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Marie Amalie Dorothee Haushofer

Persönliche Daten

Name: Haushofer
Vorname:Marie Amalie Dorothee
Religion bei Geburt: katholisch
Geburtstag: 14.05.1871
Geburtsort: München
Todestag: 02.11.1940
Sterbeort: Neufinsing
Ausbildung
Beruf/Erwerb:

Malerin und Dichterin

WS 1889/90 bis SS 1890 Schülerin der Kgl. Kunstgewerbeschule in München. Berufsziel: "unbestimmt"

Staatsangehörigkeit bei Geburt: Königreich Bayern

© Familienarchiv Haushofer
Marie Haushofer
© Stadtarchiv München, Signatur: DE-1992-FS-ALB-139-08
Marie Haushofer im Festspiel
Szene aus dem Festspiel Zwölf Culturbilder aus dem Leben einer Frau, (Autorin Marie Haushofer Autorin) und hier als Darstellerin (in der Mitte als Hofdame aus der Renaissance).
© Verein für Fraueninteressen
Grabstätte der Vereinsmitglieder Emma Haushofer-Merk, Marie Haushofer und Max Haushofer
© Verein für Fraueninteressen
Grabstätte der Vereinsmitglieder Emma Haushofer-Merk, Marie Haushofer und Max Haushofer.

Familie

Vater Max Haushofer Professor für Nationalökonomie u. Statistik an der Technischen Hochschule München und Schriftsteller 1840 - 1907
Mutter Adele Haushofer, geb. Fraas 1844 - 1872
Tochter des Prof. für Agrarwissenschaft u. Gründers der staatl. Lehranstalt für Brauereiwesen in Weihenstephan Karl Fraas
Bruder Karl Haushofer General. Ab 1921 Professor für Geographie an der Universität München 1869 - 1946
Bruder Alfred Haushofer Maler 1872 - 1943

Familienstand

ledig
Langjähriger Partner war der Pianist Wolfgang Ruoff (1882 - 1964).

Mitgliedsjahre im Verein für Fraueninteressen
Diese Angaben stammen aus den alten „Mitglieder-Verzeichnissen“ (1896 bis 1916) des Vereins, bei den Personennamen wurde die jeweilige Original-Schreibweise – einschließlich der Tipp- und Lese- bzw. Hörfehler – übernommen. Fehlerhafte Adress-Angaben (z.B. Franz Josefstr. statt Franz Josephstr.) wurden korrigiert und der damals gültigen Schreibweise (im Adressbuch München) angepasst.

DetailsDetails 1894 bis 1916    
1894 bis 1895 Frl. Marie Haushofer Gründungsmitglied nach den Angaben im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894.
1896 bis 1916 Fräulein M. Haushofer Königinstr. 10 / II Unter dieser Adresse lebte auch ihr Vater bis zu seinem Tod 1907. Seit 1903 lebte auch seine zweite Frau Emma Haushofer-Merk hier.

Vereinsämter

1910 Vorstand der Abteilung Jugendgruppe
1911 Mitglied des Komitees der Jugendgruppe
1912bis 1913 Leiterin des Komitees der Jugendgruppe Im Frühjahr 1913 darf die Jugendgruppe zum ersten Mal eine Vorsitzende aus ihren eigenen Reihen wählen.
Im Brief von Anita Augspurg an Hedwig Kettler vom 26.04.1894 wird Marie Haushofer als Vorstandsmitglied aufgeführt. Es ist aber wahrscheinlich, dass es sich bei der Auflistung um die Kandidatinnenliste handelte, von denen die beiden Letztgenannten, also Marie Haushofer und Johanna Szelinska, die wenigsten Stimmen bekamen und nicht in den Vorstand gewählt wurden.

Erwähnung in Jahresberichten und andere Zitate

Erwähnungen Marie Haushofers in den Jahresberichten


Eigene Publikationen

Bayerische Staatsbibliothek München: Haushofer, Marie: Zwölf Culturbilder aus dem Leben einer Frau, 1899
Haushofer, Marie: Festspiel „Frau Holle“, 1910
Haushofer, Marie: Verse „Die Führerin“, in: Separatabdruck aus der Monatsschrift „Die Frau“, Heft 5, 19. Jahrgang, Berlin 1912
Haushofer, Marie: Festspiel zum 20.jährigen Jubiläum des Vereins für Fraueninteressen, 1914 (verschollen)


