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Geschichts-Atelier Elvira

Im Geschichts-Atelier Elvira des Vereins für Fraueninteressen https://www.fraueninteressen.de arbeitet eine kleine Gruppe von historisch interessierten Frauen. Sie recherchiert in wechselnder Besetzung die Lebensdaten der Frauen und Männer, die vor 1933 Mitglied im Verein für Fraueninteressen waren. 

Die Idee zu diesem Projekt wurde bei einem Neu-Mitgliedertreffen des Vereins für Fraueninteressen im Jahr 2016 geboren. Wir gründeten eine Freiwilligenarbeitsgruppe, deren Mitarbeiterinnen durch die Recherche der Biografien unserer Vereinsgründerinnen mehr über die Entstehung und Anfänge unseres Vereins herausfinden wollten. Seitdem wurden ca. 200 Biografien recherchiert, die nach und nach Eingang in diese Datenbank finden sollen. Benannt haben wir uns nach dem 1887 gegründeten "Atelier Elvira", dessen Eigentümerinnen Anita Augspurg und Sophia Goudstikker den Boden dafür bereiteten, dass die bürgerliche Frauenbewegung auch in München Fuß fassen und sich dann schnell entwickeln konnte. Gleichzeitig verbeugen wir uns mit unserem Namen vor den Macherinnen* der bahnbrechenden Ausstellung "Hof-Atelier Elvira 1887-1928. Ästheten, Emanzen, Aristokraten", die 1985/86 im Münchner Stadtmuseum zu sehen war. Brigitte Bruns und Rudolf Herz hatten damals den Verein ermutigt, sich noch einmal neu mit seinen Wurzeln und Anfängen auseinander zu setzen.

Jede Recherche beginnt mit folgenden Quellen:

  • Die Mitglieds-Verzeichnisse des Vereins für Fraueninteressen: Sie waren bis 1916 dem jeweiligen Tätigkeitsbericht des Vereins angehängt und listeten nicht nur die Namen, sondern in der Regel auch die Adressen und die jeweiligen Vereinsämter auf.
  •  Die Adressbücher der Stadt München, insbesondere der Jahre ab 1893
  • Die Polizeilichen Meldebögen und andere standesamtliche Unterlagen aus dem Stadtarchiv München der Mitglieder selbst und/oder ihrer Familienangehörigen, z.B. Väter, Brüder und Ehemänner.

Idealerweise können wir mit Hilfe dieser Quellen die genaue Identität eines Mitgliedes feststellen und die Recherchen dann auch in anderen Archiven und im Internet fortsetzen.
 

Uns interessieren besonders folgende Fragen:

  • Aus welchen Familien stammen die Mitgliedsfrauen und -männer?
  • Sind sie in München geboren oder zugereist?
  • Welcher Religion gehörten sie an?
  • Welche Ausbildung -en) absolvierten sie, waren sie erwerbstätig und wenn ja, in welchen Berufen?

Interessant ist auch die Frage nach dem Familienstand der Frauen: Waren sie verheiratet? Wenn nicht, lebten sie allein oder im Haushalt der Eltern oder Brüder oder gar in einer modernen Frauenwohngemeinschaft? Welche Verbindungen hatten die Mitglieder untereinander und nach außen?  Wie verlief ihr weiterer Lebensweg in der Weimarer Republik und nach 1933? Haben sie Selbstzeugnisse – publiziert oder nicht - hinterlassen, welche Sekundärliteratur gibt es bereits und lässt sich all dem entnehmen, welche (möglicherweise wechselnden) Überzeugungen die Frauen und Männer vertraten?
 

Freiwillige gesucht
Wir suchen dringend weitere freiwillige Mitarbeiterinnen mit Interesse an Frauen-, Stadt- und Zeitgeschichte für unterschiedliche Aufgaben. Als Mitglied des Recherche-Teams benötigen Sie die Fähigkeit, Current- bzw. Sütterlinschrift zu lesen oder die Bereitschaft es zu lernen. Von Vorteil sind erste Erfahrungen in der Archiv- und Onlinerecherche. 

 

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