiederholt an Kunstausstellungen teil, z.B. zeigte sie 1891 in der Internationalen Kunstausstellung im Kunstverein Berlin das Gemälde Gebirgsbach. Wir sind auf der Suche nach Werken von Hermine Beyer, bzw. deren Abbildungen. Künstlerin, Malerin, Kunstmalerin Konfessionswechsel, Gründungsmitglied, langjähriges Mitglied | |||||||
Augustenstr. | 15 | I | 1896 | 1899 | ||||||||||||||||||||||||||
Augustenstr. | 15 | I | 1900 | 1909 | ||||||||||||||||||||||||||
Franz Josephstr. | 28 | III | 1910 | 1913 | ||||||||||||||||||||||||||
Friedrichstr. | 2 | III | 1914 | 1916 | ||||||||||||||||||||||||||
Biel | Biel | Biel | Catharina Elisabeth | Catharina Elisabeth | Privatiere | 1896-1907;1896-;1897-;1898-1898;1903-1904;1905-1907; | 1859 | 1859 | 1970 | - Sterbeort und -Datum sind unbekannt. | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Königreich Preußen | Königreich Preußen | Bergen auf Rügen | Bergen auf Rügen | Königinstr.---Blüthenstr.---Blüthenstr.---Kaulbachstr.---Kaulbachstr.--- | #Königinstr.#45---#Blüthenstr.#5---#Blüthenstr.#19---#Kaulbachstr.#63---#Kaulbachstr.#63a--- | 1896 | 109 | Carl Heinrich Biel Christiane Maria Biel Carl Ernst Biel Anna Maria Margaretha Biel, in 1. Ehe verheiratete Neuhauser, in 2. Ehe verheiratete Jordan Die Schwester war ebenfalls Vereinsmitglied ledig Nach 1899 hielt sich Elisabeth Biel gemeinsam mit Mutter und Schwester Anna in Dresden auf, daher war sie zeitweise kein Mitglied. Fräulein Elisabeth Biel wohnt gemeinsam mit der Mutter und Schwester Anna Frl. Elisabeth Biehl wohnt gemeinsam mit der Mutter Frl. Elisabeth Biehl wohnt gemeinsam mit Mutter und Schwester Anna Frl. Elisabeth Biel wohnt gemeinsam mit Mutter und Schwester Anna Frl. Elisabeth Biel wohnt gemeinsam mit Schwester Anna Stadtarchiv München: PMB Anna Maria Jordan Stadtarchiv München: Sterbeurkunde Christiane Maria Biel, Standesamt München I, Registernummer 2120 vom 17.11.1904 Stadtarchiv München: Sterbeurkunde Hertha Jordan, Registernummer 1428 vom 19.08.1907 Stadtarchiv München: Sterbeurkunde Anna Maria Jordan, Registernummer 1917 vom 12.11.1907 Mitgliederverzeichnisse des Vereins für Fraueninteressen 1896 bis 1907 Adressbücher für München 1893 bis 1918 Archiv VfFI: Schriftliche Auskunft Dr. Regina Nehmzow zur Schenkung eines (Teil-) Nachlasses der Schriftstellerin Anna Maria Jordan an das Museum Stralsund Elisabeth Biel ist für uns ein unbeschriebenes Blatt. Sie trat gemeinsam mit ihrer Schwester Anna Neuhauser/Jordan (ID 102) in den Verein ein, pausierte wie sie in den Jahren nach 1899, kehrte spätestens 1903 in den Verein zurück und verließ ihn aber wieder unmittelbar nach dem Tod der Schwester. Danach lebte sie zeitweise mit dem Rechtsanwalt Dr. Albert Halbe gemeinsam in einem Haushalt in der Widenmeyerstraße. Der Jurist begegnet uns auch in den Sterbeurkunden von Christine Biel (Mutter), von Hertha Jordan (Nichte) und Anna Maria Jordan (Schwester) in den Jahren 1904 und 1907 als derjenige, der den Tod dem Standesamt München 1 meldete. Außerdem war er von Anna Maria Jordan als Alleinerbe eingesetzt. Warum Elisabeth Biel und ihr Bruder Carl Ernst testamentarisch übergangen wurden, wissen wir nicht. Ob ein verwandtschaftliches Verhältnis des Rechtsanwaltes zu den Geschwistern bestand, konnten wir noch nicht herausfinden. Letztes Münchner Lebenszeichen von Elisabeth Biel ist ein Eintrag in das Adressbuch für München von 1918. Damals lebte sie in der Friedrichstr. 32 als „Privatiere“. Elisabeth Jordan war die Nichte der Malerin Antonie Biel (31.01.1830 - 02.04.1880), die ihre künstlerische Laufbahn nur gegen große Widerstände ihrer väterlichen Familie und die gesellschaftlichen Vorstellungen ihrer Zeit durchsetzen konnte. Antonie Biel war die Schwester von Carl Heinrich Biel, dem Vater von Elisabeth Biel. Privatiere | |||||||||
Königinstr. | 45 | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||||
Blüthenstr. | 5 | 0 | 1897 | |||||||||||||||||||||||||||
Blüthenstr. | 19 | 0 | 1898 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||
Kaulbachstr. | 63 | I | 1903 | 1904 | ||||||||||||||||||||||||||
Kaulbachstr. | 63a | I | 1905 | 1907 | ||||||||||||||||||||||||||
Braun | Braun seit 1912 Alma von Braun Weißmann | Braun | Johanna Regina Alma | Johanna Regina Alma | 1896-1916;1896-;1897-1898;1899-1903;1904-1906;1907-1916; | 1853 | 1853 | 1937 | 1937 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch im Meldebogen von 1919 ist sowohl für Alma Braun als auch für Ehemann Ludwig "freireligiös" als Bekenntnis angegeben. | Königreich Bayern | Königreich Bayern | München | München | München | Sigmundstr.---Sigmundstr.---Liebigstr.---Liebigstr.---Liebigstr.--- | #Sigmundstr.#4---#Sigmundstr.#4---#Liebigstr.#21---#Liebigstr.#21---#Liebigstr.#21--- | 1896 | 129 | Christian Friedrich Weißmann Johanna Weißmann, geb. Huber Hufschmiedemeisterstochter aus der Vorstadt Au Johanna Alexandra Olga Weißmann, verh. (von) Ru(e)f Der Familienbogen von Christian Friedrich Weissmann weist Olga als illegitimes Kind aus. Sie wurde am 17. Oktober 1836 geboren. Die Eheschließung der Eltern erfolgte im Mai 1837 Christian Lorenz Ferdinand Weißmann verheiratet mit Elise Zenetti, geb. am 25.02.1851 Selma Regina Bertha Weißmann, seit 1866 verh. Eberdt Christian Friedrich Ernst Weißmann Katharina Paulina Ida Weißmann, verh. Hemmer verheiratet mit dem Kgl. Bayr. Offizier Anton Hemmer Friedrich Ernst Weißmann Elise Augusta Laura Weißmann Christian Friedrich Weißmann Johanna Karoline Eva Weißmann verheiratet Ludwig (Ritter von) Braun Intendanturrat, zuletzt Wirkl. Geh. Oberkriegsrat 1845 Ansbach München Heinrich, genannt Heinz, Braun München Höllentalklamm im Wettersteingebirge Jurastudent Das einzige Kind Alma Brauns erlitt 20jährig einen tödlichen Bergunfall. Frau Intendanturrat Braun Frau Rat Alma Braun Frau Geheimrat Alma Braun Frau Geheimrat A. Braun Frau Geheimrat Braun ab 1889 Mitglied im Asyl-Verein für Obdachlose in München Alma Braun in den Jahrenberichten Stadtarchiv München: PMB und Steuerliste Ludwig Braun Stadtarchiv München: PMB Christian Friedrich Weißmann Kirchenbuch München Trauungen 1830 – 1844, S. 141, Original: Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, online bei Archion: https://www.archion.de/p/31d2fc1d46/, zuletzt eingesehen am 26.02.2024 Baierischer Eilbote 1848: Verzeichnis der vom Bauhof-Club zu München anempfohlenen Wahlbewerber, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10485376_00441_u001?page=6%2C, zuletzt eingesen am 03.03.2024 Kirchenbuch München Begräbnisse 1860 – 1867, S. 141, Original: Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, online bei Archion: https://www.archion.de/p/7ebbe81319/zuletzt eingesehen am 26.02.2024 Adressbuch für München 1845 ff. Mitglieder-Verzeichniss des Asyl-Vereins für Obdachlose 1889, München 1890, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11474496?page=2,3, zuletzt eingesehen am 28.02.2024 Jahres-Bericht des Asyl-Vereines für Obdachlose a. V. in München pro 1894 nebst Mitglieder-Verzeichniß, München 1895, S. 17, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11474501?page=16,17, zuletzt eingesehen am 28.02.2024 Tätigkeitsberichte des Vereins für Fraueninteressen, Mitglieder-Verzeichnisse 1896 ff. Beerdigung Herr Heinz Braun, in: Münchner Neueste Nachrichten, 56. Jg. Nr. 325 Morgenblatt v. 15.07.1903, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130191_00227_u001?page=2%2C3, zuletzt eingesehen am 28.02.2024 Spendenliste für die Sammlung für den liberalen Zentral-Wahlfonds, in: Münchener Neueste Nachrichten, 65. Jg. Nr. 64 Morgenblatt vom 05.02.1912, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130983_00107_u001?page=108,109, zuletzt eingesehen am 26.02.2024 Personalien, in: Münchner Neueste Nachrichten, 65. Jg. Nr. 661, Morgenblatt v. 24.11.1912, S. 5, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00131002?page=734%2C735, zuletzt eingesehen am 24.02.2024 Stadtarchiv München: DE-1992-STANM-00141 Namensverzeichnis Sterbeliste Standesamt München I (1930), Braun, Ritter Ludwig von Register Nr. 2485 Todes-Anzeige Ludwig Ritter von Braun, in: Münchner Neueste Nachrichten, 83. Jg. Nr. 354 vom 30. Dezember 1930, S. 14, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00138027_00623_u001?page=636, zuletzt eingesehen am 26.02.2024 Stadtarchiv München: Sterbeurkunde Alma von Braun, DE-1992-STANM-00148, Standesamt München 1 Eintrag Nr. 1560/37 Alma Braun wurde als jüngste Tochter des Kaufmannes (Procuraträger und Geschäftsdirektor) Christian Friedrich Weissmann und seiner Frau Johanna geboren. Sie hatte neun Geschwister; sieben erreichten das Erwachsenenalter. Ihre drei erwachsenen Brüder wurden Offiziere der Kgl. Bayerischen Armee, ihre Schwestern heirateten - wie sie selbst auch - einen königlichen Beamten bzw. Berufsoffizier. Damit zählte ihre Familie zu den staatstragenden Schichten des Königreichs Bayern. Das schloss eine liberale Gesinnung jedoch nicht aus. Ihr Vater Christian Friedrich Weißmann hatte 1848 auf einer Wahlmännerliste kandidiert, die vom republikanischen, linksliberal orientierten Bauhof-Club zu München unterstützt wurde. Alma Weissman, verheiratete Braun, scheint die liberale Überzeugung ihres Vaters geteilt zu haben, dafür spricht ihre langjährige Mitgliedschaft im Verein für Fraueninteressen ebenso wie ihre Spende für den liberalen Zentral-Wahlfonds, der 1912 aufgelegt wurde, um die Vorherrschaft der (nicht zuletzt frauenbewegungsfeindlichen) Zentrumspartei in Bayern zu beenden. Die Spendensumme war zwar nicht groß, aber Alma Braun zeichnete namentlich und bekannte sich damit öffentlich zu ihrer Haltung. Gemeinsam mit ihrem Ehemann gehörte sie der freireligiösen Bewegung an. Sie hatte den damaligen Intendanturrat und späteren Wirklichen Geheimen Oberkriegsgerichtsrat Ludwig Braun 1881geheiratet. Ihr einziges Kind Heinrich Braun, genannt Heinz, verunglückte mit 20 Jahren tödlich in der Höllenthalklamm und wurde am 14. Juli 1903 in München beerdigt. Die Schilderung der Trauerfeier in der Münchner Neuesten Nachrichten ist ein beeindruckendes Dokument der ständischen und zutiefst patriachalisch geprägten Münchner Gesellschaft. Neben „dem schmerzerfüllten Vater des Verunglückten, dem k. geheimen Kriegsrat Ludwig Braun" werden als Trauergäste sieben weitere Männer mit Namen und allen Titeln aufgeführt. Die Mutter wird nicht erwähnt, sie spielt im wahrsten Sinne des Wortes keine Rolle und ihre Trauer bleibt privat. langjähriges Mitglied, | |||||||||
Sigmundstr. | 4 | I | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Sigmundstr. | 4 | I. | 1897 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||
Liebigstr. | 21 | III | 1899 | 1903 | ||||||||||||||||||||||||||
Liebigstr. | 21 | III. | 1904 | 1906 | ||||||||||||||||||||||||||
Liebigstr. | 21 | III. | 1907 | 1916 | ||||||||||||||||||||||||||
Döllinger | Döllinger Lange | Döllinger | Helene Elisabeth Maria | Helene Elisabeth Maria | Mitinhaberin und Teilhaberin der Fa. J. Strobel’s Nachfolger, Geschwister Lange, Chromolithographische Kunstanstalt Im Ausstellungskatalog „Ab nach München“, heißt es in dem Beitrag über Laura Lange, Helene Lange habe von 1903 bis 1904 als Hospitantin die Münchner Kunstgewerbeschule besucht und später mit Emma Schnitzlein ein Atelier für Handarbeiten gegründet. Allerdings wird dort 1875 als Geburtsjahr angegeben. Es liegt offensichtlich eine Verwechslung mit der Malerin Helene Petraschek Lange, geb. 1875 in Dresden, vor. | 1894-1916;1894-1895;1896-;1897-1898;1899-1914;1915-1916; | 1867 | 1867 | 1938 | 1938 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch „prot. getauft, aber kath. erzogen“, so im Meldebogen von Moritz Döllinger über seine Frau | Herzogtum Mecklenburg | Herzogtum Mecklenburg Obwohl Helene Lange in München geboren wurde, besaß sie über ihren Vater, den in Plau geborenen Historienmaler Friedrich Lange, die Staatsbürgerschaft des Herzogtums Mecklenburg. Erst mit dem Erwerb der bayrischen Staatsangehörigkeit durch die Mutter Bertha Lange, geb. Sckell, im Jahr 1886 wurden Helene und ihre Schwester Laura Bayerinnen. | München | München | Unterwössen | Luisenstr.---Luisenstr.---Luisenstr.---Adalbertstr.--- | #Luisenstr.#40b---#Luisenstr.#40b---#Luisenstr.#72---#Adalbertstr.#38--- | 1894 | 36 | August Friedrich Ernst Lange Bertha Lange, geb. von Sckell Nachfahrin des Landschaftsarchitekten Friedrich Ludwig von Sckell Laura Lange Laura Lange war ebenfalls Vereinsmitglied verheiratet Moritz Döllinger Bank-Beamter (Hyp. und W.-B.) 1863 München verwitwet Hans Döllinger Graphologe Frl. Helene Lange Nachweis ihrer Mitgliedschaft im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26. April 1994. Sie wird hier als Vorstandsmitglied der "Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau" genannt. Frau Döllinger-Lange Frau Helene Döllinger Frau Helene Döllinger Frau Helene Döllinger II. Schriftführerin Laut Angaben im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894 Mitglied des Vorstandes als Beisitzerin Vorstandsmitglied als Vereins-Bibliothekarin 1893 Mitglied im Verein Frauenbildungs-Reform, Ortsgruppe München Helene Döllinger in den Jahrenberichten des Vereins Stadtarchiv München: PMB Bertha Lange Stadtarchiv München: PMB Moritz Döllinger Standesamt Unterwössen: Auskunft über Sterbedatum und -ort von Andrea Maier v. 23.08.2023 Stadtarchiv Hannover: Nachlass Kettler Nr. 347, Anita Augspurg an Hedwig Kettler am 26.4.1894 United Nations Library & Archives, BvS/17/198-1/1: Schreiben von Helene Döllinger an Bertha von Suttner i.A. des Comités der Münchner Frauenbewegung vom 30.01.1896: https://archives.ungeneva.org/dollinger-helene-munich Die Frauenbewegung, Revue für die Interessen der Frau, 1896, Nr. 14, S. 136 Frauenversammlung, Berlin 29. Juni 1896, in: Münchner Neueste Nachrichten, Nr. 302 (Morgenblatt) vom 2. Juli 1896, S. 2, Spalte 3: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00129719?page=30,31, zuletzt eingesehen am 11.08.2022 Tätigkeitsberichte des Vereins für Fraueninteressen, Mitglieder-Verzeichnis 1896 bis 1916 Pringsheim, Hedwig: Tagebücher 1892 - 1897, hrsg. von Cristina Herbst, Göttingen 2013, S. 380 - 384 Stritt, Marie: Rechtskämpfe, in: Handbuch der Frauenbewegung, hrsg. von Helene Lange, Gertrud Bäumer, II.Teil, Frauenbewegung und soziale Frauenthätigkeit in Deutschland nach Einzelgebieten, Berlin 1901, S.142 Voigt, Antonia (Hrsg.): Ab nach München!: Künstlerinnen um 1900, München 2014, S. 138 Döllinger, Elisabeth: Laura Lange, https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/laura-lange/#biografie, zuletzt eingesehen am 22.04.2022 Helene Lange (verh. Döllinger) und ihre Schwester Laura Lange waren die Töchter des Historienmalers Friedrich Lange und seiner Frau Bertha von Sckell, die der weitverzweigten Gärtnerfamilie Sckell angehörte. Nach dem frühen Tod des Vaters kam ihre Mutter im Oktober 1875 „zur Gründung einer Existenz“ mit den beiden 6- und 7- jährigen Töchtern zurück nach München, wo die beiden Töchter auch geboren waren. 1891 wurden beide Schwestern Teilhaberinnen der Fa. „S. Strobel‘s Nachfolger Geschw. Lange, chromolithographische Kunstanstalt, Äußere Nymphenburger Str. 34“, die allerdings danach nur noch wenige Monate fortbestand. 1895 heiratete Helene den Bankbeamten Moritz Döllinger und bekam einen Sohn. Verwitwet seit 1925, lebte Helene Döllinger mit Ihrer Schwester Laura Lange (ebensfalls Vereinsmitglied ID 78), Martha von Kranz (ebenfalls Vereinmitglied ID 76) und der Malerin Antonie von Ritzerow in der Luisenstr. 72/III. 1932 verließen alle vier die Stadt München und ließen sich nach einer Zwischenstation schließlich im Chiemgau, in Unterwössen nieder. „Hoch zu verehrende Frau Baronin! Anbei erlaube ich mir ein Exemplar der Resolution zu übersenden, die bei ihrem Bekanntwerden in Deutschland überall mit Begeisterung aufgenommen worden ist. Sie haben, verehrte Frau Baronin, in ihren Werken in hoch dankbarster Weise gekämpft für die höchsten erstrebenswertesten Güter der Menschheit. Und so hoffen wir, bei Ihnen keine Fehlbitte zu thun, wenn wir Sie ersuchen, beiliegende Protokollierung durchzulesen, und in Wort und Schrift einzutreten für unsere Bestrebungen. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, wie unendlich wertvoll für diese Bewegung gerade Ihre vielbedeutende Mitwirkung wäre. Wie berechtigt unsere Sendungen sind, ist deutlich erwiesen dadurch, dass die Beteiligung an der Protesterklärung weit über das hinausgeht, was wir zu hoffen wagten. Es ist, als hätte ein Sturm Hunderttausende aufgerüttelt, die nun alle dasselbe verlangen – ihr gutes Recht. Wir hoffen mit einer erdrückenden Stimmenzahl vor den Reichstag treten zu können, und die Begeisterung mit der in allen Orten unermüdlich gearbeitet wird, gibt Gewähr dafür, dass, wenn irgend möglich wohl die größten Schwierigkeiten überwunden werden. Mit der wiederholten Bitte an Sie, hochverehrte Baronin, sich dieser zur Erinnerung anzuschließen, zeichne ich Mit vorzüglicher Hochachtung i.A. des Comités der Münchner Frauenbewegung Helene Döllinger" Schreiben von Helene Döllinger an Bertha von Suttner i.A. des Comités der Münchner Frauenbewegung vom 30.1.1896 (https://biblio-archive.unog.ch/Dateien/1/D9341.pdf), (transkribiert von Hiltrud Tischer) Hinter dem „Comité der Münchner Frauenbewegung“ verbargen sich Mitglieder der „Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau.“ Ab Anfang 1896 wurde das neue Bürgerliche Gesetzbuch in drei Lesungen verhandelt und verabschiedet, um am 1.1.1900 in Kraft treten zu können. Es galt als Jahrhundertwerk und sollte für alle Staaten des 1871 gegründeten Deutschen Reiches ein gemeinsames Zivilrecht schaffen. Insbesondere das Familienrecht benachteiligte Frauen stark. Anita Augspurg entwarf eine Resolution mit Änderungswünschen, die reichsweit von 25 000 zum Teil sehr prominenten Bürgern und Bürgerinnen unterschrieben wurde. Wie wir einem Brief Helene Döllingers an Bertha von Suttner entnehmen können, wurde auch die prominente Pazifistin um Unterstützung bzw. Unterschrift gebeten. Neben Anita Augspurg und Helene Döllinger beteiligten sich viele weitere Vereinsfrauen an der Aktion. Die Initiative blieb leider erfolglos, das Familienrecht änderte sich erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts im Sinne der Frauenbewegung. Wie auch das Familiengrab der Döllingers zeigt, war Helenes Ehemann Moritz Döllinger mit dem Mitbegründer der Altkatholischen Kirche, dem Theologieprofessor Ignaz von Döllinger, verwandt. Helene Döllinger scheint jedoch nicht im Familiengrab bestattet worden zu sein. Gründungsmitglied, langjähriges Mitglied, | ||||||||
Luisenstr. | 40b | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 40b | II Mitte | 1897 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 72 | II | 1899 | 1914 | ||||||||||||||||||||||||||
Adalbertstr. | 38 | III | 1915 | 1916 | ||||||||||||||||||||||||||
Ehrhardt | Ehrhardt auch Erhardt | Ehrhardt | Frieda (eigentlich Auguste Friederike) | Frieda (eigentlich Auguste Friederike) (auch Frida) | Malerin, Künstlerin, Lehrerin, Kunstmalerin | Kunstmalerin Kunststudium an der Königlichen Kunstgewerbeschule (KGS) in München ab 1903 Lehrerin an der Königlichen Kunstgewerbeschule (KGS) in München | 1896-1904;1896-;1897-1898;1899-1904; | 1867 | 1867 | 1904 | 1904 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Herzogtum Sachsen-Meiningen | Herzogtum Sachsen-Meiningen | Hildburghausen | Hildburghausen | München | Schellingstr.---Schellingstr.---Schellingstr.--- | #Schellingstr.#66---#Schellingstr.#37---#Schellingstr.#37--- | 1896 | 103 | Carl August Emil Ehrhardt Karoline Ehrhardt, geb. Hopf Sie war bis zu ihrem frühen Tod Vereinsmitglied Fräulein Frida Ehrhardt Frl. Frida Ehrhardt Fräulein Frieda Erhardt letzte Adresse laut PMB u. Sterbeurkunde: Türkenstr. 68a Frieda Ehrhardt in den Jahresberichten Kunstchronik. Ehrhardt-Ausstellung im Künstlerinnen-Verein. Der Künstlerinnen-Verein eröffnete Sonntag, den 5. Februar, eine Ausstellung von Arbeiten aus dem Nachlaß der so früh verstorbenen Kunstmalerin und Lehrerin an der k .Kunstgewerbeschule Fräulein Frieda Ehrhardt. Schon letzte Woche hat der Kunstverein in dankenswerter Weise eine Kollektion von Arbeiten dieser wirklich tüchtigen Künstlerin gebracht, und diese feinen, von von so reinem künstlerischem Empfinden zeugenden Arbeiten gewährten einen so schönen Einblick in das Schaffen der allzufrüh Dahingeschiedenen, daß wiederholt der Wunsch laut wurde, man möchte die Sachen auch der weiteren Oeffentlichkeit vorlegen. Die am 26.September 1904 aus einem so schönen Wirkungskreise ausgeschiedene Künstlerin Frieda Ehrhardt war ein Thüringer Kind. In Hildburghausen stand ihre Wiege. Ihre erste Ausbildung erhielt sie in ihrer Heimat, worauf sie, kaum 15jährig in die k. Kunstgewerbeschule in München eintrat. Später wurde die junge Künstlerin Schülerin Herterichs und anderer Meister. Jahre eifrigstens Strebens folgten. Die Künstlerin betätigte sich hauptsächlich auf dem Gebiete des Porträtfaches, - namentlich ihre Kinderporträts zeichnen sich durch Liebreiz aus. Doch auch die Landschaft, das Blumenstück wie auch das Plakat und die Illustration ("Jugendblätter") fanden in ihr eine vortreffliche Vertreterin. Im Herbst 1903 wurde Frieda Ehrhardt an die k.Kunstgewerbeschule hier berufen, um an Stelle der verstorbenen Blumenmalerin Olga Weiss den Unterricht im Blumenzeichnen, - malen, in Aquarell -, Tempera-, Gouache- und Ölmalen an der weiblichen Abteilung zu übernehmen. Ein Jahr nur wirkte sie an der Anstalt, von all ihren Schülerinnen verehrt und beliebt als die treueste, aufopfernste Lehrerin und Freundin, hoch geschätzt von ihren Kollegen und Vorgesetzten. Ein kurzes Jahr nur - da legte der unerbittliche Tod seine rauhe Hand an ein junges, frohes Künstlerleben, das kaum erst angefangen hatte, sich zur vollen Blüte zu entfalten. Frieda Ehrhardt war ein edler, vornehmer Charakter, eine sonnige, frohe Künstlernatur, die jedem, der das Glück hatte, ihr näher zu treten, unvergeßlich bleiben wird. " (Münchner Neueste Nachrichten: 58. Jg., Nr.68, Morgenblatt vom 10.02.1905, S. 3) Adressbuch Hildburghausen 1877 Adressbuch München 1900 Stadtarchiv München: PMB und Sterbeurkunde vom 27.9.1904 Nr. 1784 Münchner Neueste Nachrichten: 44. Jg, Vorabend-Blatt vom 26.05.1891, S. 4 Münchner Neueste Nachrichten: 56. Jg. vom 25.05.1903, S. 3 Münchner Neueste Nachrichten: 57. Jg., Vorabend-Blatt vom 28.07.1904, S. 3 Münchner Neueste Nachrichten: 57. Jg., General-Anzeiger vom 29.09.1904, S.1 Münchner Neueste Nachrichten: 58. Jg., Nr. 68 Morgenblatt vom 10.02.1905, S. 3 K.G. Saur Verlag (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, München-Leipzig 2002 Schmalhofer, Claudia: Die Königliche Kunstgewerbeschule München (1868-1908), München 2005 Jehl, Iska und Sternberg, Caroline: Erste Frauen in der Lehre. Akademie der Bildenden Künste München. Kunstgewerbeschule München: Zur Entwicklung des Frauenanteils in der Lehre 1808-2014 Eine erste künstlerische Ausbildung erhielt Frieda Ehrhardt bereits in ihrem Geburtsort Hildburghausen. Sie kam mit nur 16 Jahren 1883 nach München und absolvierte hier ein Kunststudium an der Königlichen Kunstgewerbeschule (KGS), an die sie im Herbst 1903 selbst als Lehrerin berufen wurde. Sie unterrichtete in der weiblichen Abteilung "Blumenmalerei und Aquarellieren" und erfuhr die "Wertschätzung der Kollegen und die Liebe, Verehrung und Dankbarkeit ihrer zahlreichen Schülerinnen" (Münchner Neueste Nachrichten vom 29.09.1904). Als Malerin bekannt wurde Frieda Ehrhardt, eine Schülerin Herterichs, vor allem durch ihre Pastelle und Kinderbilder, war aber auch mit Landschafts- und Blumenmalerei, sowie Plakaten und Illustrationen erfolgreich. Ab 1890 nahm sie an verschiedenen Ausstellungen wie z.B. im Kunstverein, der Münchner Secession und der Großen Berliner Kunstausstellung teil. Im Juli 1904 wurde ihr die Stelle an der KGS für das Schuljahr 1904/1905 übertragen. Sie folgte damit Olga Weiss, die ebenfalls Vereinsmitglied war. Wenig später, am 26.9.1904, verstarb sie im Alter von 37 Jahren und wurde auf dem Schwabinger Friedhof beerdigt. Das Ehrengeleit gaben ihr nicht nur Angehörige und Schülerinnen, sondern der gesamte Lehrkörper der Schule mit Direktor von Lange, sowie als Vertreter des Kultusministeriums Oberregierungsrat Frhr. von der Heydte. Im Januar 1905 wurde sie im Kunstverein und im Februar 1905 im Künstlerinnen-Verein posthum mit Ausstellungen ihrer Werke gewürdigt. Malerin, Künstlerin, Lehrerin, Kunstmalerin Als Mitgliedgestorben, Werke von Frieda Ehrhardt | |||||||
Schellingstr. | 66 | IV | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Schellingstr. | 37 | 1. Rgb. 1. Aufgang | 1897 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||
Schellingstr. | 37 | IV / 1. Rgb. 1. Aufgang | 1899 | 1904 | ||||||||||||||||||||||||||
Engelmann | Engelmann Neustätter | Engelmann | Pauline | Pauline | 1896-1901;1896-1901; | 1840 | 1840 | 1911 | 1911 | jüdisch | jüdisch | Königreich Bayern | Königreich Bayern | München | München | München | Arcostr.--- | #Arcostr.#1--- | 1896 | 144 | David Neustätter David Neustätter eröffnete im Jahr 1824 eine Tuchhandlung in der Theatinerstr. Antonie Neustätter, geb. Mack Rufnamen: Dina oder Toni Max Neustätter Der älteste Bruder Maximilian Neustätter (https://d-nb.info/gnd/127838368) studierte in Lüttich Jura und promovierte dort zum Dr. jur. (https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10851306). Gewidmet war die Hochschulschrift seinen Eltern (Parentibus Optimis Carrissimis), die er im Revolutionsjahr 1848 in München besucht hatte. Das Münchener Tagblatt berichtete: "Ein eingeborner, wackerer Mann ist gerade als Fremder unter uns. Dr. Neustätter, Sohn des Großhändlers David Neustätter. Dieser junge Mann zählt erst 21 Jahre, hat in Lüttich die Universität absolviert und ist gegenwärtig Advokat in Amsterdam. Würde er es im Bayernlande in so kurzer Zeit als Jude auch so weit gebracht haben?" (Münchner Tagblatt 46. Jg. Nr. 206 v. 26.07.1848, S. 1013 f.) Bis mindestens 1854 war er in Amsterdam als Advokat gemeldet und veröffentlichte noch einige juristische Schriften, danach verliert sich seine Spur. Markus Neustätter Angaben im Familienbogen von Adolph Neustätter Emilie Neustätter, verh. Steinmayer Ferdinand Neustätter https://d-nb.info/gnd/132249332 Rosalie Neustätter, verh. Ellinger verheiratet Joseph Engelmann Arzt, zuletzt Leiter der Kreisirrenanstalt Bayreuth, Dr. med Hofrath 1820 Floss Bayreuth verwitwet "Dem Assistenzarzt bei der Irrenanstalt Irsee, Dr. Joseph Engelmann, ein ausgezeichneter junger Mediziner, wurde die Stelle eines leitenden Arztes an der Irrenanstalt St. Georgen bei Bayreuth auf Ruf und Widerruf übertragen. Es ist dies der erste Fall einer ähnlichen Anstellung eines Israeliten in Bayern; und wenn wir die Beharrlichkeit in Betracht ziehen, mit welcher das vorige Staatsministerium selbst die Anstellung eines Juden als Taxbeamten verweigerte, so bleibt diese Ernennung immerhin ein bedeutender Fortschritt. Wir wollen, insofern er an noch recht viele, nicht minder würdige Glaubensgenossen ergeht, uns den Ruf ebenso gern gefallen lassen, als wir bereitwilligst und mit größtem Vergnügen auf den Widerruf verzichten." (Aus Bayern im Januar, in: Allgemeinen Zeitung des Judentums vom 7. Februar 1860, zit. nach https://www.alemannia-judaica.de/bayreuth_texte.htm) Max Engelmann München Bamberg Dr. med., Arzt Verheiratet mit Anna Engelmann, geb. Sack (1869 - 1938) Theodor Engelmann Bayreuth München Jurist (Dr. jur.), Staatsanwalt und Richter, zuletzt Rat am Obersten Landgericht Theodor Engelmann war Co-Autor des 4. Bandes des "Kommentars zum Bürgerlichen Gesetzbuches für das Deutsche Reich". Er war mit Elsbeth (Elisabeth) Rosenfeld verheiratet (1870 Nürnberg - 1942 Treblinka). Richard Engelmann Bayreuth Kirchzarten Bankkaufmann, Bildhauer, 1921-1930 Lehrbeauftragter an der Staatlichen Hochschule für bildende Kunst in Weimar https://d-nb.info/gnd/119492172 Zusammenarbeit mit Van der Velde und dem Bauhaus. In 1. Ehe verheiratet mit Dorthea Hölscher (1863 - ca. 1905), in 2. Ehe mit Elisabeth v. Hampeln und zuletzt mit Frieda Klara Leidel. Frau Hofrat Engelmann Die Mitgliederliste von 1902 fehlt, deshalb wissen wir nicht, ob Pauline Engelmann im Laufe des Jahres 1901 oder 1902 ausgeschieden ist. In der Liste von 1903 ist sie jedenfalls nicht mehr erwähnt. 1891 Mitglied im Verein für Arbeiterkolonien in Bayern 1891 bis mind. 1896 Mitglied im Bayerischen Frauenverein unterm rothen Kreuz, Zweigverein München 1895 Mitglied im Frauenverein Arbeiterinnenheim StadtA München: PMB Neustätter, David StadtA München: PMB Neustätter, Ferdinand StadtA München: PMB Engelmann, Pauline StadtA München: DE-1992-JUD-V-0013 Korrespondenz und Dokumente von Elsbeth Engelmann Münchener Tagblatt 46. Jg., Nr. 206 v. 26.07.1848, S. 1013 f., online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10541957_00125_u001, zuletzt abgerufen am 11.08.2024 Bayern.Armee: Armee-Befehl vom 9. October 1849, § 15 S. 36, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10315977 Aus Bayern, im Januar (Privatmitth.), in: Allgemeine Zeitung des Judentums 24. Jg., Nr. 6 v. 07.02.1860, S. 87, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10521443?page=96%2C97 Todesanzeige von Antonie Neustätter, in: Neueste Nachrichten 33. Jg., Nr. 34 v. 03.02. 1880, S. 5, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11602391 Auszug aus dem Standesamtsregister, in: Bamberger Volksblatt Nr. 177 v. 10.08.1887, S. 4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11483533 Verzeichnis der Mitglieder des unter dem Protektorate Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Ludwig stehenden Vereins für Arbeiterkolonien in Bayern in der Stadt München (Separatdruck aus dem über 6000 namen unfassenden Gesammt-Mitglieder-Verzeichnis nach dem Stand v. 01. 01. 1891, München 1891, S. 5, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11455246, Rechenschaftsbericht und Mitglieder-Verzeichnis des Zweigvereins München des unter dem Protektorate Ihrer Majestät der Königin-Mutter von Bayern stehenden Bayerischen Frauenvereins unterm rothen Kreuz für das Jahr 1891, S. 19, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11564128 Rechenschafts-Bericht des Frauenvereins Arbeiterinnenheim a. V. unter dem Protektorate I.K.H. der Frau Prinzessin Arnulf für das Jahr 1895. Nebst Mitgliederverzeichnis, S. 12, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11789821 Verlagsanzeige zum Erscheinen des Kommentars zum Bürgerlichen Gesetzbuch, in: Stahl's Terminkalender für den bayerischen Juristen, 34. Jg., München 1897, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11802061 Zeitschriften- und Bücherschau. Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch für das Deutsche Reich, in: Münchner Neueste Nachrichten 51, Jg. Nr. 346, Morgenblatt v. 30.09.1898, S. 3 online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130387?page=350%2C351 Kurze Stadtnachrichten. U.a. Nachruf auf Dr. Theodor Engelmann, in: Münchener Neueste Nachrichten, 77. Jg. Nr. 157 v. 12.06.1924, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133535_00251_u001 Loebl, Herbert: Juden in Bamberg. Die Jahrzehnte vor dem Holocaust, Bamberg ²1999, S. 180 u. S. 324 Opitz, Silke: Ein Gentlemankünstler. Leben und Werk des Bildhauers Richard Engelmann (1868-1966), Weimar 2000, S. 25 - 31 Ferdinand Neustätter, in: Bayerisches Musiker-Lexikon Online, hrsg. von Focht, Joseph, https://bmlo.de/n0315 (Version vom 30. September 2006) Bartholomäus, Christine: Richard Engelmann, in: Von Emanuel Osmund bis Hilde Marx. Biografische Skizzen zu ausgewählten jüdischen Persönlichkeiten aus Bayreuth, in: Jüdisches Bayreuth, hrsg. v. der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit., Bayreuth 2010, S. 112 f. Eintrag Anna Engelmann, geb. Sack, in: Beisbart, Ortwin; Fichtl, Franz; Deusel, Antje Yael; Beisbart, Ortwin (Hrsg.) (2010): Gedenkbuch der jüdischen Bürger Bambergs : Opfer des nationalsozialistischen Terrors 1933-1945. 2. Aufl. Bamberg 2010. S. 86, online: https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/206 Anna Engelmann, geb. Sack, in: Biografisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933 - 1945, online:https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=2985 Elsbeth Engelmann, geb. Rosenfeld, in: Biografisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933 - 1945, online: https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=2752 Hedwig (Hedda) Engelmann, in: Biografisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933 - 1945, online: https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=15706 Landesarchiv Baden-Württemberg Staatsarchiv Freiburg: Nachlass Engelmann, Einführung, online: https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=5-5848&a=fb, Stadtarchiv Bayreuth: Familie Engelmann, mit Quellen- und Literaturangaben zusammengestellt von Bartholmäus, Christine, Bayreuth 2024. Pauline Engelmann wurde im Jahr 1840 als jüngstes Kind des jüdischen Kaufmanns David Neustätter und seiner Frau Antonie, geborene Mack in München geboren. Im Oktober 1861 heiratete Pauline Neustätter den aus Floß in der Oberpfalz stammenden, deutlich älteren Arzt Dr. Joseph Engelmann. Ihr Ehemann begann seine Berufslaufbahn 1848 als Unterarzt „in provisorischer Eigenschaft“ an der Festungskommandantur Landau. Bereits wenig später, im Sommer 1849, wurde er wieder entlassen. Politischer Umtriebe verdächtig scheint er sich an den Auseinandersetzungen um die Annahme der „Paulskirchenverfassung“ in Bayern beteiligt zu haben. Danach ließ er sich für einige Zeit in der Schweiz nieder, bevor er nach Bayern zurückkehrte und dort nach mehreren Zwischenstationen als Oberarzt und Vorstand an die Irrenanstalt von Bayreuth St. Georgen berufen wurde. Wie die „Allgemeine Zeitung des Judentums“ am 7.2.1860 (https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10521443) hervorhob, war dies die erste leitende Anstellung eines Israeliten in einer öffentlichen Einrichtung in Bayern und wurde als bedeutender Fortschritt auf dem Weg zur Glaubensfreiheit gewertet. (vgl. auch alemania-judaica.de/bayreuth und floss). Die Familie lebte zunächst auf dem Gelände der Anstalt in St. Georgen, wo zwei der drei Söhne geboren wurden, anschließend im neugebauten Wendelhöfen, der Kreisirrenanstalt für Oberfranken, wohin Joeph Engelman 1869 als Direktor berufen worden war. Das Ehepaar führte in dieser relativ isolierten Umgebung ein gutbürgerliches liberales Haus, in welchem der schulischen, schöngeistigen und hier besonders der musikalischen Bildung der Söhne große Bedeutung zugemessen wurde. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1888 ging Pauline zurück nach München, wo sie sich ab 1891 in mehreren Vereinen engagierte, nicht zuletzt auch im späteren Verein für Fraueninteressen, dem sie spätestens seit 1896 gemeinsam mit ihrer Schwägerin Helene Neustätter angehörte. In dieser Zeit bereitete ihr Sohn Theodor als Co-Autor das Erscheinen des Kommentars zum Bürgerlichen Gesetzbuch für das Deutsche Reich vor, in dem er gemeinsam mit Julius v. Staudinger das Familienrecht bearbeitete. Ein zentrales Thema für die damalige Frauenbewegung, besonders in München. Der älteste Sohn Max Engelmann verstarb nur wenige Monate nach dem Tod der Mutter: „Am Montag verschied in Bamberg im 49. Lebensjahr der praktische Arzt und langjährige Repetitor an der k. Entbindungsanstalt Dr. med. Max Engelmann. Der Verstorbene war auch in der Bamberger Musikwelt eine bekannte und beliebte Persönlichkeit." (Münchner Neueste Nachrichten, 64. Jg., Nr. 219 v. 10.05.1911, S. 6). 1933 verließ seine Witwe Anna Bamberg und verzog zunächst nach Nürnberg und 1934 nach München, wo sie zwischen 1936 bis 1938 bei ihrer Schwägerin Elsbeth Engelmann wohnte. 1938 kehrte sie in ihre Geburtsstadt zurück, wo sie wenige Tage nach dem Novemberprogrom ihrem Leben ein Ende setzte. Elsbeth Engelmann, die Witwe des 1924 verstorbenen Oberlandesgerichtsrates Theodor Engelmann und ihre Tochter Hedwig (Hedda) bemühten sich 1939 vergeblich um Visa nach Kolumbien oder England. Beide mussten ihre Wohnung in der Luisenstraße verlassen und in die Möhlstr. 30 ziehen. Am 4. April 1942 wurde Hedda nach Piaski deportiert und dort ermordet. Im Mai kam ihre Mutter in das Barackenlager Knorrstr. 148, bevor sie am 17.06.1942 nach Theresienstadt und von da aus nach Treblinka in den Tod geschickt wurde. Anders als Mutter und Schwester war Tochter Erika bereits 1933 mit ihrem Ehemann, dem Biochemiker Stephen Bach, nach England emigriert. Der jüngste Sohn Paulines, der Bildhauer Richard Engelmann war 1913 an die spätere Bauhaus Universität Weimar berufen worden und wechselte 1921 an die neugegründete Staatliche Hochschule für bildende Kunst. Er war der einzige in der Familie der die jüdische Glaubensgemeinschaft (bereits 1893) verlassen hatte und dessen Ehefrauen nach den Vorstellungen der Nazis "arisch" waren. Trotzdem wurde er bereits 1930 aus dem Hochschuldienst entlassen, nachdem in Thüringen erstmals eine Landesregierung unter Beteiligung der Nationalsozialisten gebildet worden war. Sie setzten ihren Gesinnungsgenossen Paul Schultze-Naumburg als Leiter der Kunsthochschule ein, der einen großen Teil des Lehrkörpers suspendierte. 1935 erhielt Richard Engelmann endgültiges Berufsverbot. In privilegierter Mischehe mit Ehefrau und Tochter zurückgezogen in Kirchzarten, im Schwarzwald lebend, blieben ihm Deportation und Ermordung erspart. Sein Sohn Martin aus der Ehe mit Elisabeth von Hampeln floh 1937 nach Schweden und von dort weiter in die USA. Sohn Peter blieb in Berlin und beging 1944 Selbstmord. | |||||||||
Arcostr. | 1 | 1896 | 1901 | |||||||||||||||||||||||||||
Eysoldt | Eysoldt andere Schreibweise: Eysold Richter | Eysoldt | Bertha Wilhelmine | Bertha Wilhelmine (weitere Schreibweisen: Berta) | Fotografin, | Fotografin, Mitinhaberin eines Photostudios namens "Atelier Therese" in München in der Theresienstr. 66 und Filialen in Tutzing und Burtenbach in Schwaben sowie Leiterin der Photographischen Lehranstalt für Frauen in München. | 1894-1898 und 1910;1894-1895;1896-;1897-1898;1910-; | 1845 | 1845 | 1934 | 1934 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Königreich Sachsen | Königreich Sachsen | Elstra | Elstra bei Kamenz in Sachsen | Berlin | ---Theresienstr.---Theresienstr.---Kurfürstenstr.--- | #Theresienstr.#66---#Theresienstr.#66---#Kurfürstenstr.#50--- | 1894 | 7 | August Wilhelm Richter über die Mutter Bertha Eysoldts ist uns noch nichts bekannt. Es fehlt die Angabe im Münchener PMB. verheiratet Friedrich Arthur Eysoldt Rechtsanwalt, Notar und Abgeordneter 1832 Pirna Laubegast bei Dresden Abgeordneter des Sächsischen Landtags sowie des Reichstags. Vertreter der „Deutschen Fortschrittspartei“ geschieden Anna Maria Eysoldt, geschiedene Aebi Pirna Medizinerin Anna Maria zog gegen den Widerstand des Vaters nach Zürich, um als eine der ersten Frauen Medizin zu studieren. Dort zählte sie zum Kreis um Ricarda Huch. 1892 heiratete sie in Bern den Rechtsanwalt und Stadtratspräsidenten Ernst Aebi. Die unglückliche Ehe endete in einem jahrelangen, zermürbenden Scheidungsprozess, in welchem sie von ihrer Freundin Johanna Elberskirchen unterstützt wurde. Wegen einer schweren Erkrankung konnte Anna Eysoldt ihr Medizinstudium nicht beenden. 1907 publizierte sie zusammen mit Johanna Elberskirchen das Buch: „Die Frau als Kinderärztin“. Gertrud Franziska Gabriele Eysoldt, in 1. Ehe verh. Martersteig, in 2. Ehe verh. Berneis Pirna Ohlstadt Schauspielerin Gertrud studierte 1888/89 an der Königlichen Musikschule in München und gab 1890 hier auch ihr Debüt am Hoftheater. Sie entwickelte sich zu einer der großen Darstellerinnen ihrer Zeit, sowohl am Theater (u.a. von 1902-1933 Mitglied des Max-Reinhardt-Ensembles in Berlin) als auch beim Film. 1897 gab sie in der Münchner Erstaufführung des Stückes "Dämmerung" von Ernst Rosmer (Elsa Bernstein) an der Seite Sophia Goudstikkers die "Isolde" und spielte damit die zweite weibliche Hauptrolle. Sie war in erster Ehe mit dem Schauspieler und Theaterintendanten Max Martersteig verheiratet. 1891 wurde der gemeinsame Sohn Leo Eysoldt geboren. 1915 heiratete sie in einer Kriegstrauung den Maler Benno Berneis, mit dem sie bereits seit 1910 den Sohn Peter hatte. Seit 1986 wird der Gertrud-Eysoldt-Ring von der Stadt Bensheim und der "Deutschen Akademie für Darstellende Künste" als einer der bedeutendsten Theaterpreise für hervorragende schauspielerische Leistungen verliehen. Zwischen 1898 und 1909 lebte Frau Eysoldt bei ihrer Tochter und war kein Vereinsmitglied. Bertha Eysoldt Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Jahr 1896, dass Bertha Eysoldt 1894 Gründungsmitglied war. Frau Bertha Eysold Dort befand sich auch das von ihr mitgegründete "Atelier Therese". Im Rückgebäude war das "Arbeiterinnenheim" des gleichnamigen Vereins. Frau Bertha Eysoldt Frau Berta Eysoldt Hier befand sich auch die Wohnung von Anna Steidle. Mitglied der Erziehungskommission des Vereins 1893 Mitglied im Verein Frauenbildungs-Reform, Sektion München 1894 Mitglied im Verein zur Gründung eines Mädchengymnasiums in München Mitglied im Frauenverein Arbeiterinnenheim „Jetzt konnte daran gedacht werden das Arbeiterinnenheim in einem eigens hierfür angekauften Hause unterzubringen. Mitte April 1891 wurde das Anwesen an der Theresienstr. 66 angekauft, in welchem das Heim sich jetzt befindet, (...). Das an der Straße gelegene Wohnhaus ist meist an alleinstehende Damen vermietet, an dieses Vorderhaus wurde ein photographisches Atelier angebaut, welches zwei in ihrem Fache tüchtigen Damen übergeben wurde, die zur Ausbildung für Frauen und Mädchen in allen Zweigen der Photographie eine Fachlehranstalt errichteten, welche bis jetzt von 60 Schülerinnen besucht wurde, die zum Teil in auswärtigen Geschäften thätig sind, und dadurch ihr Brod erwerben." (Hitz, Luise: Denkschrift, S. 6) Eysoldt, Bertha: Die Frauenerwerbslage und die Ausbildung unserer Töchter zu einem Berufe, Vortrag im Frauenverein "Arbeiterinnenheim", Theresienstr. 66, Februar 1893 (MNN, 46. Jg., Nr. 66 v. 10.02.1893, Generalanzeiger) Eysoldt, Bertha: Wohlfahrtseinrichtungen der Münchner Frauenvereine, Vortrag im Frauenverein "Arbeiterinnenheim", Theresienstr. 66, März 1897 (MNN, 50. Jg. vom 13.11.1897, Generalanzeiger) Adressbuch Dresden 1877-1888 Adressbuch München 1892, 1900 u. 1910 Adressbuch Berlin 1912 und 1915 Stadtarchiv München: PMB Bertha Eysoldt (angel. 5.10.1888 und 8.2.1889) Anzeige für Atelier Therese in: Das Bayerische Vaterland, 24. Jg., Nr. 151 von 1892, online: https://digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11483508?q=%28%22Atelier+Therese%22%29&page=26,27, zuletzt eingesehen am 01.11.2023 Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Anzeige für Atelier Therese in: Augsburger Abendzeitung 1893, No. 217, S.9, online: https://digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11484181?q=%28%22Atelier+Therese%22%29&page=478,479, zuletzt eingesehen am 01.11.2023 Anzeige für Atelier Therese in: Augsburger Abendzeitung 1895, No 66, S.10, online: https://digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11484181?q=%28%22Atelier+Therese%22%29&page=478,479, zuletzt eingesehen 01.11.2023 Mitteilungen des Vereins zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums in München, No.1, Juni 1895, S.4 Hitz, Luise: Denkschrift zur bayerischen Landesausstellung zu Nürnberg 1896. Das Arbeiterinnenheim zu München., S. 6 Dramatischer Verein, D ä m m e r u n g, in: Münchner Neueste Nachrichten, 50. Jg., Nr. 167 vom 11.04.1897, S. 2 Huch, Ricarda: Frühling in der Schweiz. Jugenderinnerungen, Stuttgart 1982, S. 28 Bertha Eysoldt war von 1867-1877 mit dem Juristen und liberalen Politiker, dem Land- und Reichstagsabgeordneten Arthur Eysoldt verheiratet, mit dem sie in Pirna, Sachsen, lebte. Hier brachte sie die gemeinsamen Töchter Gertrud und Anna zur Welt. Nach ihrer Scheidung war sie von 1877 bis 1888 in Dresden gemeldet. Ob sie sich vor ihrer Niederlassung in München 1888/89 einige Zeit in Zürich aufhielt, wo sich die ältere Tochter Anna auf das Abitur und ein Medizinstudium vorbereitete, können wir nicht mit Sicherheit sagen. 1891 wurde in der Theresienstr. 66 das Photographische Atelier Therese eröffnet und eine Photographische Lehranstalt für Frauen eingerichtet. Die später in der Nähe von Stuttgart und in Tutzing gegründeten Filialen beschäftigten auch die Absolventinnen der Münchner Ausbildungsstätte. Atelier und Lehranstalt leiteten Bertha Eysoldt und Anna von den Eken (auch Anna Deneken) gemeinsam. 1899 verzog Bertha Eysoldt nach Starnberg, nachdem die Photographische Lehranstalt für Frauen geschlossen und das Atelier Therese nunmehr von Anna Deneken gemeinsam mit Marie Brehm weitergeführt wurde. In den folgenden Jahren pendelte Bertha Eysoldt zwischen Starnberg, später Stockdorf und Berlin, hielt sich aber auch immer wieder für einige Wochen und Monate in München auf, bevor sie 1915 endgültig zu ihrer Tochter Gertrud nach Berlin zog. Auf der Grabstätte von Gertrud Eysoldt-Berneis auf dem Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichwerderschen Gemeinden in Berlin befindet sich eine Gedenkplatte für ihre Mutter mit der Aufschrift: "Berta Wilhelmine Richter 26.10.1845 - 15.2.1934" Im Mitgliederverzeichnis von 1916 findet sich der Eintrag: "Eysold, Frl. Dr. Gertrud , Blütenstr. 77". Dabei handelt es sich lt. Adressbuch für München von 1915 um Margarethe Eysoldt, Doktor der Staatswissenschaften, wohnhaft Blütenstr. 7. Eine Blütenstr. 77 existierte gar nicht. Ob ein und wenn ja, welches Verwandtschaftsverhältnis bestand, ist unklar. Fotografin, Fotografie, Photographie, Unternehmerin, Gründungsmitglied | |||||||
1894 | 1895 | |||||||||||||||||||||||||||||
Theresienstr. | 66 | 0 | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Theresienstr. | 66 | 1897 | 1898 | |||||||||||||||||||||||||||
Kurfürstenstr. | 50 | 1910 | ||||||||||||||||||||||||||||
Fehr | Fehr | Fehr | Helena Sabine Emma | Helena Sabine Emma | Privatiere | 1894-1899;1894-1895;1896-;1897-1898; | 1866 | 1866 | 1970 | - nach 1919, da sie noch im Münchner Adressbuch von 1920 eingetragen war. | katholisch | katholisch | Königreich Bayern | Königreich Bayern | Werneck | Werneck | Kapuzinerstr.---Kapuzinerplatz--- | #Kapuzinerstr.#5---#Kapuzinerplatz#5--- | 1894 | 33 | Kaspar Fehr Anna Fehr, geb. Schmidt Michael Felix Armenius Fehr Margarethe Hedwig Fehr Josepha Hermine Kunigunde Fehr Friedrich Eduard Fehr Seit 1897 war er mit Bertha Fehr, geb. Steinberg und verwitwete Rolloff, verheiratet. Gregor Fehr Bertha Kunigunde Franziska Fehr, verh. Hamacher Franziska Hamacher, Arztwitwe, war spätestens seit Anfang 1896 ebenfalls Vereinsmitglied. Franz Fehr ledig Frl. Emma Fehr Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Jahr 1896, dass Emma Fehr 1894 Gründungsmitglied war. Frl. Emma Fehr Frl. Emma Fehr 1893 Mitglied des Vereins "Frauenbildungs-Reform", Ortsgruppe München Schweinfurter Tagblatt, 13. Jg., Nr. 250 vom 02.11.1868, S. 1339 "Kaspar Fehr aus Kissingen", Regierungsblatt für das Königreich Bayern, Nr. 48 vom 07.09.1857, S. 1088 Stadtarchiv München: PMB Emma Fehr u. PMB Anna Fehr Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Adressbuch München 1888, 1889, 1900 u. 1920 NN: Eintrag "Fehr, Friedrich Eduard", online: https://www.leo-bw.de/web/guest/detail/-/Detail/details/PERSON/kgl_biographien/117731730/Fehr+Friedrich+Eduard, zuletzt eingesehen am 20.3.2023 1888 ließ sich Emma Fehr gemeinsam mit ihrer Mutter Anna Fehr und dem jüngsten Bruder Franz in München nieder. 1896 wurde ihre verwitwete Schwester Franziska Hamacher ebenfalls Vereinsmitglied und lebte mit ihrer kleinen Tochter mit in Emmas Wohnung am Kapuzinerplatz 5, II. Aufgang. Während Emma Fehr bereits 1899 aus dem Verein für Fraueninteressen ausgeschieden war, finden wir ihre Schwester noch bis 1909 in den Mitgliederlisten verzeichnet. Wir wissen nur sehr wenig über das Leben von Emma Fehr. So bleibt die Frage offen, ob sie berufstätig war bzw. wovon sie gelebt hat. Sie selbst bezeichnete sich als "Privatiere". Weit mehr wissen wir über ihren Bruder Friedrich Fehr. Er studierte von 1878-1884 in München an der Akademie der Bildenden Künste und gründete hier nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Italien zusammen mit Ludwig Schmid-Reutte eine private Malschule, in der er u.a. Clara Westhoff, spätere Rilke-Westhoff, und Emil Nolde unterrichtete. Zudem übernahm er 1899 an der Damenakademie des Münchner Künstlerinnenvereins die Mal- und Zeichenklasse, bevor er im selben Jahr einem Ruf an die Karlsruher Akademie folgte. Auch dort unterrichtete er von 1904 bis 1919 Frauen an der Karlsruher Malerinnenschule. Privatiere, Gründungsmitglied | |||||||||
Kapuzinerstr. | 5 | II Aufgang | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Kapuzinerplatz | 5 | I rechts 2. Aufgang | 1897 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||
