Sophie Betty (eigentlich Elisabeth) Nägeli
Persönliche Daten | ||||
Name: |
Nägeli
auch Naegeli | |||
Vorname: | Sophie Betty (eigentlich Elisabeth) | |||
Religion bei Geburt: | evangelisch / protestantisch | |||
Geburtstag: |
03.08.1848
In der Literatur werden regelmässig 1853 oder 1854 als Geburtsjahre genannt. Im Familienbogen des Vaters ist jedoch der 3.8.1848 als ihr Geburtsdatum angegeben. | |||
Geburtsort: | Zürich | |||
Todestag: | 1947 | |||
Sterbeort: | Kottgeisering | |||
Ausbildung Beruf/Erwerb: | Kunstmalerin | |||
Staatsangehörigkeit bei Geburt: | Schweiz |
Familie | |||
Vater | Carl Wilhelm (von) Nägeli | Botaniker, Universitätsprofessor, ab 1857 Direktor des Botanischen Gartens in München | 1817 Kirchberg - 1891 München |
Mutter | Elisabeth Henriette Nägeli, geb. Ott | 1819 Zürich - 1909 München | |
Bruder | Walter Nägeli | promovierter Chemiker, Konservenfabrikant in München und Mainz | 1851 Zürich - 1919 München |
Walter Nägeli heiratete 1880 die Offizierstochter und gebürtige Mannheimerin Emma Geres. Emma Nägeli gründete 1902 den Mainzer "Verein für Fraueninteressen", deren 1. Vorsitzende sie war. 1907 wurde sie 1. Vorsitzende des neugegründeten hessischen Landesvereins des "Deutschen Verbandes für Frauenstimmrecht" (1902 bzw. 1904 von Anita Augspurg gegründet). vgl. Merkbuch der Frauenbewegung, S. 35 und 110. | |||
Schwester | Jenny Nägeli, verh. Morgenroth | 1853 Freiburg | |
verheiratet mit dem Offizier Edgar Morgenroth | |||
Anmerkung zur Familie: Betty hatte außer Jenny Morgenroth noch eine zweite Schwester, die aber schon sehr früh starb. |
Familienstand | ||||||
ledig |
Mitgliedsjahre im Verein für Fraueninteressen | |||||
1894 | bis 1916 |
Vereinsämter | |||
1898 | bis 1900 | Mitglied der Lehrlingskommission | |
1903 | bis 1904 | Vorstandsmitglied als Beisitzerin |
Ämter und Mitgliedschaften in anderen Vereinen | |
1882 Gründungsmitglied des Künstlerinnenvereins München |
Erwähnung in Jahresberichten und andere Zitate |
Ausstellungen |
1883, 1888,1889, 1890, 1892-1896, 1898, 1900-1902, 1907-08 Internationale Kunstausstellungen im Glaspalast München |
Quellen und Literatur |
Nägeli, Berta, Indexeintrag: Deutsche Biographie, www.deutsche-biographie.de/pnd138672784.html [22.08.2024] |
Anmerkungen | |||||
In all den Jahren der Vereinsmitgliedschaft hatte Betty Nägeli eine Wohn- und Ateliergemeinschaft mit der Künstlerin Hermine Beyer, die ebenfalls Vereinsmitglied (ID 32) war. 1920 verzogen beide nach Grafrath bzw. Kottgeisering. | |||||
1848 oder 1854? | |||||
Betty Nägeli wird im "Verzeichnis sämmtlicher Schüler und Schülerinnen, welche im Schuljahre 1857/58 in den deutschen Werktags-Schulen der königlichen Haupt- und Residenzstadt München sich öffentlicher Preise oder rühmlicher Bekanntmachung würdig gemacht haben" als Absolventin einer I. Fortgangsklasse genannt. Diese Schülerinnen waren zwischen 9 und 11 Jahre alt, was den Angaben zum Geburtstag im PMB des Vaters entspricht. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass das falsche Geburtsjahr von Betty Nägeli selbst ins Spiel gebracht wurde. Das "Spiel" mit dem Alter war in Künstlerinnenkreisen durchaus nicht unüblich und entsprach nicht zuletzt auch ökonomischen Notwendigkeiten. Künstlerinnen waren schon damals noch mehr als andere Frauen auf die Währung "Aufmerksamkeit" angewiesen, von der eine Frau mit zunehmenden Alter weniger bekam und bekommt. Die Malerin Sophie von Scheve, die 1905 mit ihr zusammen den Verband Münchner Künstlerinnen gründete und seit 1899 auch Mitglied im Verein für Fraueninteressen war, hatte sich gleich um 14 Jahre verjüngt, indem sie als ihr Geburtsjahr 1869 in Umlauf brachte (vgl. Stolleis, Michael: Ricarda Huch und Sophie von Scheve, S. 148, Anm. 11). |
Letzte Änderung | |
geändert: 22.08.2024 |
Wir bitten um folgende Zitierweise: Eintrag: „Betty Nägeli“/ID 95, Online-Datenbank „Pionierinnen* der Frauenbewegung in München. Die frühen Mitglieder der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau/des Vereins für Fraueninteressen in München“. Verein für Fraueninteressen e.V. München, www.geschichtsatelier-elvira.de |