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Therese Ostermaier

Persönliche Daten

Name: Ostermaier
auch Ostermayer oder Ostermeyer
Vorname: Therese
Religion bei Geburt: katholisch
Therese Ostermaier war katholisch getauft. Wahrscheinlich gehörte sie der altkatholischen Kirche in München an. Wie schon bei ihrem Vater Otto Ostermayer im Jahr 1885 fand auch ihre Trauerfeier in einer altkatholischen Kirche statt.
Geburtstag: 25.08.1849
Geburtsort: Wörth
bei Regensburg
Todestag: 28.05.1910
Sterbeort: München
Ausbildung
Beruf/Erwerb:

Malerin / Kunstmalerin

Staatsangehörigkeit bei Geburt: Königreich Bayern

Todesanzeige Therese Ostermaier
in: Münchner Neueste Nachrichten, 63. Jg. vom 30.05.1910

Familie

Vater Otto Ostermaier Geschäftsmann - 1885 München
Mutter Elise Ostermaier, geb. Scheiringer

Familienstand

ledig

Mitgliedsjahre im Verein für Fraueninteressen
Diese Angaben stammen aus den alten „Mitglieder-Verzeichnissen“ (1896 bis 1916) des Vereins, bei den Personennamen wurde die jeweilige Original-Schreibweise – einschließlich der Tipp- und Lese- bzw. Hörfehler – übernommen. Fehlerhafte Adress-Angaben (z.B. Franz Josefstr. statt Franz Josephstr.) wurden korrigiert und der damals gültigen Schreibweise (im Adressbuch München) angepasst.

DetailsDetails 1894 bis 1910   Sie gehörte dem Verein bis zu ihrem Tod an.  
1894 bis 1895   Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" im Jahr 1893 wie auch aus der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Jahr Februar 1896, dass Therese Ostermaier im Jahr 1894 Gründungsmitglied war.
1896 Fräulein Ostermeier Theresienstr. 66 / IV  
1897 bis 1900 Frl. Ostermayer Theresienstr. 66 / IV 1889 Tippfehler in der Mitgliederliste 1898: "Pheresienstr. 66 /IV"
1901 bis 1902 Frl. Ostermayer Reitmorstr. 7b / IV  
1903 bis 1905 Frl. Ostermayer Kanalstr. 44 / 4  
1906 bis 1910 Frl. Ostermaier Pettenkoferstr. 14 / IV  

Ämter und Mitgliedschaften in anderen Vereinen

1882 - 1910 Mitglied im Künstlerinnenverein (zeitweise als Vorstandsmitglied)
1892 - mind. 1899 Außerordentliches Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft
1893 Mitglied im Verein Frauenbildungs-Reform, Ortsgruppe München
1899 Mitglied in der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft


Erwähnung in Jahresberichten und andere Zitate

Therese Ostermaier in den Jahresberichten

„Von der Leichenhalle des Haidhauser Krankenhauses aus wurde die Leiche der Kunstmalerin T h e r e s e Ostermaier zur Feuerbestattung nach dem Krematorium in Ulm übergeführt. Ein Kreis trauernder Angehöriger und Freundinnen hatte sich zu dem schlichten Trauerakt eingefunden. Der altkatholische Pfarrer Gatzenmeier segnete die Leiche ein und widmete der Entschlafenen einen tiefempfundenen Nachruf. Fräulein Ostermaier wurde 1849 in Wörth a.D. als die Tochter eines Apothekers geboren. Sie war Mitbegründerin des Künstlerinnenvereins, um den sie sich große Verdienste erworben hat. Als Malerin hatte sie sich einen geachteten Namen erworben.“
(MNN, 63. Jg., Nr. 248 vom 31. Mai 1910, S. 3)


Ausstellungen

1879 Internationale Kunstausstellung zu München: „Nr. 7.88 Therese Ostermaier, München Studienkopf"
1881 Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste im provisorischen Ausstellungsgebäude auf dem Cantianplatz zu Berlin: Therese Obermaier in München, Mittererstr. 10 Nr. 554 „Balltoilette“
1885 Die Antwerpener Welt-Ausstellung: Therese Obermaier "Die todte Natur"
1891 Internationale Kunstausstellung 1891 veranstaltet vom Verein Berliner Künstler anlässlich seines fünfzigjährigen Bestehens 1841-1891: Therese Ostermaier, München, Nr. 799 "Pfingstrosen".
1896 Frühjahrsausstellung des Vereins Bildender Künstler Münchens, Sezession: „…, sehr farbenfrische Stilleben von Therese Ostermaier.“
1899 Jahresausstellung Kunstverein München: Therese Ostermaier, „Stilleben“
1903 Jahresausstellung Kunstverein München: Therese Ostermaier, 1 Stilleben und 1 Blumenstück
1906 Jahresaustellung Kunstverein München: Therese Ostermaier, "Reseden"