Freudenberg | Freudenberg | Freudenberg | Ika Friederike | Ika Friederike | Pianistin, Publizistin, Musikerin | Ausbildung zur Pianistin - vorübergehende Tätigkeit als Klavierlehrerin in Wiesbaden, Publizistin | 1894-1912;1894-1896;1896-;1897-;1898-;1899-;1900-1904;1905-1912; | 1858 | 1858 | 1912 | 1912 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Königreich Preußen | Königreich Preußen | Raubach | Raubach bei Neuwied | München | Kaulbachstr.---Kaulbachstr.---Kaulbachstr.---Giselastr.---Königinstr.---Königinstr.--- | #Kaulbachstr.#56---#Kaulbachstr.#56---#Kaulbachstr.#56---#Giselastr.#18---#Königinstr.#3a---#Königinstr.#3a--- | 1894 | 38 | Johann Philipp Freudenberg Caroline Freudenberg, geb.Bernhardt Wilhelm Freudenberg Adolf Freudenberg Johann Philipp Freudenberg verheiratet mit Amalie, geb. Springmann. Sie war seit 1890 ebenfalls Mitglied im Deutschen Fraubildungsverein Reform bzw. Verein Frauenbildungs-Reform. Franz Freudenberg Walter Freudenberg verh. mit Ida Mary geb. Burnside, Tochter von Sir Robert Bruce Lockhart Burnside Helene Freudenberg, verh. Wisotzky verh. mit Otto Wisotzky, Kaufmann in Berlin ledig Bis 1899 lebte sie mit Emmy Preußer; nach deren Tod zog sie zu Sophia Goudstikker in die Königinstr. 3 (Villa). Ika Freudenberg war von der Gründung in 1894 bis zu ihrem Tod 1912 Vereinsmitglied. Frl. Freudenberg ab 4.4. 1894 Ottostr. 1c ab 2.10.1894 Galleriestr. 20 Angaben nach PMB Ika Freudenberg vgl. auch Emmi Preußer Fräulein Friederike Freudenberg im Mitgliedsverzeichnis vom 1896 irrtümlich "Kaulbauchstr. 58" Friderike Freudenberg Jka Freudenberg Ika Freudenberg Ergänzende Angabe in Jahresbericht von 1899: "ab Mai: Königinstr. 3 (Villa)" Frl. Ika Freudenberg Zweite Vorsitzende Nach den Angaben im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894 Erste Vorsitzende gemeinsam mit Anita Augspurg als "Präsidentin" Zur "Doppelspitze" Anita Augspurg als Präsidentin und Ika Freudenberg als Erste Vorsitzende der "Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau" vgl. die Korrespondenz von Anita Augspurg mit Hedwig Kettler im April und Mai 1894 und den Bericht über die 2. Generalversammlung der "Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau" vom 07.02.1896 (siehe Zitate) 1. Vorsitzende des Vereins Mitglied der Lehrlingskommission Mitglied der Fabrikinspektorinnen-Kommission Mitglied der Arbeiterinnenkommisssion 1890 - 1895 Mitglied im Deutscher Frauenverein Reform bzw. Verein Frauenbildungs-Reform 1895 Mitglied im Verein zur Gründung eines Mädchen-Gymnasium in München Vorstandsmitglied des Bundes Deutscher Frauenvereine Gründungsmitglied und Vorsitzende des Hauptverbandes Bayerischer Frauenvereine Vorstandsmitglied im Kreisverband Oberbayerischer Frauenvereine Vorstandsmitglied des Vereins Münchner Kellnerinnen Vorstandmitglied des Vereins für Landkrankenpflege in Bayern Vorstandsmitglied des Zweigvereins München der Internationalen Abolitionistischen Förderation Mitglied im Verein für Verbesserung der Arbeiterwohnungen Vorstandsmitglied des Nationalsozialen Vereins Friedrich Naumanns in München Briefchronik: Gründung der "Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau" Auszüge aus publizierten Vorträgen, Aufsätzen und Broschüren von Ika Freudenberg Zitate von Ika Freudenberg über die strategische Ausrichtung des Vereins für Fraueninteressen in den Jahresberichten Freudenberg, Ika: Wie die Frauenbewegung entstanden und gewachsen ist. Vortrag gehalten im Verein Frauenheil, Würzburg am 16. Februar 1899 von Fräulein Ika Freudenberg aus München, Würzburg 1899 Freudenberg, Ika: Ein Wort an die weibliche Jugend, 3. Aufl., Leipzig 1903 Freudenberg, Ika: Zur Verständigung, in: Centralblatt des Bundes deutscher Frauenvereine. Bundesorgan gegr. v. J. Schwerin VI (Nr. 8 v. 15.07.1904), S. 63 Freudenberg, Ika: Die Frau im öffentlichen Leben, in: Freudenberg, Ika (Hg.): Die Frau und die Politik, Bd. 3. Unter Mitarbeit von Wilhelm Ohr, München 1908, S. 10-20 Freudenberg, Ika: Ein Manifest gegen das Frauenstimmrecht, in: Die Frau. Monatsschrift für das gesamte Frauenleben unserer Zeit, 1908 (Heft 16), S. 18-25. Online verfügbar unter https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/freudenberg_manifest_1908?p=1, zuletzt eingesehen am 4.11.2021 Freudenberg, Ika: Moderne Sittlichkeitsprobleme, in: Frauenbewegung und Sexualethik. Beiträge zur modernen Ehekritik, 2. Aufl. 1 Band, Heilbronn 1909, S. 1-26 Freudenberg, Ika: Was die Frauenbewegung erreicht hat, München 1910 Freudenberg, Ika: Die Frau und die Kultur des öffentlichen Lebens, Leipzig 1911 Freudenberg, Ika: Grundsätze und Forderungen der Frauenbewegung auf dem Gebiet der Ehe und Familie, in: Grundsätze und Forderungen der Frauenbewegung, Leipzig 1912, S. 1-10 Freudenberg, Ika: Was die Frauenbewegung erreicht hat. 2. Aufl., München 1912 Freudenberg, Ika: Weshalb wendet sich die Frauenbewegung an die Jugend in: Gertrud Bäumer (Hg.): Neue Lebensziele. Ansprachen an junge Mädchen, Bd. 1, 2. Aufl., Leipzig 1912 Freudenberg, Ika: Über den Stil des öffentlichen Lebens, in: Jahrbuch der Frauenbewegung 1912, S. 186-201 Digitales Deutsches Frauenarchiv (2021): Briefe von Ika Freudenberg. Online verfügbar unter https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/meta-objekt/briefe-von-ika-freudenberg/BRep2350152MFNr26032604BriefevonIkaFreuhla, zuletzt aktualisiert am 04.11.2021, zuletzt eingesehen am 04.11.2021 Freudenberg, Ika, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118953400.html [22.08.2024] Stadtarchiv München: PMB Ika Freudenberg Adressbuch Wiesbaden 1890 u. 1892-93 Stadtarchiv Hannover: Nachlass Kettler Nr. 347, Anita Augspurg an Hedwig Kettler am 26.04.1894 Adressbuch München 1895 Mitteilungen des Vereins zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums in München, No.1, Juni 1895, S.4 Jahresberichte der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau bzw. des Vereins für Fraueninteressen 1896 bis 1912/13 Bäumer, Gertrud: Ika Freudenberg †. Ansprache bei der Trauerfeier auf dem Schwabinger Friedhof am 11. Januar 1912, Separatabdruck aus der Monatsschrift Die Frau, Heft 5, 19.Jg., Berlin 1912 Freund, Anna: „Gedächtnisrede, gehalten bei der Trauerfeier für Ika Freudenberg im Großen Saale des Künstlerhauses zu München am 31. Januar 1912“, in: Frauenstreben, 9. Jg. (1912), Nr. 4 (17.02.1912) Bäumer, Gertrud: Lebensweg durch eine Zeitenwende, Tübingen 1933 Bäumer, Gertrud: Gestalt und Wandel. Frauenbildnisse, Berlin 1939, S.401 - 425 Prüser, Friedrich: Artikel Freudenberg, in: Neue deutsche Biographie, Bd. 5, Berlin 1961, S. 409 f. Archiv Verein für Fraueninteressen: Materialsammlung Ika Freudenberg von Lindemann, Renate, München 1990 ff., (Signatur AO004) Herz, Rudolf; Bruns, Brigitte (Hg.): Hof-Atelier Elvira 1887-1928, Ästheten, Emanzen, Aristokraten. Ausstellungskatalog München 1985, S.170 ff. Lindemann, Renate: 100 Jahre Verein für Fraueninteressen, München 1994 Archiv Verein für Fraueninteressen: Freudenberg, Michael: Stammbaum Familie Freudenberg, Persönliche Mitteilung an den Verein für Fraueninteressen, 1998 Schmittner, Monika: Aschaffenburg – ein Schauplatz der Bayerischen Frauenbewegung. Frauenemanzipation in der "Provinz" vor dem Ersten Weltkrieg, Aschaffenburg 1995, S. 137-194 Kinnebrock, Susanne: Anita Augspurg (1857-1943). Feministin und Pazifistin zwischen Journalismus und Politik. Eine kommunikationshistorische Biographie, Herbolzheim 2005 Klein, Beatrixe: Ika Freudenberg. 24.3.1858 - 9.1.1909, in: Sieben Frauen, sieben Leben, sieben Geschichten. Ein Buch für Wiesbaden. edition frauen-museum Wiesbaden 2005, S. 141 - 166 Freudenberg, Ika, in: Rheinland-Pfälzische Personen-Datenbank, http://www.rppd-rlp.de/pk06119, (Stand 05.03.2015), zuletzt eingesehen am 07.03.2022 Richardsen, Ingvild: Artikel Ika Freudenberg in: Literaturportal Bayern, https://www.literaturportal-bayern.de/autorinnen-autoren?task=lpbauthor.default&pnd=118953400, ohne Datum, zuletzt eingesehen am 05.05.2022 Bianca Walther: ‚Es ist so was Lebendiges drum‘ – Ika Freudenberg (1858-1912) und die Münchner Frauenbewegung, https://biancawalther.de/ika-freudenberg, (Stand 13.11.2020), zuletzt eingesehen am 05.05.2022 Freudenberg, Ika, in: Hessische Biografie, https://www.lagis-hessen.de/pnd/118953400 (Stand: 09.01.2022), zuletzt eingesehen am 07.03.2022 Ika Freudenberg war seit 1890 Mitglied des Deutschen Frauenvereins Reform bzw. des Vereins Frauenbildungs-Reform. Spätestens 1893 lernte sie Anita Augspurg und Sophia Goudstikker kennen, als alle drei an der Generalversammlung des Vereins in Wiesbaden teilnahmen. 1894 zog sie gemeinsam mit ihrer Freundin Emmy Preußer nach München, um sich hier an der Gründung der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau zu beteiligen, mit der Anita Augspurg das Verbot des Vereins Frauenbildungs-Reform in Bayern umgehen wollte. Schon wenige Wochen später übernahm sie den 1. Vorsitz der "Gesellschaft", die sie bis zum Februar 1896 gemeinsam mit Anita Augspurg führte, die wohl auf Vorschlag von Hedwig Kettler als "Präsidentin" fungierte. Über die komplizierte Frühgeschichte bis zum Austritt Anita Augspurgs aus dem von ihr gegründeten Verein gibt es leider nur wenige Primärquellen, die Aufschluss über die Anfänge geben können (vgl. Briefchronik). Nach dem Tod von Emmy Preußer 1899 zog Ika Freudenberg zu Sophia Goudstikker in die neu erbaute Villa in der Königinstr. 3a. Mit dem 1. Bayerischen Frauentag in München (1899) legte sie den Grundstein für die bayerische Frauenbewegung. Als Gründerin und Vorsitzende des Hauptverbands bayerischer Frauenvereine trieb sie die Entwicklung in Bayern weiter voran. Selbst nach der Brustkrebsdiagnose und anschließender Brustamputation im Jahr 1906 setzte sie ihre Arbeit fort und leitete bis kurz vor ihrem Tod noch Vereinsversammlungen. Sie starb am 9. Januar 1912. Die Trauerfeier fand unter großer Anteilnahme am 11. Januar auf dem Münchner Nordfriedhof statt. Ihre Berliner Freundin Gertrud Bäumer, die Vorsitzende des Bundes Deutscher Frauenvereine, hielt eine Trauerrede. Marie Haushofer widmete ihr anlässlich einer Gedenkfeier im Münchner Künstlerhaus am 31. Januar 1912 das Gedicht Die Führerin. Beigesetzt wurde Ika Freudenberg auf eigenen Wunsch in der Familiengruft in Wiesbaden. Dem Grab wurde 2021 vom Magistrat der Stadt Wiesbaden die Eigenschaft eines Ehrengrabs zuerkannt. Ikas Schwägerin, Frau Konsul Freudenberg, die Frau ihres Bruders Johann Philipp war seit 1890 ebenfalls Mitglied im Deutschen Frauenbildungsverein Reform/Verein Frauenbildungsreform. Weitere Mitglieder im Verein für Fraueninteressen waren: Ika Freudenbergs jüngere Schwester Helene Wisotzky, die in Berlin lebte. Der Landtagsabgeordnete Otto Freudenberg, ihr Cousin. Frau Marie Freudenberg, Ehefrau von Otto Freudenberg. Clara Lang, geborene Freudenberg. Ihr Vater war ebenfalls ein Cousin Ikas. Sie war Vorsitzende des Verbands Pfälzischer Vereine für Fraueninteressen und Herausgeberin der Zeitschrift Frauenstreben. Ihre Nichte Herta Freudenberg verwaltete von 1927 bis 1937 das vereinseigene Gabrielenheim in Tutzing. Nach 1945 wurde sie Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied des Vereins. Auch ihr jüngster Bruder Walter Freudenberg war dem Verein wohlgesonnen. Er überließ dem Verein das Verlagsrecht an den Schriften Ika Freudenbergs (vgl. 20. Jb., S. 15). Unser Bild von Ika Freudenberg war und ist maßgeblich geprägt von der Darstellung Gertrud Bäumers, die schon seit der Jahrhundertwende versuchte, Ika Freudenberg als "gemäßigte" Gegenfigur zu der damals viel bekannteren Anita Augspurg aufzubauen und die bedeutende Rolle Augspurgs in der Münchner Frauenbewegung vergessen zu machen. Ihren Höhepunkt fand diese Form der Erinnerungskultur in einem Portrait aus dem Jahr 1939 (!), als sie das Gründungsjahr des Vereins kurzerhand auf des Jahr 1896 verschob, wohl um von vornherein jede Erinnerung an die kurze, aber intensive Zusammenarbeit zwischen Augspurg und Freudenberg auszuschließen. Die Lektüre der Reden Ika Freudenbergs bei den Generalversammlungen des Vereins, ihrer (leider schwer entzifferbaren und oft undatierten) Briefe und ihrer in Broschüren und Aufsätzen erhaltenen Texte ist geeignet, das Bäumer-Bild der gemäßigten, harmoniebedürftigen, sich aufopfernden und eher unpolitischen Frauenrechtlerin zumindestens zu relativieren und infrage zu stellen. Pianistin, Publizistin, Musikerin politisch aktiv, Parteimitglied, Gründungsmitglied, AlsMitgliedgestorben | |||||||
Kaulbachstr. | 56 | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||||
Kaulbachstr. | 56 | I | 1897 | |||||||||||||||||||||||||||
Kaulbachstr. | 56 | I | 1898 | |||||||||||||||||||||||||||
Giselastr. | 18 | II rechts | 1899 | |||||||||||||||||||||||||||
Königinstr. | 3a | II | 1900 | 1904 | ||||||||||||||||||||||||||
Königinstr. | 3a | Villa | 1905 | 1912 | ||||||||||||||||||||||||||
Fuchs | Fuchs Wallach | Fuchs | Elise | Elise | 1894-1903;1894-1895;1896-;-1903;1897-1901;1902-1903; | 1848 | 1848 | 1903 | 1903 | jüdisch | jüdisch | Königreich Preußen | Königreich Preußen Seit 1887 bayerische Staatsbürgerschaft | Berlin | Berlin | München | Am Kostthor---Seitzstr.---Am Kostthor---Seitzstr.--- | #Am Kostthor#1---#Seitzstr.#1---#Am Kostthor#1---#Seitzstr.#1--- | 1894 | 80 | verheiratet Josef Fuchs Warenagent, Agenturgeschäft Firma Josef Eduard Fuchs und Inhaber der Kleiderfabrik Schlüßelblum und Fuchs 1841 Preßburg (Österreich-Ungarn) München verwitwet Eduard Fuchs München München Therese Fuchs, verh. Treusch, in zweiter Ehe verh. Jank München Inhaberin der Moden-Werkstätte Therese Jank Emilie Fuchs München Piaski Privatsekretärin Elise Fuchs war bis zu ihrem Tod im Jahr 1903 Vereinsmitglied. Fr. Fuchs Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Feb. 1896, dass Elise Fuchs 1894 Gründungsmitglied war. Frau Elise Fuchs Frau Elise Fuchs Frau Elise Fuchs Frau Elise Fuchs 1893 Mitglied im Verein "Frauenbildungs-Reform", Ortsgruppe München Stadtarchiv München: PMB Josef Fuchs Stadtarchiv München: PMB Emilie Fuchs Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Hof- und Personalnachrichten, in: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 62, Nr. 101 vom 02.03.1909, S. 4 Anzeige „Moden-Werkstätte Therese Jank", in: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 79, Nr. 343 vom 12.12.1926, S. 48 Emilie Fuchs, in: Biografisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933 - 1945, https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=3519, zuletzt eingesehen am 20.03.2023 Schriftliche Auskunft vom 29.04.2023 zu Therese Jank von Dr. Eva Tyrell, Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Public History Jüdische Geschichte Elise Wallach heiratete am 19.10.1873 in Berlin den aus Preßburg (Österreich-Ungarn) stammenden Kaufmann Josef Fuchs. Der Inhaber des Agenturgeschäfts Jos. Ed. Fuchs hatte sich bereits ein Jahr vorher in München niedergelassen. 1887 beantragte und erhielt er die bayerische Staatsbürgerschaft „für sich, Frau & 2 Kinder“ und kurz danach auch das Münchener Bürger- und Heimatrecht. Leider haben wir keinerlei Informationen über den Weg Elises in die Frauenbewegung. Wir wissen nur, dass sie schon vor 1894 der Münchner Sektion des Vereins „Frauenbildungsreform“ angehörte. Vielleicht aus Sorge um den Bildungsweg der beiden heranwachsender Töchter. Diesen Weg von Elise und anderen Frauen nachvollziehen zu können, wäre ein großer Gewinn für das Verständnis der frühen Frauenbewegung in München und Bayern. Therese Fuchs heiratete 1901 in erster Ehe den Kaufmann Ernst Treusch und 1909 in zweiter Ehe den Konzertsänger und Gesangslehrer Erwin Jank. In den 20er Jahren führte sie in der Residenzstr. 20 das Moden-Atelier Therese Jank. Tochter Emilie Fuchs blieb ledig, lebte zunächst als Privatiere und war später als Sekretärin „dienstlich beim Magistrat beschäftigt“. Nach ihrer Entlassung gab sie „Privatsekretärin“ als Berufsbezeichnung an. Wegen ihrer jüdischen Religionszugehörigkeit waren die Töchter von Emilie Fuchs nach 1933 der Willkür und dem Terror der NS-Herrschaft ausgeliefert. 1937 fand Therese mit Ehemann und Sohn Franz in Sao Paulo Zuflucht. Dort wartete bereits der ältere Sohn Erwin auf sie. Er war 1935 über Italien nach Brasilien emigriert. Emilie Fuchs gelang die Flucht aus Deutschland nicht. Sie wurde 1942 nach Piaski deportiert und dort ermordet. Angehörige und Nachkommen Opfer des Holocaust, Gründungsmitglied, Emigration, Verfolgte, Nationalsozialismus, NS-Diktatur, AlsMitgliedgestorben, | |||||||||
Am Kostthor | 1 | III | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Seitzstr. | 1 | 0 | 1903 | |||||||||||||||||||||||||||
Am Kostthor | 1 | III | 1897 | 1901 | ||||||||||||||||||||||||||
Seitzstr. | 1 | 0 | 1902 | 1903 | ||||||||||||||||||||||||||
Fulda | Fulda | Fulda | Dr. Ludwig Anton Salomon | Dr. Ludwig Anton Salomon | Bühnenautor, Schriftsteller, Künstler, Übersetzer | Studium der Germanistik und Philosophie in Heidelberg, Berlin, Leipzig Promotion 1883 Germanist, Bühnenautor, Schriftsteller und Übersetzer | 1896-; | 1862 | 1862 | 1939 | 1939 | jüdisch | jüdisch | Freie Stadt Frankfurt | Freie Stadt Frankfurt seit 1866 Königreich Preußen | Frankfurt am Main | Frankfurt am Main | Berlin | Leopoldstr.--- | #Leopoldstr.#42--- | 1896 | 130 | Carl Hermann Fulda Clementine Fulda, geb. Oppenheimer Paul Julius Carl Fulda Auguste Rosa Fulda, verh. Bruck Sie war mit dem Anwalt Richard Bruck verheiratet. Die Witwe konnte am 28.04.1939 von Bremen aus mit dem Schiff in die USA emigrieren (www.passagierlisten.de) verheiratet Ida Theumann Schauspielerin 1869 Wien Ihr Künstlername lautete Ida Theumer. Sie war ebenfalls Vereinsmitglied. geschieden verheiratet Helene Anna Klara Grinvalszky, genannt Hermann 1879 Frankfurt Tochter des Schauspielers, Stimmtherapeuten und Professors Karl Gregor Hermann, der ursprünglich Grinvalszky hieß, aber den Künstlernamen Hermann führte. Dr. Karl Hermann Fulda Berlin Austin/Texas, USA Jurist, seit 1946 Universitätsprofessor, zuletzt an der Ohio State University als international renommierter Spezialist für Wettbewerbsrecht Er wanderte 1933 zunächst nach Paris aus und heiratete 1935 die aus Mulhouse im Elsass stammende Gabrielle Gros, mit der er zwei Söhne hatte. 1936 emigrierte die Familie in die USA. Dort nannte er sich Carl H. Fulda. Herr Dr. Ludwig Fulda Ludwig Fulda taucht nur auf der Mitgliederliste des Jahres 1896 auf. Ältere Listen gibt es leider nicht mehr, deshalb kennen wir sein genaues Eintrittsdatum nicht. 1889 Mitgründer und Direktoriumsmitglied der Freien Bühne in Berlin, davon von 1898 bis 1901 als Präsident. 1896 Mitglied der neugegründeten Dramatischen Gesellschaft in Berlin 1900 Mitbegründer und Leiter des Goethe-Bundes in Berlin 1908 Mitbegründer des Verbandes deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten, davon von 1918 bis 1930 als Präsident und 1930 bis 1933 als Ehrenpräsident. 1908 Vorstandsmitglied der Kölner Fastenrath-Stiftung zur sozialen Unterstützung von Schriftstellern 1920 - 1933 Zweiter Vorsitzender der Berliner Zweigstiftung der Deutschen Schillerstiftung 1924 - 1927 Mitgründer und Leiter des Deutschen PEN-Zentrums 1926 - 1933 Mitglied und stellvertr. Vorsitzender der neugegründeten Sektion für Dichtkunst in der Preußischen Akademie der Künste, Leiter der Urheberrechtskommission. 1926 Mitbegründer der Conféderation internationale des Sociétés d'Auteurs et Compositeurs, von 1929 bis 1931 Präsident, danach Ehrenpräsident. 1930 1. Vorsitzender der Notgemeinschaft des deutschen Schrifttums „Ludwig Fulda verläßt heute nach anderthalbjährigem Aufenthalt München, um nach Berlin-Charlottenburg umzusiedeln. Persönlich hat er sich im freundschaftlichen Verkehr mit Heyse, Hertz, Lenbach, Hildebrand, Levi und Genossen äußerst wohl befunden; was ihn nach Berlin zurückzieht, ist allein das technische Interesse seines Berufs als dramatischer Dichter, dem es um die unmittelbare Berührung mit einer lebendiger erregten, mannigfacheren Bühnenwelt zu thun ist.“ (Allgemeine Zeitung, Nr. 96 vom 16.03.1896) „Der Mann, dessen Bild wir heute bringen, gehört zu den Frühberühmten und Frühreifen unserer Zeit. Als er zwanzig Jahre alt war, war er bereits ein preisgekrönter Dichter; sein erstes Bändchen satirischer Verse ließ die Kritik aufhorchen; seine erste große Bühnenarbeit, Die wilde Jagd, die er in seinem sechsundzwanzigsten Jahre veröffentlichte, hatte einen der größten Bühnenerfolge unserer Tage; und nachdem er mit seinem nächsten Drama Das verlorene Paradies in die Wege der modernen Realistik eingelenkt war, schwang er sich binnen kürzester Zeit in die Reihe des halben Dutzend junger Dramatiker empor, das heute unsere von litterarischem Streben geleiteten Bühnen beherrscht.“ (Universum. Illustrierte Familien-Zeitschrift, 13 Jg. Heft 3 (1896/1897), S. 18ff.) Fulda, Ludwig: Die Aufrichtigen, Lustspiel, 1883 Fulda, Ludwig: Satura. Grillen und Schwänke. Reißner, Leipzig 1884. (Digitalisat) Fulda, Ludwig: Im Theaterbureau, in: Neueste Nachrichten und Münchener Anzeiger, 37. Jg. Nr. 129 v. 08.05.1884. S. 1, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133944_00055_u001?page=%2C1, zuletzt eingesehen am 08.03.2024 Fulda, Ludwig: Zur Leihbibliothekenfrage, in: Neueste Nachrichten und Münchener Anzeiger, 37. Jg. Nr. 209/10 v. 27.07.1884. S. 1, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133944_00601_u001?page=%2C1, zuletzt eingesehen am 08.03.2024 Fulda, Ludwig: Das Recht der Frau, Lustspiel, 1886 Fulda, Ludwig: Henrik Ibsen und das deutsche Drama, in: Die Nation. Wochenschrift für Politik, Volkswirtschaft und Litteratur, 3. Jg., Nr. 52 v. 25.09.1886, S. 775 ff, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11483161?page=790%2C791, zuletzt eingesehen am 08.03.2024 Fulda, Ludwig: Der Ewige Jude, in: Neueste Nachrichten und Münchener Anzeiger, 39. Jg. Nr. 331 v. 27.11.1886. S. 9, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00134065_00655_u001?page=8%2C9, zuletzt eingesehen am 08.03.2024 Fulda, Ludwig: Die Ibsen-Gemeinde, in: Die Nation. Wochenschrift für Politik, Volkswirtschaft und Litteratur, 4. Jg., Nr. 40 v. 02.07.1887, S. 595 ff., online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11483162?page=606%2C607, zuletzt eingesehen am 08.03.2024 Fulda, Ludwig: Die wilde Jagd, 1888 Fulda, Ludwig: Gedichte, 1890 Fulda, Ludwig: Die Aufrichtigen, Lustspiel, 1890 Fulda, Ludwig: Unter vier Augen, Lustspiel, 1890 Fulda, Ludwig: Das verlorene Paradies, Schauspiel, 1892 Fulda, Ludwig: Der Talisman, Dramatisches Märchen, 1893 Fulda, Ludwig: Robinsons Eiland, Komödie, 1896 Fulda, Ludwig: Fräulein Witwe, Lustspiel, 1896 Fulda, Ludwig: Lästige Schönheit, Dramatisches Gedicht, 1897 Fulda, Ludwig: Der Sohn des Kalifen, 1897 Fulda, Ludwig: Jugendfreunde, 1898 Fulda, Ludwig: Herostrat, Tragödie, 1898 Fulda, Ludwig: Die Zeche, Schauspiel, 1899 Fulda, Ludwig: Neue Gedichte, 1900 Fulda, Ludwig: Schlaraffenland, Märchenschwank, 1900 Fulda, Ludwig: Die Zwillingsschwester, Lustspiel, 1901 Fulda, Ludwig: Kaltwasser, Lustspiel, 1902 Fulda, Ludwig: Prolog zur Einweihung des neuen Frankfurter Schauspielhauses am 1. November 1902 Fulda, Ludwig: Aus der Werkstatt. Studien und Anregungen, 1904 Fulda, Ludwig: Schiller und die neue Generation, Vortrag, 1904 Fulda, Ludwig: Maskerade, Schauspiel, 1904 Fulda, Ludwig: Der heimliche König, romantische Komödie, 1906 Fulda, Ludwig: Amerikanische Eindrücke, 1906 Fulda, Ludwig: Der Dummkopf, Lustspiel, 1907 Fulda, Ludwig: Das Exempel, 1909 Fulda, Ludwig: Sieben Einakter, 1909 Fulda, Ludwig: Herr und Diener, 1910 Fulda, Ludwig: Aladdin und die Wunderlampe, 1912 Fulda, Ludwig: Der Seeräuber, 1912 Fulda, Ludwig: Deutsche Kultur und Ausländerei, 1916 Fulda, Ludwig: Der Lebensschüler, Schauspiel, 1916 Fulda, Ludwig: Die Richtige, 1918 Fulda, Ludwig: Das Wundermittel, 1920 Fulda, Ludwig: Der Vulkan, Lustspiel, 1922 Fulda, Ludwig: Die Geliebte, Komödie, 1923 Fulda, Ludwig: Die Gegenkandidaten, Komödie, 1924 Fulda, Ludwig: Die Durchgängerin, Lustspiel, 1925 Fulda, Ludwig: Bunte Gesellschaft, 1927 Fulda, Ludwig: Die Reform des Urheberrechtes, 1928 Fulda, Ludwig: Die verzauberte Prinzessin, 1930 Fulda, Ludwig: Die Karriere. Ein Stück in fünf Stationen, Dresden 1932 Diese Auswahl seiner Theaterstücke, Gedichtbände, Schriften und Zeitungsartikel beruht teilweise auf der Werkliste im Wikipedia-Artikel über Ludwig Fulda, online: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Fulda, zuletzt eingesehen am 07.03.2024 Fulda, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118840452.html [22.08.2024] Stadtarchiv München: PMB Ludwig Fulda Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main: Best. STA 10/ 25, Geburtsregister der freien Stadt Frankfurt, Eintrag Nr. 819 vom 23.07.1862, Ludwig Anton Salomon Fulda Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main: Best. STA 11 / 200 Standesamt I (mit Bornheim): Heiratsregister vom 18.09.1893-15.11.1893, Heiratsurkunde Nr. 1519 vom 11.10.1893 Meldung zur Verlobung mit Ida Theumer, in: Münchner Neueste Nachrichten, 46. Jg, Nr. 352 vom 03.08.1893, S. 2 Meldung zum Wegzug nach Berlin, in: Allgemeine Zeitung, 98. Jg., Nr. 75 vom 16.03.1896, S. 3 Neumann-Hofer, Otto: Ludwig Fulda, in: Universum. Illustrierte Familien-Zeitschrift, 13. Jg. Heft 3, (1896/1897), S. 18 ff, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb11795774?page=182%2C183, zuletzt eingesehen am 02.03.2024 Adressbuch für Berlin und seine Vororte, Ausgabe 1897 ff. Tätigkeitsbericht des Vereins für Fraueninteressen, Mitglieder-Verzeichnis 1896 Fulda, Ludwig, München, in: Die akademische Frau. Gutachten hervorragender Universitätsprofessoren, Frauenlehrer und Schriftsteller über die Befähigung der Frau zum Studium und Berufe, hrsg. von A. Kirchhoff, Berlin 1897, S. 320 - S. 322 Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main: Best. STA 11 / 394 Standesamt I (mit Bornheim): Heiratsregister vom 03.10.1908 - 31.12.1908, Heiratsurkunde Nr. 1101 vom 08.12.1908 Martini, Fritz: Fulda, Ludwig Anton Salomon, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 5, Berlin 1961, S. 727 f. Hock, Sabine: Fulda, Ludwig. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe) https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2324, Stand des Artikels: 15.09.2023 Fulda, Ludwig, in: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren, hrsg. v. Archiv Bibliographia Judaica, Bd. 8 Frie - Gers, München 2000, S. 279 ff. Herbst, Cristina (Hrsg.): Hedwig Pringsheim. Tagebücher 1885-1891, Bd. 1, Göttingen 2013, S. 598 f. und Tagebücher 1892 - 1897, Bd. 2, Göttingen 2013, S. Ludwig Fulda gehörte zwischen 1888 und 1933 zu den populärsten deutschen Bühnenschriftstellern, der 50 eigene Bühnenstücke geschaffen und zahlreiche Werke der Weltliteratur aus sieben Sprachen ins Deutsche übersetzt hatte. Darüber hinaus schrieb er Gedichte und publizierte sie in verschiedenen Zeitschriften und Gedichtbänden. Sein ganzes Berufsleben lang setzte er sich für andere Schriftsteller ein, engagierte sich für ihre Berufsinteressen und verteidigte die Freiheit der Kunst. So war er Mitgründer und langjähriger Vorsitzender des Verbandes deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten, Mitgründer und zeitweiliger Leiter des Deutschen PEN-Zentrums. Außerdem war er an der Gründung der Conféderation internationale des Sociétés d'Auteurs et Compositeurs beteiligt. Mit diesen Organisationen, als Leiter der Urheberrechtskommission in der Preussischen Akademie der Künste und als Vertreter der Reichsregierung auf internationalen Kongressen zum Urheberrecht, leistete er in den 1920er Jahren entscheidende Vorarbeiten für die Ausweitung des Urheberrechts von 30 auf 50 Jahre, die 1934 gesetzlich in Kraft trat. Er stammte aus einer jüdischen Familie, die bereits seit 1639 in Frankfurt am Main ansässig war. Sein Großvater mütterlicherseits Julius Philipp Oppenheimer war der erste jüdische Stadtrat im Frankfurter Magistrat. Der Enkel studierte nach abgebrochener kaufmännischer Lehre Germanistik und Philosophie in Berlin, Leipzig und Heidelberg und wurde dort 1883 summa cum laude promoviert. Da war er gerade einmal 21 Jahre alt. Im gleichen Jahr wurde erstmals ein Stück von ihm in seiner Heimatstadt Frankfurt uraufgeführt. Zehn Jahre später sollte ihm für sein Stück Der Talismann der renommierte Schillerpreis verliehen werden. Mit Hinweis auf das jugendliche Alter des Autors legte Kaiser Wilhelm gegen diese Verleihung sein Veto ein. Es war jedoch ein offenes Geheimnis, dass sich der Monarch durch das Stück, welches Motive aus Hans Christian Andersens Märchen Des Kaisers neue Kleider aufgriff, karikiert sah. Andere Ehrungen folgten: 1907 erhielt er für seine Übersetzungen das Kreuz der französischen Ehrenlegion, 1932 die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft sowie die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt. 1933 wurde ihm als meistgespielter lebender Bühnenautor der Burgtheaterring verliehen. 1914 überließen sich weite Teile des deutschen Bürgertums, einschließlich der Frauenbewegung, kritiklos einer allgemeinen Kriegseuphorie. Das galt auch für Ludwig Fulda, dem Verfasser des Aufrufs an die Kulturwelt, der im Oktober 1914 in allen großen deutschen Zeitungen erschien und jede Mitverantwortung des Deutschen Reiches am Ausbruch des Krieges und an der brutalen Kriegsführung mit zahllosen zivilen Opfern leugnete. Nach dem Krieg bekannte er sich jedoch von Anfang an klar zur Weimarer Demokratie und trat für eine Aussöhnung der ehemaligen Weltkriegsgegner ein. Ludwig Fulda war zweimal verheiratet und hatte mit seiner zweiten Frau Helene einen Sohn. Wie sein Münchener Meldebogen verrät, hielt sich Ludwig Fulda zwischen 1884 und 1887 erstmals dauerhaft in München auf. Als Zweck seines Aufenthaltes hatte er zwar ein „Studium an der Universität“ angegeben, müsste diesen Vorsatz aber schon bald aufgegeben haben, denn immatrikuliert war er in München nie. Stattdessen lebte er als freier Schriftsteller und feierte einen ersten größeren Erfolg als Theaterautor mit der Uraufführung des Einakters Unter vier Augen in Augsburg. Er gehörte dem Kreis um Paul Heyse an und pflegte die Bekanntschaft und Freundschaft u.a. mit Max Bernstein, Hermann von Lingg, Michael Georg Conrad und Henrik Ibsen. Neben der Arbeit an eigenen Stücken und an Übersetzungen schrieb er Artikel für verschiedene Zeitungen, so z. B. im Jahr 1886 eine Kritik über Max Haushofers dramatisches Gedicht Der Ewige Jude in den Münchner Neuesten Nachrichten. Zudem hielt er Vorträge im Kaufmännischen Verein. Bereits damals begann er sich für andere Schriftsteller und für die Freiheit der Kunst einzusetzen. Zusammen mit Max Bernstein sorgte er 1886 in Augsburg für die Uraufführung des Dramas Gespenster von Henrik Ibsen und wurde ein entschiedener Anhänger und Förderer des naturalistischen Theaters. Nach seiner Eheschließung mit der Schauspielerin Ida Theumann (ebenfalls Vereinsmitglied ID 131) kehrte er 1894 noch einmal für eineinhalb Jahre nach München zurück. Genau in diese Zeit fällt die Gründung der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau. Wann genau Ludwig und Ida Fulda eingetreten sind, 1894, 1895 oder erst kurz vor ihrer Abreise nach Berlin bei der zweiten Mitgliederversammlung im Februar 1896, ist nicht bekannt. Bemerkenswert ist allerdings, dass Fulda anders als seine Freunde Heyse, Bernstein oder Michael Georg Conrad, die ebenfalls als Anhänger der „Frauensache“ galten, überhaupt in den Verein eintrat. Er war damit einer von nur sieben Männern, die sich Anfang 1896 zusammen mit 137 Frauen in München aktiv für die Ziele der Frauenbewegung engagierten. In dieser Zeit ist jener Beitrag entstanden, den „Ludwig Fulda aus München“ für das 1887 erschienene Buch „Die akademische Frau“ verfasst hatte. Hier beurteilt er die Frage nach dem Frauenstudium rein naturrechtlich mit dem Hinweis auf das Recht jedes Individuums, sich und seine Anlagen voll zu entfalten und ergänzte, dass die Nichtzulassung von Frauen zum Studium, nur weil sie Frauen sind, gegen das Rechtstaatsprinzip verstosse und deshalb grundsätzlich abzulehnen sei. Damit nahm er in der Frage der Frauenbildung einen radikalen Standpunkt ein, der innerhalb der bürgerlichen Frauenbewegung von Anita Augspurg und den meisten ihrer damaligen Vereinskolleginnen vertreten wurde. Vielleicht finden sich im Nachlass von Ludwig Fulda, in seinen Tagebüchern oder in seiner umfangreichen Korrespondenz, noch weitere Hinweise auf frauenrechtlerische Positionen bzw. Aktivitäten in dieser Zeit. Der Nachlass befindet sich in Frankfurt im Freien Deutschen Hochstift. Am 05.05.1933 wurde Ludwig Fulda aus der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen, im Jahr 1935 folgte der Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer. 1937/1938 besuchte er seinen Sohn Carl H. Fulda in den USA, musste aber wegen fehlender Papiere wieder nach Deutschland zurückkehren. Im Frühsommer 1938 wurde sein Vermögen teilweise gesperrt, ihm der Pass abgenommen. Nach dem Novemberprogrom kamen weitere Zwangszahlungen, Vermögensabgaben und andere Schikanen, wie ein Ausgehverbot, die Einführung des Zwangs-Vornamens Israel. Obwohl er eine Bürgschaft von seinem Sohn und sogar eine zweite von einen New Yorker Freund erhalten hatte, scheiterte sein Ausreise schließlich an den Quoten, die bereits ausgeschöpft waren. Die Aufforderung an alle Juden, sämtliche Wertgegenstände abzugeben umfasste auch den ihm 1933 verliehenen Burgtheaterring. Sein Gesuch an das Wirschaftsministerium, ihn behalten zu dürfen, wurde abgelehnt. Wenige Tage später nahm sich Ludwig Fulda das Leben. Er starb am 30.03.1939 und wurde auf dem Waldfriedhof in Berlin-Dahlem beigesetzt. Sein Grab ist heute ein Ehrengrab des Landes Berlin. Bühnenautor, Schriftsteller, Künstler, Übersetzer Selbstmord, Verfolgte, Nationalsozialismus, NS-Diktatur Ludwig Fulda zum Frauenstudium <p>„(...); denn eine Frau, die heute in einem wissenschaftlichen Beruf eben so viel leistet wie ein Mann, muß zehnmal tüchtiger sein als dieser, weil sie zehnmal mehr Schwierigkeiten zu überwinden hat.“</p> <p>(aus einem Beitrag von Ludwig Fulda für den Sammelband: Die akademische Frau. Gutachten hervorragender Universitätsprofessoren, Frauenlehrer und Schriftsteller über die Befähigung der Frau zum Studium und Berufe S. 322) <a href="t3://file?uid=30997">Vollständigen Text lesen</a></p> | |||||||
Leopoldstr. | 42 | 3 | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Fulda | Fulda Theumann Künstlername bis zur Eheschließung: Ida Theumer | Fulda | Ida | Ida | Schauspielerin, Künstlerin, | Ausbildung am Konservatorium der GdM (Gesellschaft der Musikfreunde in Wien) Schauspielerin | 1896-; | 1869 | 1869 - Die Heiratsurkunde der Fuldas nennt den 5.12., aber der Münchener Meldebogen ihres Ehemannes Ludwig Fulda den 4.12. als Geburtsdatum. | 1926 | 1926 | jüdisch | jüdisch | Kaiserreich Österreich-Ungarn | Kaiserreich Österreich-Ungarn | Wien | Wien | Berlin Nach dem Namensverzeichnis zum Sterberegister des Standesamtes Charlottenburg I ist Ida D'Albert 1926 in Berlin gestorben. | Leopoldstr.--- | #Leopoldstr.#42--- | 1896 | 131 | Die Angaben zu Namen und Lebensdaten weiterer Geschwister bei geni.com müssen noch verifiziert werden, da sich die Angaben zu Vater und Sterbeort als falsch herausgestellt haben ( vgl. Heiratsurkunde und Sterbeurkunde von Ida Fulda bzw. Ida d'Albert). Salomon Theumann Sophie Theumann, geb. Hohenberg Laura Lea Theumann, verh. Löbel Laura Lea Löbel wurde nach Riga deportiert und dort ermordet. verheiratet Dr. Ludwig Fulda Schriftsteller 1862 Frankfurt am Main Berlin geschieden verheiratet Eugene Francis Charles d'Albert Komponist und Pianist 1864 Glasgow Riga auch Eugen Franz Karl d'Albert geschieden Desiderata Eugenia (Daisy, Desi) d'Albert, in 1. Ehe verh. Sprinz, in 2. Ehe verh. Ehrlich London Frau Dr. Fulda Ida Fulda taucht nur im Jahr 1896 auf der Mitgliederliste auf; ihr genaues Eintrittsdatum kennen wir nicht, da ein früheres Mitgliedsverzeichnis nicht überliefert ist. 1895 Mitglied im Verein zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums "Seit 1893 ist er mit einer liebreizenden jungen Wiener Dame, Ida Theumer, die vor ihrer Verheiratung eine begabte Schauspielerin am Deutschen Theater zu Berlin war, in glücklicher Ehe vereint". (Universum: illustrierte Familienzeitschrift 13,1, 1896/1897) "When the beautiful Ida Theumann in the years following 1900 was regularly singled out as dancing partner by Chancellor Bernhard von Buelow at the annual press club balls nobody ventured to predict that the celebrated beauty would die poor and forgotten in 1926. The news of her recent death brought to light the fact that the former star of the Royal theater had for the past five years lived in dire circumstances. Ida Theumann came to Berlin from Vienna in her teens and joined the Royal theater. Under the direction of its famous regisseur, Brahm, her talent unfolded and she became a favorite of the theater going public. It was not long before Ludwig Fulda, the dramatist and Novelist, wooed and married her. As Frau Fulda she played a leading role in Berlins smart set Chancellor von Buelow marked her - for distinctions. Franz von Lenbach, the court painter, made several canvases of her. Next Eugen d'Albert, composer and pianist, became infatuated with her and induced her in 1910 to sever her alliance with Fulda. From the d'Albert-Theumann union sprang a daughter. Desiderata, who after her mother's divorce from the oft-wedded pianist shared her post-war poverty." (NEW BRITAIN DAILY HERALD v. 01.10.1926. S. 19) Fulda, Ida, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116875755.html [22.08.2024] Stadtarchiv München: PMB Ludwig Fulda Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main Best: STA 11 / 200 Standesamt I (mit Bornheim): Heiratsregister vom 18.09.1893-15.11.1893, Heiratsurkunde Nr. 1519 vom 11.10.1893 Adressbuch für Berlin und seine Vororte, Ausgabe 1900, I. Theil, S. 392, online: https://digital.zlb.de/viewer/image/34115316_1900/415/ Schnitzler, Arthur: Tagebuch 1879 – 1931, online: https://schnitzler-tagebuch.acdh.oeaw.ac.at Th. Entsch (Hrsg.): Deutscher Bühnenalmanach, Berlin 1890 Flüggen, O.G.: Biographisches Bühnen-Lexikon der deutschen Theater, 1. Jg, München 1892 Tätigkeitsberichte des Vereins für Fraueninteressen, Mitglieder-Verzeichnis 1896 Rundschau Ludwig Fulda, in: Universum: illustrierte Familienzeitschrift XIII, 1897, S. 18 ff Landesarchiv Berlin: P Rep. 551, lfd. Nr. 351, Standesamt Charlottenburg I, Sterbeurkunde Ida d'Albert Nachruf auf Ida Theumann, in: New Britain Daily Herald vom 01.10.1926, S.19, online: https://tile.loc.gov/storage-services/service/ndnp/ct/batch_ct_genesis_ver01/data/sn82014519/0041421972A/1926100101/0557.pdf, zuletzt eingesehen am 04.03.2024 Gedenkplatte von 1997 für Desiderata Ehrlich, geb. d'Albert, am Grab ihres Vaters Eugen d'Albert in Morcote, Tession, online: https://de.findagrave.com/memorial/238805474/desiderata-eugenia-ehrlich#source, zuletzt eingesehen am 14.03.2024 Raupp, Wilhelm: Eugen d´Albert. Ein Künstlerschicksal, Leipzig 1930, S. 224 f. Ray-Atkinson, John (Pseudonym für Hans Arnold): 6 Frauen um Eugen d´Albert. Lebensroman eines großen Künstlers, Berlin 1959, S. 96 - S. 120 Eintrag Fulda, Ida in: Deutsche Nationalbibliothek, online https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=nid%3D116875755, zuletzt eingesehen am 04.03.2024 Eintrag Fulda, Ida in: BSZ, Bibliothekszentrum Baden-Württemberg, online: https://swb.bsz-bw.de/DB=2.104/SET=1/TTL=1//CMD?, zuletzt eingesehen am 14.03.2024 Szabo, Evelyn: Art. „Löbel (Löbl, geb. Theumann), Laura Lea‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 12.01.2023, abgerufen am 14.03.2024), https://dx.doi.org/10.1553/0x003dbedf, zuletzt eingesehen am 26.10.2023 Ida Fulda wurde als Tochter des Ehepaares Salomon und Sophie Theumann in Wien geboren. In ihrer Jugend absolvierte sie, wie ihre Schwester Laura Lea, eine Ausbildung am Konservatorium der GdM (Gesellschaft der Musikfreunde in Wien). Während ihre Schwester die Pianisteninnen-Laufbahn einschlug, entschied sich Ida für eine Bühnenkarriere. Sie startete zunächst an kleineren österreichischen Theatern und ging dann nach Berlin. Im Bühnenalmanach von 1889 ist sie erstmals als Frl. Theumann, Lessingtheater, Berlin verzeichnet. Nachdem sie 1893 den Schriftsteller und Bühnenautor Ludwig Fulda geheiratet hatte, gab sie ihren Beruf auf und kam 1894 für eineinhalb Jahre nach München. Genau in diese Zeit fällt die Gründung der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau und des Vereins zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums, in dessen Mitgliederliste Ida schon 1895 erwähnt wird. Wann genau Ludwig (ID 130) und Ida Fulda in den späteren Verein für Fraueninteressen eingetreten sind, 1894, 1895 oder erst kurz vor ihrer Abreise nach Berlin bei der zweiten Mitgliederversammlung im Februar 1896 ist nicht feststellbar, weil entsprechende Mitgliederlisten fehlen. Nach der gemeinsamen Rückkehr nach Berlin spielte Ida Fulda in der Berliner Gesellschaft der Jahrhundertwende eine führende Rolle, gehörte zum Bekanntenkreis von Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal. Schnitzler erwähnte sie wiederholt in seinen Tagebucheinträgen. 1903 wurde die Ehe mit Ludwig Fulda kinderlos geschieden. Nach ihrer Scheidung lebte sie zeitweise in der Bretagne, wo sie mit dem verheirateten Komponisten Eugen d'Albert eine Affäre begann (vgl. Ray-Atkinson, 6 Frauen). 1910 wurde die gemeinsame Tochter Desiderata (Daisy) unehelich geboren. 1911 wurde Ida Fulda die vierte Ehefrau von d'Albert und das Paar ließ sich in Wien nieder. Nach kurzer Ehe erfolgte die Scheidung und Ida zog wieder nach Berlin. Ihre letzten Lebensjahre ließen sich bislang noch nicht rekonstruieren, sie scheint jedoch in schwierigen Verhältnissen gelebt zu haben. Während im New Britain Herald anlässlich ihres Todes 1926 ein Nachruf erschien, finden sich in deutschsprachigen Zeitungen keine Meldungen oder gar Nachrufe anlässlich ihres Todes. Die Persönlichkeit Ida d'Alberts erscheint in den Tagebüchern von Arthur Schnitzler und den beiden Biografien über Eugen d'Albert von Wilhelm Raupp und Hans Arnold in einem sehr ungünstigen Licht. Die Aufzeichnungen spiegeln die Männersicht auf eine einstmals gefeierte Schönheit und erfolgreiche Schauspielerin, die sich mit der Scheidung von Ludwig Fulda, der nachfolgenden Beziehung zum verheirateten d'Albert und der Geburt einer unehelichen Tochter ins gesellschaftliche Abseits manövriert hatte. „Aus dem Dämmerschein ihres spärlichen Theaterruhms tauchte sie empor in das strahlende Leuchten, das von der damals hochgradigen Berühmtheit des Dichters Ludwig Fulda ausging. Das war der Bannkreis, in den sich das außengefällige Wesen einer von ihrer unwiderstehlichen Weiblichkeit überzeugten Frau bis zur krankhaften Selbstüberschätzung verstieg“. (Raupp S. 226) Eine unvoreingenommene Aufarbeitung ihres Lebenswegs steht dagegen noch aus. Schauspielerin, Künstlerin, | |||||||
Leopoldstr. | 42 | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||||
Gerdes | Gerdes | Gerdes | Auguste Helene | Auguste Helene | Privatiere | 1894-1916;1894-1895;1896-1900;1901-1904;1905-1916; | 1837 | 1837 | 1917 | 1917 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Freye Hansestadt Bremen | Freye Hansestadt Bremen | Bremen | Bremen | München | Schellingstr.---Georgenstr.---Habsburgerplatz--- | #Schellingstr.#58---#Georgenstr.#30---#Habsburgerplatz#5--- | 1894 | 93 | Hermann Gerhard Gerdes Wilhelmine Gerdes, geb. Trendtel Die Lebensdaten der Eltern sind uns noch nicht bekannt. Gerhardine Wilhelmine Gerdes, verh. Bulling Gottlob Wilhelm August Gerdes Catherine Bernhardine Unbrinette Gerdes Wilhelmine Caroline Adolphine Gerdes ledig Frl. Aug. Gerdes Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Jahr 1896, dass Auguste Gerdes 1894 Gründungsmitglied war. Fräulein Gerdes Frl. Gerdes Frl. Gerdes 1893 Mitglied im Verein "Frauenbildungs-Reform", Ortsgruppe München Adressbuch Bremen 1878 Stadtarchiv München: PMB Auguste Gerdes Stadtarchiv München: Adressbuch 1900, 1913, 1915, 1917, 1918 Stadtarchiv München: Sterbeurkunde Auguste Gerdes (Nr. 2790) Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Auguste Gerdes war die Tochter des Kaufmanns Hermann Gerhard Gerdes, Teilhaber der Firma Gerdes, Bulling und Wehrhane, Schiffs- und Kommissionshandel. Anfang der 80er Jahre lebte ihr Vater noch als Privatier in Bremen, während ihre Mutter bereits verstorben war. Auguste Gerdes erster Aufenthalt in München ab dem 6. Juli 1882 diente wohl Besuchszwecken, bevor sie sich endgültig hier niederließ, unterbrochen von Reisen nach Tirol (Abmeldungen nach Kitzbühel u. Dreikirchen), sowie Florenz. 1888 lebte sie in der Luisenstr. 42 bei Burger, eine Adresse unter der in späteren Jahren verschiedene Vereinsmitglieder zeitweise gemeldet waren. Ihre letzte Adresse war laut Sterbeurkunde und Adressbuch von 1918 in der Widenmayerstr. 36. Dort lebte sie zusammen mit dem Diplomingenieur Otto Kehrer, der ihren Tod angezeigt hat und mit dem sie wahrscheinlich bereits die Wohnung am Habsburgerplatz Nr. 5 ab 1914 geteilt hatte. Gründungsmitglied, langjäriges Mitglied, | ||||||||
Schellingstr. | 58 | IV | 1896 | 1900 | ||||||||||||||||||||||||||
Georgenstr. | 30 | 1901 | 1904 | |||||||||||||||||||||||||||
Habsburgerplatz | 5 | IV | 1905 | 1916 | ||||||||||||||||||||||||||
Gerstle | Gerstle Frankenheimer | Gerstle | Laura | Laura | 1896-1911;1896-1897;1898-1903;1904-1909;1910-1911; | 1861 | 1861 | 1911 | 1911 | jüdisch | jüdisch | Vereinigte Staaten von Amerika | Vereinigte Staaten von Amerika | New York | New York | Partenkirchen Laut Traueranzeige verstarb sie in Partenkirchen, im Polizeilichen Meldebogen wird München als Sterbeort angegeben. | Sendlingerstr.---Sendlingerthorplatz---Sendlingerthorplatz---Kobellstr.--- | #Sendlingerstr.#89---#Sendlingerthorplatz#8---#Sendlingerthorplatz#8---#Kobellstr.#10--- | 1896 | 114 | Philipp Frankenheimer Bessie Frankenheimer, geb. Sutro Jertha oder Yereth Frankenheimer, verh. Rosenbaum Seit 1897 ebenfalls Vereinsmitglied Sigmund P. Frankenheimer Estelle (auch Stella) Frankenheimer, verh. Bamberger verheiratet Emil (Elias) Gerstle Kaufmann und Prokurist, Teilhaber d. Firma Elias Cohn Königsberger 1849 Ichenhausen München Bessie Gerstle, in 1. Ehe mit Ludwig Weil, in 2. Ehe mit Max Hirschberg verheiratet. München USA Bessie Gerstle war ebenfalls Vereinsmitglied Nanette (Nettie) Gerstle, seit 1914 mit Erich Katzenstein verheiratet. München Zürich Publizistin, Übersetzerin, Historikerin Nettie Gerstle war als junge Frau ein überaus aktives Vereinsmitglied: 1912/13 Vorsitzende des "Jugendausschusses" und Schriftführerin der "Kommission für die Arbeiterinnenfrage" und der "Kommission für wirtschaftliche Fragen" Julius Gerstle München bei Lemberg/Ukraine gefallen im 1. Weltkrieg Sie blieb bis zu ihrem Tod Vereinsmitglied. Frau Gerstle Frau Gerstle Frau Laura Gerstle Frau Laura Gerstle Mitarbeiterin in der der Leitungskommission der "Auskunftsstelle über Wohlfahrtseinrichtungen" Die Auskunftsstelle für Wohlfahrtseinrichtungen gründete der Verein im Jahr 1900 nach dem Vorbild der von der Frauenrechtlerin Jeannette Schwerin eingerichteten Auskunftsstelle in der Berliner Zentrale der "Deutschen Gesellschaft für Ethische Kultur". 1894 Mitglied im Verein zur Gründung eines Mädchengymnasiums in München Stadtarchiv München: PMB Emil Gerstle Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 18 Stadtarchiv München: DE-1992-SCHULA-01410 Verein zur Gründung eines Mädchengymnasiums 1895 - 1919 Stadtarchiv München: Sterbeurkunde Philipp Frankenheimer vom 19.12.1894, Nr. 7183 Todesanzeige Philippp Frankenheimer, in Münchner Neueste Nachrichten 47. Jg, Vorabendblatt vom 21.12.1894, S.8: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb00129986_00255_u001?page=6,7&q=%28%22Philipp+Frankenheimer%22%29, zuletzt eingesehen am 19.09.2023 Mitteilungen des Vereins zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums, München 1895, S. 6 Todesanzeige Laura Gerstle, in: Münchner Neueste Nachrichten, 64. Jg, Vorabendblatt vom 04.08.1911, S.8: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb00130955?q=%28%22Laura+Gerstle%22%29&page=62,63, zuletzt eingesehen am 19.09.2023 Todeanzeige Julius Gerstle, In Münchner Neueste Nachrichten 68.Jg., Nr. 335, Vorabend-Blatt v. 04.07.1915, S. 10, Online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00131313_00057_u001?page=66, zuletzt eingesehen am 26.10. 2023 Katzenstein, G. Nanette: Lebenslauf, in: dies.: Das Vorparlament. Liberalismus und Demokratismus 1848, Inauguraldissertation der philosophischen Fakultät der Universität Bern, München 1922, S. 96, online: https://books.google.com/books?id=IWBCAQAAMAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false, zuletzt eingesehen am 01.11.2023. Todesanzeige Emil Gerstle, in: Münchner Neueste Nachrichten, 83. Jg., Nr. 256 vom 20.09.1930, S. 14, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00138027?page=554,555, zuletzt eingesehen am 31.10. 2023 Hirschberg, Max: Jude und Demokrat. Erinnerungen eines jüdischen Rechtsanwaltes 1883 - 1939, bearb. v. Weber, Reinhard, München 1998, online: https://www.google.com/books/edition/_/tBT0CQAAQBAJ?hl=en&gbpv=1&pg=PA7&dq=Max+Hirschberg, zuletzt eingesehen am 31.10.2023 Nachruf: Mrs. Lionel Sutro, Peace Leader, dies, in: The New York Times v. 21.12.1939 Ildikó Kovács: Nettie Sutro. Bürgersfrau, Historikerin und Fluchthelferin. In: Helena Kanyar Becker (Hrsg.): Vergessene Frauen. Humanitäre Kinderhilfe und offizielle Flüchtlingspolitik 1917–1948, Basel 2010 Schmidlin, Antonia: "Sutro, Nettie", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.10.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/032122/2011-10-12/, zuletzt eingesehen am 31.10.2023 Pilwousek, Ingelore (Hg.): Verfolgung und Widerstand. Das Schicksal Münchner Sozialdemokraten in der NS-Zeit, München 2012, S.193 ff. Brenner, Michael: Der lange Schatten der Revolution, Berlin 2019, S. 60 u. 109 Appell, Wolfgang: Juden in Erlangen, Bd. I E-J. Familienbuch der jüdischen Familien aus Erlangen, Bruck und Büchenbach, Erlangen 2021, online: http://www.lorlebergplatz.de/juden_in_erlangen_I_E-J.pdf, zuletzt eingesehen am 26.10.2023 Laura Gerstle wurde 1861 als jüngstes Kind von jüdischen Auswanderern aus Franken, dem Kaufmann Philipp Frankenheimer und seiner Frau Bessie Sutro, in New York geboren. 1887 heiratete sie in Günzburg den aus Ichenhausen stammenden Kaufmann Elias, genannt Emil Gerstle. Dieser lebte seit 1864 in München und besaß hier seit 1886 das Bürgerrecht. Er war Teilhaber der Textilgroßhandlung Elias Cohn Königsberger. Wie seine Frau Laura pflegte er seine kulturellen und sozialen Interessen in verschiedenen Vereinen und Gesellschaften: Alpenverein und Kunstverein München sowie Verein "Knabenhort", Asylverein für Obdachlose und im Kaufmännischen Verein in München. Laura Gerstle selbst war Mitgründerin des Verein zur Gründung eines Mädchengymnasiums und engagierte sich im Verein für Fraueninteressen ab 1902/03 bis 1906 als Mitarbeiterin in der Leitungskommission der Auskunftsstelle über Wohlfahrtseinrichtungen. Diese Abteilung hatte der Verein nach dem Vorbild einer 1893 in Berlin gegründeten gleichnamigen Auskunftsstelle eingerichtet. Sie sammelte Material über Wohlfahrtseinrichtungen, um Notleidende besser und schneller beraten und an passende Stellen vermitteln zu können. Träger war die kurz zuvor gegründete Deutsche Gesellschaft für ethische Kultur, die ab 1894 auch in München vertreten war. Die Ethische Bewegung verbreitete sich zuerst in den USA und in England. Lionel Sutro, ein Cousin Laura Gerstles, seine Frau, die Frauenrechtlerin und Pazifistin Florentine Scholle Sutro und andere Familienmitglieder hatten über Jahrzehnte eine zentrale Rolle in der New York Society for Ethical Culture gespielt. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß Laura Gerstle - in diesem Milieu aufgewachsen - sich gerade deshalb für die Tätigkeit in der Leitungskommission der Auskunftsstelle über Wohlfahrtseinrichtungen entschieden hatte. Laura und Emil Gerstle hatten drei Kinder, ihr Sohn Julius fiel 1915 im ersten Weltkrieg. Bereits vier Jahre zuvor war Laura Gerstle nach langem Leiden im Alter von 50 Jahren verstorben. Laura Gerstle war die erste von zahlreichen Frauen aus ihrer Familie, die sich in Bayern in der Frauenbewegung, insbesondere im Verein für Fraueninteressen, engagierten. 1896/97 wurde Lauras ältere Schwester, die Witwe Yert(h)a Rosenbaum, geb. Frankenheimer, Vereinsmitglied, bis sie 1899 wieder in die USA zurückkehrte, um - wie es hieß - ihre amerikanische Staatsbürgerschaft nicht zu verlieren. Ihre Tochter Carrie Drey, geb. Rosenbaum, also die Nichte Laura Gerstles, trat 1902/03 in den Verein ein. Sie hatte zuvor in eine Familie eingeheiratet, die sie mit weiteren Mitgliedern des Vereins familiär verband. Yerthas Enkelin Bessie Drey (und damit Großnichte von Laura Gerstle) war eine der Nachfolgerinnen Nettie Gerstles in der Leitung der Jugendkommission. Auch die beiden Töchter Laura Gerstles waren aktive Mitglieder des Vereins. Laura Gerstles ältere Tochter Bessie gehörte der Jugendgruppe des Vereins an und war in erster Ehe mit dem Kaufmann Ludwig Weil verheiratet. Anfang 1920 heiratete sie den sozialdemokratischen Rechtsanwalt Dr. Max Hirschberg. Bekannt wurde er vor allem durch zwei Prozesse, in denen er als Verteidiger Felix Fechenbachs, dem Sekretär des ermordeten Ministerpräsidenten Kurt Eisner, (1924) sowie des Redakteurs der „Münchener Post“ Martin Gruber im sogenannten „Dolchstoßprozess“ (1925) Rechtsgeschichte schrieb. Als entschiedener Gegner der Nationalsozialisten wurde er im März 1933 festgenommen und für 6 Monate in „Schutzhaft" genommen. Dank seiner Frau Bessie, die neben vielen anderen Unterstützern auch ehemalige Kriegskameraden des im 1. Weltkrieg hochdekorierten Offiziers mobilisiert hatte, wurde er überraschend freigelassen und konnte 1934 mit Frau und Kindern nach Italien fliehen. Von dort aus emigrierte die Familie 1939 in die USA, wo sie den Holocaust überlebte. Die zweite Tochter Nanette (Nettie) wurde 1913 Leiterin der Jugendkommission und damit kooptiertes Vorstandsmitglied im Gesamtverein. Zuvor hatte sie bereits ehrenamtlich in der Geschäftsstelle mitgearbeitet, wo sie u.a. die umfangreiche Vereinsbibliothek betreute. Daneben war sie Schriftführerin der Kommissionen für die Arbeiterinnenfrage bzw. für wirtschaftliche Fragen. 1914 heiratete sie den Medizinstudenten Erich Katzenstein, mit dem sie vorübergehend München verließ. Nachdem sie 1915 am Realgymnasium in Goslar nach privater Vorbereitung das Abitur abgelegt hatte, kehrte sie nach München zurück und studierte von 1915 – 1919 an der LMU München Soziologie und Philosophie. Als überzeugte Sozialistin und Pazifistin beteiligte sie sich gemeinsam mit ihrem Ehemann aktiv am revolutionären Geschehen während der Räterepublik 1918/19. Das Ehepaar Katzenstein war mit Ernst Toller befreundet und versteckte ihn auf seiner Flucht vor den Truppen der Weißen Garden in ihrer Privatwohnung. Nachdem Toller dort aufgespürt worden war, mussten sie selbst fliehen und ließen sich in der Schweiz nieder. In Bern beendete Nettie Katzenstein ihr Studium mit einer Promotion zur gescheiterten Revolution von 1848. Danach übernahm sie den Namen ihrer Großmutter mütterlicherseits und nannte sich Nettie Sutro-Katzenstein. Ab 1933 engagierte sie sich in einem von ihr mitgegründeten Kinderhilfswerk für jüdische und nichtjüdische Flüchtlingskinder (Comité d´ aide aux enfants des émigrés allemands Schweizer Sektion, ab 1935 Schweizer Hilfswerk für Emigrantenkinder), dessen Leiterin sie von 1934 bis 1948 war, und ab 1951 in dem ebenfalls von ihr mitgegründeten Schweizer Kinderdorf Kiriat Yearim bei Jerusalem. AlsMitgliedgestorben, | |||||||||