Quellen und Literatur

Stadtarchiv Hannover: Nachlass Kettler Nr. 347, Anita Augspurg an Hedwig Kettler am 26.4.1894
Stadtarchiv München: PMB Marie Haushofer
Haushofer, Heinz: Haushofer: Tradition. Als Mauskript vervielfältigt. München 1979
Specht, Agnete von (Hg.): Geschichte der Frauen in Bayern. Von der Völkerwanderung bis heute. Katalog zur Landesaustellung ab 1998, Augsburg 1998, S. 307 f.
Schmalhofer, Claudia: Die Kgl. Kunstgewerbeschule München (1868-1918). Ihr Einfluß auf die Ausbildung der Zeichenlehrerinnen. München 2005, S. 430
Bellinger, Gerhard J.; Regler-Bellinger, Brigitte: Schwabings Ainmillerstraße und ihre bedeutendsten Anwohner, München 2012
Elferich, Christa: Marie Haushofers Festspiel "Culturbilder aus dem Frauenleben" und der erste Allgemeine Bayerische Frauentag im Oktober 1899, in: Richardsen, Ingvild (Hg.): Evas Töchter, Münchner Schriftstellerinnen und die moderne Frauenbewegung 1894-1933, München 2018, S. 188-192
Richardsen, Ingvild: Marie Haushofer, in diess. (Hrsg.): Evas Töchter, Münchner Schriftstellerinnen und die moderne Frauenbewegung 1894-1933", München 2018, S. 98-109
Richardsen, Ingvild, Artikel: Marie Haushofer, online: https://www.literaturportal-bayern.de/autorinnen-autoren?task=lpbauthor.default&pnd=140378049, zuletzt eingesehen am 09.08.2022.


Anmerkungen

Marie Haushofer wurde 1871 in München in eine Künstler- und Gelehrtenfamilie geboren. Sie war die Tochter des Professors für Nationalökonomie und Schriftstellers Max Haushofer und Enkelin des Landschaftsmalers und Gründers der Künstlerkolonie auf Frauenchiemsee Maximilian Haushofer.
Ihre Mutter verstarb bereits 1872 bei der Geburt ihres jüngeren Bruders, sodass Marie und ihre beiden Brüder vom Vater und den Großeltern erzogen wurden. Für den Ersten Bayerischen Frauentag 1899 schrieb sie das Stück "Zwölf Culturbilder aus dem Leben der Frau", welches 1900 auch in Nürnberg und 1902 im Opernhaus  in Bayreuth aufgeführt wurde. Auch in späteren Jahren fungierte sie als "Vereinsdichterin", z. B. mit dem Festspiel "Frau Holle", aufgeführt auf dem Münchner Jugendtag 1910. Beruflich aktiv war Marie schon in sehr jungen Jahren als Malerin mit eigenem Atelier, spezialisiert auf Landschaftsbilder und Porträts, später vor allem als Kopistin Alter Meister.
Sie gehört zu den 15 Frauen, von denen wir mit absoluter Sicherheit wissen, dass sie die Gründerinnen des späteren Vereins für Fraueninteressen waren. Dazu zählt auch ihre spätere Stiefmutter Emma Merk. Ihr Vater Max Haushofer und ihre Schwägerin "Frau Premier-Lieutenant Haushofer" werden hingegen 1897 erstmals in den Mitgliederlisten erwähnt.
Marie Haushofer gehörte dem Verein von seiner Gründung bis mindestens 1916 an. Über ihre weitere Zugehörigkeit zum Verein wissen wir leider (noch) nichts.
Sie beging Ende Oktober/Anfang November 1940 Suizid, da sie sich für unheilbar krank hielt und dem Freund und ihrer Familie nicht zur Last fallen wollte. Ihre Leiche wurde am 2. November 1940 in der Isar am Kraftwerk bei Neufinsing aufgefunden. Das Grab von Marie Haushofer befindet sich auf dem Friedhof der Fraueninsel/Chiemsee. 


Letzte Änderung

geändert: 22.11.2023

Wir bitten um folgende Zitierweise:
Eintrag: „Marie Haushofer“/ID 39, Online-Datenbank „Pionierinnen* der Frauenbewegung in München. Die frühen Mitglieder der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau/des Vereins für Fraueninteressen in München“. Verein für Fraueninteressen e.V. München, www.geschichtsatelier-elvira.de
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