Quellen und Literatur

Stadtarchiv München: PMB Therese Ostermaier
Privilegienverleih dem Apotheker Otto Ostermaier, in: Regierungsblatt für das Königreich Bayern, Nr. 54 vom 20.12.1845, ohne Seitenangabe
Ostermaier, Otto: Bekanntmachung, in: Regensburger Tagblatt, Nr. 146 vom 27.05.1852, S. 660
Schwarz, Jakob Heinrich: Adreß-Handbuch für den Regierungsbezirk der Oberpfalz und von Regensburg im Königreich Bayern, Regensburg, 2.Aufl. 1858
Concessionsgesuche, in: Isar-Zeitung, Nr. 119 vom 30.04.1871, S. 4
Bekanntmachung, in: Münchener Amtsblatt, Nr. 43 vom 05.06.1864, S. 493
E.L.: Die Betheiligung des weiblichen Geschlechts an der Internationalen Kunstausstellung zu München, in: Deutscher Frauen-Anwalt. Organ des Verbandes deutscher Frauenbildungs- und Erwerbsvereine, hrsg. v. Jenny Hirsch, Jg.1879, Heft 9, S. 242
Verzeichnis der Werke lebender Künstler auf der LV. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste im provisorischen Ausstellungsgebäude auf dem Cantianplatz zu Berlin, 4.9.1881 - 6.11.1881, S. 106
Todesanzeige Otto Ostermaier, in: Neueste Nachrichten und Münchener Anzeiger, 38. Jg., Nr. 33 vom 31.01.1885, S. 6
Die Antwerpener Welt-Ausstellung XII. (Schluss), in: Allgemeine Zeitung Jg. 1885, Nr. 281 vom 10.10.1885, S. 4147
Internationale Kunstausstellung 1891, veranstaltet vom Verein Berliner Künstler anlässlich seines fünfzigjährigen Bestehens 1841 - 1891. Katalog und Führer. Berlin 1891, S. 58
Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14
Frühjahrsausstellung des Vereins Bildender Künstler Münchens, „Sezession“, in: Münchner Neueste Nachrichten, 49. Jg., Nr. 119 v. 11.03.1896, S. 4
Naue, Betty: Denkschrift zur bayerischen Landesausstellung zu Nürnberg 1896. Das Arbeiterinnenheim zu München, München 1896, S. 6
Münchener Jahresausstellung Kunstverein. Neuausgestelltes vom 8. Juli, in: Allgemeine Zeitung, 102. Jg., Nr. 188 vom 09.07.1899, S. 7
Münchener Jahresausstellung Kunstverein. Neuausgestelltes, in: Münchener Stadtanzeiger und Bayerische Rundschau. Drittes Abendblatt zu Allgemeine Zeitung, 106. Jg., Nr. 326 vom 24.11.1903, S. 2
Kunstchronik. Kunstverein München, Neuausgestelltes vom 7. Dezember, in: Münchner Neueste Nachrichten, 59. Jg., Nr. 574 vom 08.12.1906, S. 2
Todesanzeige Therese Ostermaier, in: Münchner Neueste Nachrichten, 63. Jg., Nr. 246, vom 30.05.1910, S.12
Leichenüberführungen, in: Münchner Neueste Nachrichten, 63. Jg., Nr. 248 Morgenblatt vom 31.05.1910, S. 3
Schmidt-Liebich, Jochen: Lexikon der Künstlerinnen 1700 - 1900: Deutschland, Österreich, Schweiz, München 2005


Anmerkungen

Therese Ostermaier stammte aus einer fränkischen Kaufmannsfamilie. Ihr Vater Otto Ostermaier war Apotheker, Kaufmann und Fabrikant. Schon als junger Mann hatte er eigene pharmazeutische Patente erworben. Noch 1858 wurde er als Inhaber einer Apotheke in Wörth gelistet, doch schon wenig später siedelte er als Privatier nach München über und erwarb hier u.a. eine Lizenz für die Tabak- und Zigarrenfabrikation. Später kam noch eine Mineralwasserfabrik hinzu.
Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1885 wurde ein eigener Meldebogen für die mittlerweile 35-jährige Therese angelegt. Damals hatte sie schon mehrere große Ausstellungen mit ihren Werken beschickt und bezeichnete sich selbstbewusst als Kunstmalerin. In den Jahren 1894 bis 1900 lebte sie - von vielen Reisen unterbrochen - in dem an alleinstehende Damen vermieteten Wohnhaus des  Anwesens Theresienstr. 66.  Dessen Eigenümer war seit 1891 der Verein Arbeiterinnenheim München und auf dessen rückwärtigem Gelände wurde im gleichen Jahr ein Arbeiterinnenheim als Neubau errichtet.
Das Münchner Auktionshaus Ruef führte die Malerin Therese Ostermaier zeitweilig in seiner Künstlerliste, ein Bild von ihr wurde im Jahr 2009 für EUR 900 angeboten. 


Letzte Änderung

geändert: 22.11.2023

Wir bitten um folgende Zitierweise:
Eintrag: „Therese Ostermaier“/ID 91, Online-Datenbank „Pionierinnen* der Frauenbewegung in München. Die frühen Mitglieder der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau/des Vereins für Fraueninteressen in München“. Verein für Fraueninteressen e.V. München, www.geschichtsatelier-elvira.de
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