Sendlingerstr. | 89 | 1896 | 1897 | |||||||||||||||||||||||||||
Sendlingerthorplatz | 8 | III | 1898 | 1903 | ||||||||||||||||||||||||||
Sendlingerthorplatz | 8 | III | 1904 | 1909 | ||||||||||||||||||||||||||
Kobellstr. | 10 | 1910 | 1911 | |||||||||||||||||||||||||||
Goudstikker | Goudstikker | Goudstikker | Sophia N.J. | Sophia N.J. | Fotografin, Künstlerin, Schauspielerin | Besuch der privaten Malschule von Amalie Augspurg in Dresden. Private Ausbildung zur Fotografin in München. Fotografin und Inhaberin des "Ateliers Elvira" von 1887 - 1908. Ab 1898 mit dem Titel Kgl. Bayer. Hofphotographin. 1908 wurde Sophia Goudstikker als erste Frau am Jugend- und Schöffengericht als Verteidigerin (im Ehrenamt) zugelassen. Das bedeutete keineswegs die Ernennung zur "ersten weiblichen Rechtsanwältin", wie es in der Münchener Chronik von 1908, hieß. Die erste zugelassene Rechtsanwältin Deutschlands war die Nachfolgerin S. Goudstikkers als Leiterin der Rechtsschutzstelle München Dr.jur. Maria Otto (vgl. Häntzschel/Bußmann S.207 und Hähnchen S. 280). | 1894-1924;1894-1895;1897-1899;1900-1904;1905-1915; | 1865 | 1865 | 1924 | 1924 | jüdisch | jüdisch 1898 trat sie zum protestantischen Glauben über. | Niederlande | Niederlande 1898 erwarb sie die Bayerische Staatsbürgerschaft und das Münchner Bürgerrecht. | Rotterdam | Rotterdam | München | Kaulbachstr.---Kaulbachstr.---Königinstr.---Königinstr.--- | #Kaulbachstr.#51a---#Kaulbachstr.#51a---#Königinstr.#3a---#Königinstr.#3a--- | 1894 | 69 | Zwei weitere nach Sophia und vor Mathilde Goudstikker geborene Brüder starben bereits im frühen Kindesalter. Grietje (Margarethe) Goudstikker hatte also 12 Kinder geboren. Salomon Elias Goudstikker Grietje Goudstikker, geb.Klisser Betje Goudstikker, verh. Hirschfeld verheiratet mit Wolf Hirschfeld Willem Goudstikker Elias Salomon Goudstikker Tellie Goudstikker, verheiratete Bütow William oder Willem Goudstikker Verheiratet mit Rosa Trew Henriette (Harriet) Goudstikker, verh. Hirsch verheiratet mit Bernhard Hirsch Mietje (Mimi) Goudstikker, verh. von Halle Verheiratet mit Benjamin von Halle. Beider Tochter war die Lyrikerin und Journalistin Silvia von Harden. http://www.otto-dix.de/werk/e_neue_sachlichkeit/a_gemaelde/NGo1gr_jpg/images_view Anna Goudstikker Mathilde Nora Goudstikker, verh. Goeschel Sie war ebenfalls Vereinsmitglied. Seit 1903 verheiratet mit Sigismund Goeschel. ledig Bis ca. 1898 waren sie und Anita Augspurg Lebenspartnerinnen; nach 1899 lebte sie mit Ika Freudenberg zusammen. Ihre vermutlich letzte Lebensgefährtin, Hannah von Westernhagen, geb. Böhlau, wurde nach 1914 ebenfalls Mitglied des Vereins für Fraueninteressen. Sophia Goudstikker gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau. Sophia N. Goudstikker Frl. Sophia Goudstikker Frl. Sophia Goudstikker Frl. Sophia Goudstikker Mitglied der Lehrlingskommission Mitglied der Kommisson zur Anstellung weiblicher Turnlehrer an den höheren Mädchenschulen. Mitbegründerin der Rechtsschutzstelle des Vereins für geistige Interessen der Frau Bei der Mitgliederversammlung 1897 schloß sich Sophia Goudstikker einer vierköpfigen Kommission zur Gründung einer Rechtsbelehrungs- und Rechtsschutzstelle für Frauen in München an. Auf Antrag von Ika Freudenberg wird die Kommission auf 12 Personen vergrößert und erhält einen selbständigen Status. Mitglied der Rechtsschutzgruppe Am 1. Mai 1898 wird die Rechtsschutzstelle zunächst in einem vom Stadtrat bewilligten Zimmer in der Domschule eröffnet und wechselt noch im gleichen Jahr in die Frauenarbeitsschule, Von-Der-Tann-Str. 1. Die Leitung übernahm zunächst die aus Halle gebürtige Johanna Baum. Mitglied der Kommission zur Gründung von Ortsgruppen Leiterin der Rechtschutzgruppe 2. Vorsitzende der Rechtsschutzgruppe Einfaches Mitglied der Rechtsschutzstelle 1. Vorsitzende der Rechtsschutzstelle Mitarbeiterin für Auskunfterteilung und Propaganda auf dem Gebiete des Rechtsschutzes Als Beirätin Mitglied im Vorstand des Vereins für Fraueninteressen 1889 bis 1895 Mitglied im Deutschen Frauenverein Reform, ab 1891 Verein Frauenbildungsreform 1890 Gründungsmitglied in der Gesellschaft für modernes Leben Mitglied in der Münchener Photographische Gesellschaft Gründungsmitglied des Vereins für Frauenstudium Mitglied im Akademisch-Dramatischen Verein Erwähnungen Sophia Goudstikker in Jahresberichten Weitere Zitate: "Draußen Anita Augspurg und die Schwestern Goutstikker getroffen, mit ihnen gebadet. Über dem Gebirge weinroter Sonnenuntergang und die nackten Gestalten." (Tagebucheintrag von Franziska Gräfin zu Reventlow vom 22. September 1901) „Am 21.März schied mit Sophia Goudstikker, der Freundin und Lebensgefährtin Ika Freudenbergs, eine der bedeutendsten Frauen unserer Zeit aus dem Leben." (München-Augsburger Abendzeitung, Beilage Süddeutsche Frauenzeitung, Nachruf vom 6. April 1924) Goudstikker, Sophia: Ika Freudenberg und die Frauenbewegung in München, in: "Die Frau", 9. Jg., Heft 5 v. 5.2.1902 Goudstikker, Sophia, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11679836X.html [22.08.2024] Stadtarchiv München: PMB Sophia Goudstikker Stadtarchiv München: Einbürgerungsakten Nr. 1898/2270 Stadtarchiv München: DE-FS -Alb-139 -1-13: Fotoalbum: "Marie Haushofer's Festspiel zum I. allgemeinen Bayerischen Frauentag in München 18.-21- Oktober 1899" Adressbücher der Stadt München 1888ff Portraits berühmter Photographen der Gegenwart, in: Photographische Chronik 1894, Nr. 49, S. 874 Jahresberichte der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau bzw. des Verein für Fraueninteressen 1896 bis 1924 Dr. F. (Dr. Anna Freund): Fünfundzwanzig Jahre Münchener Rechtsschutzstelle für Frauen, in: München-Augsburger Abendzeitung, Beilage Süddeutsche Frauenzeitung vom 15. April 1923 Bäumer, Gertrud: 25 Jahre Rechtsschutzarbeit, in: Die Frau. Monatsschrift für das gesamte Frauenleben unserer Zeit, 30.Jg., Heft 7 vom April 1923 Nachruf Sophia Goudstikker, in: München-Augsburger Abendzeitung, Beilage Süddeutsche Frauenzeitung vom 6. April 1924 Bäumer, Gertrud: Lebensweg durch eine Zeitenwende, Tübingen 1933 Lida Gustava Heymann in Zusammenarbeit mit Anita Augspurg: Erlebtes, Erschautes. Deutsche Frauen kämpfen für Freiheit, Recht und Frieden. Hrsg. von Margrit Twellmann. Maisenheim am Glan 1972 (2. Auflage Frankfurt am Main 1992) Herz, Rudolf: Das Fotoatelier Elvira (1887-1928). Seine Fotografinnen, seine Kundschaft, seine Bilder, in: Hofatelier Elvira 1887-1928 Ästheten, Emanzen, Aristokraten, hrsg. v. Herz, Rudolf und Bruns, Brigitte, München 1985, S. 63 ff. Bruns, Brigitte: Das dritte Geschlecht von Ernst von Wolzogen, in: Hofatelier Elvira 1887-1928 Ästheten, Emanzen, Aristokraten, hrsg. v. Herz, Rudolf und Bruns, Brigitte, München 1985, S. 171 ff. Bruns, Brigitte: Weibliche Avantgarde um 1900, in: Hofatelier Elvira 1887-1928 Ästheten, Emanzen, Aristokraten, hrsg. von Herz, Rudolf und Bruns, Brigitte, München 1985, S. 191 ff. Lindemann, Renate: 100 Jahre Verein für Fraueninteressen, München 1994, S. 37 ff. Lindemann, Renate: Materialsammlung Sophia Goudstikker, München 1990ff (Archiv Verein für Fraueninteressen Signatur: AO004) Häntzschel, Hiltrud u. Bußmann, Hadomut (Hrsg.): Bedrohlich gescheit. Ein Jahrhundert Frauen und Wissenschaft in Bayern. München 1997, S. 207 Specht, Agneta von (Hrsg.): Geschichte der Frauen in Bayern. Von der Völkerwanderung bis heute. Regensburg 1998, S. 306 ff. und 310 f. Kinnebrock, Susanne: Anita Augspurg (1857-1943). Feministin und Pazifistin zwischen Journalismus und Politik. Eine kommunikationshistorische Biographie. Herbolzheim 2005, besonders S. 187 und S. 471 Hähnchen, Susanne: Der Weg von Frauen in die juristischen Berufe - Rechtshistorisches zu einer gar nicht so lange zurückliegenden Entwicklung, in: Querelles. Jahrbuch für Frauen- und Geschlechterforschung (2009) Nr. 14, 273-296, besonders S. 280 Karrasch, Daniel u. Sauter, Christoph: Mathilde Goudstikker - Etappen einer Spurensuche, in: Die modernen Frauen des Atelier Elvira in München und Augburg 1887-1908, hrsg. v. Richardsen, Ingvild, München 2022, S. 58 ff. Joel J. Cahen: Die niederländisch-jüdischen Wurzeln von Sophia Goudstikker, in: Die modernen Frauen des Atelier Elvira in München und Augburg 1887-1908, hrsg. v. Richardsen, Ingvild, München 2022, S. 204 ff. Sophia Goudstikker verbrachte ihre Kindheit und frühe Jugend in Hamburg und lebte ab 1879 in Dresden. Dort besuchte sie die Malschule von Amalie Augspurg, über die sie deren Schwester Anita kennenlernte. Zusammen mit Anita Augspurg zog sie 1886 nach München, um sich zur Fotografin ausbilden zu lassen. Sie spezialisierten sich auf Porträtfotografie, insbesondere von Kindern. Im Juli 1887 eröffneten die beiden in der Von-der-Tann-Straße 15, schräg gegenüber dem Prinz Carl Palais, ihr Photostudio, das Atelier Elvira, später Hofatelier Elvira. 1898 ließ sie sich evangelisch taufen und beantragte mit Erfolg die Bayerische Staatsbürgerschaft sowie das Münchner Bürgerrecht. Im gleichen Jahr wurde der spektakuläre Jugendstilbau realisiert, der von August Endell im Auftrag von Augspurg/Goudstikker entworfen worden war und beiden gemeinsam gehörte. Neben ihrem Beruf als Fotografin und ihrem Engagement für Verein und Rechtsschutzstelle pflegte sie ein intensives kulturelles Leben. Sie übernahm in den 90er Jahren zahlreiche weibliche Hauptrollen in den Aufführungen des Akademisch-Dramatischen Vereins, der 1891 von Studenten, Literaten und kulturell interessierten Münchner Bürgern gegründet worden war. 1899 kam es zur endgültigen beruflichen und privaten Trennung und Anita Augspurg wurde stille Teilhaberin des Atelier Elvira bis sie im Jahr 1907 ihren Anteil an Sophia G. verkaufte. Auch das gemeinsame frauenpolitische Engagement endete, nachdem Anita Augpurg 1899 den Verein für Fraueninteressen verlassen hatte. 1908 verpachtete Sophia Goudstikker das Atelier Elvira an Emma Uibeleisen. So war es ihr möglich, sich ganz auf die Tätigkeit als Leiterin der Rechtsschutzstelle zu konzentrieren, die sie bis 1923 ausübte. Spannend und einer gründlichen Untersuchung wert ist das weitere Verhältnis zwischen S. Goudstikker und A. Augspurg nach 1899. Es scheint immer wieder Kontakte gegeben zu haben. Davon zeugt nicht nur der Tagebucheintrag der Reventlow vom 22. September 1901, sondern auch die Tatsache, dass Sophia Goudstikker Anita Augspurg testamentarisch als Testamentvollstreckerin eingesetzt hatte. (Kinnebrock, S. 471, Anm. 105) Fotografin, Künstlerin, Schauspielerin Fotografie, Photographie, Photographin, Rechtsbeistand, Verteidigerin, Unternehmerin, Konfessionswechsel, Gründungsmitglied, AlsMitgliedgestorben, langjähriges Mitglied | |||||||
Kaulbachstr. | 51a | III | 1894 | 1895 | ||||||||||||||||||||||||||
Kaulbachstr. | 51a | III links | 1897 | 1899 | ||||||||||||||||||||||||||
Königinstr. | 3a | 1900 | 1904 | |||||||||||||||||||||||||||
Königinstr. | 3a | Villa | 1905 | 1915 | ||||||||||||||||||||||||||
Graham | Miss Graham | Graham | Miss | (unbekannt) | 1896-; | 1970 | unbekannt | unbekannt | unbekannt | unbekannt | Sophienstr.--- | #Sophienstr.#3--- | 1896 | 147 | Miss Graham Der Eigentümer des Wohnhauses Sophienstr. 3 war der Direktor des Haunerschen Kinderspitals in München Heinrich von Ranke. Miss Graham war lediglich im Mitgliederverzeichnis von 1896 aufgeführt. Das „Mitglieder-Verzeichniß“ der „Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau“ von 1896 vermerkt als Mitglied Nr. 38 eine gewisse Miß Graham mit der Adressangabe: Sophienstr. 3. In den Folgejahren taucht der Name nicht mehr auf, was bedeutet, dass unser Mitglied entweder durch eine Eheschließung den Nachnamen gewechselt hatte oder aber bereits Anfang 1897 wieder aus dem Verein ausgeschieden war. Leider reicht bei Mitglied Nr. 38 die Angabe des Familienstandes (Miß), des (häufigen) Nachnamens und der Adresse nicht aus, um es sicher identifizieren zu können. Der Nachname Graham ist weder in den Adressbüchern für München (1890 – 97) verzeichnet, noch existieren entsprechende Meldeunterlagen im Stadtarchiv München. Die einzige Spur bietet möglicherweise die Adresse. Eigentümer und Bewohner des Mehrfamilienhauses Sophienstr. 3 war damals die Familie des Direktors des Haunerschen Kinderspitals in München, Heinrich von Ranke, dessen Ehefrau Luise (ID 104) und jüngste Tochter Agnes (ID 105) ebenfalls Vereinsfrauen waren. Eventuell lebte Miss Graham als Gast und Freundin der Familie oder als Erzieherin und Sprachlehrerin vorübergehend im Haushalt der Rankes. Das erscheint plausibel, da sowohl die Eltern Luises, als auch Heinrich von Ranke selbst, längere Zeit in Großbritannien, gelebt hatten und die älteste Tochter Amy Graves, geb. Ranke dort verheiratet war. Es bestanden also vielfältige familiäre und soziale Beziehungen in das Königreich. | |||||||||||||||
Sophienstr. | 3 | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||||
Gyßling | Gyßling auch Gyssling. In den Mitgliederlisten des Vereins wird der Nachname durchgehend mit einfachem s (Gysling) geschrieben . | Gyßling | Agnes Mathilde | Agnes Mathilde (Nach Auskunft eines Nachfahren wurde Mathilde "Lolo" gerufen.) | 1896-1916;1896-;1897-1898;1899-1911;1912-1916; | 1859 | 1859 | 1948 | 1948 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Königreich Bayern | Königreich Bayern | Aschaffenburg | Aschaffenburg | Bayrischzell Zwischen 1944 und 1948 befand sich in Bayrischzell das Ausweich-Krankenhaus der Diakonissenanstalt München Chronik von Bayrischzell (https://gemeinde.bayrischzell.de/de/gemeinde/geschichte/-chronik?type=98) | Luisenstr.---Luisenstr.---Luisenstr.---Luisenstr.--- | #Luisenstr.#42a---#Luisenstr.#42d---#Luisenstr.#54---#Luisenstr.#54--- | 1896 | 121 | Franz Gyßling Hedwig Helene Maria Gyßling, geb. Cramer Hedwig Cramer war die zweite Ehefrau des früh verwitweten Franz Gyßling. Elisabeth Johanna Henriette Gyßling, verh. Bergh Pauline Wilhelmine Johanna Gyßling Dr. Otto Ritter von Gyßling Fräulein Gysling Frl. Gysling Frl. L. Gysling Frl. M. L. Gysling Stadtarchiv München: PMB Mathilde Gyßling Stadtarchiv München: Steuerliste Franz Gyßling Gestorbene, in: Neustadt-Zeitung (1853), Nr. 15 v. 03.02.1853, S. 4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10487206?page=64,65, zuletzt eingesehen am 13.01.2024 Bevölkerungsanzeige der Stadt Aschaffenburg, in: Aschaffenburger Zeitung (1859), Nr. 85 v. 09.04.1859, S. 4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10505086?page=428,429, zuletzt eingesehen am 13.01.2024 Direktor Gyßling, in: Münchner Neueste Nachrichten, 42. Jg., Nr. 597, Vorabend-Blatt v. 28.12.1889, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133986?page=1382,1383 , zuletzt eingesehen am 13.01.2024 Stadtarchiv München: Heiratsurkunde Nr. 2782 v. 21.12.1893 für Elisabeth Gyßling Todes-Anzeige Herr Franz Gyssling, in:Münchner Neueste Nachrichten, 47. Jg. Nr.142, Vorabend-Blatt v. 28.03.1894, S.6 , online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130196?page=962,963, zuletzt eingesehen am 13.01.2024 Stadtarchiv München: Sterbeurkunde Nr. 1855 v. 28.03.1894 für Franz Gyßling Nachruf Franz Gyssling, in: Bayerische Verkehrsblätter, 10. Jg., Nr. 8 v. 10.04.1894, S. 62, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11475115?page=70,71, zuletzt eingesehen am 13.01.2024 BayHStA Abt. IV, Kriegsarchiv: Akt 202326 Otto Gyßling Adressbuch für München 1894 ff. Standesamt Bayrischzell: Sterbeeintrag Mathilde Gyßling v. 19.01.1948 Gyssling, Walter: Mein Leben in Deutschland vor und nach 1933 und: Der Anti-Nazi. Handbuch im Kampf gegen die NSDAP, hrsg. und eingeleitet von Hill, Leonidas E., Bremen 2003, S. 64 und 77. Online-Chronik von Bayrischzell: (https://gemeinde.bayrischzell.de/de/gemeinde/geschichte/-chronik?type=98), zuletzt eingesehen am 25.01.2024 Mathilde Gyßling gehört zu jenen Vereinsfrauen, über die wir nur wenige Kenntnisse besitzen und deren Leben wir nur ansatzweise über ihr familiäres und soziales Umfeld erschließen können. Ihre Familie stammte ursprünglich aus der Schweiz, hatte sich aber - wie ihr 45 Jahre jüngerer Vetter Walter Gyßling (1903 – 1980) in seinen Erinnerungen festhielt - im 19. Jahrhundert von einer protestantischen Pfarrfamilie aus Zürich in eine „süddeutsche Offiziersfamilie verwandelt“. Nur Mathildes Vater Franz Gyßling (1823 – 1894) und dessen Bruder Walther (1863 – 1903) fielen etwas aus dem Rahmen; sie waren in ihren Zivilberufen als Ingenieure erfolgreich. Vater Franz Gyßling absolvierte zunächst die Kreisgewerbeschule in Kaiserslautern und arbeitete sich vom technischen Gehilfen bei der Kgl. Eisenbahn in Nürnberg zum Oberregierungsrath und Königl. Bayer. Eisenbahndirektor empor. Seit 1869 lebte er mit seiner Familie in München. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 fungierte er als General-Eisenbahn-Direktor der Bayerischen Feldeisenbahn. Auf Grund seiner Verdienste wurde er mit zahlreichen bayerischen und preußischen Titeln und Orden ausgezeichnet. Die Gyßlingstrasse in München ist jedoch nicht nach ihm, sondern nach seinem jüngeren Bruder, dem Onkel Mathildes, Walther Gyßling benannt. Dieser war Chef-Ingenieur und späterer Direktor des Bayerischen Dampfkesselrevisionsvereins, Vorläufer des TÜV Süd. Besondere Verdienste erwarb er sich als Gründungsmitglied des Deutschen Museums. Auch die Söhne der beiden Brüder machten sich einen Namen. Otto Gyssling (1862–1934), der Bruder Mathildes, beendete seine militärische Karriere in der bayerischen Armee als General. Der schon oben genannte Vetter Walter, Sohn von Walther Gyßling aus zweiter Ehe mit der 30 Jahre jüngeren Opernsängerin Friederike Clossmann (1866 – 1945), kämpfte als Journalist schon früh gegen Antisemitismus und Nationalsozialismus und wird heute als ein Vorkämpfer für Demokratie geehrt, z. B.: https://www.demokratie-geschichte.de/koepfe/4774. Dagegen hat Mathilde Gyßling außerhalb ihrer Familie fast keine Spuren hinterlassen (können). Eine Ausnahme bilden lediglich die Einträge in den Mitgliederlisten der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau bzw. des Vereins für Fraueninteressen zwischen 1896 und 1916. Sie machen neugierig und werfen die Frage auf, wie eine aus „nationalliberaler“ bzw. „stockkonservativer“ Familie (so Vetter Walter in seinen Erinnerungen) stammende Frau ihren Weg in die Frauenbewegung fand. Ohne Berufsausbildung oder gar Erwerbstätigkeit, ohne eigene Familie und ohne im Verein für Fraueninteressen, dem sie immerhin mindestens 20 Jahre angehörte, Ämter zu übernehmen, lebte sie im Haushalt ihrer Eltern, seit 1894 mit ihrer Mutter in der Luisenstr. 42 III rechts. bzw. 54 III rechts. (Eine Etage tiefer wohnten übrigens über lange Jahre ihre Vereinskolleginnen Johanna Stuttgarter und Anna Henriques). Unterlagen aus der Personalakte ihres Bruders Otto im Kriegsarchiv legen nahe, dass sie kränklich war und seit 1901 an einer „nervösen Lähmung ihrer Beine“ litt. Nach dem Tod Hedwig Gyßlings im Jahr 1906 blieb Mathilde in der mütterlichen Wohnung. 1921 war sie vorübergehend bei ihrem Bruder Otto, dem General a.D., gemeldet, zog aber bald wieder zurück in die Luisenstrasse. 1928 übersiedelte sie in die Diakonissenanstalt in der Hess- bzw. Arcisstrasse, dem ein Pensionat für alte und alleinstehende Menschen angeschlossen war. Gestorben ist sie 1948 im hohen Alter von fast 89 Jahren in Bayrischzell, wo seit 1944 das Krankenhaus der Diakonissenanstalt München ausgelagert war. langjähriges Mitglied | |||||||||
Luisenstr. | 42a | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 42d | II | 1897 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 54 | II | 1899 | 1911 | ||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 54 | III r. | 1912 | 1916 | ||||||||||||||||||||||||||
Haushofer | Haushofer | Haushofer | Marie Amalie Dorothee | Marie Amalie Dorothee | Künstlerin, Dichterin, Malerin, Schriftstellerin | Malerin und Dichterin WS 1889/90 bis SS 1890 Schülerin der Kgl. Kunstgewerbeschule in München. Berufsziel: "unbestimmt" | 1894-1916;1894-1895;1896-1916; | 1871 | 1871 | 1940 | 1940 | katholisch | katholisch | Königreich Bayern | Königreich Bayern | München | München | Neufinsing | Königinstr.--- | #Königinstr.#10--- | 1894 | 39 | Max Haushofer Adele Haushofer, geb. Fraas Tochter des Prof. für Agrarwissenschaft u. Gründers der staatl. Lehranstalt für Brauereiwesen in Weihenstephan Karl Fraas Karl Haushofer Alfred Haushofer ledig Langjähriger Partner war der Pianist Wolfgang Ruoff (1882 - 1964). Frl. Marie Haushofer Gründungsmitglied nach den Angaben im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894. Fräulein M. Haushofer Unter dieser Adresse lebte auch ihr Vater bis zu seinem Tod 1907. Seit 1903 lebte auch seine zweite Frau Emma Haushofer-Merk hier. Vorstand der Abteilung Jugendgruppe Mitglied des Komitees der Jugendgruppe Leiterin des Komitees der Jugendgruppe Im Frühjahr 1913 darf die Jugendgruppe zum ersten Mal eine Vorsitzende aus ihren eigenen Reihen wählen. Im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894 wird Marie Haushofer als Vorstandsmitglied aufgeführt. Es ist aber wahrscheinlich, dass es sich bei der Auflistung um die Kandidatinnenliste handelte, von denen die beiden Letztgenannten, also Marie Haushofer und Johanna Szelinska, die wenigsten Stimmen bekamen und nicht in den Vorstand gewählt wurden. Erwähnungen Marie Haushofers in den Jahresberichten Bayerische Staatsbibliothek München: Haushofer, Marie: Zwölf Culturbilder aus dem Leben einer Frau, 1899 Haushofer, Marie: Festspiel „Frau Holle“, 1910 Haushofer, Marie: Verse „Die Führerin“, in: Separatabdruck aus der Monatsschrift „Die Frau“, Heft 5, 19. Jahrgang, Berlin 1912 Haushofer, Marie: Festspiel zum 20.jährigen Jubiläum des Vereins für Fraueninteressen, 1914 (verschollen) Haushofer, Marie, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140378049.html [22.08.2024 Stadtarchiv Hannover: Nachlass Kettler Nr. 347, Anita Augspurg an Hedwig Kettler am 26.4.1894 Stadtarchiv München: PMB Marie Haushofer Haushofer, Heinz: Haushofer: Tradition. Als Mauskript vervielfältigt. München 1979 Specht, Agnete von (Hg.): Geschichte der Frauen in Bayern. Von der Völkerwanderung bis heute. Katalog zur Landesaustellung ab 1998, Augsburg 1998, S. 307 f. Schmalhofer, Claudia: Die Kgl. Kunstgewerbeschule München (1868-1918). Ihr Einfluß auf die Ausbildung der Zeichenlehrerinnen. München 2005, S. 430 Bellinger, Gerhard J.; Regler-Bellinger, Brigitte: Schwabings Ainmillerstraße und ihre bedeutendsten Anwohner, München 2012 Elferich, Christa: Marie Haushofers Festspiel "Culturbilder aus dem Frauenleben" und der erste Allgemeine Bayerische Frauentag im Oktober 1899, in: Richardsen, Ingvild (Hg.): Evas Töchter, Münchner Schriftstellerinnen und die moderne Frauenbewegung 1894-1933, München 2018, S. 188-192 Richardsen, Ingvild: Marie Haushofer, in diess. (Hrsg.): Evas Töchter, Münchner Schriftstellerinnen und die moderne Frauenbewegung 1894-1933", München 2018, S. 98-109 Richardsen, Ingvild, Artikel: Marie Haushofer, online: https://www.literaturportal-bayern.de/autorinnen-autoren?task=lpbauthor.default&pnd=140378049, zuletzt eingesehen am 09.08.2022. Marie Haushofer wurde 1871 in München in eine Künstler- und Gelehrtenfamilie geboren. Sie war die Tochter des Professors für Nationalökonomie und Schriftstellers Max Haushofer und Enkelin des Landschaftsmalers und Gründers der Künstlerkolonie auf Frauenchiemsee Maximilian Haushofer. Ihre Mutter verstarb bereits 1872 bei der Geburt ihres jüngeren Bruders, sodass Marie und ihre beiden Brüder vom Vater und den Großeltern erzogen wurden. Für den Ersten Bayerischen Frauentag 1899 schrieb sie das Stück "Zwölf Culturbilder aus dem Leben der Frau", welches 1900 auch in Nürnberg und 1902 im Opernhaus in Bayreuth aufgeführt wurde. Auch in späteren Jahren fungierte sie als "Vereinsdichterin", z. B. mit dem Festspiel "Frau Holle", aufgeführt auf dem Münchner Jugendtag 1910. Beruflich aktiv war Marie schon in sehr jungen Jahren als Malerin mit eigenem Atelier, spezialisiert auf Landschaftsbilder und Porträts, später vor allem als Kopistin Alter Meister. Sie gehört zu den 15 Frauen, von denen wir mit absoluter Sicherheit wissen, dass sie die Gründerinnen des späteren Vereins für Fraueninteressen waren. Dazu zählt auch ihre spätere Stiefmutter Emma Merk. Ihr Vater Max Haushofer und ihre Schwägerin "Frau Premier-Lieutenant Haushofer" werden hingegen 1897 erstmals in den Mitgliederlisten erwähnt. Marie Haushofer gehörte dem Verein von seiner Gründung bis mindestens 1916 an. Über ihre weitere Zugehörigkeit zum Verein wissen wir leider (noch) nichts. Sie beging Ende Oktober/Anfang November 1940 Suizid, da sie sich für unheilbar krank hielt und dem Freund und ihrer Familie nicht zur Last fallen wollte. Ihre Leiche wurde am 2. November 1940 in der Isar am Kraftwerk bei Neufinsing aufgefunden. Das Grab von Marie Haushofer befindet sich auf dem Friedhof der Fraueninsel/Chiemsee. Künstlerin, Dichterin, Malerin, Schriftstellerin Selbstmord, Suizid, Gründungsmitglied, langjähriges Mitglied | |||||||
Königinstr. | 10 | II | 1896 | 1916 | ||||||||||||||||||||||||||
Hecker | von Hecker Bluntschli | Hecker | Louise Emilie von | Louise Emilie (auch: Emilia Luisa) | 1894-1901;1894-1895;1896-1900;1901-; | 1832 | 1832 | 1907 | 1907 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Schweiz | Schweiz | Zürich | Zürich | München | Georgenstr.---Ohmstr.--- | #Georgenstr.#42---#Ohmstr.#8--- | 1894 | 9 | Die Geschwister Ferdinand Armin, Emilie und Anna verstarben bereits im frühen Kindesalter Johann Caspar Bluntschli Emilie Bluntschli, geb. Vogel Friedrich Carl Bluntschli Friedrich Carl Bluntschli wechselte 1863 vom bayerischen Heerdienst in den Artilleriestab der Schweizerischen Armee. 1877 wurde er Oberst. Er war Gründer und Chefredakteur der "Zeitschrift für Artillerie und Genie". Alfred Friedrich Bluntschli Elina Bluntschli verheiratet Dr. Wilhelm Friedrich Karl, Ritter von Hecker Arzt, Professor der Geburtshilfe u. Direktor der Frauenklinik 1827 Berlin München 1862 geehrt mit dem Ritterkreuz I. Klasse des Verdienstordens vom heiligen Michael und 1872 mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone, verbunden mit der Nobilitierung. 1864 erhielt er den Titel eines königlich bayerischen Hofrats, sowie 1875 Titel und Rang eines königlichen Obermedizinalrats. verwitwet Lydia Emilia Elisabeth Hecker München München Fotografin und Eigentümerin eines Fotoateliers Tochter Elisabeth war ebenfalls Mitglied des Vereins für Fraueninteressen Karl Johann Hermann Hecker München Jurist Hermann studierte Jura, promovierte und wurde 1891 in München habilitiert. 1897 heiratete er die Schottin Adelheide Clauß; ihre Tochter Irmingard wurde am 13.2.1898 geboren. Um 1900 wanderte die Familie in die USA aus. Ernst Justus Richard Hecker München München Carl Wilhelm Rudolf Hecker München Arzt, Professor für Kinderheilkunde an LMU Sohn Rudolf Hecker war mit Else Knote, Schwester des Opernsängers Heinrich Knote verheiratet. Er studierte wie sein Vater Medizin, spezialisierte sich auf Kinderheilkunde, wurde 1898 an der LMU habilitiert und hielt dort bis zum SS 1937 Vorlesungen. Er war Mitbegründer des Kinderspitals München Nord. Mathilde Frieda Anna Hecker, verh. Weismann München Sängerin Anna ehelichte 1902 den bekannten Musiker und Komponisten Julius Weismann (1879-1950). Karl Wilhelm Friedrich Hecker München München Frau Hofrat von Hecker Gründungsmitglied nach den Angaben im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894. Frau Hofrat von Hecker Frau Hofrat von Hecker Jahresbericht und Mitgliederverzeichnis für 1902 nicht erhalten. Ab 1903 kein Eintrag mehr. Vorstandsmitglied als Beisitzerin Sie gehörte nicht der Sektion München des Vereins Frauenbildungs-Reform an. In der Mitgliederliste des Frauenbildungsvereins von 1893 wird ein "Hr. Dr. Hecker" als Mitglied genannt. Hierbei könnte es sich um einen ihrer Söhne, den promovierten Juristen Karl Hecker oder den Mediziner Rudolf Hecker, handeln. Vorstandsmitglied als Beisitzerin Erwähnungen Luise Heckers in den Jahresberichten Adressbücher München 1862 - 1900 Stadtarchiv Hannover: Nachlass Kettler Nr. 347, Anita Augspurg an Hedwig Kettler am 26.4.1894 Stadtarchiv München: DE-1992- BUR-1883, DE- 1992-BES-0455, PMB Karl von Hecker, Sterbeurkunde Karl u. Luise von Hecker Bluntschli, Johann Caspar: Denkwürdiges aus meinem Leben. Band 1. Zürich 1808-1848, Band 2. München 1848-1861, Band 3. Heidelberg (HD) 1861-1881, Nördlingen 1884 Hecker, Karl von: „Einige Betrachtungen über das Studium und die Ausübung der Medizin.“ Rede beim Antritte des Rectorates der Ludwig-Maximilians-Universität, gehalten am 28. November 1874, München 1874 Winckel, Franz von: "Hecker, Karl von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 50 (1905), S. 95-96 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116561378.html#adbcontent, zuletzt eingesehen am 16.03.2023 Zils, Wilhelm (Hrsg.), Geistiges und Künstlerisches München in Selbstbiographien, München 1913 Altmann, Bernd: "‘Mein Motto fürs Leben bleibt Renaissance‘. Der Architekt Alfred Friedrich Bluntschli (1842-1930)“, Diss. Trier 2000 Vannahme, Benedikt: Karl von Hecker (1827-1882). Biobibliographie eines Münchner Geburtshelfers und Gynäkologen, (Dissertation, LMU), München 2010 Herbst, Christina (Hrsg.): Hedwig Pringsheim. Tagebücher Bd. 2 (1892-1897), Göttingen 2013, S. 682 Bodmer, Jean-Pierre: Katalog der Handschriften. Zentralbibliothek Zürich III Familienarchive, S. 37ff, https://www.zb.uzh.ch/storage/app/media/sammlungen/spezialsammlungen/handschriften/Bodmer-Familienarchive.pdf, zuletzt eingesehen am 16.03.2023 Eintrag Bluntschli, Friedrich Carl, in: Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, online: https://d-nb.info/gnd/1247678822 zuletzt eingesehen am 16.03.2023 Louise von Hecker stammt aus einer alten Züricher Familie, deren Bürgerrecht bis Anfang des 15. Jahrhunderts zurückreicht. Ihre Eltern waren Emilie Bluntschli, geb. Vogel, die Tochter des Zuckerfabrikanten und Distriktrichters Jakob Vogel und jüngere Schwester des Historienmalers Georg Ludwig Vogel, und der Schweizer Staats- und Völkerrechtler und Politiker Johann Caspar Bluntschli. Dieser unterrichtete als Universitätsprofessor zunächst in Zürich, von 1848 bis 1861 in München und anschließend in Heidelberg. In München erwarben Louises Eltern in der Garten-, späteren Kaulbachstraße, ein Grundstück und bebauten es mit einem Einfamilienhaus, das die Familie 1859 bezog. Der Freimaurer Bluntschli, der in seiner badischen Zeit Präsident des Deutschen Protestantenvereins wurde, unterhielt in München einen protestantischen Salon, in welchem Karl von Hecker verkehrte und dort seine spätere Frau kennenlernte. Der Gynäkologe Karl von Hecker war der Sohn des Medizinhistorikers und Hochschullehrers Justus Hecker, sowie der Enkel des Arztes und Professors für Medizin August Hecker. 1859 erhielt er einen Ruf an die Universität München und wurde Direktor der städtischen Gebäranstalt und der Kreishebammenlehranstalt. Als Trauzeugen der 1860 geschlossenen Ehe fungierten der Publizist Carl Brater sowie der Journalist und Historiker Wilhelm Heinrich Riehl. Mit ihrer ältesten Tochter Elisabeth, ebenfalls Mitglied des Vereins für Fraueninteressen, lebte Louise von Hecker zuletzt in der Ohmstr. 8. Gründungsmitglied | |||||||||
Georgenstr. | 42 | I | 1896 | 1900 | ||||||||||||||||||||||||||
Ohmstr. | 8 | G.-H. (Gartenhaus) | 1901 | |||||||||||||||||||||||||||
Herzfelder | Herzfelder Kohnstamm Weitere Schreibweisen: Cohnstamm | Herzfelder | Clotilde | Clotilde (Weitere Schreibweisen: Klothilde, Clothilde) | 1894-1916;1894-1895;1896-;1897-;1898-;1899-;1900-;1901-1906;1907-1916; | 1862 | 1862 | 1944 | 1944 - Der genaue Todestag ist unbekannt | jüdisch | jüdisch | Königreich Bayern | Königreich Bayern | München | München | Sterbeort unbekannt | Triftstr.---Triftstr.---Triftstr.---Triftstr.---Triftstr.---Friedrichstr.---Franz Josephstr.--- | #Triftstr.#6---#Triftstr.#6---#Triftstr.#6---#Triftstr.#6---#Triftstr.#6---#Friedrichstr.#19---#Franz Josephstr.#38--- | 1894 | 1 | Abraham Kohnstamm Sally Kohnstamm, geb. Kohn Ida Kohnstamm, verh. Helbing Dr. Ludwig Adolf Kohnstamm verheiratet August Hermann Herzfelder Bankier und Numismatiker, bis 1902 Mitinhaber Emil Neustätter & Cie Bankgeschäft und Münzen-Handlung Promenadenplatz 17, ab 1903 Mitinhaber von Dr. Eugen Merzbacher Nachfolger Münzenhandlung, Bank- und Wechselgeschäft, Karlstr. 10 1862 Speyer München Robert Wolf Herzfelder München Dorothea Helena Herzfelder, verh. Pauson München USA Max Eugen Herzfelder München München Jakob Johann Herzfelder München USA genannt Hans Herz bzw. John Hartley Frau Clothilde Herzfelder Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Jahr 1896, dass K.Herzfelder 1894 Gründungsmitglied war. Frau Herzfelder Frau August Herzfelder laut Mitgliederliste Februar 1897 Frau Herzfelder Clothilde Herzfelder Klothilde Herzfelder evtl. irrtümliche Angabe der Etage. Frau Klotilde Herzfelder Frau Klothilde Herzfelder 1893 Mitglied im Verein Frauenbildungs-Reform, Ortsgruppe München 1894 Mitglied im Verein zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums in München (Ausschussmitglied) 1895 Mitglied im Zweigverein München I und II des Bayerischen Frauenvereins vom rothen Kreuz Stadtarchiv München: PMB August Hermann Herzfelder Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Mitteilungen des Vereins zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums in München, No.1, Juni 1895, S.4 Rechenschafts-Bericht und Mitglieder-Verzeichniß des Zweigvereins München I u. II des Bayerischen Frauenvereins vom rothen Kreuze, S. 30 Adressbuch München 1900, 1901 und 1903 Todesanzeige Max Herzfelder, in: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 53, Nr.20 vom 13.01.1900 Todesanzeige Robert Herzfelder, in: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 69, Nr. 450 vom 04.09.1916, S.6 Todesanzeige Dr. Ludwig Kohnstam, in: Münchner Neueste Nachrichten. Jg. 78, Nr. 81 v. 23.3.1925, S.12 Gedenkbuch der Stadt München, Eintrag Julie Johanna Neustätter, https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=13942 Werner, Helmut: Peter Ludwig Pauson, Angew. Chem. Int. Ed. 2014, Wiley online library 3309, https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/anie.201400432 Clotildes Schwester Ida Helbing war ebenfalls Vereinsmitglied und bis zu ihrem Tod im Jahr 1920 aktiv, zuletzt zusammen mit dem Vereinsmitglied Franziska Bloch in der Kinderherberge Stielerstraße. Ihre Schwägerinnen Julie Johanna Neustätter, geb. Herzfelder, und Emma Herzfelder waren ebenfalls Vereinsmitglieder. Clotildes Tochter Helena war ab 1915 Mitglied der Jugendgruppe des Vereins. Die Schwester von Clotildes Mutter, ihre Tante Bertha Neustätter, war mit Emil Neustätter verheiratet, der eine Münzhandlung am Promenadeplatz besaß. In dieser war auch Clotildes Ehemann August Herzfelder tätig. August Herzfelder emigrierte 1940 über St.Gallen nach Schottland (vgl. Gedenkbuch der Stadt München, Eintrag Julie Johanna Neustätter, geb. Herzfelder). Wir vermuten, dass Clotilde ihn begleitete. Leider konnten wir die genauen Umstände und ihr Todesdatum noch nicht herausfinden. Tochter Helena emigrierte mit ihrem Mann Stefan Pauson und den drei Kindern 1939 nach England und verstarb 1989 in den USA. Der Sohn Jakob Johann entkam ebenfalls, lebte in den USA und trug dort den englischen Namen John Hartley. Ihre Enkel Peter Ludwig Pauson und Eva Gabriele Pauson, verheiratete Emmerich, wurden noch in Deutschland geboren. Peter studierte in England Chemie, arbeitete in den USA und Großbritannien; nach ihm ist die Pauson-Khand-Reaktion benannt. Gründungsmitglied, Emigration, Verfolgte, Nationalsozialismus, NS-Diktatur, langjähriges Mitglied, | |||||||||
Triftstr. | 6 | III links | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Triftstr. | 6 | III links | 1897 | |||||||||||||||||||||||||||
Triftstr. | 6 | III links | 1898 | |||||||||||||||||||||||||||
Triftstr. | 6 | III links | 1899 | |||||||||||||||||||||||||||
Triftstr. | 6 | II links | 1900 | |||||||||||||||||||||||||||
Friedrichstr. | 19 | I rechts | 1901 | 1906 | ||||||||||||||||||||||||||
Franz Josephstr. | 38 | III links | 1907 | 1916 | ||||||||||||||||||||||||||
Hitz | Hitz | Hitz | Sophie Luise | Sophie Luise | Schriftstellerin, Lehrerin, Künstlerin, Pädagogin | Schriftstellerin, Lehrerin für Sprachen und Musik | 1894-1896;1894-1895;1896-; | 1835 | 1835 | 1906 | 1906 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch reformiert | Schweiz | Schweiz | München | München | München | Barerstr.--- | #Barerstr.#86--- | 1894 | 81 | Hans Conrad (Konrad) Hitz Luise Hitz-Hanhart, geb. Hanhart ledig Luise Hitz Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Jahr 1896, dass Luise Hitz 1894 Gründungsmitglied war. Fräulein Luise Hitz Vorstandsmitglied im Verein Arbeiterinnenheim und Mitarbeiterin der Rechtsschutzstelle dieses Vereins 1895 Mitglied im Verein zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums in München "Eine nationale Dichterin, Luise Hitz, vollendet am 13. Januar das 70. Lebensjahr. Sie ist eine geborene Münchnerin, lebt hier und war hier Lehrerin und Erzieherin. Sie besang die nationale Wiedervereinigung Deutschlands, die Gründung des neuen Deutschen Reiches in einer Reihe Sonetten und veröffentlichte sowohl ihre Gedichte wie Dichtungen auf Richard Wagner und das Bühnenweihfestspiel, über das Evangelium, buddhistische Legenden und indische Sagen". (Münchner Neueste Nachrichten, 58. Jg., Nr. 17, vom 12.01.1905, S. 2: Lokales) "Schriftstellerin Luise Hitz, Verfasserin verschiedene lyrischer und erzählender Dichtung, die auch auf dem Gebiete der Frauenfrage, der Musikliteratur und des Okkultismus tätig war, ist am Dienstag früh nach schwerem Leiden entschlafen". (Allgemeine Zeitung, Nr. 202, vom 02.05.1906, S.3: Aus Stadt und Land) "Beerdigungen. Der im Alter von 71 Jahren verstorbenen Schriftstellerin Luise Hitz gaben heute Nachmittag im südlichen Friedhofe das Ehrengeleite zum Grabe Senatspräsident v. Höchtlen, Obermedizinalrat Dr. Egger, die Mitglieder des Frauenvereins "Arbeiterinnenheim" und eine kleine Gemeinde von Freunden und Verehrern. Wie der protestantische Stadtpfarrer Lembert in der Grabrede ausführte, zeigte die Verstorbene, in München als Tochter eines geschätzten Porträtmalers geboren, schon in früher Jugend Neigung und Begabung zur Poesie. (...) Der modernen Frauenbewegung stand sie in vieler Beziehung helfend und fördernd zur Seite." (Münchner Neueste Nachrichten, 59. Jg, Nr. 209, Morgen-Blatt vom 04.05.1906, S. 3) Hitz, Luise: Gedichte, München 1882 Hitz, Luise: Das Bühnenweihfestspiel und sein Meister: eine Festgabe; den Besuchern des Bühnenweihfestspieles gewidmet. (R. Wagner) Reinertrag für den R. Wagner-Verein bestimmt, München 1883 Hitz, Luise, Die erste deutsche hervorragende Componistin, in: Deutsche Frauenblätter. Allgemeine Zeitung für alle Frauen-Interessen, Jg. 5, Nr. 48, 1885 Hitz, Luise: Über den richtigen Sprachgebrauch im schriftlichen und mündlichen Verkehr, Vortrag beim Vereinsabend des Frauenvereins Arbeiterinnenheim am 4. April 1892 Hitz, Luise: Ganga-Wellen, Erzählende Dichtungen nach buddh. Legenden und Sagen. Mit einem Vorwort Adolf Friedrich von Schack, München, 1893 Hitz, Luise: Wort und Geist des Evangeliums, Ulm 1895 Hitz, Luise: Denkschrift zur bayerischen Landesausstellung zu Nürnberg 1896: Das Arbeiterinnenheim zu München, München, 1896 Hitz, Luise: Damajanti. Lyrisches Drama in drei Aufzügen und einem Vorspiel; Nach einer Episode des Mahabharata, München 1897 Hitz, Luise: Vor Sonnenuntergang. Dichtungen, München 1902 Hitz, Luise: Jugendborn. Märchen und Festspiele für das deutsche Haus, München 1903 Hitz, Luise: Das Christuskind. Episodendrama, München 1905 Hitz, Luise, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11691730X.html [22.08.2024] Stadtarchiv München: Fremdenbogen Konrad Hitz Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Mitteilungen des Vereins zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums in München, No.1, Juni 1895, S.4 Pataky, Sophie: Lexikon Deutscher Frauen der Feder, Berlin 1898, S. 361 Lokales in: Münchner Neueste Nachrichten, 58.Jg., Nr. 17, vom 12.01.1905, S. 2 Todesnachricht in: Allgemeine Zeitung, Nr. 202, vom 02.05.1906, S. 3 Beerdigungen in: Münchner Neueste Nachrichten, 59. Jg, Nr. 209, Morgen-Blatt vom 04.05.1906, S. 3 Le Beau, Luise Adolpha: Lebenserinnerungen einer Komponistin, Baden-Baden 1910. (Reprint der 1. Auflage 1999, hrsg. von Keil, Ulrike B. und Bärmann, Carl) Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn der 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3, 6. Aufl. Leipzig 1913, S. 231 Keil, Ulrike B.: Die Komponistin Luise Adolpha Le Beau (1850-1927) - musikalische Emanzipation und die "Münchner Schule", #femaleheritage v. 15.1.2021, https://blog.muenchner-stadtbibliothek.de/luise-adolpha-le-beau-muenchner-schule-femaleheritage/ abgerufen am 29.11.2022 Luise Hitz war die einzige Tochter des Schweizer Malers Conrad Hitz und seiner Frau Luise Hanhart, die aus einer angesehenen Winterthurer Pfarrersfamilie stammte. Luise wurde in München geboren, lebte bis zum Alter von 15 Jahren in der Schweiz und anschließend wieder in München. Seit früher Jugend schrieb sie Gedichte, Balladen und Novellen. Als Erzieherin in einem Mädchenpensionat gab sie Unterricht in Musik und Sprachen. Sie schrieb Rezensionen und ein Libretto „Hadumoth“ nach Scheffels Ekkehard für die mit ihr befreundete Komponistin Luise Adolpha Le Beau. In späterer Zeit wandte sie sich zunehmend religiösen, sowohl christlichen als auch buddhistischen Themen zu. Luise Hitz engagierte sich vornehmlich im Verein Arbeiterinnenheim (gegr. 1889), wo sie als Vorstandsmitglied vielfältig tätig war. Warum sie ihre Mitgliedschaft in der Gesellschaft für geistige Interessen der Frau bereits nach knapp zwei Jahren beendete, wissen wir noch nicht. Wir wissen aus einem Inventarverzeichnis des Malers Conrad Hitz aus den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, dass er seine Tochter Luise Hitz porträtiert hat und sich die Bilder in Familienbesitz befunden haben. Wir sind auf der Suche nach Abbildungen der Porträts. Schriftstellerin, Lehrerin, Künstlerin, Pädagogin Gründungsmitglied Gedicht von Luise Hitz <p>An die Frauen</p> <p>Aus dem Drucke in die Freiheit!<br /> Frauen hört´s und glaubet mir!<br /> Seid nicht Sklavinnen des engen<br /> Hergebrachten Vorurteiles<br /> Folgt der Freiheit Siegspanier!</p> <p>Fühle Dich, oh junges Mädchen,<br /> Als ein freies Gotteskind,<br /> Das in eign' en edlem Streben,<br /> Das in eig'nem Tun und Lernen<br /> Sich Befriedigung gewinnt.</p> <p>Dräng' dich nicht zum Heiratsmarkte!<br /> Halte deine Würde hoch!<br /> Schenk' dein Herz nur einem Manne,<br /> der sich deiner wert erwiesen!<br /> Beug' dich nicht gemeinem Joch!</p> <p>Ältre Frauen, Unvermählte!<br /> Haltet euch nicht minder wert!<br /> Wirkt im Leben freien Geistes,<br /> Dient dem Guten, schafft das Schöne!<br /> Hoch dann seid ihr stets geehrt.</p> <p>Aus dem Dunkel in die Klarheit!<br /> Bilde, edle Frau dich aus<br /> Froh zur geistigen Gefährtin<br /> Deines Gatten, deines Freundes -<br /> Wohl dann steht's um Herz und Haus.</p> <p>(Aus der Gedichtsammlung „Vor Sonnenuntergang", München 1902, S. 136 f.)</p> | |||||||
Barerstr. | 86 | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||||
