Elvira Ignatia Baronesse von Barth von und zu Harmating
Persönliche Daten | ||||
Name: |
Baronesse von Barth von und zu Harmating
Varianten: Freifräulein v. Barth (-Harmating) Freiin v. Barth (-Harmating) | |||
Vorname: | Elvira Ignatia | |||
Religion bei Geburt: | katholisch | |||
Geburtstag: |
21.08.1854
Im Münchner Meldebogen des Vaters ist der 26. August als Geburtsdatum der Tochter Elvira angegeben. Im Taufbuch der Pfarrei in Traunstein ist jedoch der 21. August als Geburtsdatum genannt. | |||
Geburtsort: | Traunstein | |||
Todestag: | 20.06.1935 | |||
Sterbeort: | Bad Reichenhall | |||
Ausbildung Beruf/Erwerb: | Zeichenlehrerin, Leiterin einer privaten Obst- und Gartenbauschule für Frauen | |||
Staatsangehörigkeit bei Geburt: | Königreich Bayern |
Familie | |||
Vater | Ferdinand Kaspar Johann Nepomuk Freiherr von Barth von und zu Harmating | Gutsbesitzer | 1812 - 1889 |
Mutter | Therese von Barth von und zu Harmating, geb. von Sigritz | 1823 München - 1876 Traunstein | |
Bruder | Hermann Johann Nepomuk Freiherr von Barth von und zu Harmating | 1847 - 1877 Manila | |
Bruder | Franz Xaver Freiherr von Barth von und zu Harmating | Königl. Bayerischer Artilleriehauptmann | 1848 - 1886 Neu-Ulm |
Schwester | Therese Maximiliane Maria Freiin von Barth von und zu Harmating, verh. Hirschberger | 1849 - 1937 |
Familienstand | ||||||
ledig |
Mitgliedsjahre im Verein für Fraueninteressen | |||||
1894 | bis 1901 | ||||
Mitgliedsverzeichnis von 1902 fehlt. |
Vereinsämter | |||
1894 | 2. Cassiererin | Laut Angaben im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894 | |
1896 | bis 1897 | stellvertretende Vorsitzende |
Ämter und Mitgliedschaften in anderen Vereinen | |
1891-1895 Mitglied im Frauenverein Reform bzw. Verein Frauenbildungs-Reform |
Erwähnung in Jahresberichten und andere Zitate |
Erwähnungen von Elvira von Barth in den Jahresberichten Sonstige Zitate über Elvira von Barth: Schneckengrün bei Plauen i. V. Am 2. Januar wurde über das Vermögen der Champignonzüchterin Baronin Elvira von Barth in Schneckengrün das Konkursverfahren eröffnet. Sie ist ein Opfer weiblicher Emanzipationsbestrebungen, wie wir sie seit dem Entstehen gewisser Schulen für junge Damen öfters beobachten konnten. Dass die Bestrebungen junger Damen zur selbständigen Ausübung der Kunst- und Nutzgärtnerei durchaus verfehlte sind, wird jeder Fachmann, welcher die ganz aussergewöhnlichen Schwierigkeiten kennt, die dem Gärtner auf Schritt und Tritt begegnen, zugeben. Es beruht auf einer Unkenntnis der thatsächlichen Verhältnisse, wenn junge Damen ermuntert werden, den Beruf als Gärtnerin zu ergreifen und sich darin selbständig zu machen. Wir schliessen uns der in No. 50 vorigen Jahrganges des "Handelsgärtner" geäusserten Anschauung an, wonach die Ausbildung junger Damen auf Gartenbauschulen mehr auf Spielerei hinausläuft. Es heisst dort: "Treten die jungen Damen dann hinaus in das Leben, um ihre Kenntnisse zu verwerten, so werden neun Zehntel dieser auf Gartenbauschulen ausgebildeten Gärtnerinnen getäuscht werden." Baronin von Barth war eine Gartenschülerin der "Zahnärztin" Fräulein Castner und gründete schliesslich selbst eine Gartenschule für Damen." „Vor wenigen Jahren begründete die Baronin EIvira von Barth in Schneckengrün nahe Zwickau eine Damen-Gartenbauschule, die jedoch nie zu einer rechten Entwicklung kam und bald wieder einging. Darauf wurden durch verschiedene Tagesblätter sehr schön gefärbte Berichte über eine von derselben Unternehmerin am gleichen Orte betriebene Champignonkultur verbreitet, doch ist auch dieses Unternehmen jetzt zusammengekracht und über dasselbe am 2. Januar der Konkurs verhängt worden.“ „Ueber das Vermögen der Baronin Elvira von Barth, Champignonzüchterin in Schneckengrün, ist am 2. Januar das Konkursverfahren eröffnet worden. Konkursverwalter ist der Rechtsanwalt Netcke in Plauen. Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis zum 28. Januar 1903.“ |
Quellen und Literatur |
Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (1871); https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10917715/bsb:6544296?page=42, zuletzt eingesehen am 04.03.2021 |
Anmerkungen | |||||
Der Werdegang von Elvira Freiin von Barth-Harmating steht exemplarisch für den Mut vieler Frauen um die Jahrhundertwende, eingefahrene Lebenswege zu verlassen und neue Berufsfelder zu erobern. | |||||
Spurensuche | |||||
Nach 1903 verliert sich zunächst die Spur Elvira von Barths. Das genealogische Taschenbuch der freiherrlichen Häuser nennt lediglich Name und Geburtsdatum und nicht wie üblich auch den Wohnort. Erst 1915 bis 1921 wird jeweils Ascona bei Locarno als Wohnort genannt. Es ist gut möglich, dass sie hier auf oder in der Nähe des Monte Verita lebte, in Nachbarschaft zu vielen anderen Künstlern und Intellektuellen, die vielfach auch aus Bayern und München kamen. |
Letzte Änderung | |
geändert: 11.12.2023 |
Wir bitten um folgende Zitierweise: Eintrag: „Elvira Barth von und zu Harmating“/ID 10, Online-Datenbank „Pionierinnen* der Frauenbewegung in München. Die frühen Mitglieder der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau/des Vereins für Fraueninteressen in München“. Verein für Fraueninteressen e.V. München, www.geschichtsatelier-elvira.de |