Hofmann | Hofmann ab 1904 verheiratete Mennacher | Hofmann | Pauline Margarete (Paula) | Pauline Margarete (Paula) (auch Polly) | Musikerin, Pianistin, Konzertpianistin, Klavierlehrerin | Konzertpianistin, Klavierlehrerin 1883 bis 1886 Königlich Bayerische Musikschule in München (Klasse von Hans Bußmeyer) WS 1887/88 - SS 1889 Königlichen Akademischen Hochschule für Musik in Berlin (Klasse von Heinrich Barth) Sie verließ die Hochschule ohne Abschluss, nahm aber in Paris noch weiteren Unterricht bei Élie-Miriam Delaborde Im Jahr 1900 erschienen mehrere Anzeigen in den Münchner Neuesten Nachrichten, in denen Pauline Hofmann Klavierstunden anbot. Bis 1908 ist sie auch im Adressbuch für München als private Klavierlehrerin verzeichnet. | 1896-1899;1896-;1897-1898;1899-; | 1871 | 1871 | 1970 | - nach 1932 | andere Religion | andere Religion anglikanisch | Wir wissen nicht, ob Paulines Vater, der aus Bayern stammende Peter Hofmann, die britische Staatsangehörigkeit angenommen hat und können deshalb keine Aussage über die Staatsangehörigkeit Paulines bei ihrer Geburt machen. | Glasgow | Glasgow | wahrscheinlich München | Schwanthalerstr.---Schwanthalerstr.---Schwanthalerstr.--- | #Schwanthalerstr.#18½/---#Schwanthalerstr.#18½---#Schwanthalerstr.#18½--- | 1896 | 119 | Pauline hatte drei weitere Schwestern, die in Schottland bei der Mutter aufwuchsen und uns namentlich nicht bekannt sind. Peter Hofmann Margareta Jane Hofmann, geb. Strang ledig verheiratet Theodor Mennacher praktischer Arzt 1876 Ingolstadt geschieden Während ihrer Mitgliedschaft im Verein von 1896 bis 1899 war Pauline Hofmann ledig. Sie heiratete erst 1904 den fünf Jahre jüngeren Medizinstudenten Theodor Mennacher, von dem sie 1918 geschieden wurde. Robert Mennacher München R. Mennacher war von SS 1927 bis SS 1930 als Jurastudent an der LMU München eingeschrieben Fräulein Paula Hoffmann (!) Frl. Paula Hofmann Frl. Pauline Hoffmann (!) "Die letzte Nummer - Concert in C-Dur für Clavier mit Begleitung des Orchesters op.15 (I.Satz mit Cadenz von Reinecke) von Beethoven - welche wohl durch eine der jüngsten Schülerinnen, Frl. Pauline Hofmann aus Glasgow, vorgetragen wurde, hat den besten Eindruck von allen hinterlassen. Das junge Fräulein, dessen Füße kaum das Pedal erreichen, spielte mit fast männlicher Kraft, mit einer Sicherheit, der Befangenheit nicht im Mindesten anzumerken war, und mit so viel Verständniß, daß wir ihrem Meister Hrn. Professor Bußmeyer, zu dieser viel versprechenden talentvollen Schülerin nur gratulieren können. Das Publicum, das auch die übrigen Mitwirkenden durch verdienten Beifall ausgezeichnet hatte, wurde zum Schlusse nicht müde, die kleine Pianistin herauszurufen." (aus: Zweite Beilage zur Allgemeinen Zeitung, Jg.1884, Nr. 161, vom 11.06.1884, S.1) „Fräulein Pauline Hofmann, die jugendliche Münchner Pianistin, hatte als ein bemerkenswertes ernst strebendes Talent vom ersten Auftreten ab die Aufmerksamkeit des musikalischen Publikums erregt. Am Dienstag trat sie wiederum einen schönen Schritt vorwärts auf dem mit so vieler Energie und Zielbewußtsein von ihr eingeschlagenen Wege, in dem sie zum ersten Mal mit Begleitung eines Orchesters spielte. Das Konzert, das sie unter Mitwirkung des Philharmonischen Orchesters im k. Odeon veranstaltete, nahm einen für die junge Künstlerin sehr ehrenvollen Verlauf. Wenn man bedenkt, daß Fräulein Hofmann ersichtlicherweise sehr erregt war und während des ersten Satzes des am Anfang ihres Programmes stehenden Chopinschen e-moll-Konzertes durch ein plötzliches U n w o h l s e i n sogar gezwungen wurde, ihr Spiel auf einige Zeit zu unterbrechen, so wird man das, was sie trotzdem leistete, umso höher anschlagen. Gewiß ist, daß die Konzertgeberin nach dem kleinen Unfall eine begreifliche Depression erst zu überwinden hatte, bis sie sich wieder ganz frei und sicher fühlte. Diese Erholung trat schon im Laufe des Chopinschen Konzertes ein. Bei dem Vortrag der zweiten Nummer, des Schumannschen Karnelvals, war kaum mehr etwas von den Nachwehen des Malheurs zu verspüren, und vollends die Interpretation des Beethovenschen Es-Dur-Konzertes war eine ganz ausgezeichnete Leistung, die den gerade in dieser Wahl gerade dieses so oft gehörten Werkes zutage tretenden Wagemutes der vortrefflichen Pianistin in jeder Beziehung rechtfertigte. Das Publikum spendete ihr reichen, verdienten Beifall. Eine kleine, aber nicht unwichtige allgemeine Lehre könnte man aus dem oben erwähnten, immerhin peinlichen, wenn auch den weiteren Verlauf des Konzertes nicht wesentlich störenden Zwischenfalles ziehen. Es ist wahrscheinlich, daß Frl. Hof-mann trotz ihres Unwohlbefindens sich nicht hätte unterbrechen müssen, wenn sie, wie sie es späterhin tat, gleich von Anfang an die Noten aufgelegt hätte. Das Auswendig- bzw Ohne-Noten-Spielen ist in den letzten Jahrzenten so unbedingte Mode geworden, daß ein Virtuos von heute mit einigem Rechte glauben kann, sich etwas zu vergeben, wenn er eingestehen wollte, dass diese Gepflogenheit die Sicherheit seines Spieles beeinträchtigt. und doch ist es bekannt, daß manche darunter leiden und einzelne sonst tüchtige Spieler dadurch von Konzertsaal ferngehalten werden, dass sie sich nicht so durchaus zuverlässig auf ihr Gedächtnis und ihre - Nerven verlassen können, um das Auswendig-Spielen zu wagen. Früher war es bekanntlich anders, das Von-Noten-Spielen war die Regel; und noch Klara Schumann soll gewöhnlich n i c h t auswendig gespielt haben." (aus: MNN, 56. Jg. Nr. 135 Morgen-Blatt v. 21.03.1903, S. 2) Konzertanzeige: "Pauline Hofmann-Mennacher spielt bei ihrem, 22.Januar, im Museum stattfindenen Klavierabend: Beethoven: die Waldstein-Sonate in C-Dur, op. 53; Schumann: Phantasie op. 17; Chopin: Nocturne op. 27, Nr. 1, Mazurka op. 63, Nr.1, in promtu op. 51, Scherzo op. 39 und Liszt: Venetia e Napoli - Karten bei Bauer." (aus: MNN, 63. Jg, Nr. 28, Morgen-Blatt vom 19.01.1910, S.2) Stadtarchiv München: PMB Hofmann, Pauline Stadtarchiv München: PMB Mennacher 10. Jb. Kgl. Musikschule München, München 1884, S. 6 Bericht über eine Matinee der k.Musikschule am 8.Juni 1884, in: Zweite Beilage zur Allgemeinen Zeitung, Jg. 1884, Nr. 161, vom 11.06.1884, S.1, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00085470_00721_u001?page=736,737 11. Jb. Kgl. Musikschule München, München 1885, S. 7 f. 12. Jb. Kgl. Musikschule München, München 1886, S. 7 u. 9 Pauline Hofmann, in: Neue Berliner Musikzeitung, 50 Jg., No. 4 vom 23.01.1896, S. 1 Münchner Konzerte, Fräulein Pauline Hofmann, In: Münchner Neueste Nachrichten, 56. Jg., Nr. 135, Morgenblatt v. 21.03.1903, S. 2, online: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb00130268?page=306,307 Stadtarchiv München: Heiratsurkunde Nr. 993 v. 15.09.1904 mit Scheidungsvermerk Konzertanzeigen: Pauline Hofmann-Mennacher, in: Münchner Neueste Nachrichten, 63. Jg, Nr. 28, Morgen-Blatt vom 19.01.1910, S.2, https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130896_00361_u001?page=362,363, zuletzt eingesehen am 18.11.2023 Meldung zu Konzert in Prien am Chiemsee, in: Münchner Neueste Nachrichten, 74. Jg., Nr. 416 Abendausgabe vom 19.08.1918, S.3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00131372_00059_u001?page=60,61, zuletzt eingesehen am 11.11.2023 Konzertanzeige Klavierkonzert Pauline Hofmann-Mennacher am 14.01.1922, in: Münchner Neueste Nachrichten 74. Jg. Nr. 553 v. 31.12.1921, S. 5, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133481?page=490,491, zuletzt eingesehen am 11.11.2023 Hoffmann, Freia: Eintrag zu "Hofmann, Pauline, Polly, verh. Hofmann-Mennacher", in: Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts, hrsg. vom Sophie-Drinker-Institut für musikalische Frauen- und Geschlechterforschung, online: https://www.sophie-drinker-institut.de/hofmann-pauline, zuletzt eingesehen am 11.11.2023 Pauline Hofmann wurde als älteste von vier Töchtern des aus München stammenden Peter Hofmann und seiner schottischen Ehefrau Margareta Jane, geb. Strang, in Glasgow geboren. Der Vater war dort Teilhaber eines lithographischen Unternehmens und im Chorwesen von Glasgow sehr aktiv. Nach dem frühen Tod des Vaters kam Pauline 1877 nach München zur ihrer kinderlosen Tante Rosalie Lier, der Schwester ihres Vaters und Frau des bekannten Landschaftsmalers Adolf Lier, die sie als Pflegetochter aufnahm und später adoptierte. Die jüngeren Schwestern von Pauline blieben bei der Mutter in Glasgow. Sie studierte von 1884 bis 86 erfolgreich an der Kgl. Musikschule in München in der Klavierklasse von Hans Bußmeyer und setzte Ihre Ausbildung in Berlin und Paris fort. Zwischen 1884 und 1922 fanden allein in München fast 50 öffentliche Konzerte von oder mit ihr statt. Ihr Klavierspiel erfuhr positive, zum Teil auch überschwängliche Kritiken (vgl. Konzertübersicht). Konzertreisen führten Pauline Hofmann durch ganz Deutschland, nach Österreich und häufig nach Schottland. 1904 heiratete sie den in Ingolstadt geborenen Arzt Theodor Mennacher und führte als Pianistin von da an den Doppelnamen Hofmann-Mennacher. 1918, zehn Jahre nach der Geburt des Sohnes Robert, wurde die Ehe geschieden. Das Sorgerecht für den Sohn fiel der Mutter zu. Pauline Hofmann lebte mit ihrem Sohn weiterhin im Haus der „Tante Lier“, Schwanthalerstr. 39, welches ihr 1915 durch Erbschaft zugefallen war. Ihre Karriere als Konzertpianistin hatte nach ihrer Heirat und erst recht nach der Geburt ihres einzigen Kindes einen deutlichen Einbruch erlitten. 1905 wurde sie zum letzten Mal von der Münchner Konzertkritik wahrgenommen. Sie gab zwar noch in größeren Abständen weitere Konzerte, konnte aber nicht mehr an ihre früheren Erfolge anknüpfen. Anfang 1922 trat sie im Alter von 50 Jahren zum letzten Mal öffentlich auf. Pauline Hofmann war eine Cousine des Vereinsmitglieds Luise Trenkl, deren Mutter eine weitere Schwester von Peter Hofmann war. Pauline und Luise hatten gemeinsam die Kgl. Musikschule in München besucht. Musikerin, Pianistin, Konzertpianistin, Klavierlehrerin Konzerte in München <p><a href="t3://file?uid=30619">Übersicht über Konzerte von und mit Pauline Hofmann in München von 1884 bis 1921</a></p> | ||||||||
Schwanthalerstr. | 18½/ | 0 | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Schwanthalerstr. | 18½ | 0 | 1897 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||
Schwanthalerstr. | 18½ | 0 | 1899 | |||||||||||||||||||||||||||
Hofstetten | Hofstetten | Hofstetten | Rosa(lie) Franziska Anna von | Rosa(lie) Franziska Anna von | Pädagogin, Lehrerin | Sprachlehrerin, Privatlehrerin | 1896-1899;1896-;1897-;1898-;1899-; | 1836 | 1836 | 1908 | 1908 | katholisch | katholisch | Königreich Bayern | Königreich Bayern | München | München | München | Schönfeldstr.---Schönfeldstr.---Schönfeldstr.---Schönfeldstr.--- | #Schönfeldstr.#1b---#Schönfeldstr.#1b---#Schönfeldstr.#1b---#Schönfeldstr.#3--- | 1896 | 125 | Franz Xaver Anton von Hofstetten "Abermals ist ein neues großartiges photographisches Atelier eröffnet worden, und zwar des Landschaftsmalers Hrn. von Hofstetten. Dasselbe befindet sich in der Maximilianstraße und ist prachtvoll eingerichtet" (Der Bayerische Landbote vom 17.11.1862, S. 1) Anna Walburga von Hofstetten, geb. Kolb Lottokollekteurstochter Johann Baptist Georg von Hofstetten war seit 1862 in erster Ehe mit Gabriele Gräfin von Strachwitz verheiratet. Später heiratete er die Näherin und Sozialdemokratin Mathilde Schultz. Franz Xaver Theodor von Hofstetten verheiratet mit Wilhelmine Rehm, k. Zolloberinspektorstochter ledig Fräulein von Hofstetten Frl. Rosa von Hofstetten Frl. Rosa von Hofstetten Frl. Rosa von Hofstetten ab 1894 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Ethische Kultur, Abtheilung München, 2. Vorsitzende im Jahr 1901 Mitglied in der Friedensgesellschaft München (e.V.), ab 1902 als 2. Vorsitzende Weltbund gegen Vivisektion, Abtheilung München "Die Deutsche Gesellschaft für Ethische Kultur hatte am Donnerstag den letzten Vortragsabend vor Beginn der Ferien. Frl. v. H o f s t e t t e n hielt einen Vortrag über ‚Ethik und äußere Lebensverhältnisse‛, der sich eines sehr guten Besuches erfreute. Die intellektuelle Begabung schafft dem Menschen die Machtstellung über die Naturkräfte und die Lebewesen, die ethische Begabung verleiht ihm die ihm eigenthümliche Würde. Als Naturwesen hätten alle Menschen den gleichen Anspruch auf die Erdengüter, als Kulturwesen dagegen nur den auf ein ihren Lebensverhältnissen entsprechendes Glücksgut. Die Glücksgüter kann der Mensch erlangen, wenn er außer seiner eigenen Bethätigung auch noch durch äußere Umstände gefördert werde. Aber mit der Erreichung dieses Glücks ist noch nicht gesagt, daß der Mensch glücklich ist - dazu ist nöthig, daß er unabhängig von den Verhältnissen sich seiner Würde bewußt bleibt, sich weder Höher- noch Niedrigerstehenden gegenüber als ungerecht, mißtrauisch oder verständnislos zeigt. Andererseits müsse die Ethik fordern, daß die äußeren Verhältnisse von der Gesammtheit derart geregelt würden, daß nicht die innere Kraft des Menschen durch sie erdrückt wird. In seinem Kreise könne Jeder hiezu beitragen nicht allein durch Hebung der pekuniären Lage, sondern auch durch ein gerechtes und verständiges Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen. Zwar zeigten die vielen Mängel im Verhältnis von Herrschaft zu Dienerschaft, von Nation und Militär, von Klassenhaß etc., daß wir es nicht ‚herrlich weit gebracht‛ haben. Dennoch sei die Gegenwart besser schon durch das alles beleuchtende Licht der Öffentlichkeit. Eine der Hauptaufgaben der ethischen Gesellschaften sei es, durch die Klarlegung der verschiedensten Lebensverhältnisse zu ihrer Gesundung das Material zu liefern, und so indirekt, daneben allerdings nach Kräften auch direkt, zu helfen." (Allgemeine Zeitung, 103. Jg. Nr. 174, Abendblatt vom 27.06.1900, S. 6) „Rosa von Hofstetten ✝. Die sterblichen Reste einer Idealistin hat man der Erde übergeben, aber die Erinnerung an diese seltene Frau wird fortleben in allen, die ihr nahe standen. Wer die aufrechte, zarte Gestalt mit dem feinen durchgeistigten, von schneeweißen Haaren umrahmten Kopfe, der die Linien einstiger großer Schönheit trug, in den Vereinsversammlungen gesehen, der ahnte nicht, welch mühevolles Dasein der Siebzigerin beschieden. Ein Leben, arm an Glücksgütern, aber unendlich reich an innerem Erleben, an Verehrung und Bewunderung aller, die sie kannten. Ein geistiges Band vereinte die in selbstgewählter Einsamkeit Lebende mit den bedeutendsten Führern der idealen Bestrebungen unserer Zeit, in denen, für die sie lebte. Seit vielen Jahren war Rosa v. Hofstetten mit ganzer Seele bemüht, in Wort, Schrift und Tat für die Ideen zu wirken, denen sie ihr Leben geweiht hatte, als Vorsitzende des Vereins für ethische Kultur, der Theosophischen Loge, als Mitglied des Vereins gegen Vivisektion, der Friedensgesellschaft und der Freidenker. Als Tochter des Landschaftsmalers Franz v. Hofstetten am 17. November 1836 in München geboren, war ihr väterliches Erbe der Idealismus. Bestärkt wurde sie in ihren Anschauungen und Empfindungen durch den ihr gleichgearteten verstorbenen Bruder, in dessen Hause in Berlin das junge Mädchen in persönlichen Verkehr mit Ferdinand v. L a s s a l l e trat, dessen Einfluß wohl für ihr ganzes Leben von Bedeutung blieb. Später, im Hause des Commerzienrathes Weinmann in München als Erzieherin tätig, nahm sie leidenschaftlichen Anteil an dem schweren Kampfe Richard Wagners und seinem endlichen Sieg. – Als Sprachlehrerin und Vorleserin erwarb sich die schwerleidende, halb erblindete Siebzigerin mühselig ihres bescheidenen Lebens Unterhalt. An ihrem offenen Grabe würdigte Professor Dr. Q u i d d e mit ergreifenden Worten die Verdienste dieser seltenen Frau, ihr rastloses Bemühen, die Bestrebungen der Vereine, denen sie angehörte, mit allen Kräften zu fördern. Aber mit welch unglaublichen Opfern an Zeit, unter Verzichtleistung aller für ihr hohes Alter und ein schweres körperliches Leiden so notwendigen Bequemlichkeit und Pflege, diese aufopfernde Tätigkeit erkauft wurde, das haben nur wenige gewußt.“ (Nachruf auf Rosa v. Hofstetten, in: Münchner Neueste Nachrichten v. 18.08.1908, S. 9) Stadtarchiv München: PMB Hofstetten, Anna von Stadtarchiv München: PMB Hofstetten, Johann Baptist von "Verzeichniß derjenigen Schüler und Schülerinnen, welche im Schuljahre 1849/1850 in den deutschen Werktags-Schulen der Königlichen Haupt- und Residenzstadt München sich öffentlicher Preise oder rühmlicher Bekanntmachung würdig gemacht haben: nebst einem Vorbericht über den Zustand dieser Schulen", München 1850, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb10341734?page=68,69, zuletzt eingesehen 01.12.2023 Kutschbach, Albin: Lasalle's Tod. Im Anschluß an die Memoiren der Helene von Racowitza: Meine Beziehungen zu Ferdinand Lasalle - zur Ergänzung derselben. Chemnitz 1880, S.9, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11571601?page=16,17, zuletzt eingesehen 10.02.2024 Passamt Markt Waidhaus: Sterbeeintrag Franz Xaver von Hofstetten, Nr. 317 vom 16.11.1883 Adressbuch für München 1891 ff Vereinsnachrichten. Deutsche Gesellschaft für Ethische Kultur, in: Münchner Neueste Nachrichten, 47. Jg., Nr. 513, Generalanzeiger v. 06.11.1894, S. 1, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00129942_00059_u001?page=59, zuletzt eingesehen am 11.02.2024 Tätigkeitsberichte des Vereins für Fraueninteressen, Mitglieder-Verzeichnis 1896 bis 1899 Ankündigung eines Vortrages von Rosa von Hofstetten über das Thema: „Wahrheit und Wahrhaftigkeit", in: Münchner Neueste Nachrichten 49. Jg., Nr. 9 Generalanzeiger v. 07.01.1896, S. 1, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00129942_00059_u001?page=59, zuletzt eingesehen am 11.02.2024 Vereinsnachrichten. Deutsche Gesellschaft für ethische Kultur. Abtheilung München. Ankündigung eines Vortrag des Fräulein v. Hofstetten zum Thema: „Die Frauenfrage vom Standpunkt der Gerechtigkeit", in: Münchner Neueste Nachrichten, 49. Jg., Nr. 154 Generalanzeiger v. 01.04.1896, S. 1, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00129398_00017_u001?page=17, zuletzt eingesehen am 11.02.2024 Hofstetten, Rosa von: Früher oder Später, in: Sphinx, Monatsschrift für Seelen- und Geistesleben, Juni 1896, S.369 Tageblatt des Dritten Internationalen Kongresses für Psychologie, Nr. 1 vom 4. August 1896, S. 4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11795846?page=4,5, zuletzt eingesehen 10.02.2024 Anzeige der Deutschen Ges. für Ethische Kultur, Abth. München: Vortrag R. von Hofstetten, Das Verhältnis des Menschen zu den Thieren, in: Münchner Neueste Nachrichten, 50. Jg., Nr. 216, Generalanzeiger vom 11.05.1897, S. 5 Aus München, in: Ethische Kultur. Wochenschrift sozial-ethischer Reformen, 5. Jg. Nr. 33 v. 14.08.1897, S. 264, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11795836?page=274,275, zuletzt eingesehen am 11.02.2024 Anzeige der Deutschen Gesellschaft für Ethische Kultur: Vortrag von Fräulein von Hofstetten "Die Mode in der Auffassung des Ethikos" in: Münchner Neueste Nachrichten, 50. Jg., Nr.485, Generalanzeiger vom 20.10.1897, S.1, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130649_00251_u001?page=251, zuletzt eingesehen 10.02.2024 Anzeige der Deutschen Gesellschaft für Ethische Kultur: Vortrag von Rosa von Hofstetten: "Gegenseitige Achtung" in: Münchner Neueste Nachrichten, Generalanzeiger, Nr. 237, vom 06.06.1899, S.1, Die Deutsche Gesellschaft für Ethische Kultur, in: Allgemeine Zeitung, 103. Jg., Nr. 174 Abendblatt v. 27.06.1900. S. 6, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00085637_01247_u001?page=1260,1261, zuletzt eingesehen am 11.02.2024 Vereinsnachrichten Deutsche Gesellschaft für ethische Kultur, Abtheilung München, in: Münchner Neueste Nachrichten, 54. Jg., Nr. 169 Generalanzeiger v. 11.04.1901, S. 8, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130003_00133_u001?page=134,135, zuletzt eingesehen am 11.02.2024 Hochherzige Gabe, in: Allgemeine Zeitung, 104. jg. Nr. 309 Mittagsblatt v. 07.11.1901, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00085653_00091_u001?page=100,101, zuletzt eingesehen am 11.02.2024 Die Friedensvereinigung München (e.V.), in: Münchner Neueste Nachrichten, 55. Jg. Nr. 145, Vorabend-Blatt v. 28.03.1902, S. 4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00134145_00571_u001?page=574,575, zuletzt eingesehen am 11.02.2024 Rosa v. Hofstetten +, in: Münchner Neueste Nachrichten, 61. Jg., Nr. 382, Vorabendblatt v. 18.08.1908, S. 9, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00131151?page=242,243, zuletzt eingesehen am 11.02.2024 Rosa von Hofstetten war die Tochter des Münchner Landschaftsmalers und Photographen Franz Xaver von Hofstetten und seiner Frau Anna Walburga, geb. Kolb. 1862 gründete der Vater in bester Lage in der Münchener Maximilianstraße ein großzügiges Photo-Atelier, das sich aber wohl nicht gegen die große Konkurrenz anderer Photographen in München durchsetzen konnte. Spätestens seit 1870 konzentrierte sich Franz Xaver v. H. wieder auf sein Metier als Landschaftsmaler. Mitte der 70er Jahre zogen Rosas Eltern nach Waidhaus in der Oberpfalz, wo der jüngere Bruder Franz Xaver als Grenz-Oberkontrolleur tätig war. Rosa v. H. arbeitete als Privatlehrerin und unterrichtete Sprachen. Schon als junges Mädchen war sie sehr sprachinteressiert (Sie erhielt z. B. als Schülerin der Höheren Töchterschule im Rosental einen „ersten Preis aus der Französichen Sprache“). Im Nachruf auf Rosa v. Hofstetten aus dem Jahr 1908 heißt es, dass sie längere Zeit als Erzieherin im Hause des Direktors der München-Dachauer Aktiengesellschaft für Maschinenpapierfabrikation Louis Weinmann tätig war und sich später als Sprachlehrerin und Vorleserin mühsam über Wasser halten musste. Ihr älterer Bruder, der frühere bayerische Leutnant Johann Baptist von Hofstetten war in der Geschichte der Arbeiterbewegung als Freund von Ferdinand Lassalle und als Mitgründer und Mitherausgeber der Zeitschrift „Der Sozial-Demokrat“ von Bedeutung. Auch Rosa von Hofstetten kannte Lassalle persönlich und wurde von ihm nachhaltig beeinflusst. Sie nahm 1864 an einer mehrtägigen „Vergnügungstour“ mit ihm, ihrer Mutter Anna, ihrem Bruder und weiteren Personen durch die Pfalz teil (vgl. Nachruf auf Rosa v. Hofstetten und Kutschbach, Lassalle`s Tod, S. 9). Ihre Mitgliedschaften in der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau und im Münchner Zweig der Deutschen Gesellschaft für Ethische Kultur vor 1900 zeigen eine fortschrittliche Gesinnung, mit der sie für „Gerechtigkeit“ und die Gleichberechtigung aller benachteiligten Gruppen in der Gesellschaft eintrat. Die Themen ihrer Vorträge weisen sie als eine vielseitig interessierte Frau aus. Sie gehörte zu den wenigen Frauen, die an dem im August 1896 in München stattfindenden Dritten Internationalen Kongress für Psychologie teilnahmen. Bereits 1899 trat die nach wie vor hoch engagierte Rosa von Hofstetten aus dem Verein für Fraueninteressen aus und verließ ihn damit zeitgleich mit Anita Augspurg. Das kann Zufall oder aber eine bewußte Entscheidung für eine andere Richtung der Frauenbewegung gewesen sein. Pädagogin, Lehrerin prekär, Armut, politisch aktiv Gedicht von Rosa von Hofstetten <p><strong>Früher oder Später</strong></p> <p>Hoch im dunklen Aether<br /> schwebt der Sternlein Heer, -<br /> früher oder später<br /> Schaust du keines mehr.</p> <p>Früher oder später<br /> Sternlein auch vergeht.<br /> Sprich, wer ist der Thäter,<br /> Der, der den Staub verweht?</p> <p>Sprich, wer ist der Thäter -<br /> Du erkennst ihn nicht? -<br /> Früher oder später<br /> schaust du in sein Licht.</p> <p>(in: Sphinx, Monatsschrift für Seelen- und Geistesleben, Juni 1896, S.369)</p> | |||||||
Schönfeldstr. | 1b | IV I. | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Schönfeldstr. | 1b | IV | 1897 | |||||||||||||||||||||||||||
Schönfeldstr. | 1b | 4 links | 1898 | |||||||||||||||||||||||||||
Schönfeldstr. | 3 | IV links | 1899 | |||||||||||||||||||||||||||
Jordan | Jordan Im Mitgliedsverzeichnis von 1896 erscheint sie noch unter ihrem ersten Ehenamen Frau A. Neuhauser. Biel Anna Maria Jordan publizierte unter ihrem Geburtsnamen Anna Maria Biel | Jordan | Anna Maria Margaretha | Anna Maria Margaretha | Künstlerin, Schriftstellerin | Schriftstellerin | 1896-1907;1896-;1897-1898;1901-1902;1903-1907; | 1865 | 1865 | 1907 | 1907 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Königreich Preußen | Königreich Preußen | Bergen auf Rügen | Bergen auf Rügen | München | Königinstr.---Blüthenstr.---Kaulbachstr.---Kaulbachstr.--- | #Königinstr.#45---#Blüthenstr.#19---#Kaulbachstr.#63---#Kaulbachstr.#63a--- | 1896 | 102 | Carl Heinrich Biel Christiane Maria Biel, geb. Rechlin Catharina Elisabeth Biel ebenfalls Vereinsmitglied Carl Ernst Biel verheiratet ? Neuhauser Vorname, Beruf und Lebensdaten des 1. Ehemanns und das Datum der Eheschließung sind uns leider nicht bekannt. verheiratet Adolf Richard Jordan Buchhändler, Antiquar 1862 Stuttgart geschieden Hertha Elisabeth Julie Jordan München München Anna Maria Jordan, geborene Biel, in 1. Ehe verheiratete Neuhauser von Januar 1899 bis Anfang 1901 hielt sich Anna Jordan nicht in München auf und war in dieser Zeit auch kein Mitglied. Frau A. Neuhauser gemeinsam mit Mutter und Schwester Frau Anna Jordan Lebte dort mit ihrem 2. Ehemann, von dem sie 1899 geschieden wird. Anna Jordan-Biel Wiedereintritt Frau Biel Biel, Anna Maria: Das zuckrige Herrgottl, in: Münchner Neueste Nachrichten 54. Jg., Nr. 379, Generalanzeiger vom 17.08.1901, S. 6, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00130077?page=616 Biel, Anna Maria: Maternitas, in: Jugend. Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, 8. Jg. (1903), Nr. 10, S. 153 f. Biel, Anna Maria: Lilly`s Puten, in: Jugend. Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, 8. Jg. (1903), Nr. 41, S. 740 Biel, Anna Maria: Roman einer Mutter, München 1904 Biel, Anna Maria: Was meine Hausgeisterchen erzählten – Märchen, Bremen 1905 Weihnachtsbücherschau Kinderbücher, in: Münchner Neueste Nachrichten, 58. Jg., Nr. 582, Vorabend-Blatt vom 14.12.1905, S. 11, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00130399?page=234,235 Besprechung: „Was meine Hausgeisterchen mir erzählen. Märchen von Anna Maria Biel", in: Beilage zur Allgemeinen Zeitung, Jg. 1906, Nr. 15 v. 19.01.1906, S. 119, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00085825?page=130,131, Biel, Anna Maria: Ein bißchen Leben, in: Allgemeine Zeitung, Jg. 109, Nr. 477 vom 14.10.1906, S. 14 f., online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00085801?page=846,847 Biel, Anna Maria: Alte plattdeutsche Kinderlieder gesammelt, und neue hinzugedichtet, Kiel 1907 Biel, Anna Maria: Mittsommernacht. Gedichte. Ein Spiel und neue Lieder. München-Schwabing 1907 Biel, Anna Maria, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116164484.html [22.08.2024] Stadtarchiv München: PMB Anna Maria Jordan Stadtarchiv München: PMB Richard Jordan Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, DA: Br: BKB I: Bl. 10–13 Dehmel, Richard an Biel, Anna Maria v. 8.11.1902 https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/HANSb16020 Münchner Stadtbibliothek/Monacensia Sign.: MGC B 60: Biel, Anna Maria an Conrad, Michael Georg v. 30.01.1903 International Institute of Social History Amsterdam, Georg von Vollmar papers, Inv. Nr. 237: Anna Maria Biel an Georg von Vollmar, München o. Datum (1903) https://hdl.handle.net/10622/ARCH01586.237 Stadtarchiv München: Sterbeurkunde Christiane Maria Biel, Standesamt München I, Registernummer 2120 vom 17.11.1904 Stadtarchiv München: Sterbeurkunde Hertha Jordan, Registernummer 1428 vom 19.08.1907 Stadtarchiv München: Sterbeurkunde Anna Maria Jordan, Registernummer 1917 vom 12.11.1907 Familiennachrichten, Verstorbene in München, in: Allgemeine Zeitung, 110. Jg. Nr. 529 Morgenblatt, S. 7, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00085844?page=234,235, Archiv VfFI: Schriftliche Auskunft Dr. Regina Nehmzow zur Schenkung eines (Teil-) Nachlasses der Schriftstellerin Anna Maria Jordan an das Museum Stralsund Klenz, Heinrich (Hg): Kürschners Deutscher Literatur-Kalender auf das Jahr 1908, Leipzig 1908, S. 56 Anna Maria Jordan hatte eine gescheiterte Ehe hinter sich als sie im Mai 1892 von Stuttgart nach München zog. Spätestens 1896 trat sie dem Verein bei und heiratete im gleichen Jahr den Buchhändler Richard Jordan. 1897 wurde die gemeinsame Tochter geboren. 1899 ließ sich das Ehepaar Jordan scheiden. Von 1899 bis 1901 lebte sie gemeinsam mit Tochter, Mutter und Schwester Elisabeth in Weimar, danach kehrte die Familie nach München zurück. 1901 taucht sie nun auch als "Frau Jordan-Biel" wieder in den Mitgliederlisten des Vereins auf. Auch ihre Schwester Elisabeth Biel trat spätestens 1903 wieder ein. Wenige Monate nach dem Tod ihrer zehnjährigen Tochter Hertha ist die Schriftstellerin mit 42 Jahren gestorben. Zum Gründungszeitpunkt des Vereins 1894 lebte Anna Jordan bereits in München. Es ist somit grundsätzlich möglich, dass sie ein Vereinsmitglied der ersten Stunde war. Weitere Anhaltspunkte haben wir dafür allerdings nicht. Ihre schriftstellerischen Werke sind vor allem Märchen und Kinderlieder. Ihr einziger 1904 entstandener Roman (Roman einer Mutter), der stark autobiographische Züge trägt, erzählt vom vergeblichen Kampf einer Frau nach der Scheidung um das Sorgerecht für ihr Kind und endet mit dem Tod von beiden. Ein (Teil-) Nachlass der Schriftstellerin befindet sich im heutigen "Stralsund Museum", wie sie es in ihrem Testament verfügt hatte. In diesem überging sie ihre Geschwister und setzte den Rechtspraktikanten und späteren Münchner Rechtsanwalt Dr. Albert Halbe aus Miesbach als Alleinerben ein. Er hatte wenige Monate zuvor den Behörden den Tod der 10jährigen Tochter Hertha gemeldet. Wir wissen nicht, in welchem Verhältnis er zu der Schriftstellerin stand. Im Unterschied zu den bildenden Künstlerinnen, die sich schon seit den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts zu Netzwerken (z. B. Künstlerinnenverein München und Berlin) zusammengeschlossen hatten, waren zumindest die bayerischen Schriftstellerinnen noch lange Einzelkämpferinnen, von denen jede für sich Strategien entwickeln musste, um gedruckt und gelesen zu werden. Viele wählten z. B. männliche Pseudonyme, um ihre Chancen zu erhöhen. In den Nachlässen von Georg Michael Conrad, Georg von Vollmar und Richard Dehmel verstreut, finden sich ein oder mehrere Briefe, in denen Anna Maria Biel an persönliche Begegnungen anknüpfend um ein persönliches Gespräch bzw. Treffen bittet, um dann mehr oder weniger direkt der Hoffnung Ausdruck zu geben, dass die adressierten Männer ihren Einfluss geltend machen und ihr neue Publikationsmöglichkeiten eröffnen. Es wäre sicherlich interessant, diese Strategie mit der ihrer männlichen Kollegen oder der ihrer weit erfolgreicheren Vereinskolleginnen Gabriele Reuter, Helene Böhlau und Ricarda Huch u. a. zu vergleichen. Als Anna Maria Jordan alias Biel 1907 starb, dauerte es noch weitere sechs Jahre bis die beiden Schriftstellerinnen und Vereinsmitglieder Emma Merk und Carry Brachvogel den Verein der Münchner Schriftstellerinnen gründen, als „Zusammenschluß der in München lebenden Schriftstellerinnen und Journalistinnen zur Besprechung beruflicher Fragen und zur Vertretung künstlerischer und wissenschaftlicher Interessen“, wie es in der Vereinssatzung heißt. Der sehr kurze Weg Anna Maria Biels als Schriftstellerin zeigt konkret, wie wichtig und überfällig ein solcher Schritt für die damaligen Schriftstellerinnen gewesen ist. Anna Maria Jordan war die Nichte der Malerin Antonie Biel (31.01.1830 - 02.04.1880), die ihre künstlerische Laufbahn nur gegen große Widerstände ihrer väterlichen Familie und die gesellschaftlichen Vorstellungen ihrer Zeit durchsetzen konnte. Antonie Biel war die Schwester von Carl Heinrich Biel, dem Vater von Anna Maria Jordan. Die Autorin des in Königsberg erschienenen Pamphlets, "Zur Bewegung der Frauen. (Die modernen Ekklesiazusen)", Königsberg 1898, war nicht unser Vereinsmitglied Anna Maria Jordan, sondern ihre Namensvetterin Anna Jordan, geborene Droysen. Die Tochter des Historikers Johann Gustav Droysen lebte in Königsberg, dem Erscheinungsort des Buches. Künstlerin, Schriftstellerin AlsMitgliedgestorben, | |||||||
Königinstr. | 45 | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||||
Blüthenstr. | 19 | 0 | 1897 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||
Kaulbachstr. | 63 | 1901 | 1902 | |||||||||||||||||||||||||||
Kaulbachstr. | 63a | I | 1903 | 1907 | ||||||||||||||||||||||||||
Kappeller | Kappeller | Kappeller | Mathilde | Mathilde | Buchhalterin, Bankerin | Buchhalterin; Inhaberin des Bankgeschäfts M.Kappeller | 1896-1916;1896-1907;1908-;1909-;1910-1915; | 1852 | 1852 | 1923 | 1923 | katholisch | katholisch | Königreich Bayern | Königreich Bayern | Ingolstadt | Ingolstadt | München | Hartmannstr.---Briennerstr.---Wittelsbacherplatz---Nymphenburgerstr.--- | #Hartmannstr.#6---#Briennerstr.#50---#Wittelsbacherplatz#2---#Nymphenburgerstr.#93--- | 1896 | 120 | Mathilde hatte insgesamt 6 Geschwister; die fünf älteren Geschwister wurden nicht in Ingoldstadt geboren und sind uns namentlich nicht bekannt. Alois Kappeller Franziska Kappeller, geb. Paulus Adele Kappeller Frl. Kappeller Frl. Mathilde Kappeller Frl. Mathilde Kappeller Frl. Mathilde Kappeller Verwaltung von Zeitungsabonnements, z. B. Versendung der Zeitung "Die Frauenbewegung" an Vereinsmitglieder. Mitglied der Rechnungsprüfungs-Kommission Mitglied des Vorstands als Schatzmeisterin Mitglied der Kommission zur Vorbereitung des 10jährigen Vereinsjubiläums ab 1890 Kunstverein München als Außerordentliches Mitglied ab 1902 Verein zur Errichtung wirtschaftlicher Frauenschulen auf dem Lande (Bayer. Verein), Gründungsmitglied und Schatzmeisterin Mathilde Kappeller in den Jahresberichten "Wirtschaftliche Frauenschule in Bayern für Töchter gebildeter Stände. Gesamtvorstand und Kuratorium der Anstalt Geiselgasteig im Isartal erlassen wieder einen Aufruf, in dem sie auf die Ziele und Zwecke des Unternehmens und seine volkswirtschaftliche Bedeutung hinweisen. Eine Vergrößerung der Schule steht bevor, mit der eine Übungsanstalt zur Herausbildung tüchtiger ländlicher Dienstboten verbunden werden soll. Zur Förderung werden Anteilsscheine auf 100 und 50 Mark mit 3,5% Verzinsung ausgegeben (Bankgeschäft M. Kappeller, Briennerstr. 55). Man kann dies Unternehmen nicht warm genug empfehlen." (Münchner Neueste Nachrichten vom 17.04.1907, S.4) M. Kappeller (Hrsg): Die Kursentwicklung an der Münchener und Berliner Börse im Jahre 1898, München 1899 Stadtarchiv München: PMB Mathilde Kappeller Diözesanarchiv Eichstätt, Pfarrmatrikel Ingolstadt ULF13,214, Taufeintrag Mathilde Kappeller Adressbuch München 1889 ff. Todesanzeige Alois Kappeller, in: Augsburger Abendzeitung, Nr. 19 vom 19.01.1883, S. 8, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb11484167?page=164,165, zuletzt eingesehen am 04.01.2024 Traueranzeige Franziska Kappeller, in: Augsburger Abendzeitung, Nr. 76 vom 17.03.1885, S.8, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb11484171?page=746,747, zuletzt eingesehen am 04.01.2024 Bayerische Handelszeitung, Wochenschrift für die Interessen des Handels, des Verkehrs und der Industrie; amtliches Blatt der bayerischen Handeskammertage, 18. Jg von 1888, S. 35, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00134193?page=36,37, zuletzt eingesehen am 16.11.2023 Geschäfts-Übernahme, in: Münchner Neueste Nachrichten, 41. Jg, Nr. 301 vom 04.07.1888, S.4, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00134193?page=36,37, zuletzt eingesehen am 16.11.2023 Bericht über den Bestand und das Wirken des unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern stehenden K u n s t v e r e i n M ü n c h e n (Anerkannter Verein) während des Jahres 1890, München 1891, S.64 Verein für Fraueninteressen München. Achter Jahresbericht. (Zugleich Bericht über die Generalversammlung vom 21. Februar 1902), S. 5 Der Verein zur Errichtung einer wirtschaftlichen Frauenschulde auf dem Lande, in: Münchner Neueste Nachrichten, 55. Jg., Nr. 148, Morgenblatt vom 29.03.1902, S.3 , Online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00085660?page=238,239 Wirtschaftliche Frauenschulen, in: Allgemeine Zeitung, 105. Jg., Nr. 132, Abendblatt vom 14.05.1902, S.4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00085660?page=238,239, zuletzt eingesehen am 04.01.2024 Vom neuen Frauenheim im Geiselgasteig, in: Münchner Neueste Nachrichten, 56. Jg., Nr. 205, Morgenblatt vom 02.05.1903, S.5f, online https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130185?page=28,29, zuletzt eingesehen am 04.01.2024 Bankraub-Versuch, in: Allgemeine Zeitung, 109. Jg., Nr. 231, Vorabendblatt vom 19.05.1906, S.6, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00085799?page=374,375, zuletzt eingesehen am 04.01.2024 Aufruf, in: Allgemeine Zeitung, 110. Jg., Nr. 173 vom 15.04.1907, S. 14, zuletzt eingesehen am 04.01.2024 Wirtschaftliche Frauenschule in Bayern für Töchter gebildeter Stände, in: Münchner Neueste Nachrichten, 60. Jg., Nr.181, Morgenblatt vom 17.04.1907, S.4, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00130685_00249_u001?page=252,253, zuletzt eingesehen am 16.11.2023 Falsche Fünfhundert-Lire-Banknoten, in: Münchner Neueste Nachrichten, 61. Jg., Nr. 156, Vorabendblatt vom 02.04.1908, S.7, online : https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130712?page=28,29, zuletzt eingesehen am 04.01.2024 Die wirtschaftliche Frauenschule Geiselgasteig, In: Münchner Neueste Nachrichten, 62. Jg., Nr. 461 Morgenblatt vom 02.10.1909, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130939_00033_u001?page=34,35, zuletzt eingesehen am 07.01.2024 Filiale der Dresdener Bank in: Münchner Neueste Nachrichten, 61. Jg., Nr. 294, vom 26.06.1908, S.5, online: https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb00130710_00413/full/full/0/default.jpg, zuletzt eingesehen am 16.11.2023 Todesanzeige Mathilde Kappeller in: Münchner Neueste Nachrichten, 76. Jg., Nr. 203, vom 29.07.1923, S.12, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133470_00413_u001?page=424,425, zuletzt eingesehen 16.11.1923 Mathilde Kappeller wurde 1852 als jüngstes von insgesamt sieben Kindern in Ingolstadt geboren. 1872 siedelte sie nach München über und arbeitete dort viele Jahre als Buchhalterin im Bankhaus D. J. Lichtenstein, welches sie 1888 käuflich erwerben und unter ihrem eigenen Namen weiterführen konnte. Als frühes und engagiertes Mitglied der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau stellte sie ihre Fachkenntnisse als Bankerin auch in den Dienst der Frauenbewegung. Sie war von 1899 bis 1904 Schatzmeisterin des Vereins, verwaltete das Vereinsvermögen in ihrer Bank und stellte ihr zentral gelegenes Geschäftslokal in der Hartmannstr. 6 immer wieder für Vereinszwecke zur Verfügung. 1902 übernahm sie zusätzlich das anspruchsvolle Schatzmeisteramt im Verein zur Errichtung wirtschaftlicher Frauenschulen auf dem Lande, welcher in Preußen schon länger existierte und auf Anregung des Vereins nun auch in Bayern gegründet werden sollte. Diese Neugründung, die dem Verein für Fraueninteressen als kooperatives Mitglied beitrat, um seine Verbundenheit mit der Frauenbewegung unter Beweis zu stellen, verfolgte das Ziel, eine landwirtschaftliche Frauenschule in der Nähe Münchens zu errichten. „Möge es gelingen, die erforderlichen Mittel zusammenzubringen, um eine Erziehungsanstalt ins Leben zu rufen, die, wie kaum eine andere, bestimmt wäre, den Anforderungen unserer Zeit zu genügen, insofern sie ihren Schülerinnen den Grad häuslicher und wirtschaftlicher Kenntnisse vermitteln will, der zur Erlangung s e l b s t ä n d i g e r S t e l l u n g e n , als Wirtschafterinnen, Verwalterinnen auf Gütern oder in Anstalten, Pensionaten u. dergl. erforderlich ist.“ (Ika Freudenberg in der Generalversammlung vom 21.02.1902, 5. Jahresbericht, S. 5). Das Bankhaus Kappeller legte Anteilscheine in Höhe von 100 oder 500 Mark auf und verzinste sie mit 3 ½%. Bereits ein Jahr später hatte der Verein das erforderliche Kapital in Höhe von 38.000 Mark beisammen, um auf gepachtetem Grund die erste Frauenschule in Geiselgasteig zu eröffnen. Da diese Schule sich bald als zu klein für die große Nachfrage herausstellte, war der Verein weiterhin auf die Zufuhr privaten Kapitals angewiesen bis er am 18. 10. 1909 ein Nachfolgeinstitut in Miesbach eröffnen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Mathilde Kappeller ihr Bankgeschäft bereits an die Münchner Zweigstelle der Dresdener Bank verkauft und damit einen sehr ungewöhnlichen Berufsweg beendet, der noch darauf wartet, näher erforscht zu werden. Buchhalterin, Bankerin Unternehmerin, Bankinhaberin | |||||||
Hartmannstr. | 6 | 1896 | 1907 | |||||||||||||||||||||||||||
Briennerstr. | 50 | 0 | 1908 | |||||||||||||||||||||||||||
Wittelsbacherplatz | 2 | III | 1909 | |||||||||||||||||||||||||||
Nymphenburgerstr. | 93 | III Vordergebäude | 1910 | 1915 | ||||||||||||||||||||||||||
Kempe | Kempe Ihr vollständiger Name lautete "von Kempe". Sie selbst scheint später das "von" weggelassen zu haben. | Kempe | Antonie (von) | Antonie (von) | Malerin, Künstlerin, Zeichenlehrerin | Kunstmalerin, Kunstpädagogin, Zeichenlehrerin 1875 - 1877 Schülerin an der königlichen Kunstgewerbe-Schule München 1879 Hilfslehrerin ebd. 1882 - 1902 Stillebenlehrerin ebd. 1887-1902 Inhaberin eines priv. Mal- und Zeichenateliers in München sowie eines Ateliers für Dekorationsmalerei in der Blüthenstr. 17 in München 1902-1905 Weiterführung von Schule und Atelier in Starnberg, Ludwigshöhe in der Villa Friedrichsruh. ab 1905 Zeichenlehrerin in Breitbrunn a. Ammersee, u.a. im Landerziehungsheim für Mädchen. | 1896-1916;1896-1902;1903-1904;1905-1906;1907-1916; | 1849 | 1849 | 1933 | 1933 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | unbekannt | unbekannt Wir wissen (noch) nicht, ob Antonie Kempe bei ihrer Geburt die russische oder deutsche Staatsbürgerschaft besaß. Die Tatsache, dass ihr Reisepass 1884 in St. Petersburg ausgestellt wurde, lässt keine Rückschlüsse auf die Nationalität zu, da dort ein deutsches Konsulat residierte. | Halbinsel Krim | Halbinsel Krim laut Sterbeurkunde, genauere Angaben zum Geburtsort fehlen | Breitbrunn a. Ammersee | Blüthenstr.--- | #Blüthenstr.#17--- | 1896 | 111 | von Kempe Über die Familie ist uns weiter nichts bekannt. ledig Fräulein Antonie Kempe Frl. Antonie Kempe Starnberg Frl. Antonie Kempe Starnberg, Ludwigshöhe Frl. Antonie Kempe Breitbunn am Ammersee 1875-77 Mitglied im Kunstgewerbe-Verein München 1888 Mitglied im Bayerischen Kunstgewerbe-Verein München 1894 außerordentliches Mitglied im Kunstverein München 1896 - 1904 Mitglied des Künstlerinnen-Vereins München 1898 Mitglied im Allgemeinen Gewerbe-Verein München „Unterricht. Die Damen- Mal-, und Zeichenschule von A. Kempe ist nach Starnberg, Ludwigshöhe, Villa Friedrichsruh überführt worden. Diese Malschule, verbunden mit einem Atelier für Dekorationsmalerei, hauptsächlich für Gobelin, hat schon 15 Jahre lang in der Blüthenstr. 17 bestanden." (MNN, 55. Jg., Nr. 241, Vorabendblatt v. 27.05.1902, S. 3) “Breitbrunn. Am Sonntag feiert hier die Kunstmalerin Frl. Antonie Kempe in voller Gesundheit ihren 80. Geburtstag. Frl. Kempe hat sich in früheren Jahren um die Jugend Breitbrunns große Verdienst erworben, indem sie unentgeltlich Zeichenunterricht erteilte. Ihr liebenswürdiges Wesen schaffte ihr überall Freunde. Mögen ihr noch viele gesunde Jahre beschieden sein.“ (aus: Andechser Rundschau vom 05.03.1927) Stadtarchiv München: PMB Kempe, Antonie Gemeindearchiv Herrsching: Sterbebuch Breitbrunn 1933, Eintrag Nr. 2: Sterbeurkunde Kempe, Antonie v. 29.04.1933 Verzeichniß sämmtlicher Mitglieder des Kunstgewerbevereins für das Jahr 1875, in: Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins, 25. Jg. (1876), Nr. 1 und 2. online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11305507?page=82,83 Verzeichniß sämmtlicher Mitglieder des Kunstgewerbe-Vereins für das Jahr 1876/77, in: Zeitschrift des Kunstgewerbevereins, 26. Jg. (1877), Nr. 1 und 2. online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11349869?page=28,29 Münchener Kunst- und TheaterAnzeiger, Nr. 58 vom 27.02.1888, S. 3 Illustrierter Führer und Plan der Deutsch-Nationalen Kunstgewerbe-Ausstellung in München 1888, S. 44, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11785349?page=50,51 Münchner Neueste Nachrichten, Nr. 446, Morgenblatt vom 01.10.1891, S. 6: Anzeige für Mal- und Zeichen-Atelier, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00134029?page=8,9 Weltausstellung in Chicago 1893, Verzeichnis der Münchener Aussteller, in: Bayerische Handelszeitung, Organ für die Interessen des Handels, des Verkehrs und der Industrie, 23. Jg. Nr. 4 v. 28.01.1893, S. 40 N.N.: Bayern auf der Ausstellung Chicago, in: Das Bayerland: älteste bayerische Zeitschrift für Kultur und Tradition, Zeitgeschehen, Wirtschaft und Technik, Kunst, Umweltfragen, Landesentwicklung und Fremdenverkehr, 4.Jg. (1893), Nr. 12, S. II, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb11472618?page=656,657 Bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung Nürnberg. Verzeichnis der Aussteller, Bayerische Handelszeitung, Organ für die Interessen des Handels, des Verkehrs und der Industrie, 25. Jg. Nr. 33 v. 17.8.1895, S. 385 Chronik des Kunstgewerbe-Vereins in: Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins zu München: Chronik des bayerischen Kunstgewerbe-Vereins, 45. Jg., Nr. 12 vom Dezember 1896, S.125 Anzeige „Eine Malerin", in: Münchner Neueste Nachrichten, 58. Jg., Nr. 560 Vorabendblatt v. 01.12.1905, S. 6, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00130399?page=10,11 Andechser Rundschau vom 05.03.1927: zum 80. Geburtstag Schmalhofer, Claudia: Die Kgl. Kunstgewerbeschule München (1868-1918). Ihr Einfluß auf die Ausbildung der Zeichenlehrerinnen, München 2005 Deseyve, Yvette: Der Künstlerinnen-Verein München e. V. und seine Damen-Akademie. Eine Studie zur Ausbildungssituation von Künstlerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, München 2005, S. 121 Buchner, Volker: Malerei am Starnberger See. Bd. 1, Starnberg 2011, S. 297 Volkmann, Robert: Breitbrunn. Ein Lesebuch. Breitbrunn 2016, S. 405 / 406 Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel: Nachlass Anna Magnussen-Petersen: Signatur: Cb 151.11:01,,54 Foto zus. mit Olga Weiß“ Antonie Kempe, geboren auf der Krim im russischen Kaiserreich, kam laut Polizeilichem Meldebogen im September 1888 nach München mit der Angabe "Heimatgemeinde Moskau". In den Verzeichnissen der Mitglieder des Kunstgewerbe-Vereins München ist Antonie Kempe aber schon in den Jahren 1875 bis 1877 als Mitglied und Schülerin der Kgl. Kunstgewerbe-Schule verzeichnet. Daraus schließen wir, dass sie bereits Mitte der 70er Jahre (evtl. nur vorübergehend) in München gelebt und gearbeitet hatte. Spätestens seit 1891 führte sie in München ein privates Mal- und Zeichenatelier. Nach einem vorübergehenden Aufenthalt in Starnberg lebte sie von 1905 bis zu ihrem Tode in Breitbrunn am Ammersee. Hier gab sie Zeichenunterricht, sowohl privat als auch an dem dortigen Landerziehungsheim für Mädchen, das Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Reformpädagogen Utz und unserem Vereinsmitglied Barbara Wolf (ID 75) gegründet worden war. Malerin, Künstlerin, Zeichenlehrerin Pädagogin, Künstlerin, langjähriges Mitglied, Unternehmerin | |||||||
Blüthenstr. | 17 | I. Rgb. | 1896 | 1902 | ||||||||||||||||||||||||||
Kleinmichel | Kleinmichel Dunsky | Kleinmichel | Selma Amalia | Selma Amalia | 1896-1916;1896-1901;1903-1915; | 1857 | 1857 | 1970 | - Selma Kleinmichel ist letztmalig im Adressbuch für München von 1933 aufgeführt. | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Königreich Preußen | Königreich Preußen | Tilsit | Tilsit Im Polizeilichen Meldebogen für Julius Kleinmichel ist als Geburtsort seiner Ehefrau Selma die Stadt Tilsit angegeben. In dem Artikel über Julius Kleinmichel in der "Allgemeinen Deutschen Biographie" von 1906 wird jedoch Tiflis als ihr Geburtsort genannt, offenbar ein Schreibfehler. | Arcisstr.---Arcisstr.--- | #Arcisstr.#46---#Arcisstr.#46--- | 1896 | 123 | Heinrich Robinson Dunsky Valeska Dunsky, geb. Bruhn seit 1897 ebenfalls Vereinsmitglied Alfred Dunsky verheiratet Ferdinand Theodor Julius Kleinmichel Kunstmaler 1846 Rodzonne bei Graudenz München verwitwet Frau Kleinmichel Frau Selma Kleinmichel Mitgliederliste von 1902 fehlt. ab 1886 Mitglied im Frauen-Verein zur Unterstützung Hilfsbedürftiger Künstlerwittwen und Künstlerwaisen 1891 - 1904 außerordentliches Mitglied bzw. "Kunstfreundin" im Künstlerinnenverein München Selma Kleinmichel in den Jahresberichten Im Nachruf auf Julius Kleinmichel im Jahresbericht des Kunstvereins München von 1892 heißt es: „..., wo ihm (J. Kleinmichel) weitere Erfolge und auch ein eigener Herd erblühte, dessen Glück er an der Seite einer liebenswürdigen, gastlichen Landsmännin, Frau Selma, der Sprossin einer aus Tilsit stammenden Familie Dunsky, 13 1/2 Jahre genoß." Selma Kleinmichel in den Lebenserinnerungen von Joachim Ringelnatz: „Nach mehrfachem Wohnungswechsel war ich endlich in die Arcisstraße zu einer Nenntante gezogen, die die Witwe des namhaften Malers Julius Kleinmichel war. Eine sehr scharmante Dame, die mich liebevoll aufnahm und in jeder Weise für mich sorgte, obwohl sie eine alte, kranke und dabei höchst eigensinnige Mutter zu betreuen hatte. Diese Mutter litt an einem Lungen-Emphysem und spuckte unaufhörlich sehr unappetitlich in einen Napf, bekam auch immer wieder Erstickungsanfälle. Da sie dauernd jemanden um sich haben mußte, aber nicht das geringste Geräusch, nicht das Umblättern einer Buchseite duldete, war es eine Tortur, bei ihr zu sitzen. Aber hier konnte ich nun tagüber Frau Kleinmichel ablösen und mich so für freie Wohnung und Verpflegung, für tausend Freundlichkeiten dankbar zeigen. Es bestanden große Unterschiede zwischen Mutter und Tochter. Die Mutter war eine ernste, erfahrene Frau, deren klugen Worten ich unter anderen Umständen gern zugehört hätte. Aber sie stellte herbe Ansprüche an ihre Umgebung und war von unerbittlicher Strenge. »Seelchen« – so wurde ihre Tochter genannt – war dagegen eine frohe Natur mit weichem Gemüt und immer bemüht, andere zu erfreuen. Wenn ich über sie lachte, weil sie so gern und meist falsch Fremdwörter anbrachte, – »Honnymalypangs« – »o contrario« – oder wenn ich mich über ihren Medizinfimmel lustig machte, dann lachte sie herzlich mit. Seelchens Kleidungsstücke und Schuhe und Handschuhe paßten mir genau. So lieh ich mir manchmal eine Weiberperücke und verkleidete mich als Dame. In dieser Maske besuchte ich ein Café nach dem andern am hellen Tag, und es war mir höchst interessant, die Welt aus der Frauenperspektive anzusehen. Ich wurde oft poussiert und brachte einmal vierzehn Veilchensträußchen mit heim. Daß sich Homosexuelle gern in Damenkleidern zeigen, wußte ich damals noch nicht. Es gab einen bekannten Maler in München, der sich auch oft als Frau verkleidete, und ich war, als ich ihn das erstemal so in einem schönen, weit dekolletierten Faschingsgewand sah, auf ihn hereingefallen, hatte ihn sogar zu Wein eingeladen. Als Dame verkleidet ging ich dann auch abends manchmal in den »Simplizissimus« und hinterher noch auf Bälle oder zu Atelierfesten. Seelchen war mir beim Anziehen ihrer Kleider und Wäschestücke mit Eifer und Vergnügen behilflich gewesen, hatte mir wohl auch beim Abschied noch ein Geldchen zugesteckt. Wenn ich dann aber im Morgenlicht mit zerzausten Haaren und abgetretenen Kleidersäumen heimkehrte, wandte sie sich mit sehr komisch geäußertem Abscheu von mir weg.“ (Ringelnatz, Joachim; Das Gesamtwerk in sieben Bänden, hrsg. v. Pape, Walter, Band 6: Mein Leben vor dem Kriege, Zürich 1994, S. 228f.) „An einem Februarmorgen 1911 ging ich müde und verkatert heim. Da hörte ich meine Tante – mit der ich mich gerade etwas überworfen hatte – bitterlich schluchzen. Ihre Mutter war nun endlich gestorben.“ Ebd., S. 247 „Ich war froh, als mich Seele nach ihrer Sommerfrische ins Ötztal einlud. In Lengenfeld wohnte sie. Eine schöne Gegend (…). Seele war reizend zu mir. Ich lachte sie freundlich aus, weil sie die Manie hatte, auf Ausflügen so viel Blumen und Zweige abzurupfen, daß sie vor Schlepperei nie zu einem vollen Genuß kam. Aber sie liebte und pflegte die Blumen daheim zärtlich.“ Ebd., S. 249 f. Stadtarchiv München: PMB Kleinmichel, Ferdinand Theodor Julius Stadtarchiv München: Legitimation von Dunsky, Valeska, angelegt 1882 und 1894 Schulz, O. A.: Allgemeines Adressbuch für den Deutschen Buchhandel den Antiquar-, Colportage-, Kunst-, Landkarten und Musikalien-Handel sowie verwandte Geschäftszweige, Leipzig 1879, S. XI Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel (1879), Nr. 22 v. 28.01.1879, S. 344 Rechenschafts-Bericht über den Stand und das Wirken des Frauen-Vereins zur Unterstützung Hilfsbedürftiger Künsterwittwen und Künstlerwaisen 1886, München 1887 Nachruf auf Julius Kleinmichel, Genremaler, in: Bericht über den Bestand und das Wirken des unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern stehenden Kunstvereines München während des Jahres 1892, München erstattet von der Vorstandschaft in der Generalversammlung vom 31. Hanuar 1893, München 1895, S. 71 ff. Holland, Hyacinth: Kleinmichel, Friedrich Julius in: Allgemeine Deutsche Biographie 51 (1906), S. 189-190 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116214163.html#adbcontent, zuletzt eingesehen am 20.01.2024 Geschäftshaus in Berlin, Wilhelmstr. 45, in: Blätter für Architektur und Kunsthandwerk, 21. Jg. Nr. 8 vom August 1908, Berlin 1908, S. 28 f. Bötticher, Hans (Joachim Ringelnatz): Ein jeder lebt’s. München 1913, Seite V Ringelnatz, Joachim: Das Gesamtwerk in sieben Bänden, hrsg. v. Pape, Walter, Band 6: Mein Leben vor dem Kriege, Zürich 1994, S. 228 f, S. 247 und S. 249 f Ringelnatz, Joachim: Das Gesamtwerk in sieben Bänden, hrsg. v. Pape, Walter, Band 7: Als Mariner im Krieg, Zürich 1994 Deseyve, Yvette: Der Künstlerinnen-Verein München e.V. und seine Damen-Akademie. Eine Studie zur Ausbildungssituation von Künstlerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, München 2005 Heß, Viola: Selma Kleinmichel, geb. Dunsky, in: Die Frauen um Ringelnatz. Ausstellung zum 130. Geburtstag des Künstlers. Hg. v. Stadt Wurzen, Wurzen 2013, S. 68-72 Selma Kleinmichel wurde am 23.8.1857 als Tochter des Kaufmanns und Buchdruckers Heinrich Robinson Dunsky und seiner Ehefrau Valeska, geb. Bruhn in Tilsit geboren. Seit 1877 verwitwet, gründete Mutter Valeska 1879 in Leipzig die Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung V. Dunsky. Das Unternehmen wurde freilich im gleichen Jahr wieder aufgelöst. Ein Jahr zuvor hatte Selma Dunsky in Leipzig den Kunstmaler und Illustrator Ferdinand Julius Theodor Kleinmichel geheiratet. 1882 zog das Ehepaar Kleinmichel nach München, wo sich der Künstler wieder verstärkt der Malerei zuwandte und auch im Glaspalast ausstellte. Schon in Leipzig muss die Familie einen großen Künstlerbekanntenkreis gehabt haben, was sich auch in München fortsetzte. Seit 1886 finden wir Selma in den Mitgliederverzeichnissen des Frauen-Vereins zur Unterstützung Hilfsbedürftiger Künstlerwittwen und Künstlerwaisen. Zudem gehörte sie als außerordentliches Mitglied und „Kunstfreundin“ dem Künstlerinnenverein München an. Daraus lässt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit schließen, dass sie auch im Verein für Fraueninteressen in erster Linie den gesellschaftlichen Kontakt mit künstlerischen Menschen gesucht hat. Sie war ein fröhlicher und warmherziger Mensch. Das jedenfalls ergibt sich aus den Briefen und Erinnerungen des Dichters Joachim Ringelnatz (Hans Bötticher), mit dessen Familie die Kleinmichels seit Leipziger Zeiten gut befreundet waren. Julius Kleinmichel hatte dort u.a. auch für Ringelnatz‘ Vater, den Grafiker, Musterzeichner und Literaten Georg Bötticher, gearbeitet. Seit 1908 wohnte Sohn Hans Bötticher (der sich erst 1919 das Pseudonym Joachim Ringelnatz zulegte) in der Wohnung der bereits seit 1892 verwitweten Selma Kleinmichel bei freier Kost und Logis und betreute im Gegenzug stundenweise Selmas Mutter Valeska, die 1894 endgültig nach München übergesiedelt und mittlerweile schwer erkrankt war. Selma Kleinmichel unterstützte Ringelnatz darüber hinaus auch finanziell und konnte ihm Verbindungen in die Münchner Künstlergesellschaft ermöglichen. Er widmete ihr seine erste Novellensammlung „Ein jeder lebt’s“. In seinen autobiografischen Texten „Mein Leben vor dem Kriege“ und „Als Mariner im Krieg“ erwähnte er Selma Kleinmichel immer wieder und setzte ihr so ein literarisches Denkmal. Im Zusammenhang mit seiner Einberufung zu Beginn des 1. Weltkrieges verfasste er ein Testament, in dem er Selma Kleinmichel als Alleinerbin einsetzte, wohl eher kein Zeichen seiner Dankbarkeit, sondern eher der Großzügigkeit, die sie ihm in der Vergangenheit erwiesen hatte: „Es wurde ein ausführliches und in der Form korrektes Schreiben, darin ich Tante Michel, bei der ich wohnte, zur Universalerbin meiner sichtbaren wie auch unsichtbaren Hinterlassenschaft sowie meiner Schulden einsetzte. (…). Tante Selma ersuchte ich, nach einer beigefügten Liste gewisse Andenken an gewisse, mir teure Menschen zu verteilen. »Das Buch ›Aus der alten Fabrik‹ an Eichhörnchen ... einen Ring an Wanjka ... auch eine Kleinigkeit an Meta Seidler in Hamburg« usw. Ferner fertigte ich eine zweite Liste an: Welchen Personen ich noch wieviel Geld schuldete (es waren insgesamt 318 Mark) und bat Tante Selma, wenn sie es vermöchte, auch das zu regeln.“ 1917/18 zog Selma vorübergehend nach Berlin zu ihrem Bruder Alfred Dunsky, einem bekannten (Innen-) Architekten und Fabrikanten, der sich auch in Zusammenarbeit mit dem Vater von J. Ringelnatz, dem Musterzeichner Georg Bötticher, einen Weltruf als innovativer Hersteller von Jugendstiltapeten erarbeitet hatte. Auch hier sorgte sie für den Kriegsheimkehrer Ringelnatz und brachte ihn bei Angestellten ihres Bruders unter. 1920/21 kehrte Selma nach München zurück und lebte dort nach den Angaben des Adressbuchs für München bis 1933 in der Neureuther Straße. Danach verliert sich ihre Spur. Ob sie das Ende von Joachim Ringelnatz, der bereits 1934 verstarb, noch erlebte, wissen wir nicht. | ||||||||||
Arcisstr. | 46 | I | 1896 | 1901 | ||||||||||||||||||||||||||
Arcisstr. | 46 | I | 1903 | 1915 | ||||||||||||||||||||||||||
Klöpfer | Klöpfer auch Kloepfer Strauss | Klöpfer | Ella (eigentlich Elise Mathilde Caroline) | Ella (eigentlich Elise Mathilde Caroline) (genannt Ella) | 1894-1916;1894-1895;1896-1898;1899-;1900-1904;1905-1906; | 1854 | 1854 - Das genaue Geburtsdatum ist uns unbekannt. | 1919 | 1919 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Großherzogtum Baden | Großherzogtum Baden | Zemmern (bei Trier) | Zemmern (bei Trier) | München | Luisenstr.---Luisenstr.---Luisenstr.---Luisenstr.--- | #Luisenstr.#2---#Luisenstr.#2---#Luisenstr.#5---#Luisenstr.#5--- | 1894 | 84 | Julius Strauss Mathilde Jakobine Strauss, geb. Bauer verheiratet Johann Christian Klöpfer Kaufmann 1840 Hohenstein/Neckar München verwitwet Hermann Kloepfer in München München Kaufmann Über weitere Kinder haben wir keine sicheren Informationen, Ella Klöpfer hatte jedoch mindestens noch einen weiteren Sohn. Fr. Ella Klöpfer Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Feb. 1896, dass Ella Klöpfer 1894 Gründungsmitglied war. Frau Ella Klöpfer Namens-Schreibfehler in Mitgliederliste Frau Ella Klöpfer Frau Ella Klöpfer Frau Ella Klöpfer Mitglied der "Ladnerinnenkommission" Arrangiert Festabend im Künstlerhaus Mitglied des Vorbereitungs-Komitees zur Vorbereitung eines Festabends im Künstlerhaus 1893 Mitglied in der Münchener Sektion des Vereins Frauenbildungs-Reform 1901/02 bis 1909/10 Mitglied als "Kunstfreundin" der Damenakademie im Künstlerinnen-Verein München e. V. Ella Klöpfer in den Jahresberichten Landesarchiv Baden-Württemberg Archivverbund Main-Tauber: Eheeintrag Klöpfer-Strauss (StA Wertheim 1873 -1875, Nr. 28) Stadtarchiv München: Johann Christian Klöpfer-Stiftung, Sign. 7311 Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Todesanzeige Johann Christian Klöpfer in: Münchner Neueste Nachrichten vom 31.01.1916 Stadtarchiv München: PMB Hermann Kloepfer, angelegt am 22. Mai 1919 Stadtarchiv München: PMB Gertrud Prinz, angelegt am 10. Juni 1919 Todesanzeige Ella Klöpfer in: Münchner Neueste Nachrichten vom 05.12.1919 Deseyve, Yvette: Der Künstlerinnen-Verein München e.V. und seine Damen-Akademie. Eine Studie zur Ausbildungssituation von Künstlerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, München 2005 Kunstmann, Joanna Waltraud: Seidl, Emmanuel von (1856-1919), Die Villen und Landhäuser, Nr. 19, München 2012 Ella Strauss heiratete mit 19 Jahren in Wertheim, dem Wohnort ihres Vaters, des Kaufmanns Julius Strauss, den im Holzhandel tätigen Kaufmann Johann Christian Klöpfer. Dieser lebte seit 1860 in München und hatte hier 1865 erfolgreich ein Holzgeschäft gegründet. Bereits zur Weltausstellung in Wien 1873 versorgte er die Aussteller in großem Umfang mit Rundholz aus dem Bayerischen Wald. 1874 trat Otto Königer in die Firma ein. Gemeinsam erweiterten sie den Betrieb in kurzer Zeit zum führenden Holzunternehmen Süddeutschlands. Seit Februar 1917 existierte die „Klöpfersche Stiftung“ zur Gewährung von Erziehungsbeihilfen, die für Handelsschüler bestimmt waren. Stiftungskapital 27.200 Mark, letzter Eintrag 1943. Ella Klöpfer war ein langjähriges Mitglied des Vereins. Besonders verdient machte sie sich um die Finanzierung des Vereins, zum Beispiel durch die Organisation von Festlichkeiten, deren Erlöse dem Verein zugute kamen. Gründungsmitglied, langjähriges Mitglied, | |||||||||
Luisenstr. | 2 | I | 1896 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 2 | 0 | 1899 | |||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 5 | 1900 | 1904 | |||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 5 | I | 1905 | 1906 | ||||||||||||||||||||||||||
Koch Edle von Langentreu | Koch Edle von Langentreu von Fabris | Koch Edle von Langentreu | Friederike | Friederike | 1896-; | 1840 | 1840 | 1918 | 1918 | katholisch | katholisch | Kaiserreich Österreich | Kaiserreich Österreich | Klagenfurt | Klagenfurt | Graz | Adalbertstr.--- | #Adalbertstr.#41--- | 1896 | 107 | Anton von Fabris Luise von Fabris, geb. Illitsch von Hitzstein verheiratet Franz Josef Heinrich Koch Edler von Langentreu General 1828 verwitwet Franz Koch Edler von Langentreu Friederike Koch Edle von Langentreu ebenfalls Vereinsmitglied Marie Koch Edle von Langentreu, verh. Mazal Frau General von Koch war nur 1896 als Mitglied geführt 1892/93 - 1896/97 „Kunstfreundin“ im Künstlerinnen-Verein Stadtarchiv München: PMB Koch von Langentreu, Friederike Grazer Tagblatt, 28. Jg. vom 07.05.1918: Todesanzeigen S.4 Wiener genealog. Taschenbuch 1927/28, S. 177f. Deseyve, Yvette: Der Künstlerinnen-Verein München e.V. und seine Damen-Akademie. Eine Studie zur Ausbildungssituation von Künstlerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, München 2005 Friederike Koch Edle von Langentreu kam 1892 nach München zum "Zweck der Ausbildung der Tochter" (vgl. PMB). Ihre gleichnamige Tochter Friederike (ebenfalls Vereinsmitglied ID 108) war bereits seit 1891 in München, um ihre Ausbildung an der Damenakademie des Künstlerinnen-Vereins fortzusetzen. Die Mutter taucht 1896 in der Mitgliederliste auf, blieb aber nur ein Jahr Mitglied des Vereins. Die Tochter wiederum wurde wohl ein Jahr später Vereinsmitglied. Ab 1909 lebte Friederike Koch Edle von Langentreu (die Ältere) dauerhaft in Graz, wo sie auch verstarb. | |||||||||
Adalbertstr. | 41 | l. | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Koch Edle von Langentreu | Koch Edle von Langentreu | Koch Edle von Langentreu | Friederike | Friederike | Malerin, Künstlerin, Graphikerin, Keramikerin, Pädagogin, Kunstmalerin | Malerin, Graphikerin, Keramikerin 1884 - 1888 Studium an der Kunstgewerbeschule Graz 1891/92 - 1893/94 Studium an der Münchner Damenakademie 1899 - 1900 Studium in Paris an der Akadèmie Colarossi 1914 betrieb sie eine private Malschule in Graz | 1897-; | 1866 | 1866 | 1941 | 1941 | katholisch | katholisch | Kaiserreich Österreich | Kaiserreich Österreich | Conegliano | Conegliano Italien | Kloster Säben Südtirol | Mittererstr.--- | #Mittererstr.#7--- | 1897 | 108 | Franz Josef Heinrich Koch Edler von Langentreu Friederike Koch Edle von Langentreu, geb. von Fabris ebenfalls Vereinsmitglied Franz Koch Edler von Langentreu Marie Koch Edle von Langentreu, verh. Mazal ledig Frl. von Koch 1894/95 - 1903/04 Ordentliches Mitglied im Künstlerinnen-Verein München e. V. Mitglied im Münchner Kunstverein Mitglied im Steiermärkischen Kunstverein Mitglied der Wiener Secession Mitglied in der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs Mitglied im Österreichischen Künstlerbund "Aus dem Kunstverein. Die Neuaustellungen sind überwiegend interessante Arbeiten. Friederike Koch von Langentreu lernen wir als eigenartige Persönlichkeit kennen. Ihre Malereien athmen Geschmack, intensives Sehen verbindet sich mit einer sicheren Hand, ein großer Zug geht durch die Darstellung. Die 'Paeonie' z.B.zeigt nichts von der sonst so leicht erkennbaren Frauenarbeit, ein durchaus gute Studie ist der 'Kuhstall', nur das große Bildniß der Dame verräth eine Schwäche. Der Hund auf diesem Bilde entbehrt der Sachlichkeit, jene Lebensfülle, welche die Frauenfigur und das ganze fein abgestimmte Interieur aufweist. Man sieht das große Wollen, doch das Thier ist der Malerin offenbar nicht so vertraut, wie der Mensch." (aus: Münchner Neueste Nachrichten 52.Jg. Nr. 501 vom 30.10.1899, S. 3) "Kunstverein 9. Oktober: Die Sammelaustellung der St.Lucasvereinigung Amsterdam bleibt noch eine weitere Woche. Neu hinzugekommen sind folgende Werke (...) Friederike von Koch: 10 Bilder und Studien: Das Selbstbildnis der Künstlerin: 2 Blumenbilder, Lilien und Mohn; 2 kleine Marinen; Motiv aus Chioggia und endlich ein Interieur mit alter lebender Frau." (aus: Münchner Neueste Nachrichten 61. Jg, Nr. 475 vom 10.10.1908, S.1) "In Holland hat Friederike Koch Genre- und Landschaftsstudien gemacht. Man erkennt die gute Beobachtung. Ihr großes Bild, das eine Szene am Theetisch darstellt, ist weich im Ton und fleißig durchgearbeitet. Aber die beiden Figuren tragen zu sehr die steife Gebundenheit des zweckvoll gesetzten Modells an sich." (aus: Münchner Neueste Nachrichten 65. Jg., Nr. 555, Morgenblatt vom 30.10.1912, S.3) Stadtarchiv München: PMB Koch von Langentreu, Friederike (Mutter) Münchner Neueste Nachrichten 52. Jg., Nr. 501 vom 30.10.1899, S. 3 Münchner Neueste Nachrichten 61. Jg., Nr. 475 vom 10.10.1908, S. 1 Münchner Neueste Nachrichten 65. Jg., Nr. 555, Morgenblatt vom 30.10.1912, S. 3 Artikel: Koch von Langentreu Fr. Cäcilia (Friederike) O.S.B., Malerin, Graphikerin, und Keramikerin, in: Österr. Biographisches Lexikon 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 20, online: https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_K/Koch-Langentreu_Fr-Caecilia_1866_1941.xml;internal&action=hilite.action&Parameter=Koch*, zuletzt eingesehen am 28.06.2023 Vollmer, Hans (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 21: Knip–Krüger. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 97 Artikel: Koch von Langentreu Fr. Cäcilia (Friederike) O.S.B., Malerin, Graphikerin, und Keramikerin, in: BiografiA Biografische Datenbank und Lexikon österreichischer Frauen, Wien 1998 ff. , online: http://biografia.sabiado.at/koch-von-langentreu-fr-caecilia-friederike/ zuletzt eingesehen am 14.10.2022 Deseyve, Yvette: Der Künstlerinnen-Verein München e.V. und seine Damen-Akademie. Eine Studie zur Ausbildungssituation von Künstlerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, München 2005 Danzer, Gudrun (Hg.): LADIES FIRST! Künstlerinnen in und aus der Steiermark 1850 - 1950, S. 148 ff., Graz 2021 Friederike Koch Edle von Langentreu kam 1891 nach München, um ihre Ausbildung zur Malerin an der Münchner Damenakademie fortzusetzen. Sie ist nur 1897 im Mitgliedsverzeichnis zu finden, während ihre gleichnamige Mutter 1896 ( ID 107) Mitglied war. Zahlreiche Auslandsaufenthalte wie 1899/1900 ein Studienaufenthalt in Paris sowie Studienreisen nach Italien, Frankreich und Holland sind bekannt. Sie war eine erfolgreiche Malerin ihrer Zeit und erhielt für ihre Kunst zahlreiche Preise. Beispielsweise 1921 die goldene Staatsmedaille für ein Bildnis ihrer Mutter (s. dort ID 107) und 1922 den österreichischen Staatspreis für ihre Gesamtleistung. In den Jahren um 1914 unterhielt sie eine private Malschule in Graz. 1926 trat sie in die Benediktinerinnenabtei Säben (Brixen) ein und erhielt 1929 Profeß als „Frau Caecilia Koch von Langentreu“. Dort ist sie 1941 verstorben. Das Kloster existiert heute nicht mehr. Malerin, Künstlerin, Graphikerin, Keramikerin, Pädagogin, Kunstmalerin Werke von Friederike Koch von Langentreu aus dem Universalmuseum Joanneum Neue Galerie Graz | |||||||
Mittererstr. | 7 | 1897 | ||||||||||||||||||||||||||||
Kranz | von Kranz | Kranz | Martha von | Martha | Malerin, Künstlerin, Buchbindermeisterin, | Malerin, Buchbindermeisterin, Kunstgewerblerin 1902 - 1903 Besuch des Lehr- und Versuchs-Ateliers für angewandte und freie Kunst von H. Obrist und W. von Debschitz (gemeinsam mit Laura Lange). 1914 Meisterprüfung als Buchbinderin 1894 - 1906 Gründung und Betrieb des Ateliers für Kunst und Kunstgewerbe der Firma Martha von Kranz und Laura Lange; Luisenstr. 72/II 1906 - 1925 Erweiterung des Ateliers zum Kunstgewerblichen Atelier für Buchbinderarbeiten der Firma Martha von Kranz und Laura Lange, Luisenstr. 72/II | 1894-1909;1894-1895;1896-;1897-;1898-;1899-1904;1905-1909; | 1867 | 1867 | 1939 | 1939 | katholisch | katholisch In den Meldeunterlagen von 1928 ist als Bekenntnis eingetragen: "Ohne". | Königreich Preußen | Königreich Preußen | Wülfringhausen | Wülfringhausen bei Wiehl | Unterwössen | Luisenstr.---Luisenstr.---Luisenstr.---Luisenstr.---Luisenstr.--- | #Luisenstr.#40b---#Luisenstr.#40b---#Luisenstr.#40b---#Luisenstr.#72---#Luisenstr.#72--- | 1894 | 76 | Jakob Anton Johann Wilhelm von Kranz Emilie von Kranz, geb. Flügel Cornelie von Kranz Gabriele von Kranz Walter von Kranz Else von Kranz, verh. Rosa Rudolfine Karoline von Kranz, verh. Althaus Ein „Rudolfe v. Kranz“ aus Konstanz, geb. 1876, studierte von WS 1892 - SS 1894 u.a. "Dekor.-Malen" an der Königl. Kunstgewerbeschule München (vgl. Schmalhofer S.455). Gudrun von Kranz, verh. Schmeidler ledig Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Feb. 1896, dass Martha von Kranz 1894 Gründungsmitglied war. Fräulein Martha von Kranz Frl. Martha von Kranz Frl. Martha von Kranz Frl. Martha von Kranz Frl. Martha von Kranz 2. Schriftführerin Vorstandsmitglied als Beisitzerin 1893 Mitglied im Verein Frauenbildungs-Reform, Ortsgruppe München 1914 Vereinigung Münchener Kunstgewerblerinnen Martha von Kranz in den Jahresberichten „Zwei Künstlerinnen, Martha v o n K r a n z und Laura L a n g e, haben in mehrjähriger, gemeinsamer Arbeit ihre Werkstätte zu achtungsgebietender Höhe gebracht, indem sie rechtzeitig erkannt haben, daß das Heil nur aus dem gesunden Boden soliden Handwerks kommen kann. So sind alle Dinge, die die leider nur sehr kurzlebige Ausstellung an Buchbinderarbeiten umfaßte, vom Entwurf bis zur Vollendung persönliche Handarbeit der beiden Künstlerinnen, nicht nur die Ausschmückung der Deckel, Rücken, Buchschnitte, sondern auch die Einbände selbst, unter denen die auf durchgedrückte ‚Bünde' gearbeiteten ganz besondere Beachtung verdienten; die die Bünde deutlich aussprechenden Querwulste am Rücken sind so recht der Ausdruck festen Zusammenhalts, und sie lassen - was der ästhetischen Wertschätzung stimmungsmachend vorarbeitet - sofort erkennen, daß hier keine Scheinkunst, sondern echte und rechte Sachkunst vorliegt, eine Kunst, die nicht nur den Schein von der Sache entlehnt, sondern die Sache selbst mitsprechen läßt. Und die handgreifliche Prüfung bestätigt dies; man wird selten neue Bücher finden, die sich so schön aufschlagen lassen. Aber auch die anderen Dinge - Mappen, Standrahmen für Photographien, Uhrkästchen, Kassetten usw. - zeigen den gleichen Grad sorgfältiger Durchbildung in allen Teilen." (Gmelin, Leopold, in: Kunst und Handwerk, Jg. 62, Heft 2, S. 52) „Ein feiner künstlerischer Geschmack paart sich bei allen Arbeiten des Ateliers v. Kranz-Lange mit ausgereiftem handwerklichem Geschick. Es ist zu wünschen und zu hoffen, daß den beiden Künstlerinnen die wohlverdiente allseitige Anerkennung zuteil werde." (Leopold Gmelin, in: Kunst und Handwerk, Jg. 62, Heft 2, S. 54 f.) „Frl. M a r t h a v. K r a n z, die mit Laura Lange wie bekannt in München eine kunstgewerbliche Lehrwerkstätte leitet, hatte für Oktober einen Ruf nach Berlin zur Übernahme der Leitung der Buchbinderabteilung des Lette-Vereins erhalten. Sie hat diese Aufforderung aber abgelehnt. Es ist zu begrüßen, daß der Kunststadt München diese Lehrwerkstätte erhalten bleibt, der nun auch künstlerisch buchgewerblicher Unterricht angegliedert ist." (MNN 66.Jg., Nr. 371 vom 08.11.1913, S. 3) „Der erste weibliche Buchbindermeister in Bayern. Am 11. Mai hat die seit Jahren in München tätige Kunstgewerblerin Fräulein M a r t h a v. K r a n z vor der Handelskammer von Oberbayern die Meisterprüfung im Buchbindergewerbe mit gutem Erfolg abgelegt. Fräulein von Kranz hatte sich in acht Jahre langer Arbeit alle Kenntnisse und Fähigkeiten dazu erworben und inzwischen auch bei Münchner Meistern gelernt. Erst auf Intervention der Regierung wurde sie zur Meisterprüfung zugelassen, die sie jetzt zur Zufriedenheit der Handwerkerkreise bestand. Die Meisterin hat damit erfreulicherweise auch als Lehrerin für ihre künstlerische und buchgewerbliche Werkstätte, die sie mit Laura Lange unterhält, das Handwerkliche, ohne das kein richtiges Kunstgewerbe auskommt und ohne das man auch nicht mit Erfolg lehren kann, frisch und frei betont. Daß sie es voll und ganz beherrscht, beweist nicht nur das Prüfungsergebnis, das beweisen vor allem die Meisterstücke, die sie selbständig fertigte, zwei sehr hübsche Halbleder-Bucheinbände, eine Lederkassette mit Einsatz für Schmuck, eine helle, vornehme Saffianmappe mit farbigen Leder-Intarsienschmuck und Handvergoldung und andere Arbeiten ihres Ateliers. Kunst und Handwerk vereinigen sich hier zum echten Kunstgewerbe." (Münchner Neueste Nachrichten, 67. Jg. Nr. 257 v. 20.05.1914, S. 3) Stadtarchiv München: PMB Emilie v. Kranz Stadtarchiv München: PMB Martha v. Kranz Standesamt Unterwössen: Auskunft über Sterbedatum und -ort der Martha von Kranz v. 23.08.2023 Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Kleine Kunstnachrichten, in: Münchner Neueste Nachrichten 66. Jg., Nr. 371 vom 08.11.1913, S. 3 Der erste weibliche Buchbindermeister in Bayern, in: Münchner Neueste Nachrichten, 67. Jg., Nr. 257 vom 20.05.1914, S. 3 Ausstellung der Vereinigung Münchner Kunstgewerblerinnen, in: Münchner neueste Nachrichten, 69. Jg., Nr. 539, vom 21.11.1916, S. 2 Münchner Edel-Messe, in: Münchner Neueste Nachrichten, 77. Jg. Nr. 174 vom 29.06.1924, S. 3 Gmelin, Leopold: Buchbindekunst., in: Bayerischer Kunstgewerbe-Verein (Hrsg.): Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851. Nr. 62, Heft 2, 1912, S. 50-59, http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kuh1911_1912/ Schmalhofer, Claudia: Die Kgl. Kunstgewerbeschule München (1868-1918). Ihr Einfluß auf die Ausbildung der Zeichenlehrerinnen. München 2005, S. 455 Dry, Graham: Produktive Künstlergemeinschaft, in: Ab nach München! Künstlerinnen um 1900, Begleitbuch zur Ausstellung des Münchner Stadtmuseums 2014, S. 138-141 Döllinger, Elisabeth: Laura Lange, https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/laura-lange/#biografie, zuletzt eingesehen am 22.04.2022 Schriftliche und mündliche Auskunft von Elisabeth Döllinger, der Urenkelin bzw. Urgroßnichte von Helene Döllinger und Laura Lange, über die Künstlerinnenwohngemeinschaft von Helene Döllinger, Laura Lange, Martha v. Kranz und Antonie Ritzerow in Unterwössen im Chiemgau, November 2022 und Februar 2023 Die Familie von Kranz lebte - wahrscheinlich bedingt durch den Beruf des Vaters (Oberstabsarzt) - an wechselnden Orten in Preußen. Seit 1891 wohnte und arbeitete Martha von Kranz in München. Die verwitwete Mutter Emilie von Kranz zog etwas später mit den anderen Kindern nach. 1894 gründete Martha von Kranz gemeinsam mit ihrer Vereinskollegin Laura Lange (ID 78) die Fa. Martha von Kranz & Laura Lange und eröffnete mit ihr das Atelier für Kunst- und Kunstgewerbe. 1903 besuchten beide in München das von Wilhelm von Debschitz und Hermann Obrist gegründete Lehr- und Versuchsatelier für angewandte und freie Kunst. Seit 1906 betrieben sie das angesehene Atelier für Kunst und Kunstgewerbe M. v. Kranz und L. Lange, spez. künstlerische Bucheinbände, Luisenstr. 72 III. Nachdem Martha von Kranz 1914 erfolgreich die Meisterprüfung als Buchbinderin abgelegt hatte, wurde das Atelier zum Kunstgewerblichen Atelier für Buchbindearbeiten erweitert, in dem auch Lehrlinge ausgebildet werden konnten. Die Werkstatt beschickte Ausstellungen und fand große Anerkennung. Gemeinsam mit Laura Lange, deren verwitweter Schwester Helene Döllinger (ID 36) und der Malerin Antonie Ritzerow lebte Martha von Kranz spätestens seit 1932 in einem Haus im Chiemgau. Malerin, Künstlerin, Buchbindermeisterin, konfessionslos, Unternehmerin, Gründungsmitglied, Künstlerin, Handwerkerin, Arbeiten von Martha von Kranz | |||||||
Luisenstr. | 40b | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 40b | III | 1897 | |||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 40b | III m. | 1898 | |||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 72 | II | 1899 | 1904 | ||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 72 | III | 1905 | 1909 | ||||||||||||||||||||||||||
Kranz | Kranz | Kranz | Cornelia Antonie Agathe von | Cornelia Antonie Agathe von (Auch Cornelie oder Kornelie) | Sprachlehrerin | Sprachlehrerin | 1896-;1896-; | 1865 | 1865 | 1933 | 1933 | katholisch | katholisch | Königreich Preußen | Königreich Preußen | Werl | Werl in Westfalen | München | Zieblandstr.--- | #Zieblandstr.#16--- | 1896 | 124 | Jakob Anton Johann von Kranz Emilie Anna Huberta von Kranz, geb. Flügel Martha von Kranz Vereinsmitglied seit 1894 Gabriele von Kranz Walter von Kranz Else von Kranz, verh. Rosa Rudolfine Karoline von Kranz, verh. Althaus Eine „Rudolfe v. Kranz“ aus Konstanz, geb. 1876, studierte von WS 1892 - SS 1894 u.a. "Dekor.-Malen" an der Königl. Kunstgewerbeschule München (vgl. Schmalhofer S.455). Seit 1898 war sie mit dem Allgemeinmediziner Wilhelm Althaus verheiratet. Gudrun von Kranz, verh. Schmeidler Seit 1904 mit dem Allgemeinmediziner und Badearzt Viktor Schmeidler verheiratet. ledig Fräulein Nelly von Kranz Stadtarchiv München: PMB Kranz, Emilie von Münchner Familiennachrichten, in: Münchner Neueste Nachrichten, 51. Jg., Nr. 321 Vorabend-Blatt v. 16.07.1898, S. 4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130387_00185_u001?page=188,189, zuletzt eingesehen am 26.01.2024 Familiennachrichten, in: Münchner Neueste Nachrichten, 56.Jg., Nr. 516, Morgenblatt v. 04.11.1903, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130735_00051_u001?page=52,53, zuletzt eingesehen am 26.01.2024 Kleine Nachrichten, in: Münchner Neueste Nachrichten 56. Jg., Nr. 571 vom 06.12.1903, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130677?page=90,91, zuletzt eingesehen am 24.01.2024 Eintrag „Kranz, Kornelie v. Sprachlehrerin", in: Adressbuch für München 1918, S. 382 Todesanzeige Emilie von Kranz in: Münchner Neueste Nachrichten, 76. Jg., Nr.179 vom 05.07.1923, S.10, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133470_00039_u001?page=48,49, zuletzt eingesehen am 20.01.2024 Stellengesuch „Vertrauensposten", in: Münchner Neueste Nachrichten, 78. Jg. Nr. 124 v. 06.05.1925, S. 20, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133569_00153_u001?page=172, zuletzt eingesehen am 25.01.2024 Stadtarchiv München: Einwohnermeldekarte Cornelia von Kranz, angelegt am 05.12.1928 Schmalhofer, Claudia: Die Kgl. Kunstgewerbeschule München (1868-1918). Ihr Einfluß auf die Ausbildung der Zeichenlehrerinnen. München 2005, S. 455 Cornelia von Kranz war die älteste Tochter des aus Westfalen stammenden Oberstabsarztes Jakob von Kranz und der gebürtigen Rheinländerin und „Rittergutbesitzerstochter“ Emilie Flügel. Sie wuchs mit fünf Schwestern und einem Bruder auf. Die Familie musste berufsbedingt oft ihren Wohnsitz wechseln. Nach dem frühen Tod des Vaters im Jahr 1892 zog sie mit der Mutter und den Geschwistern von Konstanz nach München, wo Schwester Martha von Kranz, Vereinsmitglied ab 1894 (ID 76), bereits seit einem Jahr lebte. Den beiden ältesten Mädchen der Familie war sicherlich schon früh bewusst, dass es für eine nicht ausgesprochen wohlhabende Familie sehr schwer bis unmöglich war, die Kosten für eine angemessene Mitgift so vieler Töchter aufzubringen. Dass beide auch deshalb mit einem Verein sympathisierten, der für bessere Bildungs- und Berufschancen von Mädchen und Frauen eintrat, liegt nahe. Während Martha wohl schon zu den Gründungsmitgliedern zählte, können wir dies von Cornelia nicht mit Sicherheit behaupten. Ebenso wenig ist uns bekannt, warum sie den Verein bereits im Februar 1897 wieder verlassen hatte. Vielleicht war sie als Sprachlehrerin bei einer Familie außerhalb Münchens in Stellung gegangen. Ihr Bruder Walter hatte zunächst die Offizierslaufbahn eingeschlagen, um später als Geologe eine wissenschaftliche Karriere zu verfolgen. Drei Schwestern absolvierten eine künstlerische Ausbildung, Martha war als Kunstmalerin und Buchbindermeisterin erfolgreich, Schwester Gabriele als Konzertsängerin, Gesangs- und Violinlehrerin. Rudolfine besuchte die Kunstgewerbeschule München und heiratete ebenso wie die Schwester Gudrun einen Allgemeinmediziner. Sprachlehrerin Todesanzeige Emilie von Kranz | |||||||
Zieblandstr. | 16 | III | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Krieg | Krieg | Krieg | Clara | Clara (auch Klara) | Buchhalterin, Leiterin der weiblichen Abteilung des Arbeitsamtes, Kanzleisekretärin im Magistrat der Stadt München, Gemeindebeamtin | Buchhalterin und Städtische Beamtin: seit 1895 Leiterin städt. Arbeitsamt, weibl. Abt. seit 1911 Berufspflegerin beim Berufsvormund der Stadt München seit 1923 Kanzleisekretärin im Magistrat der Stadt München Auf der Einwohnermeldekarte von 1928 lautete ihr Titel Kanzleisekretärin a. D. | 1896-1916;1896-;1897-1898;1899-1904;1905-1910;1911-1916; | 1864 | 1864 | 1938 | 1938 | katholisch | katholisch Friedrich Krieg war protestantisch, seine Frau katholisch, die gemeinsame Tochter wurde katholisch getauft. | Königreich Bayern | Königreich Bayern | Kastl (Oberpfalz) | Kastl (Oberpfalz) | München | Neureutherstr.---Zweibrückenstr.---Zweibrückenstr.---St. Annaplatz---Kochstr.--- | #Neureutherstr.#4---#Zweibrückenstr.#20---#Zweibrückenstr.#20---#St. Annaplatz#4---#Kochstr.#6--- | 1896 | 135 | Nach dem frühen Tod der Mutter heiratete Claras Vater im Jahr 1867 ein zweites Mal, ob aus dieser Ehe Kinder und damit Halbgeschwister von Clara hervorgegangen sind, wissen wir nicht. Friedrich Krieg Augustine Krieg, geb. Zick Die Lebensdaten der Goldarbeitertochter Augustine Zick sind dem Kirchenbuch Trauungen 1850 - 1937 der Pfarre St. Bonifaz in München (CB 266) entnommen, Eintrag v. 14.12.1863 (Fortl. Nr. 276). ledig Fräulein Clara Krieg Frl. Klara Krieg Frl. Clara Krieg Frl. Clara Krieg Frl. Klara Krieg Mitglied der Lehrlingskommission Mitglied der Komm. für Anstellung von Fabrikinspektorinnen Eintritt in die Komm. zur Vorbereitung einer Rechtsschutzstelle für Frauen Mitarbeit in der Rechtsschutzstelle 1893 Gründungsmitglied des Kaufmännischen Vereins für weibliche Angestellte, 1894 zuerst 2. Vorsitzende, dann 1. Vorsitzende; spätestens seit 1895 Mitglied im Frauenverein Arbeiterinnenheim 1916 Vorsitzende des Gemeindebeamtinnenvereins München Clara Krieg in den Jahrenberichten "Der Kaufmännische Verein für weibliche Angestellte in München sandte zum Verbandstage des deutschen Verbandes Kaufmännischer Vereine seine derzeitige Vorsitzende, Fräulein C. Krieg, als Delegierte nach Mainz. (...), so war Fräulein Krieg unter den 90 männlichen Vertretern die einzige Dame. (...) Der Reigen der Diskussion wurde damit eröffnet, daß der Frankfurter Verein für kaufmännische Angestellte sich beschwerte, daß sein Antrag Erhebungen zu veranlassen, inwieweit die Frauenarbeit im Handelsgewerbe um sich gegriffen und wie dieser Konkurrenz zu begegnen sei, nicht auf der Tagesordnung stand. Der Vorstand entgegnete, der Antrag sei zurückgestellt. (...). Fräulein Krieg stimmte für den Antrag, denn eine derartige Erhebung hätte sicher guten Erfolg gehabt. Bei einer später folgenden Besprechung der Frage des Fortbildungszwanges stellte Fräulein Krieg den Antrag, es solle ausdrücklich der Zwang auch auf weibliche Gehilfen ausgedehnt werden, was aber abgelehnt wurde. Beim Bankett gab sich ihr Gelegenheit, ihren Standpunkt klar zu legen, nachdem unter anderem Trinksprüchen Herr Will - Bremen auf die ‚Frauen‛ toastet hatte. Er hatte jener Frauen gedacht, die am häuslichen Herde schalten; Fräulein Krieg meinte, sie wolle doch auch jener gedenken, die den Kampf ums Dasein weit weg vom häuslichen Herde führen, die mit den Männern arbeiten müßten und die gerade im kaufmännischen Berufe eine große Rolle spielen. (...) Sie schloß, indem sie dem Wunsche Ausdruck gab, es möge sich stets in beidenseitigem Interesse ein gemeinsames Zusammenwirken zwischen den männlichen und weiblichen kaufmännischen Vereinen entwickeln, und auf dieses gedeihliche Zusammenwirken erhebe sie ihr Glas. - Waren schon am Morgen Manche erstaunt gewesen, eine Vertreterin des schwachen Geschlechtes auf dem Verbandstage zu sehen und diese sprechen zu hören, so wuchs dieses Erstaunen, als diese sogar wagte, unaufgefordert ihren Standpunkt klar zu legen. Der große Beifall und der allgemeine Anklang, den ihre Worte fanden, bewies, daß die Abneigung gegen die Frauen im Handelsstande von den Wenigsten geteilt wird, und daß es hauptsächlich die Furcht vor dem Drücken auf die Gehälter ist, die die männlichen Gehilfen scheel auf die Frauenarbeit blicken läßt.“ (Die Frauenbewegung vom 15.08.1895, S.125) „Die Kostkindervermittlung, die bekanntlich bis Anfang Januar das städtische Arbeitsamt mitbesorgte und dann dem städtischen Berufsvormund Dr. W e i t p e r t, neues Rathaus, Zimmer 265/2 übertragen wurde, erfährt ein völlige Neugestaltung und wird mit der Waisen- und Armenpflege im engsten Zusammenhang stehen. Dem Berufsvormund ist eine besoldete Pflegerin, Fräulein K r i e g, beigegeben, die das Kostkinderwesen beim Arbeitsamte unter sich hatte. Außerdem wird in der nächsten Woche noch ein Stab von zehn bis zwölf Pflegerinnen, die sich freiwillig in den Dienst der guten Sache gestellt haben und ebenfalls ihre Weisungen von Dr. Weitpert erhalten, verpflichtet werden. Es wird danach gestrebt, sofort mit der Geburt eines unehelichen Kindes mit Mutter und Kind in Verbindung zu treten, sowohl ärztlichen als rechtlichen Beistand zu leisten und nötigenfalls auch einen geeigneten Kostplatz bereitzustellen. Die besoldete Pflegerin wird auch in der Frauenklinik eine besondere Sprechstunde abhalten. (...). Bis jetzt wurde es so gehandhabt, daß die Liste der unehelichen Kinder vom Standesamt dem Vormundschaftsgericht übergeben wurde, das sie nach der Bestellung eines Vormundes dem Gemeindewaisenrat übersandte. Die Liste traf bei diesem nicht selten erst einige Monate nach der Geburt des unehelichen Mündels ein, so daß das Kind gerade in dem Zeitabschnitte schutz- und meist auch rechtlos war, in dem sein Leben am meisten gefährdet war. Jetzt dagegen hat der Standesbeamte die Anzeige erst durch die Geschäftsstelle des Berufsvormundes dem Vormundschaftsgericht zu übersenden. Auf Grund dieser Anzeige beginnt dann sofort durch den Beufsvormund und der ihm zugeteilten Pflegerinnen die Ueberwachung des Kindes, die fortdauert, bis dem Gemeindewaisenrate die Waisenliste vom Vormundschaftsgericht zugeht. Nach den statistischen Erhebungen geht von den unehelichen Kindern im ersten Jahre der dritte Teil zu Grunde. Daran ist unter anderem der häufige Wechsel der Pflegestellen in der ersten Zeit des Lebens schuld. Schon aus diesem Grunde ist es notwendig, den Müttern auch bei der Ermittlung geeigneter Kostplätze behilflich zu sein. Es ist bereits eine Liste von geeigneten Kostplätzen, die von früher her als zuverlässig bekannt sind, vorhanden. Für die Aufsuchung und Prüfung neuer Kostplätze soll eine Art Merkblatt herausgeben werden, das bestimmte Merkmale aufführt, an denen geeignete Kostplätze zu erkennen sind. Die Hauptsache wird aber stets die ständige, planmäßig durchgeführte Kontrolle bleiben. Bereits einige Tage nach der Unterbringung wird das Kind von einer Pflegerin besucht, die es dann auch ständig zu überwachen und im Notfalle die Wegnahme aus dem Kostplatz in die Wege zu leiten hat. (...)." (Kostkindervermittlung, in: Münchener Neueste Nachrichten, 64, Jg., Nr. 46, Morgen-Blatt vom 28.01.1911, S.3) „Im Bayer. Verein für Frauenstimmrecht, Ortsgruppe München behandelte Fräulein Krieg in sehr sachlicher, äußerst gewissenhafter Weise den Entwurf für das G e m e i n d e b e a m t e n g e s e t z, was an dieser Stelle schon wiederholt und eingehend besprochen wurde. Hervorzuheben ist noch aus den Ausführungen der Rednerin, daß die Forderung erhoben werden müsse, daß das E h e v e r b o t f ü r B e a m t i n n e n aus dem Entwurf verschwinden soll. Ebenso soll den unehelichen Müttern und ihren Kindern dasselbe Recht auf Ruhegehalt, Waisen- und Krankengeld eingeräumt werden, wie den verheirateten Frauen und den ehelichen Kindern. Auch soll die uneheliche Mutter nicht von der Anstellung ausgeschlossen sein; d a s i s t n u r e i n e F r a g e d e r G e r e c h t i g k e i t; denn es werden doch auch uneheliche Väter angestellt. Und was die leidige Gehaltsfrage anbetrifft, so hoffe man sehr viel von dem neuen Gesetz, hoffentlich nicht vergebens. Es ist dies ein sehr trauriges Kapitel für sich. Man bedenke, eine Beamtin bringt es nach einer Dienstzeit von 31 Jahren auf 2800 M! Und das nicht immer. Fräulein Krieg schloß ihre sehr interessanten Ausführungen, begleitet von dem anerkennenden Beifall der Anwesenden. An der dann folgenden Diskussion beteiligten sich zahlreiche Beamtinnen, die die Ausführungen der Referentin durch ihre Erfahrungen ergänzten und vertieften. (MNN 67. Jg., Nr. 111 General-Anzeiger v. 1. März 1914, S.3) Krieg, Clara: Mitgefühl und Mitarbeit, Vortrag im Frauenverein Arbeiterinnenheim München 1896 Digitales Archiv des Erzbistums München-Freising: CB 266, Kirchenbuch St. Bonifaz, München: Trauungen 1850 bis 1937, Eintrag vom 14.12.1863; Fortl. Nr. 276/1863 Todesanzeige: Augustine Krieg, geb. Zick, in: Neueste Nachrichten auf dem Gebiet der Politik, 18. Jg. Nr. 207 vom 26.7.1865, S. 3639, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10541652?page=394%2C395 Bevölkerungs-Anzeige, in: Münchener Amtsblatt, Nr. 69 vom 04.09.1867, S. 710, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10346028?page=828%2C829, zuletzt aufgerufen am 21.05.2024 Bekanntmachung. Die Verleihung einer persönlichen Apotheker-Concession in Markt Kastl betreffend, in: Beilage zum Kreisamtsblatt der Oberpfalz und von Regensburg, Nr. 6 vom 20.01.1872, S. 17 Stadtarchiv München: PMB Krieg, Clara Der Kaufmännische Verein für weibliche Angestellte Münchens, in: Münchner Neueste Nachrichten, 47. Jg., Nr. 118, Generalanzeiger vom 12.03.1894, S.1, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130196?page=798%2C799, zuletzt eingesehen am 07.05.2024 Kaufmännischer Verein für weibliche Angestellte München, in: Münchner Neueste Nachrichten, 48. Jg., Nr. 143, Generalanzeiger vom 27.03.1895, S.1, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00129978?page=324%2C325, zuletzt eingesehen am 07.05.2024 Frauenverein Arbeiterinnenverein, in: Münchner Neueste Nachrichten, 48. Jg., Nr. 161, Generalanzeiger vom 06.04.1895, S.1, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00129978?page=456%2C457, zuletzt eingesehen am 07.05.2024 Aus der Frauenbewegung, in: Die Frauenbewegung. Revue für die Interessen der Frauen, Hrsg. Minna Cauer und Lilly von Gizycki, 1. Jg. Nr. 16 vom 15.008.1895, S.125, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11522891?page=124%2C125, zuletzt eingesehen am 07.05.2024 Regierungsbezirk Oberbayern, Hauptarbeitsamt: 1. Geschäftsbericht des Städtischen Arbeitsamtes München 1895/96, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb11789182?page=10%2C11, zuletzt eingesehen am 25.04.2024 Adressbuch für München 1896, III. Teil, S. 88, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11785787?page=1224%2C1225, zuletzt eingesehen am 07.05.2024 Regierungsbezirk Oberbayern, Hauptarbeitsamt: Zweiter Geschäftsbericht des Städtischen Arbeitsamtes München 1897, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb11789183?page=8%2C9, zuletzt eingesehen am 25.04.2024 Pringsheim, Hedwig: Die Tagebücher Bd. 2 1892-1897, hrsg. von Herbst, Christina, Göttingen 2013, Eintrag v. 09.01.1897, S. 455 f. Allgemeiner Bayerischer Frauentag, in: Münchner Neueste Nachrichten, 52. Jg. Nr. 489 vom 23.10.1899, S. 3f., online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130959?page=452%2C453, zuletzt eingesehen am 07.05.2024 Tätigkeitsberichte des Vereins für Fraueninteressen, Mitglieder-Verzeichnisse 1896 bis 1916 Aus dem Finanzausschuß, 56. Sitzung am 02.03.1906, in: Münchner Neueste Nachrichten, 59. Jg. Nr. 105, Morgen-Blatt vom 03.03.1906, S.2, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130655?page=50%2C51, zuletzt eingesehen am 07.05.2024 Kostkindervermittlung, in: Münchener Neueste Nachrichten, 64, Jg., Nr. 46, Morgen-Blatt vom 28.01.1911, S.3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130942_00507_u001?page=2%2C3, zuletzt eingesehen am 07.05.2024 Im Bayer. Verein für Frauenstimmrecht, Ortsgruppe München, in: Münchner Neueste Nachrichten, 67. Jg., Nr. 111, General-Anzeiger v. 1. März 1914, S.3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00131167?page=42%2C43, zuletzt aufgerufen am 25.05.2024 Adressbuch für München 1916, III. Teil, S.141, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00092438?page=1770%2C1771, zuletzt aufgerufen am 07.05.2024 StadtA München: DE-1992-EWK-65-G-594 Krieg-Klara (Einwohnermeldekarte, angelegt 1928) Clara Krieg wurde 1864 als Tochter des Apothekers Friedrich Krieg und seiner Frau Augustine, geb. Zick in Kastl in der Oberpfalz geboren. Wenige Monate nach Claras Geburt verstarb die Mutter. Wir wissen nicht, ob die Halbwaise im Haus des Vaters, der 1867 eine zweite Ehe einging, bei Verwandten oder als „Kostkind“ aufwuchs. 1872 verkaufte der Vater seine Apotheke in Kastl und wanderte in die USA aus, wo er 1886 in New York verstarb. Tochter Clara hatte er in München zurückgelassen. Dort hielt sie sich nach Angaben in den Polizeilichen Meldeunterlagen seit 1874 auf. Von spätestens 1884 bis 1919 wohnte Clara in einem gemeinsamen Haushalt mit der Fürstl. T.&T.Oberrevisorstochter Caroline Fick (1831-1919). Auch hier wissen wir nicht, ob Letztere eine Verwandte, eine vom Vater beauftragte „Pflegemutter“ oder eher eine selbstgewählte mütterliche Freundin war. 1889 erscheint Clara Krieg erstmals im Adressbuch für München mit der Berufsbezeichnung Buchhalterin. In den darauffolgenden Jahren führte sie ein beruflich aktives, erfolgreiches Leben und war gleichzeitig (frauen-)politisch stark engagiert, wobei beide Bereiche eng miteinander verknüpft waren. 1893 gründete sie den Kaufmännischen Verein für weibliche Angestellte mit und wurde 1894 zunächst Zweite, dann Erste Vorsitzende. Hier gab sie Englischkurse und war in der vereinseigenen Stellenvermittlung tätig. Seit 1895 amtierte sie als Leiterin der „weibl. Abteilung“ des Städtischen Arbeitsamtes (vgl. Geschäftsbericht Städt. Arbeitsamt München). Gerade in der Gründungsphase bis 1899 war Clara Krieg auch ein besonders engagiertes Mitglied des späteren Vereins für Fraueninteressen, von 1900 bis 1905/06 arbeitete sie ehrenamtlich in der Rechtsschutzstelle des Vereins mit. Die Verbesserung der rechtlichen und sozialen Lage unehelicher Mütter und ihrer Kinder war ein zentrales Thema der Frauenbewegung, welches auch in München immer wieder diskutiert wurde. Dies wird sicherlich auch eines der Motive für die große berufliche Veränderung Clara Kriegs im Jahr 1911 gewesen sein. Sie wechselte von der weiblichen Abteilung des Städtischen Arbeitsamt in das Büro des Städtischen Berufsvormundes, wo sie als besoldete Pflegerin tätig wurde. Hier hatte sie keine Leitungsfunktion mehr, sondern war weisungsgebunden und dem Berufsvormund unterstellt. Ihre Aufgabe bestand darin, nach strengen Kriterien neue Kostplätze zu gewinnen, uneheliche Mütter bei der Unterbringung ihrer Kinder zu beraten, diese Kinder gemeinsam mit 10 bis 12 freiwilligen Pflegerinnen regelmässig zu besuchen und somit eine ständige, planmäßig durchgeführte Kontrolle der Kostplätze zu gewährleisten. Das Institut für Soziale Arbeit, bis 1913 eine Einrichtung des Vereins für Fraueninteressen, sorgte für die Vermittlung und erste Schulung der ehrenamtlichen Pflegerinnen. Mit ihren Erfahrungen in der weiblichen Abteilung des Arbeitsamts und in der Rechtsschutzstelle des Vereins für Fraueninteressen, brachte Clara Krieg sicherlich gute Voraussetzungen für ihre neue Aufgabe mit und wir können annehmen, dass sie an dieser Stelle sehr viel für die Verbesserung des Kostkinderwesens tun konnte. Das war etwas, was allen Kindern zu Gute kam, die aus welchen Gründen auch immer, dauerhaft oder vorübergehend in Pflege gegeben werden mussten. Vielleicht haben also bei ihrer Entscheidung für diese Aufgabe auch persönliche Kindheitserfahrungen – ob positive oder negative, das sei dahingestellt – eine Rolle gespielt. Buchhalterin, Leiterin der weiblichen Abteilung des Arbeitsamtes, Kanzleisekretärin im Magistrat der Stadt München, Gemeindebeamtin langjähriges Mitglied | |||||||
Neureutherstr. | 4 | III | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Zweibrückenstr. | 20 | Städt. Arbeitsamt | 1897 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||
Zweibrückenstr. | 20 | 1899 | 1904 | |||||||||||||||||||||||||||
St. Annaplatz | 4 | III | 1905 | 1910 | ||||||||||||||||||||||||||
Kochstr. | 6 | IV | 1911 | 1916 | ||||||||||||||||||||||||||
Lamprecht | Lamprecht auch Lambrecht | Lamprecht | Ada | Ada (eigentlich Adeline) | Künstlerin, Malerin, Kunstmalerin | Malerin | 1894-1916;1894-1895;1896-;1897-;1898-;1899-1905;1907-;1908-1911;1912-1914;1915-1916; | 1843 | 1843 | 1942 | 1942 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Hamburg/Lübeck | Hamburg/Lübeck | Bergedorf bei Hamburg | Bergedorf bei Hamburg | München | Blüthenstr.---Blüthenstr.---Fürstenstr.---Blüthenstr.---Blüthenstr.---Blüthenstr.---Blüthenstr.---Hohenzollerstr.--- | #Blüthenstr.#17---#Blüthenstr.#17---#Fürstenstr.#5---#Blüthenstr.#17---#Blüthenstr.#17---#Blüthenstr.#17---#Blüthenstr.#17---#Hohenzollerstr.#31a--- | 1894 | 87 | Diedrich (auch Diederich) Philipp August Lamprecht Henriette Christine Lamprecht, geb. Valett Karl Hermann Lamprecht Helene Lamprecht, verh. Uellner Leopold Lamprecht ledig Frl. Ada Lamprecht Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Jahr 1896, dass Ada Lamprecht 1894 Gründungsmitglied war. Fräulein Ada Lamprecht Frl. Ada Lamprecht Frl. Ada Lamprecht Frl. Ada Lamprecht Frl. Ada Lamprecht Frl. Ada Lamprecht Frl. Ada Lamprecht, Kunstmalerin Frl. Ada Lamprecht Danach liegen keine Mitgliederlisten mehr vor, es ist aber mehr als wahrscheinlich, dass Ada Lamprecht weiterhin Mitglied war. Sie war bis mindestens 1940 in der Hohenzollernstr. 31 gemeldet. 1893 Mitglied im Verein Frauenbildungs-Reform, Ortsgruppe München 1892/1893 bis 1919/1920 Mitglied im Künstlerinnenverein München Mitglied im Verein zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums in München Lamprecht, Adeline, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1025702247.html [22.08.2024] Stadtarchiv München: PMB Ada Lamprecht Stadtarchiv München: Meldekarte Ada Lamprecht Staatsarchiv Hamburg: Sign. 622-1/50 Familie Lamprecht, C1-C7 Nachlass Ada Lamprecht, davon in C1 und C2 Briefwechsel zwischen Ada Lamprecht und Sophie Gräfin Waldburg zu Syrgenstein Führer durch die Kunstausstellung in München, München 1879, S.23 Münchner Jahresausstellung von Kunstwerken aus aller Welt im Kgl. Glaspalast 1893, S. 43 Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Mitteilungen des Vereins zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums in München, No.1, Juni 1895, S.4 Boethe, Adolf (Hg.): Adressbuch bildender Künstler der Gegenwart, 1896, 1901, 1904 Matthes, Olaf und Metzger, Bardo (Hg.): Bergedorfer Personenlexikon, Museum für Bergedorf und die Vierlande, 2003 Deseyve, Ivette: Der Künstlerinnenverein München e.V. und seine Damen-Akademie. Eine Studie zur Ausbildungssituation von Künstlerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, München 2005 Schmidt-Liebich, Jochen: Lexikon der Künstlerinnen 1700 - 1900: Deutschland, Österreich, Schweiz, München 2005 Schriftliche Auskunft von Volker Reißmann, Staatsarchiv Hamburg, vom 10.04.2021 zum Nachlass von Ada Lamprecht Ada Lamprecht stammte aus einer angesehenen Bürgerfamilie in Bergedorf bei Hamburg, die in der Gemeinde mehrere Ratsherren und Bürgermeister gestellt hatte. Von spätestens 1892 bis zu ihrem Tode im Jahr 1942 lebte Ada Lamprecht als Malerin in München. Vorher hielt sie sich wohl in Düsseldorf auf, denn von dort aus schickte sie 1879 ein Bild zur großen Kunstausstellung im Glaspalast in München. Eine enge Freundschaft verband Ada Lamprecht mit Gräfin Sophie von Waldburg-Syrgenstein, die 1897 ebenfalls Mitglied des damals sogenannten Vereins für geistige Interessen der Frau wurde. Ein umfangreicher Briefwechsel zwischen den beiden Freundinnen liegt im Staatsarchiv Hamburg. (vgl. Quellen und Literatur). Der früheste Brief datiert aus dem Jahr 1891 und zeigt bereits eine alte, herzliche Bekanntschaft. Demnach war die Künstlerin in Schloss Syrgenstein ein gern gesehener Gast, wie übrigens auch Anita Augspurg (ID 06), die dort 1897 ihre Promotion feierte. Künstlerin, Malerin, Kunstmalerin Gründungsmitglied, langjähriges Mitglied, | |||||||
Blüthenstr. | 17 | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||||
Blüthenstr. | 17 | III Rg. | 1897 | |||||||||||||||||||||||||||
Fürstenstr. | 5 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||||
Blüthenstr. | 17 | III Rg. | 1899 | 1905 | ||||||||||||||||||||||||||
Blüthenstr. | 17 | III G. G. | 1907 | |||||||||||||||||||||||||||
Blüthenstr. | 17 | III Gh. | 1908 | 1911 | ||||||||||||||||||||||||||
Blüthenstr. | 17 | III Gh. | 1912 | 1914 | ||||||||||||||||||||||||||
Hohenzollerstr. | 31a | III | 1915 | 1916 | ||||||||||||||||||||||||||
Lange | Lange | Lange | Laura Ernestine Louise Bertha | Laura Ernestine Louise Bertha | Malerin, Künstlerin, Lithografin, Kunsthandwerkerin, Kunstmalerin | Lithografin, Malerin, Grafikerin, Kunsthandwerkerin, Atelierbesitzerin 1891 für wenige Monate Teilhaberin der Fa. S. Strobel's Nachfolger Geschw. Lange, chromolitische Kunstanstalt, Äußere Nymphenburger Str. 34 1884 - 1889 Besuch der Kgl. Kunstgewerbeschule München 1902/03 Besuch des von Wilhelm v. Debschitz gemeinsam mit Herrmann Obrist neugegründeten Lehr- und Versuchs-Ateliers für angewandte und freie Kunst, (Debschitz-Schule) 1894 - 1906 Gründung und Betrieb des Ateliers für Kunst und Kunstgewerbe der Firma M. von Kranz & L. Lange; ab 1899 in der Luisenstr. 72/II 1906 - 1925 Erweiterung des Ateliers durch ein Kunstgewerbliches Atelier für Buchbinderarbeiten | 1894-1909;1894-1895;1896-;1897-;1998-;1899-1909; | 1868 | 1868 | 1953 | 1953 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch Laura Lange war zunächst evangelisch getauft (vgl. d. Angaben im Meldebogen der Mutter), in dem 1891 angelegten eigenen Meldebogen wird hingegen "kath." als Konfession angegeben. | Herzogtum Mecklenburg | Herzogtum Mecklenburg Obwohl Laura Lange in München geboren wurde, besaß sie über ihren Vater, den in Plau am See geborenen Historienmaler Friedrich Lange, die Staatsbürgerschaft des Herzogtums Mecklenburg. Erst mit dem Erwerb der bayrischen Staatsangehörigkeit durch die Mutter Bertha Lange, geb. Sckell, im Jahr 1886 wurden Laura und ihre Schwester Helene bayerische Staatsangehörige. | München | München | Unterwössen | Luisenstr.---Luisenstr.---Luisenstr.---Luisenstr.--- | #Luisenstr.#40b---#Luisenstr.#40b---#Luisenstr.#40b---#Luisenstr.#72--- | 1894 | 78 | Friedrich Lange Bertha Katharina Lange, geb. Sckell Bertha stammte aus der weitverzweigten Künstler- und Gartenbaufamilie Sckell. Helene Lange, verh. Döllinger ledig Frl. L. Lange Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" im Oktober 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Februar 1896, dass Laura Lange mit hoher Wahrscheinlichkeit 1894 Gründungsmitglied war. Fräulein Laura Lange Frl. Laura Lange Frl. Laura Lange Frl. Laura Lange 1893 Mitglied im Verein Frauenbildungs-Reform, Ortsgruppe München Noch ungeklärt sind ihre Mitgliedschaften in den verschiedenen Künstlervereinigungen. „Eine Ausstellung künstlerischer Bucheinbände haben die Damen Martha v. K r a n z und Laura L a n g e Luisenstr. 72/3 veranstaltet, wo sie ihre Werkstatt aufgeschlagen haben. Ein höchst erfreuliches Stück künstlerischer Frauenarbeit und ein Lehrreiches dazu. Es handelt sich durchaus nicht um spielerische Kunstgewerbelei, sondern um solides Handwerk, so solides, wie es heute nur in wenigen Buchbinderwerkstätten geboten wird, und dazu kommt ein abgeklärter, von Extravaganzen freier Geschmack und jene liebevolle Sorgfalt und Geduld in der Ausführung, die gerade Frauen für diese Arbeiten geeignet macht. Die beiden Künstlerinnen arbeiten alles selbst. Alle Entwürfe zu den Einbänden und zahlreichen prächtigen Vorsatzpapieren sind von Fräulein Lange gefertigt. Alles Technische leistet Fräulein von Kranz, also auch die Ausführung der getunkten, wie der in Holzschnitten und Lithographie hergestellten Vorsatzpapiere, die sich durchweg durch außerordentliche Grazie der Muster und Schönheit der Farbkombinationen auszeichnen, der Einbandpapiere, das Präparieren und Färben der Leder, die Handvergoldung und natürlich auch die eigentliche Bindearbeit, das Verzieren der Schnitte u.s.w. Die vornehm diskrete Art der Verzierung aller ausgestellten Musterbände – sei es nun durch Golddruck, Blindpressungen, Schablonenmalerei, Intarsia u.s.w. – geht hier immer mit größter Delikatesse der Arbeit Hand in Hand, so daß jedes Buch für sich ein kleines Kunstwerk ist – und ein Individuum! – auch das einfachste. Jedem Verständigen muß neben dem hier waltenden künstlerischen Verständnis und Geschmack die zähe Energie, mit welcher sich die beiden Damen die Technik eines schwierigen Handwerks bis zur Vollkommenheit angeeignet haben, Respekt abnötigen. Was da vor uns liegt, als das Ergebnis arbeitsreicher Jahre könnte mancher begabten Frau, die sich vielleicht in unfruchtbarem Wettbewerb mit den malenden Männern abmüht, einen Weg weisen zu einer befriedigenden und fruchtbaren Existenz. Es gibt noch künstlerische Gewerbe genug, die feinfühlige und geschulte Hände brauchen!“ (Münchner Neueste Nachrichten, 61, Jg., Nr. 172 v. 11.04.1908, S.3) „Zwei Künstlerinnen, Martha v o n K r a n z und Laura L a n g e, haben in mehrjähriger, gemeinsamer Arbeit ihre Werkstätte zu achtungsgebietender Höhe gebracht, indem sie rechtzeitig erkannt haben, daß das Heil nur aus dem gesunden Boden soliden Handwerks kommen kann. So sind alle Dinge, die die leider nur sehr kurzlebige Ausstellung an Buchbinderarbeiten umfaßte, vom Entwurf bis zur Vollendung persönliche Handarbeit der beiden Künstlerinnen, nicht nur die Ausschmückung der Deckel, Rücken, Buchschnitte, sondern auch die Einbände selbst, unter denen die auf durchgedrückte ‚Bünde' gearbeiteten ganz besondere Beachtung verdienten; die die Bünde deutlich aussprechenden Querwulste am Rücken sind so recht der Ausdruck festen Zusammenhalts, und sie lassen - was der ästhetischen Wertschätzung stimmungsmachend vorarbeitet - sofort erkennen, daß hier keine Scheinkunst, sondern echte und rechte Sachkunst vorliegt, eine Kunst, die nicht nur den Schein von der Sache entlehnt, sondern die Sache selbst mitsprechen läßt. Und die handgreifliche Prüfung bestätigt dies; man wird selten neue Bücher finden, die sich so schön aufschlagen lassen. Aber auch die anderen Dinge - Mappen, Standrahmen für Photographien, Uhrkästchen, Kassetten usw. - zeigen den gleichen Grad sorgfältiger Durchbildung in allen Teilen." (Leopold Gmelin, in: Kunst und Handwerk, Jg. 62, Heft 2, S. 52) „Ein feiner künstlerischer Geschmack paart sich bei allen Arbeiten des Ateliers v. Kranz-Lange mit ausgereiftem handwerklichem Geschick. Es ist zu wünschen und zu hoffen, daß den beiden Künstlerinnen die wohlverdiente allseitige Anerkennung zuteil werde." (Leopold Gmelin, in: Kunst und Handwerk, Jg. 62, Heft 2, S. 54 f.) „Schließlich sind es die Münchener Künstlerinnen M. v. K r a n z, L. L a n g e und A. R i t z e r o w, deren entzückende kleine poetische Aquarelle eine Besichtigung verlohnen und zum Erwerb anreizen." (Münchner Edel-Messe, in: Münchner Neueste Nachrichten, 77. Jg. Nr. 174 v. 29.06.1924, S. 3) Stadtarchiv München: PMB Bertha Lange, angelegt in den Jahren 1875 und 1886 Stadtarchiv München: PMB Laura Lange, angelegt im Jahr 1891 Bildende Kunst und Kunstgewerbe, in: Neueste Nachrichten und Münchener Anzeigen, 39. Jg., Nr. 292 vom 19.10.1886, S. 4 „S. Strobel", in: Münchner Neueste Nachrichten, 44. Jg., Nr. 6, S. 4 Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Bothe, Adolf (Hg.): Adressbuch bildender Künstler der Gegenwart 1896, 1901, 1904 Adresse an Fräulein Ternina, in: Allgemeine Zeitung, 101. Jg., Nr. 2 vom 03.01.1898, S. 1 Unser Preisausschreiben, in: Dekorative Kunst. Eine illustrierte Zeitschrift für angewandte Kunst, hrsg. v. H. Bruckmann, Bd. XI, München 1903, S. 477 Debschitz, Wilhelm von: Eine Methode des Kunstunterrichts, in: Dekorative Kunst. Eine illustrierte Zeitschrift für angewandte Kunst, hrsg. v. H. Bruckmann, Bd. XII, München 1904, S. 212, 218 f., 235 f Internationale Buchbindekunst-Ausstellung in Frankfurt, in: Dekorative Kunst. Eine illustrierte Zeitschrift für angewandte Kunst, hrsg. v. H. Bruckmann, Bd. XIV, München 1906, S.IV u. S. VI Die 1. Graphische Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes, in: Allgemeine Zeitung 110. Jg. Nr. 77 vom 15.02.1907, S. 5 Die Kunst auf dem Neustädter Frauentag, in: Allgemeine Zeitung 110. Jg., Nr. 164 vom 10. 04.1907, S. 6 Eine Ausstellung künstlerischer Bucheinbände, in: Münchner Neueste Nachrichten, 61. Jg., Nr. 172 vom 11.04.1908, S.3 Münchener Jahres-Ausstellung 1910 im Kgl. Glaspalast, in: Münchner Neueste Nachrichten, 63. Jg., Nr. 354 vom 31.07.1910, S. 2 Das Buch als Kunstwerk, in: Münchner Neueste Nachrichten, 64. Jg., Nr. 532 vom 14.11.1911, S. 3 Gmelin, Leopold: Buchbindekunst. In: Bayerischer Kunstgewerbe-Verein (Hg.): Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851. Nr. 62, Heft 2, 1912, S. 50-59, http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kuh1911_1912/ Münchener Neueste Nachrichten, 69. Jg., Nr. 660 vom 25.12.1914, S. 5 Ausstellung der Vereinigung Münchner Kunstgewerblerinnen, in: Münchner Neueste Nachrichten, 69. Jg., Nr. 539, vom 21.11.1916, S. 2 Münchner Edel-Messe, in: Münchener Neueste Nachrichten, 77. Jg., Nr. 174 vom 29.06.1924, S. 3 Schmalhofer, Claudia: Die kgl. Kunstgewerbeschule München (1868-1918). Ihr Einfluss auf die Ausbildung der Zeichenlehrerinnen, München 2005 Dry, Graham: Produktive Künstlergemeinschaft in: Ab nach München! Künstlerinnen um 1900, Begleitbuch zur Ausstellung des Münchner Stadtmuseums 2014, S. 138-141 Döllinger, Elisabeth: Laura Lange, https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/laura-lange/#biografie, zuletzt eingesehen am 22.4.2022 Persönliche Korrespondenz mit Elisabeth Döllinger im November 2022 und März 2023 Laura Lange und ihre Schwester Helene Lange, verh. Döllinger (Vereinsmitglied ID 36), waren die Töchter des Historienmalers Friedrich Lange und der Bertha von Sckell. Nach dem frühen Tod des Vaters kam ihre Mutter Bertha Lange im Oktober 1875 „zur Gründung einer Existenz“ mit den beiden 6- und 7- jährigen Töchtern zurück nach München, der Geburtsstadt von Laura und Helene. Laura Lange studierte von 1884-1889 an der Kunstgewerbeschule München u.a. das Fach "Musterzeichnen". „Das aus der Stiftung für Schülerinnen der Kunstgewerbeschule in München für das Schuljahr 1886/87 zu vergebende Stipendium im Betrage von 180 Mk. wurde der Schülerin Laura Lange in München verliehen.", meldeten im Oktober 1886 mehrere Zeitungen. (darunter: Neueste Nachrichten und Münchener Anzeiger, 39. Jg. Nr. 292 v. 19.10.1886, S. 4). Für das Schuljahr 1887/88 erhielt Laura Lange von der Maximiliansstiftung für kunstgewerbliche Ausbildung ein Stipendium in Höhe von 360 Mark. (vgl. Bayerischer Kurier 31. Jg. Nr. 281 v. 13.10.1887, S. 3) 1891 wurden beide Schwestern Teilhaberinnen der Fa. „S. Strobel‘s Nachfolger Geschw. Lange, chromolithographische Kunstanstalt, Äußere Nymphenburger Str. 34“, die allerdings nach nur wenigen Monaten abgemeldet wurde. 1894 gründeten Laura Lange und Martha von Kranz (Vereinsmitglied ID 76) die Firma M. von Kranz & L. Lange und eröffneten das Atelier für Kunst und Kunstgewerbe. 1902/03 besuchten beide das von Wilhelm v. Debschitz und Hermann Obrist (ab 1896 Vereinsmitglied) neugegründete Lehr- und Versuchs-Atelier für angewandte und freie Kunst. 1906 erweiterteten die beiden Künstlerinnen ihr Portfolio um „spez. künstlerische Bucheinbände" und nachdem Martha von Kranz 1914 die Meisterprüfung im Buchbindergewerbe absolviert hatte, nannten sie ihre Werkstatt Kunstgewerbliches Atelier für Buchbinderarbeiten und bildeten dort auch Lehrlinge aus. Die beiden Künstlerinnen beschickten seit 1904 Ausstellungen und fanden große Anerkennung. Ein Beispiel ihrer Kunst und ihres Bekenntnisses zur Frauenbewegung zeigt ein dreiteiliger Photographie-Rahmen, bestückt mit Portraitfotografien von Anita Augspurg (siehe Gmelin, Kunst und Handwerk, S. 52), den sie in einer Werkstattausstellung zeigten. Laura Lange lebte 1920/21 vorübergehend als Malerin in Bahrenfeld bei Hamburg. Nach ihrer Rückkehr nach München wohnte und arbeitete sie - mit ihrer mittlerweile verwitweten Schwester Helene Döllinger, Martha von Kranz und der Malerin Antonie von Ritzerow - wieder in der Luisenstr. 72/II. Im Januar 1925 wurde die Firma Martha von Kranz & Laura Lange aufgelöst. 1932 verließen alle vier Frauen die Stadt München und zogen nach einer Zwischenstation schließlich nach Unterwössen, Chiemgau. Malerin, Künstlerin, Lithografin, Kunsthandwerkerin, Kunstmalerin Konfessionswechsel, Unternehmerin, Gründungsmitglied Werke von Laura Lange <p><strong>Zitat:</strong><br /> "Im Jahre 1905, ehe noch ein Zögling den Lehrgang durchgemacht und das Abitur abgelegt hatte, musste die Reformschule geschlossen werden. Sie teilte das gleiche Schicksal wie die Frauenhochschule einer Malvida von Meysenbug, sie fiel Hamburger Vorurteilen, verknöcherter Bürokratie zum Opfer, weil sie ihrer Zeit zu weit vorausgeeilt war. In Landerziehungsheimen, Versuchsschulen in Bremen, München Mannheim usw. wurde verwirklicht, was in der Reformschule angestrebt worden war. Wahrlich die Arbeit war nicht umsonst gewesen, das haben die gespürt, die sich an ihr beteiligten; Begründer, Lehrkräfte, Eltern und Kinder - sie alle hatten reichen Gewinn und waren dabei gewachsen. Durchdrungen von dieser Tatsache, fand die Abschiedsfeier im Oktober 1905 statt; Menschen trennten sich schweren Herzens voneinander, die in wenigen Jahren zusammengewachsen waren. Die Kinder erhielten zum Andenken an erlebte glückliche Schuljahre ein Kunstblatt, welches einen mächtigen Baum zeigt, der seine Zweige blütenbeladen weit in den Himmel ausbreitet, seine Wurzel tief in den Boden senkt und die Worte trägt: "Der Mensch ist verehrungswürdig, der den Posten, wo er steht, ganz ausfüllt. Sei der Wirkungskreis noch so klein, er ist in seiner Art groß." (Schiller)."<br /> (Heymann, Lida Gustava in Zusammenarbeit mit Augspurg, Anita: Erlebtes - Erschautes. Deutsche Frauen kämpfen für Freiheit, Recht und Frieden, hrsg. von Margit Twellmann, Neuausgabe Frankfurt/M. 1992, S. 71).</p> | |||||||
Luisenstr. | 40b | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 40b | III | 1897 | |||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 40b | III m. | 1998 | |||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 72 | II | 1899 | 1909 | ||||||||||||||||||||||||||
Laun | Laun | Laun | Antonie | Antonie | Malerin, Künstlerin, Kunstmalerin | Kunstmalerin Welche Ausbildung Antonie Laun genossen hat, wissen wir leider nicht. | 1894-1899;1894-1895;1896-;1897-1899; | 1855 | 1855 | 1899 | 1899 | unbekannt | unbekannt | Großherzogtum Oldenburg | Großherzogtum Oldenburg | Oldenburg | Oldenburg | München | Schellingstr.---Schellingstr.--- | #Schellingstr.#58---#Schellingstr.#58--- | 1894 | 88 | Antonie hatte noch eine zweite Schwester, die namentlich nicht bekannt ist. Offensichtlich war diese 1899 bereits verstorben, da sie im Testament der Künstlerin nicht erwähnt wurde. Konrad Wilhelm Adolf Laun ? Laun, geb. Schünemann Eugenie Laun ledig Fräulein Antonie Laun Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" im Jahr 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Feb. 1896, dass Antonie Laun 1894 Gründungsmitglied war. Fräulein Laun Frl. Laun 1893 Mitglied im Verein Frauenbildungs-Reform 1891/92 bis 1898/1899 Mitglied im Künstlerinnenverein (davon als Vorstandsmitglied von 1891 - 1894) ab 1892 Außerordentliches Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft Münchener Neueste Nachrichten vom 8.11.1899 (Morgenblatt), S. 3 Stadtarchiv München: DE-1991-STI-01856 Legat der Professorentochter Antonie Laun Stadtarchiv Oldenburg: A-neu 5035 Erbschaft von Frau Antonie Laun Mosen, Reinhard, „Laun, Adolf“, in: Allgemeine Deutsche Biographie (1883), [Onlinefassung]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116755024.html Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Anzeiger der Münchener Künstler-Genossenschaft. Organ für die Interessen bildender Künstler, hrsg. v. der Münchener Künstler-Genossenschaft, 1. Jg., Nr. 2 vom 11. Mai 1892 Künstlerinnen-Verein München A. V. (Hrsg.): Jahresbericht und Mitglieder-Verzeichnis 1891/92, München 1893 Künstlerinnen-Verein München A. V. (Hrsg.): Jahresbericht und Mitglieder-Verzeichnis 1892/93, München 1894 Künstlerinnen-Verein München A. V. (Hrsg.): Jahresbericht für das Vereinsjahr 1893/94 und Mitglieder-Verzeichnis 1894/95, München 1895 Boethe, Adolf (Hg.): Adressbuch bildender Künstler der Gegenwart, 1896 Günther-Arndt, Hilke; Schenker, Reinhard: Laun, Konrad Wilhelm Adolf, in: Friedl, Hans u.a. (Hg.): Biografisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hrsg. im Auftrage der Oldenburgischen Landschaft, Isensee Oldenburg 1992, S. 413f. Deseyve, Ivette: Der Künstlerinnen-Verein München e.V. und seine Damen-Akademie. Eine Studie zur Ausbildungssituation von Künstlerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, München 2005 Schmidt-Liebich, Jochen: Lexikon der Künstlerinnen 1700 - 1900: Deutschland, Österreich, Schweiz, München 2005 Antonie Laun war eine von drei Töchtern des Philologen Adolf Laun. Dieser war nach mehr als 10-jährigem Aufenthalt in Frankreich, wo er als Professor für deutsche Sprache, als Privatlehrer und Journalist tätig gewesen war, nach Deutschland zurückgekehrt und hatte sich schließlich in Oldenburg als Gymnasiallehrer niedergelassen. Er verfaßte zahlreiche Übersetzungen sowie Studien zu deutscher, englischer und französischer Literatur und spielte im gesellschaftlichen Leben Oldenburgs eine wichtige Rolle. Für sein Werk wurde ihm schließlich vom Großherzog die Goldmedaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Weit weniger wissen wir über seine Tochter Antonie Laun. Sie verstarb mit nur 44 Jahren in München und stiftete die Hälte Ihres Vermögens testamentarisch den von ihr bestimmten sozialen Einrichtungen in München und ihrer Heimatstadt Oldenburg. Ein weiteres Viertel ihres Vermögens sollte nach dem Ableben ihrer Schwester Eugenie Laun (der ein lebenslängliches Nießbrauchrecht über das gesame Vermögen eingeräumt worden war) der Künstlerinnenverein in München bekommen: „(...) mit der Auflage, das Ererbte vollständig und ohne Abzug für bedürtige Künstlerinnen in München zu verwenden." Zusätzlich bekam der Verein eine Summe direkt nach dem Tod Antonie Launs ausbezahlt: „der Künstlerinnenverein soll diese M 2.000 für das Vereinshaus verwenden." Eng befreundet war die Künstlerin mit ihrer Kollegin Mathilde Pajeken (ebenfalls Vereinsmitglied ID 92) und hinterließ ihr ein kleines Legat: „Für meine treue Freundin Mathilde Pajeken in München sind ebenfalls gleich nach meinem Tode M 500,- (Fünfhundert Mark) auszuzahlen als kleiner Zuschuß für die nächste italienische Reise". Malerin, Künstlerin, Kunstmalerin Gründungsmitglied | |||||||
Schellingstr. | 58 | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||||
Schellingstr. | 58 | 1897 | 1899 | |||||||||||||||||||||||||||
Lindemann | Lindemann Seit 1918 von Lindemann: Ferdinand Lindemann wurde durch die Verleihung des Ritterkreuzes des Verdienstordens der Bayerischen Krone geadelt. Küssner | Lindemann | Elisabeth | Elisabeth (genannt Lisbeth) | Künstlerin, Schauspielerin, Schriftstellerin, Übersetzerin, Lehrerin | Lehrerin, Schauspielerin, Schriftstellerin 1879 legte sie das Lehrerinnenexamen ab. | 1894-1916;1894-1896;1896-1898;1899-;1900-1908;1909-1911;1912-1913;1914-1916; | 1861 | 1861 | 1936 | 1936 | unbekannt | unbekannt | Königreich Preußen | Königreich Preußen | Königsberg | Königsberg | München | Georgenstr.---Maria Josephastr.---Franz Josephstr.---Franz Josephstr.---Franz Josephstr.---Laplacestr.--- | #Georgenstr.#42---#Maria Josephastr.#12---#Franz Josephstr.#12---#Franz Josephstr.#9---#Franz Josephstr.#9---#Laplacestr.#24--- | 1894 | 12 | Otto Albert Küssner Marie Küssner, geb. Bünau, in 2. Ehe verh. Glomsda verheiratet Ferdinand von Lindemann Mathematiker, Professor an der LMU 1852 Hannover München Reinhard Lindemann Königsberg bei einem Bergunfall tödlich verunglückt Irmgard Lindemann, verh. Balser Königsberg Frau Prof. Lindemann Gründungsmitglied nach den Angaben im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894 Lisbeth Lindemann Frau Professor Lindemann Frau Professor Lindemann Frau Professor Lindemann Frau Geheimrat Lindemann Frau Geheimrat Lindemann Zweite stellvertretende Vorsitzende Mitglied im Verein Arbeiterinnenheim Lindemann, Lisbeth: Frühlingswind, in: Jugend, Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, 1. Jahrgang, Nr. 3, 1896, S. 43 Lindemann, Lisbeth: In der Stille, in: Jugend, Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, 1. Jahrgang, Nr. 5, 1896, S. 71 ff. L. Lindemann-Küssner: Frühlingsnacht, in: Jugend, Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, 1. Jahrgang, Nr. 13, 1896, S. 206 Poincaré, Henri: Wissenschaft und Hypothese, vom Verfasser autorisierte deutsche Ausgabe in der Übersetzung von F. und L. Lindemann, Leipzig 1904 Lindemann-Küßner, L.: Mein Hund, in: Jugend, Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, 12. Jahrgang, 1907, S. 574 f. Picard, Emile: Das Wissen der Gegenwart in Mathematik und Naturwissenschaft. Deutsch von F. und L. Lindemann, Berlin-Leipzig, 1913 Lindemann-Küssner, Lisbeth: Zur Geschichte des Tegernseer Klosters Küßner, Elisabeth, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117722758.html [22.08.2024] Stadtarchiv Hannover, Nachlass Kettler Nr. 347: Briefe Anita Augspurgs an Hedwig Kettler vom 26.4.1894 und vom 10.6.1894 Fritsch, Rudolf: Ferdinand Lindemann aus Hannover, der Bezwinger des pi (= Vortrag im Rahmen des Festkolloquiums des Fachbereichs Mathematik der Universität Hannover zu Ehren von Carl Louis Ferdinand von Lindemann aus Anlass der Einweihung eines Gedenksteines an der Stelle des Geburtshauses von Lindemann am 6. Mai 1997), Hannover 1997 Pringsheim, Hedwig: Die Tagebücher, 1885-1927, 7 Bde. Hrsg. von Herbst, Christina, Göttingen 2013-2018 Elisabeth Lindemann wurde nach dem auf Wunsch der Eltern abgelegten Lehrerinnenexamen Schauspielerin. Zwischen 1880 und 1887 war sie als Schauspielerin u.a. am Meininger Hoftheater mit Gastspielen in vielen deutschen Städten, so auch in München tätig, wo sie z. B. am 20.10.1882 in Shakespeares „Perikles“ die Marina gab. Während eines Gastspiels in ihrer Heimatstadt Königsberg lernte sie den dort lehrenden Mathematiker Carl Louis Ferdinand Lindemann kennen. Nach der Heirat 1887 gab sie den Schauspielberuf auf. Schon in Königsberg engagierte sie sich in der Frauenbewegung und war Mitglied im dortigen Verein für Frauenbildungs-Reform. Als Schriftstellerin veröffentlichte sie einige kleinere Prosastücke, vor allem in der 1896 gegründeten Zeitschrift „Jugend“. Gemeinsam mit ihrem Mann übersetzte sie wissenschaftliche mathematische Werke aus dem Französischen. Seit der Berufung ihres Mannes an die LMU im Jahr 1893 lebte die Familie in München. Auch Ferdinand von Lindemann war Vereinsmitglied. Das Familiengrab ist auf dem alten Teil des Waldfriedhofs (Feld 43) in München. Elisabeth Lindemann wurde im April 1894 als 2. stellvertr. Vorsitzende in den Vorstand der „Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau“ gewählt. In Abwesenheit Anita Augspurgs soll sie wohl gegen die Verbindung zum Verein Frauenbildungs-Reform aufgetreten sein. Am 10. Juni 1894 schrieb Anita Augspurg an Hedwig Kettler: „Ich war inzwischen in München, um mich nach dem Stande der Dinge selbst umzusehen. Der faux-pas ist also vom Vorstande selbst ausgegangen, gottlob auch in dessen Schoße begraben und nicht in die Allgemeinheit hinausgedrungen. Frau Professor Lindemann ist die Übelthäterin, wird mit dem lfd. Jahre aus dem Vorstande entfernt, wenn sie nicht zuvor schon selbst geht. Frl. Freudenberg hat aus persönlicher Bescheidenheit, da im anderen Falle ihr Vortrag an Stelle des erbetenen getreten wäre, den nominellen Abfall von der Reform verschuldet, resp. geschehen lassen. Ich habe ihr gesagt, dass sie an solcher Stelle persönliche Bescheidenheit so wenig wie persönliche Eitelkeit das Wort lassen dürfte. Thatsächliche Mitgliederabfälle sind nicht eingetreten und Frl. Freudenberg hat auch versprochen, dem nicht nur entgegen, sondern auch stets eifrigst für die Reform zu wirken.“ Der Ausstieg aus dem Vorstand scheint ohne große Konflikte verlaufen zu sein, denn in der Mitgliederliste von 1896 sind sowohl Lisbeth Lindemann (bis mindestens 1916) als auch ihr Ehemann, der berühmte Mathematiker Ferdinand Lindemann (bis einschließlich 1908) als Mitglieder aufgeführt. Ein Vereinsamt hat sie jedoch nie wieder übernommen. Künstlerin, Schauspielerin, Schriftstellerin, Übersetzerin, Lehrerin Gründungsmitglied, langjähriges Mitglied, | |||||||
Georgenstr. | 42 | 0 | 1896 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||
Maria Josephastr. | 12 | 1899 | ||||||||||||||||||||||||||||
Franz Josephstr. | 12 | 1900 | 1908 | |||||||||||||||||||||||||||
Franz Josephstr. | 9 | I | 1909 | 1911 | ||||||||||||||||||||||||||
Franz Josephstr. | 9 | I | 1912 | 1913 | ||||||||||||||||||||||||||
Laplacestr. | 24 | 1914 | 1916 | |||||||||||||||||||||||||||
Lindemann | Lindemann Ferdinand Lindemann wurde 1918 durch die Verleihung des Ritterkreuzes des Verdienstordens der Bayerischen Krone geadelt. | Lindemann | Carl Louis Ferdinand (von) | Carl Louis Ferdinand (von) | Professor der Mathematik | 1896-1905;1896-1898;1899-;1900-1905; | 1852 | 1852 | 1939 | 1939 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Königreich Hannover | Königreich Hannover | Hannover | Hannover | München | Georgenstr.---Maria Josephastr.---Franz Josephstr.--- | #Georgenstr.#42---#Maria Josephastr.#12---#Franz Josephstr.#12--- | 1896 | 101 | Über Geschwister ist uns bisher nichts bekannt Ferdinand Lindemann Emilie Lindemann, geb. Crusius verheiratet Elisabeth Lindemann Lehrerin, Schauspielerin, Schriftstellerin 1861 Königsberg München verwitwet Elisabeth Lindemann war ebenfalls Vereinsmitglied Reinhard Lindemann Königsberg bei einem Bergunfall tödlich verunglückt Irmgard Lindemann, verh. Balser Königsberg Herr Professor Lindemann Herr Professor Lindemann Herr Professor Lindemann Für 1906 liegt keine Mitgliederliste vor und in späteren Mitgliederlisten taucht er nicht mehr auf. Lindemann, Ferdinand: Entwicklung der Functionen einer complexen Variabeln nach Lamé’schen Functionen und nach Zugeordneten der Kugelfunctionen, 1882, in: Mathematische Annalen, Band 19, 1892, S. 323 - 386 Lindemann, Ferdinand: Ueber die Zahl π, in: Mathematische Annalen, Band 20, 1882, S. 213 - 22 Lindemann, Ferdinand: Zur Geschichte der Polyeder und Zahlzeichen, in: Sitzungsberichte der mathematisch-physikalischen Classe der königlich bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26, 1896, S. 625 - 783 Poincaré, Henri: Wissenschaft und Hypothese, vom Verfasser autorisierte deutsche Ausgabe in der Übersetzung von F. und L. Lindemann, Leipzig 1904 Lindemann, Ferdinand: Lehren und Lernen in der Mathematik, München 1904 Picard, Emile: Das Wissen der Gegenwart in Mathematik und Naturwissenschaft. Deutsch von F. und L. Lindemann, Berlin-Leipzig, 1913 Lindemann, Ferdinand: Untersuchungen über den fermatischen Satz, Selbstverlag 1928 Lindemann, Ferdinand Ritter von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122995643.html [22.08.2024] Kirschmer, Gottlob: Lindemann, Ferdinand Ritter von, in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 584-585 [Online-Version]; https://www.deutsche-biographie.de/pnd122995643.html, zuletzt eingesehen am 02.05.2023 Fritsch, Rudolf: Ferdinand Lindemann aus Hannover, der Bezwinger des pi (= Vortrag im Rahmen des Festkolloquiums des Fachbereichs Mathematik der Universität Hannover zu Ehren von Carl Louis Ferdinand von Lindemann aus Anlass der Einweihung eines Gedenksteines an der Stelle des Geburtshauses von Lindemann am 6. Mai 1997), Hannover 1997 Pringsheim, Hedwig: Die Tagebücher, 1885-1927, 7 Bde. Hrsg. von Herbst, Christina, Göttingen 2013-2018 Professor Ferdinand Lindemann entstammte einer alten Theologenfamilie aus Hannover und studierte Mathematik in Göttingen. Seine wissenschaftlichen Stationen führten ihn nach Erlangen, München, Freiburg, Aachen, Danzig und Königsberg. Dort heiratete er 1887 die Schauspielerin Elisabeth Küssner (ebenfalls Vereinsmitglied, ID 12). 1893 wurde er an die Universität München berufen und war dort über seine Emeritierung 1923 hinaus bis zu seinem Tod 1936 aktiv. Spätestens 1896 wurde er Mitglied im Verein für Fraueninteressen, bei dem seine Frau Elisabeth Lindemann ein nachgewiesenes Gründungsmitglied war. Er gehört damit zu den frühen männlichen Unterstützern des Vereins. Es ist nicht auszuschließen, dass er ebenfalls Gründungsmitglied war. Einen Nachweis konnten wir bisher noch nicht finden. Professor Lindemann, auch „der Bezwinger des pi“ genannt, war einer der bedeutendsten Mathematiker seiner Zeit. Seit 1895 war er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Sein hohes internationales Ansehen wurde mit zahlreichen universitären und staatlichen Ehrentiteln honoriert, darunter der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst (1905). Ferdinand Lindemann wurde 1918 durch die Verleihung des Ritterkreuzes des Verdienstordens der Bayerischen Krone geadelt. Das Familiengrab ist auf dem alten Teil des Waldfriedhofs (Feld 43) in München. | ||||||||
Georgenstr. | 42 | 1896 | 1898 | |||||||||||||||||||||||||||
Maria Josephastr. | 12 | 1899 | ||||||||||||||||||||||||||||
Franz Josephstr. | 12 | 1900 | 1905 | |||||||||||||||||||||||||||
Maier | Maier Aster | Maier | Maria Theresia | Maria Theresia (Der Rufname war Therese.) | 1896-1904;1896-1903;1904-; | 1839 | 1839 | 1925 | 1925 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Königreich Sachsen | Königreich Sachsen | Leipzig | Leipzig | München | Mariannenplatz---St. Annastr.--- | #Mariannenplatz#1---#St. Annastr.#4b--- | 1896 | 128 | Friedrich Emil Aster Er wird letztmalig im Jahr 1907 im Adressbuch für Dresden aufgeführt. verheiratet Adalbert Maier Königlicher Polizeirath, ab 1888 Königlicher Regierungsrath 1830 Landshut München verwitwet Dr. jur. Rudolf Emil Maier München Jurist, Rechtsanwalt, wurde 1914 zum Inspektor der Versicherungskammer ernannt, 1928 erfolgte die Ernennung zum Regierungsrat 1. Klasse dort seit 1921 verheiratet mit Johanna Antonia Schauer Frau Regierungsrat Maier Frau Regierungsrat Maier Therese Maier in den Jahresberichten Ernennung des Dr. Friedrich Emil Aster zum Appellationsrathe am Appellations-Gerichte zu Dresden, in: Leipziger Zeitung (1849), Nr. 351 v. 17.12.1849, Titelblatt, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10487150_00835_u001?page=%2C1, zuletzt eingesehn am 23.03.2024 Todes-Anzeige Franz Anton Maier, in: Allgemeine Zeitung (1857), Beilage zu Nr. 246 v. 03.09.1857, S. 3934, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10504409?page=1082%2C1083, zuletzt eingesehen am 23.03.2024 Adressbuch für Dresden, 1866 ff. Stadtarchiv München: Familienbogen Adalbert Maier und Maria Therese Aster Todes-Anzeige Herr Gottfried Maier, in: Neueste Nachrichten und Münchener Anzeiger, 36. Jg., Nr. 142 v. 22.05.1883, S. 5, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133924_00397_u001?page=4%2C5, zuletzt eingesehen am 23.03.2024 Stadtarchiv München: PMB Maier, Rudolf Adressbuch für München 1887 ff. Todes-Anzeige Adalbert Maier, in: Münchner Neueste Nachrichten, 41. Jg. Nr. 501 Vorabendblatt v. 31.10.1888, S. 6, online. https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00134195_00437_u001?page=6%2C7, zuletzt eingesehem am 23.03.2024 Beerdigung des Regierungsrathes Adalbert Maier, in: Münchner Neueste Nachrichten, 41. Jg., Nr. 504 v. 02.11.1888, S. 2, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00134195_00461_u001?page=2%2C3, zuletzt eingesehen am 23.03.2024, Todes-Anzeige Adalbert Maier, in: Augsburger Abendzeitung (1888), Nr. 307 v. 02.11.18888, S. 8, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11459004?page=400%2C401, zuletzt eingesehen am 23.03.2024 Beisetzung Adalbert Maier, in: Augsburger Abendzeitung (1888), Nr. 307 v. 02.11.18888, S. 6, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11459004?page=398%2C399, zuletzt eingesehen am 23.03.2024 Völderndorff, Otto Freiherr v., Harmlose Plaudereienen eines Alten Münchners, München 1892, S. 235 f., online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11568303?page=254%2C255, zuletzt eingesehen am 23.04.2024 Tätigkeitsberichte des Vereins für Fraueninteressen, Mitglieder-Verzeichnis 1896 bis 1904 Todesanzeige Therese Maier in: Münchner Neueste Nachrichten, 78. Jg. vom vom 24.05.1925, S.14, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00133569_00657_u001?page=670,671, zuletzt eingesehen am 08.02.2024 Maria Theresia (Therese) Maier, Jahrgang 1839, gehörte einer Frauengeneration an, in der es für verheiratete Frauen aus dem Bürgertum nahezu unmöglich war, einem Beruf nachzugehen oder in einer anderen Form am öffentlichen Leben teilzunehmen. Das galt in noch höherem Maße für die Ehefrauen von Beamten. So ist es keineswegs selbstverständlich, dass sich die Witwe eines hohen Polizeibeamten in einem Frauenverein engagierte, der - gerade in der Zeit ihrer Mitgliedschaft - wegen des strengen bayerischen Vereinsgesetzes unter ständiger polizeilicher Beobachtung stand. Trotzdem gehörte sie zu den frühen Mitgliedern. Sie trat spätestens 1896 ein und war dem Verein für Fraueninteressen bis 1904 verbunden. Über ihre Herkunft und ihren Lebensweg konnten wir bisher folgende Informationen sammeln: In Leipzig geboren, siedelte sie 1849 mit ihrer Familie nach Dresden um, wohin ihr Vater versetzt worden war. Dort lebte sie bis zu ihrer Eheschließung im Jahr 1866. Sowohl ihr Vater Dr. Friedrich Emil Aster als auch der Vater ihres Bräutigams, Dr. Franz Andreas Maier waren Appellations-Räthe, der eine an einem Kgl. Sächsischen Appellationsgericht, der andere an einem Kgl. Bayerischen. Möglicherweise hatte diese Gemeinsamtkeit bei der Eheschließung zwischen Therese Aster aus Sachsen und Adalbert Maier aus Bayern eine Rolle gespielt und war bedeutender als der konfessionelle Unterschied zwischen der evangelischen Braut und dem katholischen Bräutigam. Die Meldeunterlagen geben keinerlei Hinweise darauf, dass Therese Maier - wie damals allgemein üblich - mit der Heirat die Konfession ihres Mannes angenommen hätte. Das einzige Kind der beiden, Rudolf Emil Maier, erhielt die Konfession des Vaters. Rosa Maier, eine Schwester von Adalbert Maier, heiratete den Kgl. Sächsischen Bauverwalter Woldemar Aster aus Dresden. Die Familien Maier und Aster waren auf diese Weise doppelt miteinander verbunden. Ehemann Adalbert Maier hatte als Jurist eine Laufbahn bei der Polizei-Direktion München eingeschlagen und übernahm hier in erster Linie Verwaltungsaufgaben. Wegen seiner besonderen Verdienste um die Einführung des Registraturwesens bei der Polizei und als verantwortlicher Redakteur des Adressbuches für München wurde ihm 1885 der Kgl. Michaelsorden 1. Klasse verliehen. Er starb 1888 im Alter von 57 Jahren. In den Zeitungsberichten über seine Beisetzung auf dem Münchener Südfriedhof wird hervorgehoben, dass er sich den Ruf „eines pflichttreuen und dabei wohlwollenden Beamten“ erworben hatte. Als Witwe zog Therese Maier sehr häufig um, wohnte zeitweise bei ihrem Sohn Rudolf und pendelte zudem zwischen München und ihrer Heimatstadt Dresden. | |||||||||
Mariannenplatz | 1 | 0 | 1896 | 1903 | ||||||||||||||||||||||||||
St. Annastr. | 4b | 1.St. | 1904 | |||||||||||||||||||||||||||
Mannhardt, verh. Knözinger | Mannhardt, verh. Knözinger | Mannhardt, verh. Knözinger | Giulia Charlotte Amalie Henriquetta Emma Ulrica | Giulia Charlotte Amalie Henriquetta Emma Ulrica | Kunstmalerin, Vortragskünstlerin, Künstlerin, Unternehmerin | Kunstmalerin 1901 Auftritte als Gedicht-Rezitatorin im Rahmen des Programms von Die Elf Scharfrichter in München 1922-1923 Inhaberin eines Ausschanks alkoholfreier Getränke im Erfrischungsraum des Münchener Universitäts-Tattersalls (Pferdereitbahn) in der Amalienstr. 1927-1929 Inhaberin einer Kunstgewerblichen Werkstätte für Textilnähereien in München | 1896-1908;1896-1896;1900-1901;1903-1904;1905-;1906-1907;1908-; | 1870 | 1870 | 1939 | 1939 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Freie und Hansestadt Hamburg | Freie und Hansestadt Hamburg | Bagni di Lucca | Bagni di Lucca | Tutzing a. Ammersee Lebensdaten zu Giulia M. nach den Polizeilichen Meldeunterlagen von Eugen Knözinger. Todesdatum und -ort nach den Angaben im Familienstammbaum der Familie Mannhardt-van der Smissen | Schellingstr.---Königinstr.---Kaulbachstr.---Kaulbachstr.---Kaulbachstr.---Giselastr.--- | #Schellingstr.#50---#Königinstr.#17---#Kaulbachstr.#34---#Kaulbachstr.#34---#Kaulbachstr.#34---#Giselastr.#17--- | 1896 | 136 | Alle Daten zu den Eltern und Geschwistern nach den Angaben im Familienstammbaum der Familie Mannhardt-Van der Smissen, online: https://sprecher-becker.de/die-ahnen-familie-van-der-smissen-mannhardt/ Julius Mannhardt Mathilde Mannhardt, geb. Vollmer y Rivas Mathilde Mannhardts Mutter, Franzisca Rivas y Palacios, war eine Kusine des südamerikanischen Unabhängigkeitskämpfers Simon Bolivar. Wilhelm Mannhardt Mathilde Mannhardt Wolf Mannhardt Franziska Viktoria Mannhardt Julius Gustav Mannhardt Paolo Heinrich Octavio Mannhardt Maria Natalia Ignatia Sylvia Mannhardt, verh. Kulenkamp Emilie Valentina Mannhardt, verh. Krombach verh. mit Dr. med. Karl Friedrich Krombach Maria Dolores Mannhardt Sie verstarb kurz nach der Geburt. Anna (Anita) Mercedes Mannhardt Lucretia Mannhardt, in 1. Ehe verheiratet mit dem Burgschauspieler Julius Kleinschmidt (Künstlername Julius Carsten), in 2. Ehe mit Paul Leo Pfeifer, Brauereidirektor in Mering b. Augsburg. verheiratet Eugen Karl Anton Knözinger Jurist, späterer Oberpostrat bei der Oberpostdirektion München, Geigenbauer 1866 München München verwitwet Leo Anton Knözinger München Fräulein G. Mannhardt Frau Knötzinger Frau Knötzinger Frau Knötzinger Beim Nachnamen Knötzinger ist das t durchgestrichen und in den Folgejahren korrekt geschrieben. Frau Knözinger Frau Knözinger Nach 1896 verließ G. Knözinger die Stadt und kehrte erst nach ihrer Hochzeit im Jahr 1899 nach München zurück. Eugen Knözinger wurde 1907/08 nach Speyer versetzt. Das erklärt, warum die Mitgliedschaft endete. 1911 wurde Eugen K. an die Oberpostdirektion in München zurückversetzt. Giulia trat danach aber nicht wieder in den Verein ein. Kunstverein München „Auch Giulia Mannhardt-Knözinger ist eine Porträtmalerin, die in Zeichnung und Charakteristik starkes Talent und Temperament zeigt; namentlich gilt dies von dem pikanten Doppelbildniß zweier junger Damen“ (Münchner Neueste Nachrichten 54. Jg. Nr. 194, Vorabend-Blatt vom 26.04.1901, S. 3) „Erwähnt sei auch noch Frl. Giulia Mannhardt eine echte Überbrettl-Erscheinung, wie aus dem Simplicissimus geschnitten, …“ (Die elf Scharfrichter, in: Allgemeine Zeitung, Jg. 104, Nr. 273, Abendblatt vom 02.10.1901, S. 1) (weitere Zitate bei Kemp, Julia: „Ein winzig Bild vom großen Leben", Anhang, S. 26) „Außerdem sehen wir teilweise schon bekannte Arbeiten von Anna v. A m i r a, Linda K ö g e l, J. F ü r t h e r, Marie L ü b b e s, Giulia M a n n h a r d t - K n ö t z i n g e r und anderen. Alle diese Bilder stehen technisch auf einer achtungsgebietender Höhe und verdienen schon deshalb, weil sie weit über den Dilettatismus hinausragen, eine ernsthafte Betrachtung" (MNN, 56. Jg., Nr. 210 Vorabend-Blatt v. 06.05.1903, S. 2) „(...) oder der Oberpostrat und Allerweltskünstler Knötzinger, der nicht nur Geige spielte, sondern ein solches Instrument auch meisterlich bauen konnte und vollkommen echt wirkenden Christbaumschnee aus alten Glacéhandschuhen schabte. Und seine Frau Julia, deren Name Dschulia ausgesprochen wurde und die auch wirklich sehr italienisch aussah." (Viktor Mann, Wir waren fünf, S. 95) StadtA München: PMB Eugen Knözinger, Hauptliste für den In- Reichs- Aus- Länder, angelegt am 29.06.1886; Familienbogen ausgestellt am 13.05.1919; Gewerbeliste für Giulia Knötzinger, ausgestellt am 24.07.1922; Ledigenliste Knötzinger, Leo Anton, angelegt am 05.08.1920 Kunstverein München, N e u a u s g e s t e l l t am 27.1., in: Allgemeine Zeitung 103. Jg. Nr. 27 vom 28.01.1900, S. 6 f., online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00085636_00383_u001?page=6%2C7, zuletzt abgerufen am 18.05.2024 Aus dem Kunstverein, in: Münchner Neueste Nachrichten 54. Jg. Nr. 194, Vorabend-Blatt vom 26.04.1901, S. 3, online: https://www.digitale-ammlungen.de/view/bsb00130003_00327_u001?page=2%2C3, zuletzt abgerufen am 18.05.2024 Die elf Scharfrichter, in: Allgemeine Zeitung, Jg. 104, Nr. 273, Abendblatt vom 02.10.1901, S. 1, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00085652_00533_u001?page=12%2C13, zuletzt abgerufen am 18.05.2024 Kunstverein München, N e u a u s g e s t e l l t e s v. 18. April, in: Münchner Neueste Nachrichten, 56. Jg. Nr. 183 v. 20.04.1903, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130153_00281_u001?page=2%2C3 Münchener Kunstleben, in: Münchner Neueste Nachrichten 56. Jg. Nr. 210, Vorabendblatt vom 06.05.1903, S.2, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130185_00073_u001?page=2%2C3, zuletzt abgerufen am 18.05.2024 O b e r p o s t r a t E u g e n K n ö z i n g e r †, in: Münchner Neueste Nachrichten 68. Jg., Nr. 360. Morgenblatt vom 17.07.1915, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00131313?page=260%2C261, zuletzt abgerufen am 18.05.2024 E u g e n K n ö z i n g e r †, in: Münchner Neueste Nachrichten 68. Jg., Nr. 368 Morgenblatt vom 22.07.1915, S. 4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00131313_00317_u001?page=4%2C5, zuletzt abgerufen am 18.05.2024 † E u g e n K n ö z i n g e r, ein hervorragender Dilettant auf dem Gebiete des Geigenbaues und der Musik, in: Zeitschrift für Instrumentenbau 35. Jg., Nr. 31 vom 01.08.1915, S. 317 f., online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00004261?page=362%2C363, zuletzt abgerufen am 22.05.2024 Giulia Knözinger und Leo Knözinger München, Grundierung für Malereien und dgl. und zur Verzierung von Gewebe, in: Chemisches Zentralblatt, Bd. II, Nr. 5 vom 1.8.1828, S. 495 Giulia Knözinger und Leo Knözinger in München, Verfahren zum Imprägnieren, in: Auszüge aus den Patentschriften Deutschland 1931, Bd. 54, S. 1247 Mann, Viktor: Wir waren fünf. Bildnis der Familie Mann, Konstanz 1949 Mann, Thomas: Doktor Faustus: Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn erzählt von einem Freunde, GkFA Bd. 10, S. 289 Mannhardt, Heinz-Jürgen: Stammbaum der Familien Mannhardt-Van der Smissen, online: https://sprecher-becker.de/die-ahnen-familie-van-der-smissen-mannhardt/, zuletzt abgerufen am 30.05.2024 De Mendelssohn, Peter: Der Zauberer. Das Leben des deutschen Schriftstellers Thomas Mann, Teil I: 1875 bis 1905, Frankfurt a. M. 1975, S. 167 Kemp, Julia: „Ein winzig Bild vom großen Leben". Zur Kulturgeschichte von Münchens erstem Kabarett Die Elf Scharfrichter (1901 - 1904), München 2017. Anhang Ensemble und MitarbeiterInnen, S. 26, online: https://allitera-verlag.de/wp-content/uploads/2017/09/Ensemble.pdf, zuletzt abgerufen am 30.05.2024 Kemp, Julia: „Ein winzig Bild vom großen Leben". Zur Kulturgeschichte von Münchens erstem Kabarett Die Elf Scharfrichter (1901 - 1904), München 2017. Anhang Repertoire: gesprochene Solovorträge, S. 46 u. 50 , online: https://allitera-verlag.de/wp-content/uploads/2017/09/Repertoire.pdf Familie Mannhardt Archives, online: https://sprecher-becker.de/category/familie-mannhardt/, zuletzt abgerufen am 30.05.2024 Guilia Charlotte Mannhardt wurde 1870 als Tochter des Augenarztes, Reisenden, Diplomaten und Autors Julius Mannhardt und seiner Frau Mathilde, geb. Vollmer y Rivas, in Bagni di Lucca bei Florenz geboren. Dort und in Rom führte der Vater von 1869 bis 1878 eine Augenarztpraxis, in der auch Mitglieder der königlichen Familie des italienischen Königs Viktor Emanuel II. behandelt wurden. Von Giulias zwischen 1861 und 1883 geborenen elf Geschwistern erreichten nur sieben das Erwachsenenalter. Nach dem Tod der beiden ältesten Geschwister im den Jahren 1873 und 1876 kehrt die Familie nach Norddeutschland zurück, wo sie in Hanerau, Kellinghusen und schließlich ab 1885 in Lübeck lebten. Den Aufzeichnungen einer Tante, der Künstlerin Anna Mannhardt, die die Hamburger Familie als Kindermädchen in die Toskana begleitet hatte, entnehmen wir, dass in der Familie Kunst, Kultur und Bildung eine große Rolle gespielt hat. Es war also nicht ungewöhnlich, dass Giulia den Beruf der Kunstmalerin ergriff. Sie ging wie so viele andere junge Künstlerinnen nach München und wurde mit der Berufsbezeichnung „Malerin“ erstmals im Adressbuch für München von 1894 (Stichtag 1.11.1893) erwähnt. Nach dem Tod der Mutter im Jahr 1896 verließ sie München, vielleicht um die noch minderjährigen Schwestern zu unterstützen. 1899 heiratete sie den späteren Oberpostrat Eugen Knözinger und kehrt mit ihn nach München zurück. 1903 beteiligte sie sich im Rahmen des 3. Bayerischen Frauentages gemeinsam mit anderen Münchener Künstlerinnen an einer Ausstellung im Künstlerhaus München. Den namentlich genannten Künstlerinnen wurde in den Münchner Neuesten Nachrichten ein technisch „weit über Dilettantismus“ hinausragendes Können bescheinigt. Es ist leider nicht bekannt, wo und bei wem Giulia M. dieses Können erworben hat. Da Frauen ihrer Generation der Zugang zu den Kunstakademien noch versperrt war, erfolgte die künstlerische Ausbildung damals entweder in privaten Malateliers bzw. Malschulen oder aber an einer der von Frauenvereinen betriebenen Mal-Akademien in Berlin, München oder Karlsruhe. Möglich wäre der Besuch der Damen-Akademie in Berlin, da ihre schon erwähnte Tante Anna von 1882 bis zu ihrem Tod im Jahr 1894 Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen gewesen ist (vgl. https://d-nb.info/gnd/1140121650). Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie sich in einem privaten Atelier ausbilden ließ. Ihr Wirken als Gedicht-Rezitatorin im Programm der Elf Scharfrichter im Jahr 1901 scheint nur eine Episode gewesen zu sein. Aber auch als Malerin tritt sie nach 1903, also nach der Geburt ihres Sohnes Leo, nicht mehr in Erscheinung. Soviel wir bisher wissen, knüpfte sie erst 1927 wieder an ihre künstlerische Laufbahn an und eröffnete eine Kunstgewerbliche Werkstätte für Textilnähereien. Aus dieser Werkstätte gingen mindestens zwei Patente für neuartigen Verfahren zum Grundieren, Verzieren und Imprägnieren von Stoffen hervor, die sie gemeinsam mit ihrem Sohn Leo beim Reichspatentamt in Berlin anmeldete. Giulias Schwester Natalia Kulenkamp, geb. Mannhardt und die Schwester von Heinrich und Thomas Mann, Julia Löhr, geb. Mann kannten sich aus Lübeck, wo sie Schulfreundinnen waren. Ab 1899 (Giulia war nach ihrer Hochzeit mit Eugen Knözinger nach München zurückgekehrt) pflegte das Ehepaar Knözinger engen gesellschaftlichen Verkehr mit der Mutter Julia Mann und den beiden bei ihr wohnenden Töchtern Julia und Clara. In seinem Roman Doktor Faustus beschreibt, besser gesagt karikiert Thomas Mann das Ehepaar folgendermaßen: „Der Mann, Konrad Knöterich, autochthon münchnerisch, dem Ansehen nach einem alten Germanen, Sugambier oder Ubier gleich – es fehlte nur obenauf der gedrehte Haarschopf – von unbestimmt künstlerischer Beschäftigung – er wäre wohl eigentlich Maler gewesen, dilettierte aber im Instrumentenbau und spielte recht wild und ungenau das Cello, wobei er heftig durch seine Adlernase schnob – die Frau, Natalia, brünett mit Ohrringen und schwarzen, in die Wangen sich biegenden Ringellöckchen, von spanisch-exotischem Einschlag und ebenfalls malerisch tätig.“ Peter de Mendelssohn, der Biograf Th. Manns hat dieses Bild zumindestens im Hinblick auf den Ehemann zurechtgerückt. mit der Lebensgeschichte Giulias scheint er sich weniger beschäftigt zu haben: „Oberpostrat Knözinger scheint in diese Gesellschaft nicht recht zu passen; in Wahrheit gehörte er in doppelter Hinsicht dazu. Seine Frau hieß ebenfalls Julia und bestand darauf, daß man sie nach italienischer Art Giulia oder Dschulia nenne, aber das war eine Albernheit; denn Julia Knözinger war eine geborene Mannhardt aus Lübeck, eine den Manns wohlbekannte Familie und sie hatte eine ebenfalls nach München ‚zugereiste‘ Schwester, die eine Lübecker Schulfreundin Lulas gewesen und mit einem Ur-Lübecker aus dem Hauses Kulenkamp verheiratet war. Oberpostrat Knözinger indessen, ein Ur-Bayer, war nicht nur ein sozusagen eingeheirateter Lübecker, sondern außerdem und vor allem in seiner Mußezeit ein leidenschaftlicher Musikus, Geigenbauer und Virtuos auf sämtlichen Streichinstrumenten, und ein sehr lustiger und humorvoll-komischer Mann dazu, (…). Er war ein enger Freund von Joseph Ruederer, und durch ihn scheint Thomas Mann schon bald nach seiner Ankunft in München Ruederer und die ‚Nebenregierung‘ kennengelernt zu haben. Dieser Kreis, zu dem auch der österreichische Schriftsteller Heinrich Steinitzer gehörte, verbrachte im Sommer regelmäßig einige gemeinsame Ferienwochen in Starnberg und Feldafing und ebendort ließ Heinrich Mann zehn Jahre später den Oberpostrat Knözinger unter dem Namen ‚Gugigl‘ in seinem Roman Zwischen den Rassen auftreten. Auch Thomas Mann fand Knözinger sehr notierenswert. Er trug seine Adresse mehrfach ins Notizbuch ein.“ (vgl. P. de Mendelssohn, Der Zauberer, Teil I: 1985 - 1905, S. 167) Der hier erwähnte Schriftsteller Heinrich Steinitzer war von 1896 bis 1913 ebenfalls Mitglied im Verein für Fraueninteressen. Kunstmalerin, Vortragskünstlerin, Künstlerin, Unternehmerin | |||||||
Schellingstr. | 50 | /I | 1896 | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||
Königinstr. | 17 | 1900 | 1901 | |||||||||||||||||||||||||||
Kaulbachstr. | 34 | /II | 1903 | 1904 | ||||||||||||||||||||||||||
Kaulbachstr. | 34 | a/0 | 1905 | |||||||||||||||||||||||||||
Kaulbachstr. | 34 | a/II | 1906 | 1907 | ||||||||||||||||||||||||||
Giselastr. | 17 | 1908 | ||||||||||||||||||||||||||||
Max-Ehrler | Max-Ehrler Ehrler von Erlenburg | Max-Ehrler | Louise | Louise (auch Luise ) | Künstlerin, Kunstmalerin, Zeichenlehrerin | Zeichenleherin und Kunstmalerin Unterricht bei Prof. Lauffer, Direktor der Akademie der Bildenden Künste in Prag Studium bei Joseph Flüggen, Historien- und Genremaler in München Studium bei dem österreichischen Maler und Dekorationskünstler Hans Makart in Wien | 1896-1908;1896-1898;1899-1900;1901-1902;1903-1908; | 1850 | 1850 | 1921 | 1921 | katholisch | katholisch | Kaiserreich Österreich | Kaiserreich Österreich | Florenz | Florenz Italien | Salzburg | Findlingsstr.---Findlingsstr.---Herzogstr.---Herzogstr.--- | #Findlingsstr.#20---#Findlingsstr.#22---#Herzogstr.#18---#Herzogstr.#10--- | 1896 | 132 | Franz Ehrler von Erlenburg Theresia Ehrler von Erlenburg, geb. Aumüller Guido Ehrler von Erlenburg verheiratet Professor Heinrich Max Kunstmaler, Genremaler, Photograph 1847 Prag München verwitwet Frau Professor Max-Ehrler Frau Professor Max-Ehrler Frau Professor Max-Ehrler Frau Professor Max-Ehrler „Wegen der Dienstunfähigkeit schmälerte sich auch das pekuniäre Einkommen und flehentlich bat Louise ihre Mutter, sie zur Zeichnungslehrerin ausbilden zu lassen, damit sie sich ihre Selbständigkeit schaffe und nicht gezwungen werde, einmal einer Versorgung wegen, zu heiraten. Ihr Wunsch wurde erfüllt, und Ehrlers zogen deshalb nach Wien. (...)“ (Allgemeine Kunst-Chronik, 20.Jg., Heft 12, S.1) Max-Ehler, Luise, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd105080404X.html [22.08.2024] Stadtarchiv München: PMB Max, Heinrich Kunst-Nachrichten, in: Allgemeine Kunst-Chronik, Illustrierte Zeitschrift für Kunst, Kunstgewerbe, Musik, Theater und Litteratur, Hrsg. P. Albert, 18. Bd, Nr.1, München Januar 1894, S. 13, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb11471142?page=44%2C45, zuletzt eingesehen am 26.04.2024 Hantschel, F.: Bildende Kunst, in: Mittheilungen des Nordböhmischen Excursions-Clubs, 17. Jg., 2. Heft, Juni 1894, S. 165f., online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb11556485?page=172%2C173, zuletzt eingesehen am 26.04.2024 Bayerische Chronik, in: Allgemeine Zeitung, 96. Jg., Nr. 202 Morgenblatt vom 24.07.1894, S. 6, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00085567?page=262%2C263, zuletzt eingesehen am 26.04.2024 Kunstausstellung im Glaspalast, in: Münchner Neueste Nachrichten, 48. Jg, Nr. 342, Vorabendblatt vom 27.07.1895, S. 4, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00129742?page=310%2C311, zuletzt eingesehen am 26.04.2024 Pietsch, Ludwig: Die deutsche Malerei der Gegenwart auf der Jubiläumsausstellung der Kgl. Akademie der Künste zu Berlin 1896 Hantschel, F.: Kunstbrief. Prager Weihnachtsausstellung 1895 und Kunstausstellung 1896, in: Mittheilungen des Nordböhmischen Excursions-Clubs, red. von A. Paudler und F. Hantschel, 20. Jg., Leipa 1897, S. 65 - 70, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb11800988?page=72%2C73, zuletzt eingesehen am 26.04.2024 Eine moderne Angelika Kauffmann, in: Allgemeine Kunst-Chronik, Illustrierte Zeitschrift für Kunst, Kunstgewerbe, Musik, Theater und Litteratur, 20. Jg., Heft 12, 1896, S. 1ff., online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb11788743?page=294%2C295, zuletzt eingesehen am 26.04.2024 Tätigkeitsberichte des Vereins für Fraueninteressen, Mitglieder-Verzeichnis 1896-1908 Kunstverein, in: Münchner Neueste Nachrichten, 53. Jg., Nr.149, Morgen-Blatt vom 29.03.1900, S. 2, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00134148_00577_u001?page=2%2C3, zuletzt eingesehen am 26.04.2024 Kunstverein München, in: Münchener Neueste Nachrichten, 55. Jg., Nr. 463 vom 06.10.1902, S. 3, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00134110?page=702%2C703, zuletzt eingesehen am 26.04.2024 Kunstunterricht, in: Münchner Neueste Nachrichten, 55. Jg. Nr. 463, vom 06.10.1902, S. 3, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00134110?page=702%2C703, zuletzt eingesehen am 26.04.2024 Max-Ehrler, Luise, Eintrag in: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13, Leipzig 1908, S. 473, online: http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Max-Ehrler Gemälde von Max-Ehrler, Luise, in: Wikimedia, online: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Luise_Max-Ehrler?uselang=de, zuletzt eingesehen am 26.04.2024 Vollmer, Hans (Hg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler. Von der Antike bis Gegenwart. Leipzig 1929, S. 289 Petteys, Chris: Dictionary of Women Artists. An international dictionary of women artists born before 1900, Boston 1985 Louise Ehrler von Ehrlenburg lebte bis zu ihrem 14. Lebensjahr in Italien, danach zog die Familie wegen Versetzung des Vaters nach Ungarn, bzw. Galizien. Nach dessen Verwundung in der Schlacht von Königsgrätz (1866) verschlechterte sich die finanzielle Situation der Familie und sie begann eine Ausbildung zur Zeichenlehrerin in Wien. Die Mutter starb an Cholera, der Vater heiratete ein zweites Mal und die Familie zog nach Prag, wo Louise weiter in Malen und Zeichnen ausgebildet wurde. Als 27jährige heiratete sie den Maler Heinrich Max und nannte sich fortan Max-Ehrler. Das junge Ehepaar lebte zunächst in Wien, dort wurde Hans Makart ihr Lehrer. 1886 übersiedelte Louise Max-Ehrler mit ihrem Ehemann endgültig nach München, wo sie ihre Studien bei ihrem Schwager, dem Maler Gabriel von Max, fortsetzte. Ein breites Oeuvre zeugt von ihrer Produktivität. Ihr hinterlassenes Gesamtwerk übersteigt sowohl qualitäts- als auch zahlenmäßig das ihres Ehemannes bei Weitem. Ihr Mann wiederum führte in München ein Photoatelier und trat weniger als Maler hervor. Spätestens nach dem Tod ihrers Mannes im Jahr 1900 begann sie, Malkurse zu geben. Verwitwet verließ sie München und zog nach Aigen/Salzburg in die Nähe ihres Bruders, wo sie 1920 auch starb. Künstlerin, Kunstmalerin, Zeichenlehrerin | |||||||
Findlingsstr. | 20 | 1896 | 1898 | |||||||||||||||||||||||||||
Findlingsstr. | 22 | II Querbau | 1899 | 1900 | ||||||||||||||||||||||||||
Herzogstr. | 18 | III | 1901 | 1902 | ||||||||||||||||||||||||||
Herzogstr. | 10 | III | 1903 | 1908 | ||||||||||||||||||||||||||
Merk | Merk Nach ihrer Eheschließung mit Max Haushofer: Haushofer-Merk | Merk | Emma Henriette | Emma Henriette | Künstlerin, Schriftstellerin | Schriftstellerin | 1894-1916;1894-1895;1896-1898;1899-1899;1900-1901;1903-1903;1904-1905;1907-1911;1913-1916; | 1854 | 1854 | 1925 | 1925 | katholisch | katholisch | Königreich Bayern | Königreich Bayern | München | München | München | Schönfeldstr.---Schönfeldstr.---Von-der-Tann-Str.---Königinstr.---Königinstr.---Königinstr.---Königinstr.--- | #Schönfeldstr.#5---#Schönfeldstr.#13---#Von-der-Tann-Str.#29---#Königinstr.#10---#Königinstr.#10---#Königinstr.#10---#Königinstr.#10--- | 1894 | 66 | Eduard Gottfried Merk Margarethe Merk, geb. Schreiner Albert Aloysius Eduard Merk Luise Merk (genannt Ludovika) Wilhelmine Emma Merk (genannt Mine) Otto Eduard Merk Max Ernst Merk Henrietta Laura Merk Eduard Albert Merk verheiratet Max Haushofer Professor der Nationalökonomie und Schriftsteller 1840 München Bozen / Italien verwitwet Max Haushofer war seit 1897 ebenfalls Mitglied im Verein für Fraueninteressen. Emma hatte 3 erwachsene Stiefkinder aus der ersten Ehe ihres Mannes Max: Karl Haushofer, Alfred Haushofer und Marie Haushofer (ebenfalls Vereinsmitglied). Frl. Emma Merck Gründungsmitglied nach den Angaben im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894 (in dieser Schreibweise des Namens). Fräulein oder Frl. Emma Merk Frl. Emma Merk Frl. Emma Merk Frau Professor Haushofer Mitglieder-Verzeichnis von 1902 fehlt. Seit 1903 wohnte sie in der Königinstr. 19/II zusammen mit Max Haushofer und dessen Tochter Marie Haushofer. Nach seinem Tod wohnte sie weiterhin mit Marie Haushofer zusammen. Frau Professor Haushofer-Merk Frau Prof. Haushofer Frau Emma Haushofer-Merk Vorstandsmitglied als Beisitzerin vgl. Anita Augspurg an Hedwig Kettler in ihrem Schreiben vom 26.04.1894 Mitglied des Vorstands als Schriftführerin Mitglied der Ladnerinnen-Kommission; Mitglied des Vorstands als Schriftführerin Vorstandsmitglied als 2. Schriftführerin Vorstandsmitglied als 2. Schriftführerin, Mitglied der Rechtsschutzstelle Mitglied der Pressekommission Mitglied des Vorstands als Beisitzerin; Mitglied der Rechtsschutzstelle und der Pressekommission Mitglied des Vorstands als Beisitzerin; Mitglied der Rechtsschutzstelle und der Jugendgruppe Mitglied des Vorstands als Bibliothekarin; Mitglied der Rechtsschutzstelle und der Jugendgruppe Erste Vorsitzende des Vereins Amtsdauer war von vornherein auf ein Jahr beschränkt. Mitglied des Vorstands als II. Vorsitzende Mitglied im Beirat des Vereins für Fraueninteressen 1909 im Vorstand des Nationalliberalen Vereins 1913 gründete sie zusammen mit der Schriftstellerin Carry Brachvogel (ebenfalls Vereinsmitglied) den Verein Münchner Schriftstellerinen, deren Vorsitzende sie bis zu ihrem Tode war Emma Merk bzw. Emma Haushofer-Merk bzw. Frau Professor Haushofer in den Jahresberichten. „Mein Bildungsgang war der im vorigen Jahrhundert gewöhnliche: bis zum 16. Jahre das Mädcheninstitut von Fräulein Ascher. Ich habe seit Jahren für die gelesensten Zeitschriften geschrieben, und wenn ich mich auch nicht zu den 'Größten' unter den weiblichen Autoren rechnen darf, ich bin's zufrieden, daß so mancher in nah und fern meine Geschichten zur Hand nehmen und sich von ihnen eine Stunde kürzen lassen mag.“ (zit. nach Zils: Geistiges und künstlerisches München, S. 149.) Merk, Emma: Ein Liebestraum, Stuttgart 1888 Merk, Emma: Was ein Jahr bringt, Stuttgart 1891 Merk, Emma: Evas Töchter, München 1893 Merk, Emma: Aus Mitleid, Leipzig 1897 Merk, Emma: Chiemsee-Novellen, Leipzig 1897 Merk, Emma: In enger Gasse. Die Trennung. Zwei Novellen, Leipzig 1897 Merk, Emma: Das Klosterkind, Berlin 1899 Merk, Emma: Irrwege der Liebe, Berlin 1899 Merk, Emma: Die ersehnte Stunde, Leipzig 1900 Haushofer-Merk, Emma: Drei Frauen. Münchener Roman, Dresden/Leipzig 1902 Haushofer-Merk, Emma: Das Rätsel der Bergnacht, Berlin 1903 Haushofer-Merk, Emma: Die junge Generation, Berlin 1903 Haushofer-Merk, Emma: Wie es gehen kann, in: Mitteilungen aus der bayrischen Frauenbewegung, II. Jg. Nr. 2 vom 15.11.1903 Haushofer-Merk, Emma: Antwort auf einen „Frauenbrief“, in: Mitteilungen aus der bayrischen Frauenbewegung, II. Jg. Nr. 8 vom 15.02.1904 und Nr. 9 vom 01.03.1904 Haushofer-Merk, Emma: Freundinnen, Berlin 1905 Haushofer-Merk, Emma: Mädchen von heute, Schkeuditz 1905 Haushofer-Merk, Emma: Frauengestalten. Erzählungen, Berlin 1906 Haushofer-Merk, Emma: Neuland. Novelle, Stuttgart 1907 Haushofer-Merk, Emma: Seine Frage und andere Novellen, Leipzig 1909 Haushofer-Merk, Emma: Neue Frauen, alte Liebe, Berlin 1911 Haushofer-Merk, Emma: Urteile du! Berlin 1912 Haushofer-Merk, Emma: Der Pakt mit dem Himmel, Leipzig 1913 Haushofer-Merk, Emma: Luxuspflänzchen und andere Novellen, Leipzig 1914 Haushofer-Merk, Emma: An die Frauen Münchens! in: Vereins-Anzeiger des Stadtbundes Münchner Frauen-Vereine, 1. Jg. Nr. 8 vom 01.10.1914, S. 1 Haushofer-Merk, Emma: Die Lierbachs-Mädeln. Münchner Roman, Berlin 1917. Neuausgabe: Richardsen, Ingvild (Hg.) München 2016 Haushofer-Merk, Emma: Weiße Lilie, Heilbronn 1918 Haushofer-Merk, Emma: Die Gewissensbisse des Ignatius Stupfer und das Lieserl. Zwei Erzählungen aus dem Alten München, Leipzig 1921 Haushofer-Merk, Emma: Spieglein, Spieglein an der Wand! Stuttgart 1921 Haushofer-Merk, Emma: Es wetterleuchtete. Münchener Roman aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts, Leipzig 1922. Neuausgabe: Richardsen, Ingvild (Hg.), München 2015 Haushofer-Merk, Emma: Alt-Münchener Erzählungen. Neuausgabe: Richardsen, Ingvild (Hg.), München 2015 Haushofer-Merk, Emma, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116539801.html [22.08.2024] Stadtarchiv München: PMB Edmund Merk Stadtarchiv Hannover: Nachlass Kettler Nr. 347, Anita Augspurg an Hedwig Kettler am 26.4.1894 Jahresberichte des Vereins für Fraueninteressen 1896 bis 1926 Pataky, Sophie: Merk, Frl. Emma. In: Lexikon deutscher Frauen der Feder, Bd. 2, Berlin 1898, S. 36 Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Bd. 1 und Bd. 8, Leipzig 1913 Zils, Wilhelm: Geistiges und künstlerisches München in Selbstbiographien, München 1913, S. 149 Reuter, Gabriele: Vom Kinde zum Menschen, Berlin 1921, S. 426 Raff, Helene: Blätter vom Lebensbaum, München 1938, S. 213-217 Archiv Verein für Fraueninteressen München: Materialzusammenstellung über Emma Haushofer-Merk von Renate Lindemann, Sign.: AO007 Lindemann, Renate: 100 Jahre Verein für Fraueninteressen, hrsg. vom Verein für Fraueninteressen, München 1994 Häntzschel, Hiltrud: „O Deutschland, o Mutter!“. Münchner Schriftstellerinen im Spannungsfeld von Frieden und Krieg, in: Krafft, Sybille (Hg.): Zwischen den Fronten. Münchner Frauen in Krieg und Frieden 1900-1950, München 1995, S. 123-145 Wedel, Gudrun: Haushofer-Merk, Emma, in: Dies.: Autobiographien von Frauen. Ein Lexikon, Köln 2010, S. 323 Richardsen, Ingvild: „Modernsein“. Emma Haushofer-Merk und Carry Brachvogel. Die bürgerliche Frauenbewegung und der erste bayerische Schriftstellerinnen-Verein in der Maxvorstadt (1913-1933), in: Bäumler, Klaus (Hg.); Fromm, Waldemar (Hg.): Erkundungen der Maxvorstadt. Topographie und Erinnerung, München 2017, S. 67-104 Richardsen, Ingvild: Emma Haushofer-Merk (1854-1925) und Max Haushofer (1840-1907), in: Dies. (Hg.): Evas Töchter. Münchner Schriftstellerinnen und die moderne Frauenbewegung 1894-1933, München 2018, S. 66-79 Richardsen, Ingvild: Die moderne Frauenbewegung und der Münchner „Schriftstellerinnen-Verein“ (1913-1933), in: Fromm, Waldemar (Hg.); Knedlik, Manfred (Hg.); Schellong, Marcel (Hg.): Literaturgeschichte Münchens, Regensburg 2019, S. 330-335 Stephan, Michael: Neue Begegnungen mit den Haushofers, in: Literatur in Bayern, 35. Jahrg. (2020), Heft 141, S. 35-36 Ebenfalls Mitglieder im Verein waren: ihr Ehemann Max Haushofer, ihre Stieftochter Marie Haushofer (ID 39) sowie die Ehefrau ihres Stiefsohns Karl, Martha Haushofer, geborene Mayer-Doss. Die Haushofers spielten eine bedeutende Rolle für die Entwicklung des Vereins für Fraueninteressen vor dem erstem Weltkrieg. Zwei Mitglieder (Emma Merk und Marie Haushofer) gehörten nachweislich zu den Gründungsmitgliedern der „Gesellschaft für geistige Interessen der Frau“. Emma Haushofer-Merk wurde auf der Fraueninsel im Chiemsee im Familiengrab ihres Ehemannes beigesetzt. Ein großer Teil ihres Nachlasses befindet sich im Literaturarchiv der Monacensia. Die Unterlagen zum Münchener Schriftstellerinnen-Verein befinden sich hingegen im Stadtarchiv München unter Vereine Nr. 2168. Künstlerin, Schriftstellerin politisch aktiv, Parteimitglied, Gründungsmitglied, langjähriges Mitglied, | |||||||
Schönfeldstr. | 5 | II | 1896 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||
Schönfeldstr. | 13 | II | 1899 | 1899 | ||||||||||||||||||||||||||
Von-der-Tann-Str. | 29 | III | 1900 | 1901 | ||||||||||||||||||||||||||
Königinstr. | 10 | II | 1903 | 1903 | ||||||||||||||||||||||||||
Königinstr. | 10 | II | 1904 | 1905 | ||||||||||||||||||||||||||
Königinstr. | 10 | II | 1907 | 1911 | ||||||||||||||||||||||||||
Königinstr. | 10 | II | 1913 | 1916 | ||||||||||||||||||||||||||
Messerschmitt | Messerschmitt Fellerer | Messerschmitt | Else Amalie | Else Amalie (auch Elsa oder Elsie ) | 1896-1901;1896-;1897-1898;1899-1900;1901-; | 1872 | 1872 | 1919 | 1919 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Amerikanische Staatsangehörigkeit | Amerikanische Staatsangehörigkeit Elsa wurde zwar in Stuttgart geboren, ihr Vater war jedoch zum Zeitpunkt ihrer Geburt amerikanischer Staatsbürger | Stuttgart | Stuttgart | München | Hildegardstr.---Hildegardstr.---Hildegardstr.---Hildegardstr.--- | #Hildegardstr.#2---#Hildegardstr.#2---#Hildegardstr.#2a---#Hildegardstr.#2a--- | 1896 | 126 | Dr. med. Eduard Fellerer Die Ernennung zum Hofrat erfolgte 1897. Klara Fellerer, geb. Rein Bertha Fellerer seit 1875 mit dem Pianofortefabrikanten Georg Förtner verheiratet. Nach seinem Tod 1906 übernahm sie seine Firma, die allerdings mit Klavieren nur noch handelte, sie aber nicht mehr selbst herstellte. verheiratet Pius Ferdinand Messerschmitt Kunstmaler und Kgl. Professor 1858 Bamberg München verwitwet verheiratet Carl von Marr Kunstmaler, Kgl. Professor und Akademiedirektor 1858 Milwaukee (USA) München Klara Dora Messerschmitt, verh. Storp München Emilie Gertrude Messerschmitt In der Todes-Anzeige für Pius Ferdinand Messerschmitt wurde die jüngere Tochter Ruth genannt. Beide wurden von Carl von Marr an Kindes Statt angenommen (05.08.1918) und trugen fortan den Nachnamen Marr. Die Mitgliedsliste von 1902 fehlt. 1903 ist sie kein Vereinsmitglied mehr. Frau Else Messerschmitt Frau Messerschmitt Frl. Messerschmitt Das Fräulein ist vermutlich ein Versehen Frau Elise Messerschmitt Stadtarchiv München: PMB Eduard Fellerer Stadtarchiv München: PMB Ferdinand Pius Messerschmitt Getraute, in: Der Bayerische Landbote, 51. Jg., Nr. 194 v. 20.08.1875, S. 3 Verehelichungszeugnisse, in: Münchner Neueste Nachrichten, 47. Jg., Nr. 245 General Anzeiger vom 30.05.1894, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00129515?page=320,321, zuletzt eingesehen am 23.02.2024, S. 1 Tätigkeitsberichte des Vereins für Fraueninteressen, Mitglieder-Verzeichnisse 1896 bis 1901 Todes-Anzeige Herr Pius Ferdinand Messerschmitt, in: Münchner Neueste Nachrichten, 68. Jg. Nr. 556, Vorabend-Blatt v. 31.10.1915, S. 8, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00131390_00467_u001?page=474, zuletzt eingesehen am 25.02.2024 Nachruf auf Pius Ferdinand Messerschmitt, in: Münchner Neueste Nachrichten, 68. Jg. Nr. 557 Morgenblatt v. 31.10.1915, S. 2, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00131390_00475_u001?page=476,477, zuletzt eingesehen am 23.02.2024 Professor Pius Ferdinand Messerschmitt, in: Münchner Neueste Nachrichten, 68. Jg., Nr. 561, Vorabendblatt v. 03.11.1915, S. 4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00131391_00025_u001?page=28,29, zuletzt eingesehen am 23.02.2024 Carl v. Marr, in: Münchner Neueste Nachrichten, 77. Jg., Nr. 119 v. 04.05.1924, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133527_00087_u001?page=88,89, zuletzt eingesehen am 24.02.2024 Carl von Marr zu seinem 70. Geburtstag, in: Münchner Neueste Nachrichten, 81. Jg., Nr. 44 v. 14.02.1928, S. 4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133695?page=330,331, zuletzt eingesehen am 25.02.2024 Herber, Anne-Kathrin: Frauen an deutschen Kunstakademien im 20. Jahrhundert. Ausbildungsmöglichkeiten für Künstlerinnen ab 1919 unter besonderer Berücksichtigung der süddeutschen Kunstakademien. Inauguraldissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg, Heidelberg 2009, S. 77 - 90 Marr, Carl von, in: Wikimedia, online: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?search=Carl+von+Marr&title=Special:MediaSearch&go=Seite&uselang=de&type=image, zuletzt eingesehen am 11.03.2024 Else Amalie Messerschmitt, geb. Fellerer, wurde 1872 als Tochter des amerikanischen Staatsbürgers und praktischen Arztes Dr. med. Eduard Fellerer und seiner Ehefrau Clara Fellerer, geb. Rein, in Stuttgart geboren. Ihre einzige Schwester Bertha war 20 Jahre älter als sie und heiratete 1875 den „Pianofortefabrikanten“ Georg Förtner, so dass Else praktisch als Einzelkind in München aufwuchs. Auch ihr Vater, geboren in Lechhausen, war in München groß geworden und hatte dort das Kgl. Alte Gymnasium besucht. Wann genau und aus welchen Gründen er Deutschland verließ, um in die USA auszuwandern, wissen wir nicht. So wurde seine Tochter Bertha 1852 in Vermont geboren, das amerikanische Bürgerrecht erhielt er im Jahr 1858 in St. Louis/Missouri. 1866 kehrte er vorübergehend nach München zurück, ließ sich aber erst 1874 endgültig dort nieder, engagierte sich in ärztlichen Standesorganisationen und war seit 1880 langjähriges Mitglied im Kunstverein München. Erst 1903 beantragte er das Heimat- und Bürgerrecht und wurde bayerischer Staatsbürger. Auch Elsa Fellerers erster Ehemann und Vater ihrer beiden Töchter, der Kunstmaler Pius Ferdinand Messerschmitt, war schon als junger Mann viel herumgekommen, reiste in die Schweiz, die Niederlande, nach Belgien und hatte als 20jähriger die Weltausstellung in Paris besucht. 1880 kam er an die Münchener Akademie, die spätere Akademie für Bildende Künste, wo er 1912 eine Professur erlangte. Er engagierte sich in zahlreichen Künstlervereinigungen und nahm intensiv am gesellschaftlichen Leben in München teil. Wir können davon ausgehen, dass sowohl in Elses Elternhaus als auch in ihrer jungen Ehe eine weltoffene, für neue Ideen empfängliche Atmosphäre herrschte. Ihre Mitgliedschaft in der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau, der sie als eine Vertreterin der ganz jungen Generation angehörte, endete jedoch bereits 1901. Im gleichen Jahr wurde ihre Tochter Klara Dora Messerschmitt geboren, vier Jahre später Tochter Emilie Gertrude. 1915 erlag Pius Ferdinand Messerschmitt einem langjährigen Leiden. Im Jahr darauf heiratete die Witwe seinen besten Freund und bedeutenden Kollegen, den Deutschamerikaner Carl Ritter von Marr. Drei Jahre später starb Else v. Marr im Alter von 47 Jahren. Nach der Berufung Carl von Marrs zum Rektor der Akademie der bildenden Künste in München 1919 wurden unter seiner Leitung zum Wintersemester 1920/21 erstmals Frauen zum Studium an der Akademie zugelassen, ein weiterer, hart erkämpfter Meilenstein für die Münchener Frauenbewegung. Das Familiengrab Messerschmitt/Marr, befindet sich auf dem Waldfriedhof Solln. | |||||||||
Hildegardstr. | 2 | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||||
Hildegardstr. | 2 | 1897 | 1898 | |||||||||||||||||||||||||||
Hildegardstr. | 2a | I | 1899 | 1900 | ||||||||||||||||||||||||||
Hildegardstr. | 2a | I. | 1901 | |||||||||||||||||||||||||||
Metger | Metger | Metger | Eda Helena | Eda Helena | Künstlerin, Malerin, Kunstmalerin | Malerin | 1894-1915;1894-1896;1896-1905;1897-1900;1906-1908;1909-1913;1913-1916; | 1848 | 1848 | 1921 | 1921 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch Eda Metger wurde in der Deutsch-Reformierten Kirche Emdens getauft. | Königreich Preußen | Königreich Preußen | Emden | Emden | München | Schellingstr.---Rambergstr.---Konradstr.---Konradstr.--- | #Schellingstr.#74---#Rambergstr.#1---#Konradstr.#11---#Konradstr.#11--- | 1894 | 37 | Floreus Hermann Metger Gepkea Johanna Engelina Metger, geb. Kempe Deddina Metger, verh. de Pottere ledig Frl. Eda Metger Gründungsmitglied nach den Angaben im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894 Frl. Eda Metger Frl. Eda Metger Frl. Eda Metger Aufenthalt in Paris, lt. Mitgliedsverzeichnissen von 1906/07 und 1908 Frl. Eda Metger Frl. Kunstmalerin Eda Metger I. Cassiererin Laut Angaben im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894 2. Kassiererin Mitglied der Kommission zur Vorbereitung einer Rechtsschutzstelle Mitarbeiterin der Rechtsschutzstelle Mitglied des Komités der Jugendgruppe Mitarbeit in der Obstverwertungsstelle Beiratsmitglied Leitung der Nähstube des Vereins für Fraueninteressen (mit Carry Brachvogel) Die Nähstube wurde am 1. Oktober 1914 als Lehrwerkstätte eröffnet 1891 - 1894 Mitglied im Künstlerinnenverein 1894 - 1897 Außerordentliches Mitglied in der Münchner Künstlergenossenschaft Eda Metger in den Jahresberichten Stadtarchiv München: PMB Metger, Eda Stadtarchiv Hannover: Nachlass Kettler Nr. 347, Anita Augspurg an Hedwig Kettler am 26.04.1894 Tätigkeitsberichte der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau bzw. des Vereins für Fraueninteressen, Mitglieder-Verzeichnis 1896 bis 1916 Kataloge der Kunstausstellung im Münchner Glaspalast 1883 bis 1908 sind online einsehbar unter https://www.arthistoricum.net/themen/textquellen/glaspalast Todesanzeige Eda Metger in: Münchner Neueste Nachrichten, 74.Jg., Nr. 296 vom 16.07.1921, S.8, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00133267_00269_u001?page=276,277 Auskunft des Stadtarchivs Emden (Dr. Rolf Uphoff) vom 17.05.2018 mit Auszug aus dem „Kirchennebenbuch der Deutsch-Reformierten Kirche: Geburten“ Die Familie Metger gehörte zum Emder Patriziat und bekleidete Rats-und Verwaltungsämter. Wir wissen nicht, was Eda Metger nach München brachte, aber es könnten die Möglichkeiten für künstlerische Betätigungen gewesen sein. In München arbeitete sie als Malerin und nahm an Ausstellungen teil. Im Verein war sie ein aktives Mitglied, das zahlreiche Ämter inne hatte. Eda Metger wurde in Aurich beigesetzt. In ihrer Todesanzeige in den MNN steht ein Oberstleutnant a.D. Hieronimus Metger für die Familie Metger, die genaue Verwandtschaftsbeziehung konnten wir noch nicht klären. Der „Offizielle Katalog der Münchner Jahresausstellung im kgl. Glaspalast von 1903“ im Verlag der Münchner Künstlergenossenschaft führt ein Bild von Eda Metger mit dem Titel „Herrenbildnis“ auf. Wir sind auf der Suche nach Werken von Eda Metger, bzw. deren Abbildungen. Künstlerin, Malerin, Kunstmalerin Gründungsmitglied, langjähriges Mitglied, | |||||||
Schellingstr. | 74 | 0 | 1896 | 1905 | ||||||||||||||||||||||||||
Rambergstr. | 1 | III rechts | 1897 | 1900 | ||||||||||||||||||||||||||
Konradstr. | 11 | 1909 | 1913 | |||||||||||||||||||||||||||
Konradstr. | 11 | 1913 | 1916 | |||||||||||||||||||||||||||
Meyer | Meyer auch Mayer | Meyer | Emilie | Emilie | 1894-1910;1894-1895;1896-;1897-;1898-;1899-1901;1903-1905;1907-1910; | - Die Lebensdaten sind uns noch unbekannt | 1970 | - Die Lebensdaten sind uns noch unbekannt | unbekannt | unbekannt | unbekannt | unbekannt | Schellingstr.---Schellingstr.---Kaulbachstr.---Widenmayerstr.---Widenmayerstr.--- | #Schellingstr.#74---#Schellingstr.#80---#Kaulbachstr.#62a---#Widenmayerstr.#2---#Widenmayerstr.#2--- | 1894 | 79 | Wir konnten bisher keine Informationen über ihre Herkunftsfamilie ausfindig machen. ledig Frl. Emilie Meyer Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Feb. 1896, dass Emilie Meyer 1894 Gründungsmitglied war. Fräulein Emilie Mayer Fräulein Emilie Meyer Frl. Emilie Meyer Frankfurt a. M. Schwindstr. 6 Frl. Emilie Meyer Frl. Emilie Meyer Frl. Emilie Meyer 1893 Mitglied im Verein Frauenbildungs-Reform Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Frl. Emilie Meyer ist das einzige mutmaßliche Gründungsmitglied, welches (wegen ihres sehr häufigen Namens) noch nicht identifiziert werden konnte. Letztmalig war sie im Mitgliederverzeichnis von 1910 aufgelistet. Die Münchener Adressbücher konnten in ihrem Fall auch nicht weiterhelfen. Offensichtlich hat sie stets zur Untermiete oder bei Familienangehörigen gewohnt, da wir unter den im Mitgliederverzeichnis angegebenen Adressen in keinem Fall eine Emilie Meyer finden konnten. Es bleiben zwei Anhaltspunkte, die uns vielleicht weiterhelfen können: 1. Ihr Aufenthalt in Frankfurt im Jahr 1898 und 2. die Adresse Kaulbachstr. 62a, wo sie nach ihrer Rückkehr aus Frankfurt von 1899 bis 1901/2 lebte. Hier wohnte der Gymnasiallehrer Oskar Hey, dessen Schwester Else Hey und Schwägerin Elisabeth Duensing, verheiratet mit Paul Hey, die ebenfalls frühe Mitglieder im Verein für Fraueninteressen waren. Vereinsgründerin | |||||||||||||
Schellingstr. | 74 | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||||
Schellingstr. | 80 | 1897 | ||||||||||||||||||||||||||||
Kaulbachstr. | 62a | 1899 | 1901 | |||||||||||||||||||||||||||
Widenmayerstr. | 2 | I Rg. | 1903 | 1905 | ||||||||||||||||||||||||||
Widenmayerstr. | 2 | I rechts | 1907 | 1910 | ||||||||||||||||||||||||||
Nägeli | Nägeli auch Naegeli | Nägeli | Sophie Betty (eigentlich Elisabeth) | Sophie Betty (eigentlich Elisabeth) | Künstlerin, Malerin, Kunstmalerin | Kunstmalerin | 1894-1916;1894-;1896-1909;1910-1913;1914-1916; | 1848 | 1848 - In der Literatur werden regelmässig 1853 oder 1854 als Geburtsjahre genannt. Im Familienbogen des Vaters ist jedoch der 3.8.1848 als ihr Geburtsdatum angegeben. | 1947 | 1947 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Schweiz | Schweiz | Zürich | Zürich | Kottgeisering | Augustenstr.---Franz Josephstr.---Friedrichstr.--- | #Augustenstr.#15---#Franz Josephstr.#28---#Friedrichstr.#2--- | 1894 | 95 | Betty hatte außer Jenny Morgenroth noch eine zweite Schwester, die aber schon sehr früh starb. Carl Wilhelm (von) Nägeli Elisabeth Henriette Nägeli, geb. Ott Walter Nägeli Walter Nägeli heiratete 1880 die Offizierstochter und gebürtige Mannheimerin Emma Geres. Emma Nägeli gründete 1902 den Mainzer "Verein für Fraueninteressen", deren 1. Vorsitzende sie war. 1907 wurde sie 1. Vorsitzende des neugegründeten hessischen Landesvereins des "Deutschen Verbandes für Frauenstimmrecht" (1902 bzw. 1904 von Anita Augspurg gegründet). vgl. Merkbuch der Frauenbewegung, S. 35 und 110. Jenny Nägeli, verh. Morgenroth verheiratet mit dem Offizier Edgar Morgenroth ledig Frl. Betty Nägeli Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Jahr 1896, dass Betty Nägeli 1894 Gründungsmitglied war. Frl. Betty Nägeli 1898 versehentlich als Frl. Bertha Nägeli aufgeführt Frl. Betty Nägeli 1913 erstmals mit der Berufsbezeichnung "Kunstmalerin" Frl. Betty Nägeli Kunstmalerin Mitglied der Lehrlingskommission Vorstandsmitglied als Beisitzerin 1882 Gründungsmitglied des Künstlerinnenvereins München ab 1892 Mitglied in der Münchner Künstlergenossenschaft 1893 Mitglied im Verein Frauenbildungs-Reform, Ortsgruppe München 1904 1. Vorsitzende des Künstlerinnenvereins Seit 1904/05 1. Vorsitzende des Verbandes Münchner Künstlerinnen, der sich vom Künstlerinnen-Verein München abgespalten hatte Mitglied im Verein Zoologischer Garten zur Schaffung des Münchner Tierparks Hellabrunn Betty Nägeli in den Jahresberichten Nägeli, Berta, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138672784.html [22.08.2024] Stadtarchiv München: PMB Carl Wilhelm (von) Nägeli Verzeichnis der sämmlichen Schüler und Schülerinnen, welche im Schuljahre 1857/58 in den deutschen Werktagsschulen der Königlichen Haupt- und Residenzstadt München sich öffentlicher Preise oder rühmlicher Bekanntmachung würdig gemacht haben, München 1858, S. 131 Kataloge der Kunstausstellung im Münchner Glaspalast 1883 bis 1908 sind online einsehbar unter https://www.arthistoricum.net/themen/textquellen/glaspalast Illustrirter Katalog der internationalen Kunstausstellung im Königl. Glaspalaste in München 1883; München 1883, S. 59 Illustrierter Katalog der III. Internationalen Kunstausstellung (Münchener Jubiläumsausstellung) im Königl. Glaspalaste zu München 1888, S. 99 Illustrierter Katalog der Münchener Jahresausstellung von Kunstwerken aller Nationen im Kgl. Glaspalaste 1889, S. 68 Münchener Jahresausstellung von Kunstwerken aller Nationen im kgl. Glaspalast 1890. Offizieller Katalog, München 1890, S. 28 Internationale Kunst-Ausstellung veranstaltet vom Verein Berliner Künstler anlässlich seines fünfzigjährigen Bestehens 1841-1891, Katalog und Führer, Berlin 1891, S. 357 u. 366. Schweizer Salon, in: Münchner Neueste Nachrichten, 45. Jg., Nr. 204 vom 05.05.1892, S. 4 Illustrierter Katalog der VI. Internationalen Kunst-Ausstellung 1892 im Kgl. Glaspalaste, München 1892, S. 57 Illustrirter Katalog der Münchener Jahresausstellung von Kunstwerken aller Nationen im Kgl. Glaspalaste 1893, München 1893, S. 59 Illustrirter Katalog der Münchener Jahresausstellung von Kunstwerken Aller Nationen im Kgl. Glaspalaste 1894, München 1894, S. 32 Illustrirter Katalog der Münchener Jahresausstellung von Kunstwerken Aller Nationen im Königl. Glaspalaste 1895, S. 33 Münchener Jahresausstellung von Kunstwerken Aller Nationen im königl. Glaspalaste 1896, Officieller Katalog München 1896, S. 28 Schweizer Kunst, in: Münchner Neueste Nachrichten, 50. Jg., Nr. 569 vom 9.12.1897, S. 1f. Offizieller Katalog der Münchener Jahres-Ausstellung 1898 im Kgl. Glaspalast, München 1898, S. 99 Offizieller Katalog der Münchener Jahres-Ausstellung 1900 im Kgl. Glaspalast, München 1900, S. 73 Offizieller Katalog der VIII. Internationalen Kunstausstellung im Kgl. Glaspalast zu München 1901, S. 97 Offizieller Katalog der Münchener Jahresausstellung 1902 im Kgl. Glaspalast, München 1902, S. 81 Offizieller Katalog der Münchener Jahresausstellung 1907 im Kgl. Glaspalast, München 1907, S. 71 Offizieller Katalog der Münchener Jahresausstellung 1908 verbunden mit einer Jubiläumsausstellung der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft im Kgl. Glaspalast, München 1908, S. 65 Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Merkbuch der Frauenbewegung, hrsg. vom Bunde Deutscher Frauenvereine. Zusammengestellt und bearbeitet von Marie Wegner, Leipzig und Berlin 1908, S. 35 und 110 Hertel, Ute: Münchner Frauenvereine zur Zeit des Deutschen Kaiserreiches. Ziele und Aktivitäten, Magisterarbeit München 1986, S.154/XVII. Hoppe, Brigitte: Nägeli, Carl von, in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 702, Online-Version; URL: https:///www.deutsche-biographie.de/pnd115774874.html#ndbcontent, zuletzt eingesehen am 01.01.2019 Deseyve, Yvette: Der Künstlerinnen-Verein München e. V. und seine Damen-Akademie. Eine Studie zur Ausbildungssituation von Künstlerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, München 2005 Stolleis, Michael: Ricarda Huch und Sophie von Scheve: Das Marbacher Porträt. In: Alexander Honold; Christine Lubkoll; Steffen Martus; Ulrich Raulff; Sandra Richter (Hrsg.): Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft, Band 62, S. 145 ff. In all den Jahren der Vereinsmitgliedschaft hatte Betty Nägeli eine Wohn- und Ateliergemeinschaft mit der Künstlerin Hermine Beyer, die ebenfalls Vereinsmitglied (ID 32) war. 1920 verzogen beide nach Grafrath bzw. Kottgeisering. Betty Nägeli wird im "Verzeichnis sämmtlicher Schüler und Schülerinnen, welche im Schuljahre 1857/58 in den deutschen Werktags-Schulen der königlichen Haupt- und Residenzstadt München sich öffentlicher Preise oder rühmlicher Bekanntmachung würdig gemacht haben" als Absolventin einer I. Fortgangsklasse genannt. Diese Schülerinnen waren zwischen 9 und 11 Jahre alt, was den Angaben zum Geburtstag im PMB des Vaters entspricht. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass das falsche Geburtsjahr von Betty Nägeli selbst ins Spiel gebracht wurde. Das "Spiel" mit dem Alter war in Künstlerinnenkreisen durchaus nicht unüblich und entsprach nicht zuletzt auch ökonomischen Notwendigkeiten. Künstlerinnen waren schon damals noch mehr als andere Frauen auf die Währung "Aufmerksamkeit" angewiesen, von der eine Frau mit zunehmenden Alter weniger bekam und bekommt. Die Malerin Sophie von Scheve, die 1905 mit ihr zusammen den Verband Münchner Künstlerinnen gründete und seit 1899 auch Mitglied im Verein für Fraueninteressen war, hatte sich gleich um 14 Jahre verjüngt, indem sie als ihr Geburtsjahr 1869 in Umlauf brachte (vgl. Stolleis, Michael: Ricarda Huch und Sophie von Scheve, S. 148, Anm. 11). Künstlerin, Malerin, Kunstmalerin Gründungsmitglied, langjähriges Mitglied, | |||||||
Augustenstr. | 15 | I | 1896 | 1909 | ||||||||||||||||||||||||||
Franz Josephstr. | 28 | III | 1910 | 1913 | ||||||||||||||||||||||||||
Friedrichstr. | 2 | III | 1914 | 1916 | ||||||||||||||||||||||||||
Obrist | Obrist | Obrist | Hermann | Hermann | Künstler, Bildhauer, Pädagoge, Keramiker, Kunstgewerbler | Bildhauer, Pädagoge, Keramiker, Kunstgewerbler 1884-1886 Studium der Medizin und Naturwissenschaften in Heidelberg WS 1886/1887 Fortsetzung des Studiums in Berlin, dann einige Monate an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe, gefolgt von einer Keramiklehre in Bürgel bei Jena 1890 Studium der Bildhauerei an der Académie Julian in Paris 1892-1894 Aufenthalt in Florenz, Lehre in Marmortechnik und Bildhauerei in Terracotta und Bronze, außerdem Stickerei, Gründung eines Stickerei-Ateliers 1897 Mitbegründer der Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk 1902 Mitbegründer des Lehr- und Versuchsateliers für angewandte und freie Kunst. Die Datierung des abgebrochenen Medizinstudiums folgt den Angaben von Christoph Zuschlag: Die Mehrfachbegabung Hermann Obrist, in: Kunstchronik 64 (2011), Nr. 3, S. 154. | 1896-1916;1896-;1897-;1898-;1899-1905;1906-1916; | 1862 | 1862 - Der Polizeiliche Meldebogen nennt das Geburtsjahr 1863. In den autobiographischen Aufzeichnungen "Ein glückliches Leben" ist 1862 als Geburtsjahr angegeben. | 1927 | 1927 | andere Religion | andere Religion reformiert Hermann Obrist wurde in der evangelisch-reformierten Kirche Zollikon bei Zürich getauft. In dem 1894 angelegten Meldebogen bezeichnet er sich als "konfessionslos". | Schweiz | Schweiz | Kilchberg/Schweiz | Kilchberg/Schweiz | München Die Feuerbestattung fand im Ostfriedhof statt. Die Grabrede hielt der Schriftsteller Karl Wolfskehl. | Finkenstr.---Karl-Theodorstr.---Karl-Theodorstr.---Karl Theodorstr.---Karl Theodorstr.--- | #Finkenstr.#31---#Karl-Theodorstr.#24---#Karl-Theodorstr.#24---#Karl Theodorstr.#24---#Karl Theodorstr.#24--- | 1896 | 138 | Carl Kaspar Obrist Der Vater war neben seiner Tätigkeit als Arzt ein leidenschaftlicher Naturforscher, was er seinen Kindern durch ausgiebige Beobachtungen in der Natur weiterzugeben versuchte. Außerdem unterrichtete er sie in Musik. Er spielte sieben Instrumente und besaß ein Faible für Instrumentenbau. Nach der Trennung der Eltern hatte Hermann Obrist offensichtlich keinen Kontakt mehr zu seinem Vater. Im Münchener Meldebogen von 1894 wird unter der Rubrik Eltern nur die verstorbene Mutter und nicht der noch lebende Vater erwähnt. Alice Jane Grant Duff Die Mutter entstammte einem der ältesten schottischen Adelsgeschlechter. Nachdem sie im Alter von 19 Jahren den ersten standesgemäßen Heiratsantrag eines schottischen Adeligen abgelehnt hatte, lernte sie im Alter von 23 Jahren Carl Kaspar Obrist auf einem Künstlerfest in Zürich kennen und heiratete ihn gegen den Widerstand der Familie. Nach dem Tod von zweien ihrer vier Kinder trennte sie sich 1876 von ihm und zog mit den Söhnen Hermann und Aloys nach Weimar. In ihrem Roman "Frau Bürgelin und ihre Söhne" (1899) soll Gabriele Reuter für Zeitgenossen leicht entschlüsselbar die Geschichte von Alice Jane Obrist und ihren beiden Söhnen Hermann und Aloys in Weimar geschildert haben. Maximilian Obrist Der ältere Bruder Maximilian starb mit vierzehn Jahren an Typhus Elise Leila Obrist Die einzige Schwester verstarb im Kleinkindalter ebenfalls an Typhus. Aloys Obrist Der jüngere Bruder Aloys studierte in Weimar und Berlin Musik, war Kapellmeister am Stadttheater Augsburg, bevor er 1895-1900 als königlich-württembergischer Hofkapellmeister am Staatstheater Stuttgart und 1901-1907 als Kustos des Liszt-Museums in Weimar wirkte. 1893 heiratete er in Weimar die Theaterschauspielerin und spätere Frauenrechtlerin Hildegard Jenicke. 1907-1909 unterhielt er eine Affäre mit der Opernsängerin Anna Sutter, die er 1910 erschoss, bevor er sich selbst tötete. verheiratet Marie Louise geb. Lampe 1867 Leipzig München Marie Louise Obrist war ab 1899 ebenfalls Mitglied des Vereins für Fraueninteressen. In seinen vermutlich 1926 entstandenen, in der 3. Person verfassten Erinnerungen "Ein glückliches Leben" schrieb Hermann Obrist: „Im Jahre 1898 heiratete er, der wohl über acht mal hätte heiraten können, ein Mädchen, wie es ein zweites nicht gibt. Eine solche Verbindung von guter Familie, von Liebreiz, von Intelligenz, von loyalem Charakter, von unentwegtem Pflichtgefühl, von Humor und angeborenem Sinn für Musik und alle Künste, von Freude am Leben und Treue im Leid, von wahrer Güte und Liebesfähigkeit, kommt selten oder nie vor.“ (Hermann Obrist, Ein glückliches Leben, in: Hermann Obrist. Skulptur, Raum, Abstraktion um 1900, Zürich 2009, S. 97 – 143, hier S. 137) Leila Obrist München unbekannt Malerin Leila Obrist gilt seit dem 22.12.1949 als verschollen, auf ihrer Einwohnermeldekarte wurde folgendes vermerkt: "seit 22.12.49 nicht mehr in die Wohnung zurückgekehrt, derzeitiger Aufenhalt unbekannt, lt, Erh. v. 15.4.50. Amaranth Obrist München München Malerin Sie verstarb bei dem Versuch, das Atelierhaus in der Karl-Theodorstr. 24 zu retten. Herr Bildhauer Obrist Herr Hermann Obrist, Bildhauer Heute die Hausnummer 48 Herr H. Obrist Herr Hermann Obrist Herr Bildhauer Obrist Auch wenn wir es nicht anhand von Mitgliederlisten nachweisen können, ist anzunehmen, dass Obrist auch nach dem 1. Weltkrieg Mitglied des Vereins blieb. 1885 bis 1890 Mitglied in der Goethe-Gesellschaft Weimar (gemeinsam mit der Mutter und Bruder Aloys) spätestens ab 1897 Mitglied im Kunstgewerbe-Verein München ab 1900 Mitglied im Goethe-Bund München (http://www.zeno.org/nid/20006700292) ab 1901 Mitglied in: Akademischer Verein für bildende Kunst ab 1904 Mitglied in der Münchener Vereinigung für angewandte Kunst (Münchener Bund) ab 1906 Deutscher Monistenbund (https://d-nb.info/gnd/19935-7), Abteilung München ab 1907 Gründungsmitglied in: Deutscher Werkbund (https://d-nb.info/gnd/2008677-5) 1922 Mitglied in: Isar-Athen. Gesellschaft für Kunst und Literatur„ Hermann Obrist in den Jahresberichten Zitate: "Wir werden um den Abdruck folgender Richtigstellung ersucht, die für die Geschichte des modernen Kunstgewerbes wichtig sein dürfte: In seinem eben erschienenen Werke 'Renaissance im Kunstgewerbe' drückt H. v a n d e r V e l d e die Überzeugung aus, dass die Wiedergeburt im deutschen Kunstgewerbe von seiner Ausstellung in Dresden 1897 an datiere. Er schreibt ferner: ‚Diese Ausstellung wirkte in einem so starken Grade auf die deutschen Künstler, dass von diesem Momente ab in Deutschland, wo bisher niemand an eine Bedeutung des Kunsthandwerkes gedacht hatte, der Reihe nach alle diejenigen aufstanden, die wir heute daran arbeiten sehen.' - Die Thatsachen sind jedoch diese: Im Frühjahr 1896 stellte Hermann Obrist 35 künstlerische Stickereien in München und Berlin aus, an welchen er drei Jahre in gänzlicher Abgeschiedenheit gearbeitet hatte." (Dekorative Kunst (1901) Heft 8, S. 376) Obrist, Hermann: Wozu über Kunst schreiben?, in: Dekorative Kunst. Eine Illustrierte Zeitung für Angewandte Kunst. (1900). S. 169 - 198, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00087496, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Obrist, Hermann: Die Antwort durch die That, in: Münchner Neueste Nachrichten, 54. Jg., Nr. 213 Morgen-Blatt v. 07.05.1901, S. 2 und Nr. 214 Vorabend-Blatt vom 08.05.1901, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130003, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Obrist, Hermann: Luxuskunst oder Volkskunst, in: Dekorative Kunst. Eine Illustrierte Zeitung für Angewandte Kunst, Dezember 1901, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00087504, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Obrist, Hermann: Kunstakademien oder Schulen der Kunst?, in: Allgemeine Zeitung, 106. Jg. Nr. 107 Morgenblatt v. 18.04.1903, S. 1, Online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00085669, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Obrist, Hermann, Neue Möglichkeiten in der bildenden Kunst. Essays, Leipzig 1903, online: https://doi.org/10.11588/diglit.23274#0009, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Obrist, Hermann: Die Lehr- und Versuch-Ateliers für Angewandte und Freie Kunst, in: Dekorative Kunst. Eine Illustrierte Zeitung für Angewandte Kunst, Bd. 12 (1904), S. 228 - 232, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00087521, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Obrist, Hermann: Der „Fall Muthesius" und die Künstler, in: Allgemeine Zeitung 110. Jg. Nr. 428 v. 15.09.1907, S. 2, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00085843_00239_u001, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Obrist, Hermann: Das schönste Gebäude Europas. Ein Nachwort., in Münchner Neueste Nachrichten, 79. Jg. Nr. 229 v. 29.08.1926, S. 1 f., online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133618, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Obrist, Hermann: Ein glückliches Leben, in: Hermann Obrist. Skulptur, Raum, Abstraktion um 1900, Zürich 2009, S. 97 – 143 Quellen und Literatur. Obrist, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118735861.html [22.08.2024] Stadtarchiv München: PMB Obrist, Hermann Stadtarchiv München: Standesamt München I. Sterbeeintrag von Hermann Obrist DE-1992-STANM-2671, Eintragsjahr 1927, Eintrags Nr. 489 Stadtarchiv München: Zeitungsausschnitte (ZA)-Personen Obrist, Hermann Stadtarchiv München: Einwohnermeldekarte Obrist, Leila, angelegt am 27.12.1934 The Mary Berenson Diaries, online edition: https://collection.itatti.harvard.edu/resource/mbdiaries:diaries, Diary 2 1894,1895 Gorman, Michael M.: The Berenson Digital Archive, online: https://www.mmgorman.it/bernard-berenson/ Mitglieder-Verzeichniß der Goethe-Gesellschaft in Weimar (Stand 30.11.1885), in: Schriften der Goethe-Gesellschaft in Weimar, hrsg. v. Schmidt, Erich, Weimar 1885, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11669879, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Mitglieder-Verzeichniß der Goethe-Gesellschaft in Weimar (Stand März 1890), in: Goethe-Jahrbuch, 11. Bd. hrsg. von Geiger, Ludwig, Frankfurt a. M. 1890, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11676882, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Internationale Kunstausstellung veranstaltet vom Verein Berliner Künstler anläßlich des fünfzigjährigen Bestehens 1841 -1891, Katalog und Führer, Berlin 1891, S. 190, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11552955, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Münchener Jahres-Ausstellung von Künstlern aller Nationen, Glaspalast 1894, München 2. Auflage 1894, S. 65 Kunstchronik. Die Reform des Kunstgewerbes, in: Münchner Neueste Nachrichten, 49, Jg. Nr. 565 Vorabend-Blatt vom 04.02.1896, S. 3 f., Online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130609_00797_u001, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Brockdorff, Rolf von: Decorative Kunst im Glaspalast, in: Allgemeine Zeitung, 100. Jg., Nr. 285 Morgenblatt v. 14.10.1897, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00085606, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Logan, Mary (=Costelloe, Mary Smith): Hermann Obrist´s Embroidered Decorations, in: The Studio. An Illustrated Magazine of Fine and Applied Art, Volume 9, London 1897, S. 98 - 105, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11788795, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Fuchs, Georg: Das Ergebnis der Münchener Kunstausstellung von 1897 (Schluss), in: Wiener Rundschau Nr. 22 v. 01.10.1897, S. 837-842, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11795772, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Destouches, Ernst von: Fünfzig Jahre Münchener Gewerbe-Geschichte 1848 - 1898, Gedenkbuch zur Feier des 50jährigen Jubiläums d. Allg. Gewerbe-Vereins München, München 1898, S. 291 f. N.N.: Hermann Obrist, in: Dekorative Kunst. Eine Illustrierte Zeitung für Angewandte Kunst Bd. II (1898), Heft 10. S. 138 f. und S. 145 - 149., online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00087577, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Kunstchronik. Hermann Obrist, in: Münchener Neueste Nachrichten, 53. Jg., Nr. 60 Morgen-Blatte v. 06.02.1900, S. 2, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00134120, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Erster Kunsterziehungstag in Dresden, in: Münchner Neueste Nachrichten 54. Jg. Nr. 462 Vorabend-Blatt v. 05.10.1901, S. 4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130003, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Bredt, Ernst Wilhelm: Verkünden und Handeln, in: Dekorative Kunst. Eine Illustrierte Zeitung für Angewandte Kunst Bd. IX (1902), S. 218 - 226, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00087504, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Heinrich Porges' Grabmal, in: Münchner Neueste Nachrichten, 55. Jg. Nr. 553, Vorabend-Blatt vom 28.11.1902, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00134113, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Wolf, Georg Jakob: Die Lehr- und Versuchs-Ateliers für Freie und Angewandte Kunst, in: Dekorative Kunst. Eine Illustrierte Zeitung für Angewandte Kunst Bd XIV (1911) S. 193 - 200, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00087544, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Steiger, H.: Zu den Arbeiten Hermann Obrists, in: Dekorative Kunst. Eine Illustrierte Zeitung für Angewandte Kunst, Bd. 22 (1913/14), S. 84 - 86, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00087546, zuletzt abgerufen am 29.07.2024 Beerdigung Obrists, in: Münchner Neueste Nachrichten, 80.Jg., Nr. 61 vom 03.03.1927, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133614, zuletzt abgerufen am 29.07.202 Eßwein, Hermann: Dem Andenken Hermann Obrists, in: Münchener Post (1927) Nr. 53 v. 05./06. März 1927, gekürzt ders. in: Frankfurter Zeitung (1927) Nr. 216 vom 22. März 1927 (Stadtarchiv München: Zeitungsausschnitte (ZA)-Personen Obrist, Hermann) Bredt, Ernst Wilhelm: Hermann Obrist (Nachruf), in: Das Werk. Architektur und Kunst = L´Oeuvre : architecture et art, 14 (1927), H. 10, S. 317-321, Online: https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=wbw-002:1927:14#751, zuletzt abgerufen am 12.04.2024 Wichmann, Siegfried(Hg.): Hermann Obrist. Wegbereiter der Moderne. Stuck-Villa München 1968. Berenson, Mary: A Self-Portrait from Her Diaries and Letters, ed. by Strachey, Barbara and Samuels, Jayne, New York London 1983 Bruns, Brigitte/ Herz, Rudolf (Hg.): Hof-Atelier Elvira 1887-1928. Ästheten, Emanzen, Aristokraten, Ausstellungskatalog des Münchner Stadtmuseums, München 1985 Rinker, Dagmar: "Obrist, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 406-407, online: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118735861.html#ndbcontent, zuletzt abgerufen am 11.04.2024 Rinker, Dagmar: Der Münchner Jugendstilkünstler Hermann Obrist (1862 - 1927), München 2001 Afuhl, Eva/ Strobl, Andreas (Hg.): Hermann Obrist. Skulptur, Raum, Abstraktion um 1900. Ausstellungskatalog Museum Belle Rive Zürich, Staatliche Graphische Sammlung München. Zürich 2009 Bucher, Annemarie: Hermann Obrist, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Online Version https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022090/2010-09-14/, Version vom 14.09.2010, abgerufen am 12.04.2024) Zuschlag, Christoph: Die Mehrfachbegabung Hermann Obrist, in: Kunstchronik 64 (2011), Nr. 3, S. 153-158, online: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/6000/, zuletzt eingesehen am 19.07.2024 Gebhardt Fink, Sabine/ Vogel, Matthias: Hermann Obrist. Im Netzwerk der Künste und Medien um 1900, Berlin 2013 Mollenhauer, Bernd: Hermann Obrist – Der Visionär mit der Peitsche, in: ders., Jugendstil in München, München 2014, S. 9-14 Richardsen, Ingvild: „Leidenschaftliche Herzen, feurige Seelen“. Wie Frauen die Welt veränderten, Frankfurt/ M. 2019, S. 142-147 Strobl, Andreas: Hermann Obrist und die Frauen, in: Richardsen, Ingvild (Hg.), Die modernen Frauen des Atelier Elvira in München und Augsburg 1887-1905, München 2022, S. 195-203 Kargl, Kristina: Gabriele Reuter und Hermann Obrist. Eine Freundschaft im Spiegel der Erinnerungen und im Roman Frau Bürgelin und ihre Söhne, in: Bassermann-Jordan, Gabriele von/ Fromm, Waldemar, Kargl, Kristina (Hg.)., Freunde der Monacensia e.V., Jahrbuch 2022, München 2023, S. 191-223 Jenicke, Hildegard, Artikel in Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Hildegard_Jenicke (letzte Aktualisierung 25.04.2019, abgerufen am 11.04.2024) Obrist, Aloys, Artikel in Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Aloys_Obrist (letzte Aktualisierung 15.12.2023, abgerufen am 11.04.2024) Obrist, Hermann, Artikel in Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Obrist (letzte Aktualisierung 06.03.2024, abgerufen am 12.04.2024) Ruchet, Berthe, Artikel in Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Berthe_Ruchet (letzte Aktualisierung 05.12.20023, abgerufen am 15.04.2024) Sutter, Anna, Artikel in Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Sutter (letzte Aktualisierung 06.03.2023, abgerufen am 11.04.2024) Der zweitälteste Sohn einer schottischen Adeligen und eines in Naturwissenschaften und Musik leidenschaftlich interessierten Schweizer Arztes beschäftigte sich schon als Heranwachsender intensiv mit Botanik, wollte Naturwissenschaften studieren, brach ein Medizinstudium ab und kam während eines Aufenthalts bei englischen Verwandten mit der Arts-and-Craft-Bewegung in Berührung. Nach Stationen an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe sowie in einer thüringischen Töpferei studierte er vorübergehend Bildhauerei in Paris und bildete sich in in verschiedenen Techniken (Marmor, Terracotta, Bronze) weiter, bevor er in Florenz mit Berthe Ruchet, der ehemaligen Gesellschafterin seiner Mutter, ein Stickereiatelier eröffnete. Sie war Autodidaktin wie er, lernte von Stickerinnen in Florenz vor allem die reliefartige Stickerei bei Kirchengewändern (Paramente) und sorgte für die Ausführung seiner Entwürfe. Gemeinsam gingen sie 1894 nach München, wo sie in Kontakt mit Sophie Goudstikker und den Verein für Fraueninteressen gelangten, dem sie beide beitraten (vgl. Hermann Obrist und der Verein für Fraueninteressen). Die im März 1896 im Münchner Kunstsalon Jakob Littauer gezeigte Ausstellung von Stickereien, die Hermann Obrist in enger Kooperation mit Berthe Ruchet nach seinen Entwürfen hatte fertigen lassen, wurde als „Geburt einer neuen angewandten Kunst“ gefeiert und bescherte ihm internationale Aufmerksamkeit. Er selbst bezeichnete seine Arbeiten später als inspiriert von Rhythmus, Schwingungen, Vibrationen, die er überall wahrzunehmen behauptete. Die früh begonnenen und über Jahre betriebenen Naturstudien lieferten ihm entsprechend reichhaltiges Material. 1899 endete die Zusammenarbeit mit Berthe Ruchet. Die genauen Umstände sind bis heute ungeklärt und bedürfen weiterer Untersuchungen. Obrists Auseinandersetzung mit Van der Velde aus dem Jahr 1901 (siehe oben unter „Zitate") zeigt exemplarisch wie hartnäckig und mit welchen Mitteln um Anerkennung und Nachruhm gerungen wurde. Obrists kongeniale Partnerin Berthe Ruchet bleibt in diesem Zusammenhang völlig unerwähnt. Im Gegenteil, es wird betont, dass Obrist an den 1896 ausgestellten Stickereien völlig allein „drei Jahre in gänzlicher Abgeschiedenheit gearbeitet“ habe. Vielleicht ein Lehrbeispiel dafür, wie leicht Leistungen von Frauen übersehen und dann vergessen werden, wenn sie sich nicht wehren. 1897 war er Mitbegründer der „Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk“ sowie 1902 der „Lehr- und Versuchs-Ateliers für angewandte und freie Kunst“ (gemeinsam mit Wilhelm von Debschitz, deshalb „Debschitz-Schule“) in München und 1907 Gründungsmitglied des „Deutschen Werkbunds“. Als Vortragsredner deckte Obrist ein breites Themenspektrum aus Kunst, Gesellschaft und Philosophie ab. Seine kunsttheoretischen und -politischen Überlegungen trug er nicht nur in verschiedenen Kunstvereinen und -gesellschaften vor, sondern auch im Verein für Fraueninteressen und anderen zumeist freidenkerischen Vereinen, die sich später zum Kartell freiheitlicher Vereine in München zusammengeschlossen hatten. Später wandte er sich auch lebensreformerischen Themen zu. Infolge einer Mittelohrentzündung, an der er im Alter von zwanzig Jahren erkrankte, wurde er zunehmend schwerhörig und letztlich taub, weshalb er sich schließlich nach und nach aus der Öffentlichkeit zurückzog. Hermann Obrist gehörte neben sechs weiteren Mitgliedern (dem Landtagsabgeordneten Otto Freudenberg, den Schriftstellern Ludwig Fulda und Heinrich Steinitzer, dem Mathematikprofessor Ferdinand Lindemann, dem Sprachpädagogen Christof Pöhlmann und dem Geschäftsführer der Münchener Künstler-Genossenschaft Ernst Wiest) zu den frühesten männlichen Unterstützern des späteren Vereins für Fraueninteressen und blieb ihm vermutlich bis zu seinem Lebensende verbunden. Sein Eintritt erfolgte zwischen September 1894 und Februar 1896. Schon vor seiner Ankunft in München verstand er sich als überzeugter Anhänger der Frauenbewegung. Seine damals enge Freundin, die in Italien lebende Kunsthistorikerin Mary Costelloe, spätere Mary Berenson schrieb am 27. Februar 1894 in ihr Tagebuch: „(…) and Obrist and I sat on the grass under the town wall and discussed ‚the woman question‘, upon which, so it seems, we were nearly agreed, but who can fathom the bas fond of a Man´s Mind? Certainly not a young woman acquaintance! He is for a three year marriage system, and the children to belong entirely to the mother, with a minimum state allowance for the maintenance and education of every child“ (The Mary Berenson Diaries, Diary 2, 1894-1895, S. 52). Im November 1894 besucht sie Obrist in München und schrieb am 4. November: „Then I went to Munich and saw H (=Hermann Obrist) and made some friends there, especially Miss Goudstikker. Strange …", ebd. S. 74. An einem ihrer letzten Abende in München, am 24.11.1894 (vgl. Berenson Self-Portrait, S. 61) findet im Café Luitpold eine der ersten großen Veranstaltungen der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau statt: Das spätere Vereinsmitglied Max Haushofer hält einen Vortrag „Über die Ehe" und Ika Freudenberg über die Ziele der Frauenbewegung. Es ist durchaus vorstellbar, dass Obrist zusammen mit Mary Costelloe und Berthe Ruchet diese Veranstaltung besuchte und alle drei im Anschluß daran dem Verein betraten. Leider sind die Mitgliederlisten von 1894 und 1895 nicht erhalten und so lesen wir die Namen der drei erst in der Auflistung vom Februar 1896. Obrists eigene Vortragstätigkeit im Verein begann im Dezember 1896. Er sprach zum Thema: „Was sollen Publikum und Künstler thun zur Hebung des Kunstgewerbes?“ Ein folgenreicher Abend für ihn und den Verein. Im Publikum saß August Endell, der nicht nur sein Schüler und Freund werden sollte, sondern auch das weltberühmte Fassadenrelief des Hofateliers Elvira schuf, das dem Verein noch heute als Vorlage für sein Logo dient. Zahlreiche Vereinsmitglieder - z. B. Else Thieme (ID 90) und ihr Mann Karl Thieme, nicht zuletzt Anita Augspurg (ID 6) und Sophia Goudstikker (ID 69) selbst - fühlten sich angesprochen und wurden bedeutende Förderinnen* des modernen Kunstgewerbes. Andere wiederum wie Laura Lange (ID 78) und Martha Kranz (ID 76) gehörten später zu den ersten Schülerinnen der von Obrist mitgegründeten „Lehr- und Versuchs-Ateliers für Freie und Angewandte Kunst". "Der L e h r e r Obrist war mehr, vielmehr als der Bildhauer und der Erfinder preziöser Textilien. Er war mit seinen Ateliervorträgen wie bei gelegentlichen öffentlicheren Äußerungen der erfolgreiche Schrittmacher eines neuen Typus von Künstler sowohl wie von Kunstpublikum. (...) Im Sichtbaren, Bleibenden ist sein Lebenswerk geringfügig, aber groß war seine Wirkung. Gegeben hat er einer Generation, was schließlich wichtiger ist als alle Einzelleistung, den dynamischen Antrieb, die Bewegung auf das Geistige hin in der Kunst sowohl wie im Leben." (Hermann Eßwein: Dem Andenken Hermann Obrists, in: Münchener Post (1927) Nr. 53 vom 05./06.03.1927) „Doch man darf nie vergessen, dass durch seine Vorträge über alles Mögliche der Boden zur Aufnahme neuer künstlerischer Möglichkeiten um so mehr befruchtet wurde, als immer seine geistreich sprühenden Ausführungen zumal in der Frauenwelt nachhaltige Aufnahme gefunden haben" (Bredt, Hermann Obrist (Nachruf), in: Das Werk. Architektur und Kunst (1927) Heft 10, S. 321 Künstler, Bildhauer, Pädagoge, Keramiker, Kunstgewerbler Vorträge <p><a href="t3://file?uid=31429">Vorträge von Hermann Obrist in München </a></p> | |||||||
Finkenstr. | 31 | III | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Karl-Theodorstr. | 24 | Schwabing | 1897 | |||||||||||||||||||||||||||
Karl-Theodorstr. | 24 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||||
Karl Theodorstr. | 24 | 1899 | 1905 | |||||||||||||||||||||||||||
Karl Theodorstr. | 24 | 1906 | 1916 | |||||||||||||||||||||||||||
Ostermaier | Ostermaier auch Ostermayer oder Ostermeyer | Ostermaier | Therese | Therese | Künstlerin, Kunstmalerin, Malerin | Malerin / Kunstmalerin | 1894-1910;1894-1895;1896-;1897-1900;1901-1902;1903-1905;1906-1910; | 1849 | 1849 | 1910 | 1910 | katholisch | katholisch Therese Ostermaier war katholisch getauft. Wahrscheinlich gehörte sie der altkatholischen Kirche in München an. Wie schon bei ihrem Vater Otto Ostermayer im Jahr 1885 fand auch ihre Trauerfeier in einer altkatholischen Kirche statt. | Königreich Bayern | Königreich Bayern | Wörth | Wörth bei Regensburg | München | Theresienstr.---Theresienstr.---Reitmorstr.---Kanalstr.---Pettenkoferstr.--- | #Theresienstr.#66---#Theresienstr.#66---#Reitmorstr.#7b---#Kanalstr.#44---#Pettenkoferstr.#14--- | 1894 | 91 | Otto Ostermaier Elise Ostermaier, geb. Scheiringer ledig Sie gehörte dem Verein bis zu ihrem Tod an. Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" im Jahr 1893 wie auch aus der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Jahr Februar 1896, dass Therese Ostermaier im Jahr 1894 Gründungsmitglied war. Fräulein Ostermeier Frl. Ostermayer 1889 Tippfehler in der Mitgliederliste 1898: "Pheresienstr. 66 /IV" Frl. Ostermayer Frl. Ostermayer Frl. Ostermaier 1882 - 1910 Mitglied im Künstlerinnenverein (zeitweise als Vorstandsmitglied) 1892 - mind. 1899 Außerordentliches Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft 1893 Mitglied im Verein Frauenbildungs-Reform, Ortsgruppe München 1899 Mitglied in der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft Therese Ostermaier in den Jahresberichten „Von der Leichenhalle des Haidhauser Krankenhauses aus wurde die Leiche der Kunstmalerin T h e r e s e Ostermaier zur Feuerbestattung nach dem Krematorium in Ulm übergeführt. Ein Kreis trauernder Angehöriger und Freundinnen hatte sich zu dem schlichten Trauerakt eingefunden. Der altkatholische Pfarrer Gatzenmeier segnete die Leiche ein und widmete der Entschlafenen einen tiefempfundenen Nachruf. Fräulein Ostermaier wurde 1849 in Wörth a.D. als die Tochter eines Apothekers geboren. Sie war Mitbegründerin des Künstlerinnenvereins, um den sie sich große Verdienste erworben hat. Als Malerin hatte sie sich einen geachteten Namen erworben.“ (MNN, 63. Jg., Nr. 248 vom 31. Mai 1910, S. 3) Stadtarchiv München: PMB Therese Ostermaier Privilegienverleih dem Apotheker Otto Ostermaier, in: Regierungsblatt für das Königreich Bayern, Nr. 54 vom 20.12.1845, ohne Seitenangabe Ostermaier, Otto: Bekanntmachung, in: Regensburger Tagblatt, Nr. 146 vom 27.05.1852, S. 660 Schwarz, Jakob Heinrich: Adreß-Handbuch für den Regierungsbezirk der Oberpfalz und von Regensburg im Königreich Bayern, Regensburg, 2.Aufl. 1858 Concessionsgesuche, in: Isar-Zeitung, Nr. 119 vom 30.04.1871, S. 4 Bekanntmachung, in: Münchener Amtsblatt, Nr. 43 vom 05.06.1864, S. 493 E.L.: Die Betheiligung des weiblichen Geschlechts an der Internationalen Kunstausstellung zu München, in: Deutscher Frauen-Anwalt. Organ des Verbandes deutscher Frauenbildungs- und Erwerbsvereine, hrsg. v. Jenny Hirsch, Jg.1879, Heft 9, S. 242 Verzeichnis der Werke lebender Künstler auf der LV. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste im provisorischen Ausstellungsgebäude auf dem Cantianplatz zu Berlin, 4.9.1881 - 6.11.1881, S. 106 Todesanzeige Otto Ostermaier, in: Neueste Nachrichten und Münchener Anzeiger, 38. Jg., Nr. 33 vom 31.01.1885, S. 6 Die Antwerpener Welt-Ausstellung XII. (Schluss), in: Allgemeine Zeitung Jg. 1885, Nr. 281 vom 10.10.1885, S. 4147 Internationale Kunstausstellung 1891, veranstaltet vom Verein Berliner Künstler anlässlich seines fünfzigjährigen Bestehens 1841 - 1891. Katalog und Führer. Berlin 1891, S. 58 Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Frühjahrsausstellung des Vereins Bildender Künstler Münchens, „Sezession“, in: Münchner Neueste Nachrichten, 49. Jg., Nr. 119 v. 11.03.1896, S. 4 Naue, Betty: Denkschrift zur bayerischen Landesausstellung zu Nürnberg 1896. Das Arbeiterinnenheim zu München, München 1896, S. 6 Münchener Jahresausstellung Kunstverein. Neuausgestelltes vom 8. Juli, in: Allgemeine Zeitung, 102. Jg., Nr. 188 vom 09.07.1899, S. 7 Münchener Jahresausstellung Kunstverein. Neuausgestelltes, in: Münchener Stadtanzeiger und Bayerische Rundschau. Drittes Abendblatt zu Allgemeine Zeitung, 106. Jg., Nr. 326 vom 24.11.1903, S. 2 Kunstchronik. Kunstverein München, Neuausgestelltes vom 7. Dezember, in: Münchner Neueste Nachrichten, 59. Jg., Nr. 574 vom 08.12.1906, S. 2 Todesanzeige Therese Ostermaier, in: Münchner Neueste Nachrichten, 63. Jg., Nr. 246, vom 30.05.1910, S.12 Leichenüberführungen, in: Münchner Neueste Nachrichten, 63. Jg., Nr. 248 Morgenblatt vom 31.05.1910, S. 3 Schmidt-Liebich, Jochen: Lexikon der Künstlerinnen 1700 - 1900: Deutschland, Österreich, Schweiz, München 2005 Therese Ostermaier stammte aus einer fränkischen Kaufmannsfamilie. Ihr Vater Otto Ostermaier war Apotheker, Kaufmann und Fabrikant. Schon als junger Mann hatte er eigene pharmazeutische Patente erworben. Noch 1858 wurde er als Inhaber einer Apotheke in Wörth gelistet, doch schon wenig später siedelte er als Privatier nach München über und erwarb hier u.a. eine Lizenz für die Tabak- und Zigarrenfabrikation. Später kam noch eine Mineralwasserfabrik hinzu. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1885 wurde ein eigener Meldebogen für die mittlerweile 35-jährige Therese angelegt. Damals hatte sie schon mehrere große Ausstellungen mit ihren Werken beschickt und bezeichnete sich selbstbewusst als Kunstmalerin. In den Jahren 1894 bis 1900 lebte sie - von vielen Reisen unterbrochen - in dem an alleinstehende Damen vermieteten Wohnhaus des Anwesens Theresienstr. 66. Dessen Eigenümer war seit 1891 der Verein Arbeiterinnenheim München und auf dessen rückwärtigem Gelände wurde im gleichen Jahr ein Arbeiterinnenheim als Neubau errichtet. Das Münchner Auktionshaus Ruef führte die Malerin Therese Ostermaier zeitweilig in seiner Künstlerliste, ein Bild von ihr wurde im Jahr 2009 für EUR 900 angeboten. Künstlerin, Kunstmalerin, Malerin Gründungsmitglied, langjähriges Mitglied, AlsMitgliedgestorben, | |||||||
Theresienstr. | 66 | IV | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Theresienstr. | 66 | IV | 1897 | 1900 | ||||||||||||||||||||||||||
Reitmorstr. | 7b | IV | 1901 | 1902 | ||||||||||||||||||||||||||
Kanalstr. | 44 | 4 | 1903 | 1905 | ||||||||||||||||||||||||||
Pettenkoferstr. | 14 | IV | 1906 | 1910 | ||||||||||||||||||||||||||
Pajeken | Pajeken Ausgesprochen: "P a i k e n" | Pajeken | Catharina Mathilde | Catharina Mathilde | Erzieherin, Künstlerin, Malerin, Kunstmalerin | Erzieherin und Kunstmalerin Nach Beendigung der Mädchenschule und privatem Näh- und Kochunterreicht erhielt sie zusätzlichen Französich- und Klavierunterricht als Vorbereitung auf eine spätere Tätigkeit als Erzieherin bzw „Familienstütze" in privaten Haushalten. 1860 erste Stellung als Erzieherin in Riga 1861 fünfjährige Tätigkeit als Erzieherin bei einer adeligen Familie in Kurland 1867 Rückkehr an Bremen ab 1869 Erzieherinnentätigkeit in Buenos Aires spätestens seit 1882 hauptberufliche Kunstmalerin in München | 1894-1905;1894-1896;1896-1898;1897-1898;1899-1905; | 1842 | 1842 | 1913 | 1913 | andere Religion | andere Religion reformiert | Freye Hansestadt Bremen | Freye Hansestadt Bremen | Bremen | Bremen | Bad Oeynhausen | Luisenstr.---Luisenstr.---Luisenstr.--- | #Luisenstr.#42---#Luisenstr.#42---#Luisenstr.#50--- | 1894 | 92 | Eduard Pajeken Metta Amalie Wilhelmine Pajeken, geb. Holler Anna Maria Helene Pajeken, verh. Noltenius Wie aus Mathilde Pajekens 1909 verfassten und als Fragment überlieferten Lebenserinnerungen hervorgeht war Helene Noltenius ihre Zwillingsschwester. Marie Sophie Justine Pajeken Dorothea Friederike Pajeken Metta Amalia Wilhelmine Pajeken Friedrich Joachim Pajeken Halbbruder aus der zweiten Ehe des Vaters mit Ida Philippine Pajeken Sophie Emilie Pajeken Halbschwester aus der zweiten Ehe des Vaters mit Ida Philippine Pajeken ledig Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" im Jahr 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau" im Jahr 1896, dass Catharina Mathilde Pajeken 1894 Gründungsmitglied war. Fräulein (von) Pajeken Im Mitgliederverzeichnis von 1896 heißt sie irrtümlicherweise von Pajeken. Frl. Pajeken Frl. Pajeken spätestens seit 1882 Außerordentliches Mitglied im Kunstverein München 1891/92 - 1912/13 Mitglied im Münchner Künstlerinnen-Verein 1893 Mitglied im Verein Frauenbildungs-Reform, Ortsgruppe München "Ein sehr beschränktes Interesse vermögen die beiden Landschaften: Pajeken 'Partie an der Weser' und (...) einzuflößen, insofern man beim Anblick der ersteren unserem Schiller auf's Wort glaubt, daß er in seinen Xenien von diesem Strome 'leider gar nichts zu sagen' hatte und dieser 'auch zu dem kleinsten Epigramme der Muse keinen Stoff gab', (...)." (Münchener Kunstleben, in: Neueste Nachrichten und Münchener Anzeiger, 39. Jg., Nr. 125 vom 05.05.1885, S. 2) Familienarchiv Noltenius Keller: Pajeken, Mathilde Catherine: Erinnerungen an Kindheit und Jugend. Fragment, verfasst im Jahre 1909 und transkribiert von Helene Keller, geb. Pajeken Familienarchiv Noltenius Keller: Pajeken, Mathilde Catherine: Italienische Reise 1888/89, Tagebuchaufzeichnungen, transkribiert von Helene Keller, geb. Pajeken Schweizerische Kunst-Ausstellung Basel 1881, Catalog der ausgestellten Kunstwerke, S. 16. Rechenschafts-Bericht der Vorstandschaft des Kunstvereins München für das Jahr 1882, München 1883, S. 59. Münchener Kunstleben, in: Neueste Nachrichten und Münchener Anzeigen, 39. Jg., Nr. 125 vom 05.05.1885, S. 2 Bericht über den Bestand und das Wirken des unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern stehenden K u n s t v e r e i n M ü n c h e n (Anerkannter Verein) während des Jahres 1890, München 1891 Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14 Traueranzeige Mathilde Pajeken, in: Münchner Neueste Nachrichten, 66. Jg., Nr. 150 vom 23.03.1913, S. 10 Deseyve, Yvette: Der Künstlerinnen-Verein München e.V. und seine Damenakademie, München 2005, S. 124 Schmidt-Liebich, Jochen: Lexikon der Künstlerinnen 1700 - 1900: Deutschland, Österreich, Schweiz, München 2005, S. 346 Schriftliche Mitteilungen von Andreas Keller an den Verein für Fraueninteressen v. 01.08.2024 und 21.08.2024 Catharina Mathilde Pajeken stammte sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits aus alten Bremer Kaufmanns- und Seefahrerfamilien. Ihr Onkel Johann Hermann Holler war Mitbegründer des Bremer Bürgerparks. Ihre unbeschwerte Kindheit endete früh mit dem traumatisch erlebten Unfalltod ihrer älteren Schwester Marie im Jahr 1850 und dem frühen Tod der Mutter drei Jahre später. Kaum 18jährig trat sie eine Stellung als Erzieherin in Riga an. Ein Jahr später kam sie in eine adelige Familie nach Kurland und blieb dort fünf Jahre. Nach ihrer Rückkehr nach Bremen, wo sie im Haushalt ihrer mittlerweile verheirateten Zwillingsschwester wohnte, entschied sie sich schließlich das Angebot für eine Erzieherinnenstelle in Buenos Aires anzunehmen. Leider sind ihre Erinnerungen an Kindheit und Jugend (siehe unter Quellen und Literatur) nur als Fragment erhalten, so dass wir nicht erfahren, wie lange ihr Aufenthalt in Südamerika dauerte und auf welchem (Ausbildungs-)weg sie schließlich ihren Weg in die Malerei fand. Spätestens ab 1882 war sie in München als freie Kunstmalerin tätig und stellte alljährlich eines ihrer (Landschafts-) Gemälde im Kunstverein München aus. Darüber hinaus wurden ihre Bilder bis 1899 auch in ihrer Heimatstadt Bremen und über viele Jahre bei den "Schweizerischen Kunst-Ausstellungen" in Konstanz, Basel und Lausanne gezeigt. Eine Zeichnung von Mathilde Pajeken erzielte vor einigen Jahren bei einer Auktion bei Bolland & Marotz 180 Euro. In ihrer Münchner Zeit lebte sie in der „Pension Bürger“, zunächst in der Luisenstr. 42, dann Luisenstr. 50. In der Pension, die sich über zwei Etagen des Hauses zog, herrschte wohl ein künstlerischer Geist vor, denn sie wurde gerne von einheimischen wie ausländischen Künstlern auf Durchreise bewohnt, z. B. vom berühmten englischen Schriftsteller T.S. Elliot. Dort lebte zeitweise auch ein weiteres Gründungsmitglied des Vereins, die gebürtige Bremerin Auguste Helene Gerdes (ID 93). Besonders eng befreundet war die Künstlerin mit dem Vereinsmitglied Antonie Laun (ID 88), die ihr sogar im Testament ein kleines Legat vermachte: „Für meine treue Freundin Mathilde Pajeken in München sind ebenfalls gleich nach meinem Tode M 500,- (Fünfhundert Mark) auszuzahlen als kleiner Zuschuß für die nächste italienische Reise." Von ihrer ersten italienischen Reise, die sie zeitweise gemeinsam mit Antonie Laun und anderen Künstlerinnen unternahm, und die sie wegen gesundheitlicher Probleme vorzeitig abbrechen musste, sind aufschlussreiche Tagebuchaufzeichnungen erhalten. Mathilde Pajeken starb 1913 in dem Kurort Bad Oeynhausen und wurde im Familiengrab auf dem Friedhof Bremen-Riensberg bestattet. Erzieherin, Künstlerin, Malerin, Kunstmalerin Gründungsmitglied | |||||||
Luisenstr. | 42 | 1896 | 1898 | |||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 42 | f | 1897 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||
Luisenstr. | 50 | 1899 | 1905 | |||||||||||||||||||||||||||
Pimpfinger | Pimpfinger | Pimpfinger | Anna Maria, genannt Marie | Anna Maria, genannt Marie | Modistin, Putzmacherin, Zahntechnikerin, Dentistin | Putzmacherin Schreibmaterialienhändlerin seit 1889 Zahntechnikerin und Dentistin Inhaberin eines Zahnateliers für Frauen und Kinder | 1896-1908;1896-1898;1899-1901;1902-1905;1906-1908; | 1861 | 1861 | 1970 | katholisch | katholisch | Königreich Bayern | Königreich Bayern | Simbach am Inn | Simbach am Inn | Kaufingerstr.---Theatinerstr.---Rosenstr.---Marienplatz--- | #Kaufingerstr.#21---#Theatinerstr.#37---#Rosenstr.#11---#Marienplatz#13--- | 1896 | 134 | Anton Pimpfinger Lebensdaten nach Angaben im Münchener PMB von Anton Pimpfinger Maria Susanna Pimpfinger, geb. Maier oder Mayer Geburtsdaten nach den polizeilichen Meldeunterlagen von Ehemann Anton und Tochter Marie, Todesjahr nach dem Namensverzeichnis Sterbefälle des Standesamtes München III aus dem Jahr 1911. Anton Pimpfinger Lebensdaten nach dem Taufverzeichnis der Pfarre Simbach am Inn Antonius, Rufname Anton Pimpfinger Lebensdaten nach dem PMB des Anton Pimpfinger. geb. 1859, vgl. Todesdatum aus dem Namensverzeichnis Sterbefälle des Standesamtes München IV aus dem Jahr 1909 Johann Baptist Pimpfinger Johann Baptist wurde Hans gerufen, mit diesem Namen und der Berufsbezeichnung Schauspieler (Künstlername "Robert") wurde er erstmals im "Adressbuch für München von 1895" erwähnt. Er wohnte zunächst bei seinen Eltern. Das Todesjahr stammt aus dem "Namensverzeichnis Sterbefälle des Standesamtes München I" des Jahres 1933. Jacob Pimpfinger Todesdatum unbekannt. ledig Frl. Marie Pimpfinger Frl. Marie Pimpfinger Frl. Marie Pimpfinger Frl. Marie Pimpfinger „Bekanntmachung. Einträge in die Firmen-Register des kgl. Handelsgerichts München I. 12. Die minderjährige Buchbinderstochter Maria Pimpfinger von Simbach am I. betreibt dahier unter der Firma Maria Pimpfinger ein Modewaarengeschäft und hat deren Vater - Buchbinder Anton Pimpfinger von Simbach a. I. zum Betriebe dieses Geschäfts seine Zustimmung erteilt." (Süddeutsche Presse und Münchner Neueste Nachrichten vom 08.07.1877, S. 4) „Bekanntmachung. 14. Marie Pimpfinger, Modistin in München, hat ihr unter der Firma Marie Pimpfinger in München l. d. I. betriebenes Geschäft aufgegeben. (Bayerische Handelszeitung, 8. Jg. Beilage zu Nr. 29 v. 20.07.1878, S. 381) Kirchenbuch Simbach am Inn, Taufen 1819 bis 1858, S. 414, Nr. 68; Matricula online: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/passau/simbach-am-inn/004_01/?pg=210 (abgerufen am 11.05.2024) im Archiv des Bistums Passau. Kirchenbuch Simbach am Inn, Taufen 1859 bis 1878, S. 4, Nr. 23; Matricula online: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/passau/simbach-am-inn/005/?pg=4 (abgerufen am 11.05.2024) im Archiv des Bistums Passau. Kirchenbuch Simbach am Inn, Taufen 1859 bis 1878, S. 21, Nr. 8/29; Matricula online: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/passau/simbach-am-inn/005/?pg=21(abgerufen am 11.05.2024) im Archiv des Bistums Passau. Kirchenbuch Simbach am Inn, Taufen 1859 bis 1878, S. 49 Nr. 37/67; Matricula online: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/passau/simbach-am-inn/005/?pg=49 (abgerufen am 11.05.2024) im Archiv des Bistums Passau. Kirchenbuch Simbach am Inn, Taufen 1859 bis 1878, S. 87 Nr. 24/52; Matricula online: https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/passau/simbach-am-inn/005/?pg=92 (abgerufen am 11.05.2024) im Archiv des Bistums Passau. Anzeige von Anton Pimpfinger, in: Donau-Zeitung, 19. Jg., Nr. 77 vom 19.03.1859, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb10502617?page=314%2C315, zuletzt eingesehen am 22.03.2024 Edictalladung, Pimpfinger Anton, Buchbindermeister in Simbach Universalconcurs betr., in: Landshuter Zeitung, 16. Jg., Nr. 48 vom 28.02.1864, S. 191, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb10505520_00193_u001?page=2%2C3, zuletzt eingesehen am 22.03.2024 Bekanntmachung. Gant des Buchbindermeisters Anton Pimpfinger von Simbach am Inn betr., in: Donau-Zeitung, Beilage Nr. 22 v. 28.07.1865, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10502629?page=108%2C109, zuletzt eingesehen am 11.05.2024 Anzeige Buchbinderei Anton Pimpfinger, in: Landshuter Zeitung, 26. Jg., Nr. 152, vom 05.07.1874, S. 764, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb11176926?page=24%2C25 Bekanntgabe Modewarengeschäft, in: Süddeutsche Presse und Münchner Neueste Nachrichten vom 08.07.1877, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb11350086_00397_u001?page=4%2C5, zuletzt eingesehen am 22.03.2024 Bekanntmachung, in: Bayerische Handelszeitung, 8. Jg 1878, Beilage zu Nr. 29, S. 381, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb11362365?page=386%2C387, zuletzt eingesehen am 22.03.2024 Warnung, in: Kurier aus Niederbayern. Tagblatt aus Landshut, 31. Jg., Nr. 140 vom 22.05.1878, S. 6, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11364559?page=152%2C153, zuletzt eingesehen am 11.05.2024 StadtA München PMB Anton Pimpfinger, geb. 1830, angelegt 1885 StadtA München PMB Anton Pimpfinger, geb. 1859, angelegt 1876 und 1884 StadtA München: PMB Marie Pimpfinger, angelegt 1887 und 1919 Bekanntmachung Handelsregister betreffend, in: Neueste Nachrichten und Münchener Anzeiger, 38. Jg., Nr. 186 vom 05.07.1885, S. 4, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00133946?page=44%2C4 Adressbuch für München 1889, III. Theil, S. 175 (Stichtag 1.11.1888) Adressbuch für München 1890 ff. Anzeige als Dentistin, in: Münchner Neueste Nachrichten, 44. Jg., Nr. 153, S. 4 vom 06.04.1891, online https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00134028_00085_u001?page=14%2C15, zuletzt eingesehen am 22.03.2024 Adressbuch für München 1894 Tätigkeitsberichte des Vereins für Fraueninteressen, Mitglieder-Verzeichnis 1896 bis 1908 Anzeige als Dentistin, in: Münchner Neueste Nachrichten, 65. Jg. vom 12.07.1912, S. 6, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00131024?page=236%2C237, zuletzt eingesehen am 22.03.2024 Anzeige als Dentistin, in: Münchner Neueste Nachrichten, 73. Jg., Nr. 394, S. 2 vom 23.09.1920, online: https://digitale-sammlungen.de/view/bsb00133259_00393_u001?page=2%2C3, zuletzt eingesehen am 22.03.2024 Jahrbuch für Dentistik verbunden mit dem Adressbuch der deutschen Dentisten, 1933-1934. Berlin 1933. Marie Pimpfinger stammte aus Simbach am Inn, wo ihr Vater als Buchbindermeister und Geschäftsmann tätig war und seiner Familie wohl weder emotionale noch materielle Sicherheit bieten konnte (siehe unten). 1864 ging er in Konkurs und verlor Haus und Besitz. Schon früh bezog er die Kinder in seine prekären Geschäfte mit ein. So wurde Marie 1877 als gerade einmal 17jähriges Mädchen Eigentümerin eines „Modewaarengeschäftes“ in München, das allerdings bereits 1878 wieder geschlossen wurde. Im gleichen Jahr erklärte der in Landshut lebende Advokat Pimpfinger im Kurier aus Niederbayern, dass er nicht länger für die Schulden seines Bruders Anton Pimpfinger und dessen Familie aufkomme und beklagte das doppelte Unglück seines Bruders, nämlich „vermögens- und verstandeslos“ zu sein. 1885 eröffnete Marie, die mit ihren Eltern erneut nach München gezogen war, eine Schreibmaterialienhandlung, welche ebenfalls nur eine kurze Lebensdauer hatte und damit endete, dass Marie erneut München verließ. 1887 kehrte Marie Pimpfinger endgültig in die bayerische Landeshauptstadt zurück und baute sich nun eine eigene Existenz auf. Im Adressbuch von 1889 wird sie erstmals als Zahntechnikerin gelistet und ab 1891 finden sich in den Münchener Tageszeitungen immer wieder Anzeigen, in denen sie ihre Dienste als Zahntechnikerin und Dentistin anbot. Ab 1893 wird sie in den Adressbüchern als "Inhaberin eines Zahnateliers für Frauen und Kinder" geführt. Es war bis in die 1950er Jahre möglich, den Beruf des Dentisten, bzw. der Dentistin ohne akademische Ausbildung auszuüben, es reichten hierfür eine Fachausbildung und ein Praktikum. Wir wissen allerdings nicht, wo und bei wem Marie Pimpfinger die entsprechenden Ausbildungen gemacht und wer sie dabei finanziell unterstützt hat. In diesem Berufsfeld hatte sie ihren Weg und ihr Auskommen schließlich gefunden, denn noch 1920 versprach sie ihren Patientinnen in einer Anzeige der Münchner Neuesten Nachrichten „gut passende Zähne". Atelier und Praxis betrieb sie zu dieser Zeit in der Briennerstr. 23, unweit der damaligen Geschäftsstelle des Vereins für Fraueninteressen, dessen Mitglied sie damals schon nicht mehr war. Bis in die 1930er Jahre findet man ihren Namen im Jahrbuch für Dentistik verbunden mit dem Adressbuch der deutschen Dentisten. Wie sehr die Kindheit Maries und ihrer Brüder vom beruflichen Misserfolg des Vaters überschattet war, wird aus einer Bekanntmachung deutlich, die der Bruder des Vaters, ein Advokat aus Landshut, im Kurier aus Niederbayern veröffentlichte und die deshalb hier im vollen Wortlaut wiedergegeben werden soll: "Warnung. In Geld-Erpressungs-Versuchen mir gegenüber kommt mein Bruder Anton Pimpfinger öfters hieher. Da ich nun früher drei Viertl-Jahre lang diesen Anton Pimpfinger mit seiner Familie dahier in meinem Hause hatte und alle Bedürfnisse derselben bestritt, so möchte bei Manchem die Meinung auftauchen, daß ich wieder so verfahren werde. Deshalb erkläre ich hiemit, daß ich für Anton Pimpfinger und dessen Familie (für welche ich, wie die k. Postbeamten in Burghausen, Traunstein, Simbach und Landshut sich erinnern werden, wie die Gantakten des k. Bezirks-Gerichts Pfarrkirchen und viele Postscheine und Unterschriften ausweisen, seit 20 Jahren theis (!) als Darlehen, theils als Unterstützung mehrere Tausend Gulden opferte) nichts mehr bezahle oder leiste. Mehr zu veröffentlichen verbietet mir die Rücksichtnahme auf das doppelte Unglück meines Bruders (er ist vermögens- und verstandeslos, wie die Bewohner Simbachs wohl wissen werden). Das Uebrige wickelt sich bei Gericht ab. Advokat Pimpfinger in Landshut." Umso erstaunlicher ist der Werdegang Marie Pimpfingers, die sich aus den Abhängigkeiten vom Vater befreien und materielle Selbständigkeit durch einen handwerklichen Beruf erlangen konnte. Wie aus der Steuerliste ihres Vaters hervorgeht, war er auf finanzielle Zuwendungen Maries und ihrer Brüder angewiesen, so legt jedenfalls die empörte Bemerkung des Beamten: „Im Unterhalt seiner Kinder!" nahe. Wie der frühere Buchbindermeister dies seinen Kindern zu erklären wusste, geht aus dem Meldebogen hervor, den Marie 1919 selbst ausfüllte und in dem sie als Beruf des bereits 10 Jahre zuvor verstorbenen Vaters angab: "Privatier, früher Luftschiffbauer". Modistin, Putzmacherin, Zahntechnikerin, Dentistin | |||||||||
Kaufingerstr. | 21 | 1896 | 1898 | |||||||||||||||||||||||||||
Theatinerstr. | 37 | 1899 | 1901 | |||||||||||||||||||||||||||
Rosenstr. | 11 | II | 1902 | 1905 | ||||||||||||||||||||||||||
Marienplatz | 13 | II | 1906 | 1908 | ||||||||||||||||||||||||||
Pöhlmann | Pöhlmann Wood | Pöhlmann | Elsa | Elsa | 1896-1898;1896-;1897-1898; | 1864 | 1864 | 1970 | andere Religion | andere Religion anglikanisch | Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland | Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland | Dover | Dover England | Theresienstr.---Finkenstr.--- | #Theresienstr.#15---#Finkenstr.#2--- | 1896 | 112 | James Wood Sarah Wood, geb. Prebble verheiratet Christoph Ludwig Pöhlmann Privatgelehrter und Autor 1867 München München ebenfalls Vereinsmitglied Frau Pöhlmann Frau Pöhlmann Stadtarchiv München: PMB Poehlmann, Christof Ludwig Die gebürtige Engländerin Elsa Wood heiratete 1889 in England den Deutschen Christof Ludwig Pöhlmann (ebenfalls Vereinmitglied, ID 113) und ging mit ihm 1894 nach München. 1896 sind beide auf der Mitgliederliste der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau zu finden. Während es viele Informationen zu ihrem Mann und seinen Publikationen gibt, ist es uns bisher leider nicht gelungen, näheres über Elsa Pöhlmann in Erfahrung zu bringen. | |||||||||||
Theresienstr. | 15 | III rechts | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Finkenstr. | 2 | 1897 | 1898 | |||||||||||||||||||||||||||
Pöhlmann | Pöhlmann auch Poehlmann, im englischsprachigen Raum auch bekannt als Christopher Louis Pelman | Pöhlmann | Christof Ludwig | Christof Ludwig (auch Christoph) | Autor, | Autor und Gelehrter Studium der Philosophie und Psychologie in England | 1896-1898;1896-;1897-1898; | 1867 | 1867 | 1970 | katholisch | katholisch | Königreich Bayern | Königreich Bayern | München | München | München | Weinstr.---Finkenstr.--- | #Weinstr.#15---#Finkenstr.#2--- | 1896 | 113 | Jakob Pöhlmann Anna Pöhlmann, geb. Schlintmann verheiratet Elsa Pöhlmann, geb. Wood 1864 Dover ebenfalls Vereinsmitglied. Eheschließung am 23.09.1889 in der Pfarrei St. Peter, London, Regents Square Herr Pöhlmann Herr Pöhlmann 1899 - 1905 Präsident des Bayerischen Automobil-Clubs „Hierauf wurden der Herr v. R a t i b o r , General B e c k e r, Privatgelehrter P ö h l m a n n und Baron J e e t z e von Sr. kgl. Hoheit dem Prinzregenten empfangen, der sich mit den Herren längere Zeit unterhielt. (...). Sodann bewegte sich der Korso durch den nördlichen Stadtteil nach Nymphenburg, woselbst der Vorsitzende des Bayer. Automobil- Klubs, Herr Pöhlmann, eine Rede an den vor der Terrasse stehenden Prinzen Ludwig Ferdinand hielt, in welcher er den hohen Herrn als eifrigen Förderer des Automobilsports feierte." (Allgemeine Zeitung, 106. Jg., Nr. 185, Abendblatt v. 06.07.1903, S. 4) "Der Münchner Privatgelehrte Christof Ludwig Poehlmann, seit nahezu 40 Jahren durch seine Schöpfung "Pöhlmanns Geistesschulung" bekannt, begeht am 28. Juli den 60. Geburtstag. Auch auf sportlichem Gebiet hat sich der Jubilar besonders verdient gemacht, indem er seinen Freund Herkomer im Jahre 1905 bewogen hat, den bekannten Herkomerpreis zu stiften, auf Grund dessen zuerst eine Tourenfahrt mit Herrenfahrern veranstaltet wurde, wodurch die Industrie ihr Augenmerk mehr auf erstklassige Tourenfahrzeuge, statt wie bisher nur auf Rennwagen richtete." ( Münchner Neueste Nachrichten, 80.Jg, vom 27.7.1927, S. 3) „In einem längeren Geleitwort schildert der einzige noch lebende B. A.-C.-Mitgründer Prof. (!) Ch. L. Poehlmann die sportlichen und Verkehrsverhältnisse vor 30 Jahren; (...)." (Münchner Neueste Nachrichten, 82. Jg., Nr. 22 vom 23.01.1929, S.14) Poehlmann, Christof Ludwig: Gedächtnislehre. Ihre Regeln und deren Anwendung aufs praktische Leben, München 1900 Poehlmann (Hrsg): Englisch leicht gemacht, München 1909 Poehlmann, Chr. L. (Hrsg): Französisch leicht gemacht I/II, München Poehlmann, Chr. L. (Hrsg): Spanisch leicht gemacht, München Poehlmann, Chr. L. (Hrsg): Italienisch leicht gemacht, München 1910 Poehlmann, Chr. L. (Hrsg): Russisch leicht gemacht, München Poehlmann, Chr. L. (Hrsg): Die Kunst zu denken, richtig erfolgreich zu denken, München Poehlmann, Chr. L. (Hrsg): Das Geheimnis des genialen Schaffens, München 1913 Poehlmann, Chr. L. (Hrsg): Das Gedächtnis und seine Entwicklungsfähigkeit, München Poehlmann, Chr. Ludw. : Das Gute des Weltkriegs, München 1914 Poehlmann, C.L. : Die deutsche Frau nach 1914, München 1914 Poehlmann, Christoph Ludwig: Poehlmann's Musiklehre: Neue Darstellung der Musiktheorie nach einzelnen Grundsätzen von Poehlmanns Gedächtnislehre / ausgearb. von Hans Thauer, München 1914 Poehlmann, Christoph Ludwig: Poehlmanns Geistesschulung und -pflege, München 1916 Poehlmann, Christ. Ludw. : Wie werde ich wahrhaft glücklich? München 1919 Poehlmann, Christoph Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1015545734.html [22.08.2024]. Stadtarchiv München: PMB Poehlmann, Christof Ludwig Anzeige „Gedächtniss", in: Augsburger Postzeitung, Jg. 210, Nr. 237 vom 15.10.1896, S. 8 Anzeige „Gedächtnis" in: Jugend. Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, 2. Jg., Nr. 26, v. 26.06.1897, S. 447, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11795625?page=450,451, zuletzt eingesehen am 20.09.2023 „Wake up and mend, a word for memory culture", Artikel in: The Review of Reviews, Volume 25, January - June 1902, S. 314f., online: https://archive.org/details/TheReviewOfReviewsV25/page/313/mode/2up?q=pelman, zuletzt eingesehen am 20.09.2023 „Gedächtnis", in: Münchner Neueste Nachrichten, 55. Jg., Nr. 524, Morgen-Blatt v. 11.11.1902, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00134113?page=198,199, zuletzt eingesehen am 27.10.2023 „IV. Deutscher Automobiltag in München", in: Allgemeine Zeitung, 106. Jg., Nr. 185, Abendblatt v. 06.07.1903, S. 4f, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00085671?page=98,99, zuletzt eingesehen am 27.10.2023 Anzeige für 5 Vorträge „Poehlmanns Gedächtnis-Lehre" in: Münchner Neueste Nachrichten, 64.Jg., Generalanzeiger vom 10.10.1911, S. 1 „Zum Geburtstag", in: Münchner Neueste Nachrichten, 80.Jg, Nr. 202 vom 27.7.1927, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133694_00619_u001?page=620,621, zuletzt eingesehen am 27.10.2023 „30 Jahre Bayerischer Automobil-Club", in: Münchner Neueste Nachrichten, 82. Jg., Nr. 22 vom 23.01.1929, S.14, online: https://www.digitale-sammlungen./view/bsb00138783_00389_u001?page=402,403, zuletzt eingesehen am 27.10.2023 Girvan, Ray: „Pelmanism (or Poehlmannism)", in: JSBlog-Journal of a Southern Bookreader, online: http://jsbookreader.blogspot.com/2009/08/pelmanism-or-poehlmannism.html, zuletzt eingesehen am 20.09.2023 Burkeman, Oliver: „This column will change your Life: Has Pelmanism's time come at last?" in: The Guardian vom 31.08.2012, online: https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2012/aug/31/change-life-pelmanism-mind-trainning, zuletzt eingesehen am 27.10.2023 Christof Ludwig Pöhlmann war gebürtiger Münchner und stammte aus eher bescheidenen Verhältnissen. Er besuchte das Ludwig-Gymnasium in München und studierte nach eigenen Angaben Philosophie und Psychologie in England, wo er seine Frau Elsa Pöhlmann (ebenfalls Vereinsmitglied, ID 112) kennenlernte und heiratete. Während seiner Jahre in England entwickelte er ein System zu Gedächtnisschulung und Gehirntraining. Er gründete zusammen mit John W. Ennever das "Pelman Institute" in London. 1894 kehrte er mit seiner Frau nach München zurück, der polizeiliche Meldebogen bezeichnet ihn als Privatgelehrten. Pöhlmann hielt Vorträge zum Thema Gedächtnis und veröffentlichte ein umfangreiches Werk. Neben Lehrbüchern für Fremdsprachen, die nach seinen Methoden leichter zu lernen sein sollten, publizierte er zahlreiche weitere Schriften. Sie erscheinen als frühe Ausgaben von Ratgeberliteratur und allgemeine Betrachtungen zu verschiedenen Themen, zu denen er seine Sichtweise kundtat. Ob die Initiative zum Eintritt in die Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau, von ihm oder seiner Gattin ausging, wissen wir nicht. In jedem Fall gehörte er zu den ersten männlichen Mitgliedern des Vereins, den er allerdings schon bald wieder verließ. Die Gedächtnisübungen nach Poehlmann (engl. Pelman) beinhalten u.a. ein Kartenspiel, ähnlich Memory, später in England bekannt als PELMAN (= Poehlmann) Cards, ebenso ein Formular- und Listensystem. Noch heute gibt es den Begriff des "pelmanism", der im englischsprachigen Raum für bestimmte Formen des Gedächtnistrainings verwendet wird. Weiterhin gibt es Pelman Institute in mehreren Ländern, z.B. in den USA und Holland. Autor, Pelmanism, Poehlmannism | ||||||||
Weinstr. | 15 | Bureau | 1896 | |||||||||||||||||||||||||||
Finkenstr. | 2 | 1897 | 1898 | |||||||||||||||||||||||||||
Preußer | Preußer auch Preusser | Preußer | Emmy (eigentlich Louise Emilie) | Emmy (eigentlich Louise Emilie) | Privatiere | 1894-1898;1894-1895;1896-1896;1897-1898; | 1857 | 1857 | 1899 | 1899 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Königreich Preußen | Königreich Preußen | Eschweiler | Eschweiler Eschweiler-Pümpchen, Regierungsbezirk Aachen | München | Kaulbachstr.---Kaulbachstr.--- | #Kaulbachstr.#56---#Kaulbachstr.#56--- | 1894 | 70 | Johann Wilhelm Preußer Augustina Wilhelmina Preußer, geb. Buchholtz Geburts- und Sterbedaten sind noch unbekannt. Friedrich Wilhelm Preußer Als Mutter ist in der Geburtsurkunde Charlotte Helena Thecla Buchholtz genannt. Gerhardina Louisa Thekla Preußer Wilhelm Ludwig Preußer ledig Emmy Preusser Laut Polizeilichem Meldebogen ab 4.4.1894 in München, wohnhaft in der Ottostr. 1 c/1 gemeinsam mit Ika Freudenberg ab 2.10.1894 in der Galleriestr. 20/1 gemeinsam mit Ika Freudenberg Fräulein Emmy Preußer Im Mitgliederverzeichnis von 1896 wurde als Hausnummer irrtümlich 58 angegeben. Dabei wohnten Emmy Preußer und Ika Freudenberg seit Oktober 1895 in der Kaulbachstr. 56/I Frl. Emmy Preusser Wohn- und Lebensgemeinschaft mit Ika Freudenberg. Vor dem Tod Emmys zogen beide noch in die Giselastr. 18/II (September 1898) Emmy Preußer verstarb am 1.2.1899. Sie wurde deshalb nicht mehr in das Mitgliederverzeichnis von 1899 aufgenommen. 1891 bis 1895 Mitglied im Verein Frauenbildungs-Reform Stadtarchiv München PMB Emmy Preußer Familienblatt für Johann Wilhelm Preußer und Charlotte Helena Thecla Buchholtz bzw. Wilhelmina Augusta Buchholtz, am 16.07.2022 erstellt von Engels, Peter vom Eschweiler Geschichtsverein e.V. Klein, Beatrixe: Ika Freudenberg. 24.3.1858 - 9.1.1912, in: Sieben Frauen, sieben Leben, sieben Geschichten. Ein Buch für Wiesbaden, edition frauen-museum, Wiesbaden 2005, S. 141 - 166 Walther, Bianca: „‚Es ist so was Lebendiges drum‘ – Ika Freudenberg (1858 - 1912) und die Münchner Frauenbewegung“, https://biancawalther.de/ika-freudenberg, (Stand 13.11.2020) zuletzt eingesehen am 05.05.2022 Den Recherchen Bianca Walthers zufolge lebten Emmy Preußer und Ika Freudenberg seit 1890 gemeinsam in der Erdgeschosswohnung eines Hauses in Wiesbaden, welches Emmy und ihre Brüder von den verstorbenen Eltern geerbt hatten. Emmy Preußer litt an einer nicht näher beschriebenen Erkrankung und Ika übernahm Pflegeaufgaben. Schon damals setzten sie sich gegenseitig als Erbinnen ein, was für eine besondere Beziehung zwischen den beiden Freundinnen spricht. Gemeinsam engagierten sie sich im Verein Frauenbildungs-Reform, der dem radikalen Flügel der Frauenbewegung zugeordnet werden kann. Im Jahr 1893 fand die Mitgliederversammlung des deutschlandweit aktiven Vereins in Wiesbaden statt, spätestens jetzt lernten sie Anita Augspurg und Sophia Goudstikker kennen. Im April 1894 zogen Emmy und Ika nach München, gerade rechtzeitig, um an der Gründung der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau beteiligt zu sein. Während Ika schon bald gemeinsam mit Anita Augspurg den Vorsitz der Gesellschaft übernahm, sind von Emmy keine Aktivitäten im Verein bekannt. Ihre Krankheit verschlimmerte sich und sie starb im Februar 1899, gerade einmal 43 Jahre alt. Sie vermachte ihrer Freundin ein kleines Vermögen und setzte als Nacherben den preußischen Kaiser ein, falls Ika das Vermächtnis ausschlagen sollte. So konnte sie sicher sein, dass Ika das Erbe annehmen würde, stand doch der Kaiser für all das, was Ika Freudenberg auch als überzeugte Demokratin bekämpfte. Gründungsmitglied, AlsMitgliedgestorben, | ||||||||
Kaulbachstr. | 56 | I | 1896 | 1896 | ||||||||||||||||||||||||||
Kaulbachstr. | 56 | I | 1897 | 1898 | ||||||||||||||||||||||||||
Ranke | Ranke Tiarks | Ranke | Luise Antoinette (von) | Luise Antoinette (von) | 1896-1901;1896-1901; | 1831 | 1831 | 1904 | 1904 | evangelisch / protestantisch | evangelisch / protestantisch | Großherzogtum Oldenburg | Großherzogtum Oldenburg | Jever | Jever | München | Sophienstr.--- | #Sophienstr.#3--- | 1896 | 104 | Keines der Geschwister erreichte das Erwachsenenalter Johann Ludwig Tiarks Auguste Antoinette Sophie Tiarks, geb. Toel verheiratet Heinrich Israel von Ranke Professor und Pädiater, Direktor des Haunerschen Kinderspitals in München 1830 Rückersdorf München 1891 mit Verleihung des Verdienstordens der bayrischen Krone in den Ritterstand und 1893 in den erblichen Adelsstand erhoben. Amalie Elisabeth (Amy) (von) Ranke, verh. Graves Amalie Elisabeth und Alfred Perceval Graves waren die Eltern des Schriftstellers Robert von Ranke-Graves Selma Adeline (Lily) (von) Ranke, verh. von Ranke verheiratet mit Fried(u)helm von Ranke (Cousin), einem Sohn von Leopold von Ranke Klara (von) Ranke, verh. von Faber du Faur verheiratet mit Alexander Otto von Faber du Faur Friedrich Israel Ranke Friedrich (Fred) Israel (von) Ranke verheiratet mit Emma Ehrmann Sophie (von) Ranke, verh. von Faber du Faur verheiratet mit Hans von Faber du Faur Luise (von) Ranke Heinrich (Harry) (von) Ranke Agnes (Sissy) (von) Ranke, verh. von und zu Aufseß verheiratet mit Ferdinand Hans Karl Siegfried Freiherr von und zu Aufseß und ebenfalls Vereinsmitglied Robert Ludwig (von) Ranke verheiratet mit Isabella Maria Lud. Fischler Gräfin von Treuberg Frau Professor von Ranke Mutzenbecher, August: Tiarks, Johann Ludwig, in: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 39, Leipzig 1895, S. 92–94, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11574332?page=104,105 Tätigkeitsberichte des Vereins für Fraueninteressen 1896 bis 1901 Friedl, Hans: Tiarks, Johann Ludwig, in: Friedl, Hans u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, S. 752–753, online: https://www.lb-oldenburg.de/pdf/biohandb/t.pdf Voigt, Christopher: Ranke, Gelehrtenfamilie (z. T. preuß. Adel (1865) und bayr. Adel (1893) ( ev. und kath.), in: Neue Deutsche Biografie (NDB), Berlin 2003, S. 138 - 140, online: http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00016339/image_153 Graves, Robert: Good-bye to all that. An Autobiography, Oxford 1929, S. 8 ff. und 28 f. Hirner, Andrea: Frischer und lustiger Ort. Schafe, Ziegel und Pferde. Das ehemalige Wittelsbacher Gut Laufzorn hat eine wechselvolle Geschichte, In: Bayerische Staatszeitung, Nr. 47, v. 21.11.2015, gekürzt online: https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/unser-bayern/detailansicht-unser-bayern/artikel/frischer-und-lustiger-ort.html#topPosition Luise Antoinette Tiarks stammte aus einer deutsch-dänischen Familie. Ihr Vater war der bedeutende Lehrer, Bibliothekar und Astronom Johann Ludwig Tiarks (1789 – 1837) aus Waddewarden. Er hatte in Göttingen zunächst Theologie studiert, wandte sich dann aber den Naturwissenschaften (Mathematik, Physik und Mineralogie) zu. 1810 ging er nach London. Dort machte er als Bibliothekar am British Museum, später als britischer Grenzkommissar und Landvermesser (in Britisch-Kanada, im östlichen Atlantik und im Ärmelkanal) Karriere. 1825 wurde er als „Fellow“ in die Royal Society aufgenommen. 1831 kehrte er nach Jever zurück. Im gleichen Jahr wurde Luise Tiarks geboren. Sie wurde aber schon 1837 Vollweise. Wo sie danach aufwuchs, wissen wir leider nicht. 1856 heiratete Luise Tiarks in London den Mediziner Heinrich Israel Ranke. Heinrich Ranke stammte aus einer bayerisch-preußischen Gelehrtenfamilie, der Historiker Leopold von Ranke war ein Bruder seines Vaters. Seit 1851 arbeitete er in London am Deutschen Hospital und war während des Krimkrieges zeitweise als Zivilarzt in Smyrna und auf der Krim tätig. Danach spezialisierte er sich auf Kinderheilkunde. Seit 1857 in München, habilitierte er sich zwei Jahre später an der Ludwig-Maximilians-Universität für Pädiatrie. 1866 wurde ihm die Leitung der Pädiatrischen Poliklinik übertragen. Seit 1874 auch als Hochschullehrer tätig, stieg er 1886 zum ersten Direktor der neu geschaffenen Universitätskinderklinik, dem Dr. von Haunerschen Kinderspital in der Lindwurmstraße auf. Zwischen 1857 und 1873 bekam das Ehepaar Ranke 10 Kinder, von denen acht das Erwachsenenalter erreichten. Die jüngste Tochter Agnes war bis zu ihrer Verheiratung ebenfalls Mitglied im Verein für Fraueninteressen (ID 105). 1860 hatten Luise und Heinrich Ranke das Gut Laufzorn bei Unterhaching erworben. In seinen Lebenserinnerungen schildet der englische Schriftsteller Robert von Ranke-Graves, dass er als Kind mehrere Sommer dort verbrachte. Zu dem Gut gehörte auch eine Ziegelei, in der ungefähr 100 Arbeiter beschäftigt waren. 1877 veranlassten die Rankes den Bau einer pr |